Impedanz4 Ohm (8 Ohm kompatibel) ?

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abso
Stammgast
#1 erstellt: 23. Feb 2024, 21:32
Hallo,

ich wollte mich mal umhören wie mit solchen Impedanz Angaben umzugehen ist? Bedeutet dann, es macht nicht wirklich einen unterschied ob am Receiver 4 oder 8 Ohm eingestellt ist oder wie ist das zu verstehen? Mein Denon läuft standartmäßig auf 8 Ohm und ich bin mir nicht sicher ob es hier nötig ist etwas umzustellen.
DB
Inventar
#2 erstellt: 23. Feb 2024, 21:39
Wenn der Verstärker auf 8 Ohm eingestellt ist, wird seinen Endstufen üblicherweise eine höhere Schienenspannung zugeführt. Schließt man Lautsprecher mit 4 Ohm an, fließt ein höherer Strom. Dieser führt zu einer höheren Verlustleistung im Gerät, mithin also einer höheren Erwärmung.
Mit der im Heimhifi anzutreffenden mäßigen Kühlung der Halbleiterei muß das nicht folgenlos bleiben.

Früher, als man noch Wert auf Zweckmäßigkeit legte, gab es Geräte, die während des Einschaltvorganges selbständig den Lautsprecherwiderstand ermittelten. Aber hey, das war 1978 ...


MfG
DB


[Beitrag von DB am 23. Feb 2024, 21:43 bearbeitet]
pogopogo
Inventar
#3 erstellt: 23. Feb 2024, 21:39
Daran kannst du dich orientieren: Link
abso
Stammgast
#4 erstellt: 23. Feb 2024, 22:04
Im Datenblatt meiner Lautsprecher steht halt 4 ohm (8 Ohm kompatibel). Das hat mich etwas verwirrt was ich denn nun einstellen sollte.

https://www.mission-deutschland.de/produkte/zx-serie/zx-5


[Beitrag von abso am 23. Feb 2024, 22:06 bearbeitet]
pogopogo
Inventar
#5 erstellt: 23. Feb 2024, 22:06
Welche Lautsprecher sind es denn?
DB
Inventar
#6 erstellt: 23. Feb 2024, 22:16
Es sind Lautsprecher mit einer Impedanz von 4 Ohm, Minimum 3,4 Ohm.
abso
Stammgast
#7 erstellt: 24. Feb 2024, 10:58
Habe jetzt nochmal etwas zu dem Thema recherchiert. Gefühlt gibt es zwei Meinungen. Die einen sagen 4 ohm setting am AVR mit 4 ohm Lautsprechern optimalen Klang und Sicherheit, die anderen sagen immer 8 ohm Setting egal ob 4, 6 oder 8 ohm Lautsprecher da sonst Dynamik und Genauigkeit negativ beeinflusst werden.

https://www.audiohol...eceiver-or-amplifier

https://www.youtube.com/watch?v=E2QLwunNKL0&t=1s

Scheint leider keine so glasklare Antwort zu geben was ich hier einstellen sollte, wie ich mir das gewünscht hätte


pogopogo (Beitrag #5) schrieb:
Welche Lautsprecher sind es denn?


Mission ZX-5 mit einem Denon x1800h


[Beitrag von abso am 24. Feb 2024, 11:41 bearbeitet]
Böötman
Inventar
#8 erstellt: 24. Feb 2024, 12:25
Im Grunde genommen ist das ganze doch recht simpel:

- deine Wunschlautsprecher sind 4 Öhmer
- 4 Ohm Lautsprecher sind 4 Ohm Lautsprecher
- 4-8 Ohm Lautsprecher sind i.d.R. auch 4 Öhmer
- 8 Ohm Lautsprecher sind 8 Öhmer

Wie der Vorredner schon sagte, ändert man mit der Ohmumschalterei an den Verstärkern üblicherweise die interne Versorgungsspannung der Endstufensektion und damit auch die maximal mögliche Spannung an den Lautsprecheranschlüssen. Bei 8 Ohm ist die Betriebsspannung höher als bei 4 Ohm. Da sich die Ausgagsleistung seit über 100 Jahren als P=(U×U)/R errechnet ist ganz klar, das jedes einzelne Volt mehr Betriebsspannung in deutlich mehr Ausgangsleistung umgesetzt wird.

Nun gibt's weitere zwei Sachverhalte zu erwähnen:
1. Die Leistung muss vom Netzteil bereitgestellt werden können.
2. Je mehr Leistung hinten rauskommt, also effektiv abgenommen wird, desto größere Ströme kommen zum fließen was wiederum die Wärmeentwicklung im Gerät steigert. Diese Wärme muss das Gerät auch abführen können, ein freier Aufstellort, ggf. mit leicht gesteigerter Bodenfreiheit hilft hierbei enorm.

Nach all dem Prosa wieder zurück zu deinem Problem:
- wählst Du 4 Ohm dann wird die Ampleistung reduziert, dadurch fehlt dir obenrum evtl. etwas Leistung um Peaks sauber abbilden zu können, dafür läuft die Kiste sauber und ohne Risiko
- wählst Du 8 Ohm bei 4 Ohm Anschluss dann setzt Du alle Leistungsreserven des Amps frei und er gibt alles was er kann, behalte die Abwärme zumindest die ersten paar Betriebsstunden im Auge, speziell wenn's mal in die Last geht, solange die Kiste keine Fehlermeldung ausspuckt, spricht m.E. nichts gegen einen derartigen Dauerbetrieb

Damit dürften an sich all deine Fragen mit den entsprechenden Hintergrundinfos zufriedenstellend beantwortet sein.

Schönes Wochenende.
RoA
Inventar
#9 erstellt: 24. Feb 2024, 12:30

abso (Beitrag #7) schrieb:
Gefühlt gibt es zwei Meinungen.


Es gibt nur eine Wahrheit, und das Thema 4 Ohm vs. 8 Ohm ist hier nun schon gefühlt und tatsächlich dutzendfach durchgenommen worden.

Es gilt U=R*I (Ohmsches Gesetz)

und P=U*I (Leistungsgleichung)

Mit beiden Formeln kann man ca. 90% der Rechnerei in der Elektro-Technik abdecken.

Eingesetzt und abgeleitet ergibt sich P=U^2/R bzw. P=R*I^2

Das bedeutet: Bei gegebener Spannung (liefert der Verstärker) benötigt man bei doppelter Impedanz (hat der Lautsprecher) auch die doppelte Leistung. Die Leistung wiederum steigt überproportional mit dem Strom.

In der Praxis (ausgerechnet) folgt daraus:
100 Watt entsprechen bei 4 Ohm 20 Volt und 5 Ampere.
100 Watt entsprechen bei 8 Ohm 28 Volt und 3,5 Ampere.

Damit ergeben sich diese Konstellationen (jeweils bei 100 Watt für Verstärker und Lautsprecher).
1) 4-Ohm-Verstärker und 4-Ohm-Lautsprecher -->
2) 8-Ohm-Verstärker und 8-Ohm-Lautsprecher -->
3) 4-Ohm-Verstärker und 8-Ohm-Lautsprecher: Geliefert werden max. 20 Volt und 5 Ampere, der Lautsprecher braucht aber 28 Volt bei 3,5 Ampere. Das ist vergleichbar mit einer 28-Volt-Birne, die an 20 Volt angeschlossen wird: Sie leuchtet nicht mit voller Helligkeit.
4) 8-Ohm-Verstärker und 4-Ohm-Lautsprecher --> Geliefert werden max. 28 Volt und 3,5 Ampere, der Lautsprecher braucht aber 20 Volt bei 5 Ampere. Da der Verstärker nur 3,5 Ampere liefern kann, dürfte der Lautsprecher nur max. 50 Watt an Leistung bekommen, weil der Verstärker ansonsten ohne Schutzeinrichtung überlastet werden könnte. Zieht der Lautsprecher trotzdem mehr als 3,5 Ampere (Kurzschluß), kann der Verstärker u.U. Schaden nehmen. -->

In der Praxis können heutzutage die meisten Verstärker mit 4-8 Ohm umgehen und haben Schutzeinrichtungen, ohne daß es zu Beeinträchtigungen kommt oder der Verstärker Schaden nimmt, das war früher (also damals) nicht unbedingt gegeben. In der Praxis haben Lautsprecher auch einen welligen Impedanzverlauf, d.h. das Impedanzminimum darf bis zu 20% unter der Nennimpedanz liegen (also z.B. 3,2 Ohm bei 4 Ohm Nennimpedanz). Nach oben gibt es dagegen keine Grenzen, warum s. u. 3). Ist also ganz einfach.


[Beitrag von RoA am 24. Feb 2024, 12:39 bearbeitet]
Böötman
Inventar
#10 erstellt: 24. Feb 2024, 12:59
Da hake ich nochmal für den Laien ein:

Der Verstärker liefert eine Spannung an einen Verbraucher / eine Last (hier dein Lautsprecher), der Widerstand (hier 4 oder 8 Ohm) der Last bestimmt maßgeblich den aus der Spannung resultierenden Stromfluss und alles in Summe die Belastungsart des Verstärkers. Belastungsart im Sinne von Leistungsabgabe vorrangig über den Strom (niedrige Impendanz) oder die Spannung (hohe Impendanz).
abso
Stammgast
#11 erstellt: 24. Feb 2024, 13:52

Böötman (Beitrag #8) schrieb:


Nun gibt's weitere zwei Sachverhalte zu erwähnen:
1. Die Leistung muss vom Netzteil bereitgestellt werden können.
2. Je mehr Leistung hinten rauskommt, also effektiv abgenommen wird, desto größere Ströme kommen zum fließen was wiederum die Wärmeentwicklung im Gerät steigert. Diese Wärme muss das Gerät auch abführen können, ein freier Aufstellort, ggf. mit leicht gesteigerter Bodenfreiheit hilft hierbei enorm.


Also der AVR steht frei und die Abwärme kann gut abziehen. Habe jetzt mal zwei Alben durchgehört und dabei die Lautstärke im oberen Spektrum gehabt. Warm wird er wenn ich die Hand oben drauf lege aber von was ich als heiß bezeichnen würde ist er noch weit weg.


[Beitrag von abso am 24. Feb 2024, 14:01 bearbeitet]
pogopogo
Inventar
#12 erstellt: 24. Feb 2024, 13:57
Schaut einfach im EPDR-Thread vorbei. Dort habe ich alles relevante zusammengeführt. Die Phase beeinflusst auch stark die MTBF und wurde hier noch gar nicht für Class-AB angesprochen.
pogopogo
Inventar
#13 erstellt: 24. Feb 2024, 14:01
Handauflegen hilft nicht immer
Peaks können sofort Vorschädigungen verursachen, die zu einem früheren Ausfall führen können. Die muss man nicht unbedingt von aussen fühlen können. Das ist wie mit Wassertropfen, die irgendwann sichtbare Spuren hinterlassen.


[Beitrag von pogopogo am 24. Feb 2024, 14:02 bearbeitet]
dialektik
Inventar
#14 erstellt: 25. Feb 2024, 00:57
Ich denke mal, dass bei einer noch immer bestehenden Mehrheit von Verstärkern, diese "Nonsens"-Einstellung überhaupt nicht vorkommt
Und das ganze fällt in die die völlig überzogene seit wenigen Jahren bei einigen Herstellern existierende Absicherungspolitik - hättest du nur 6 Ohm Boxen benutzt, dann wären Boxen und Verstärker noch am Leben
Böötman
Inventar
#15 erstellt: 25. Feb 2024, 01:11
Ich betreibe schon mehrere Jahren einen Yamaha AX-497 in der 8 Ohm Schalterposition als reinrassige Subendstufe mit zwei angeschlossenen 4 Öhmern. Merklich warm wird's nur unter Last. Mehr muss man glaube nicht sagen.

Die Meinung von pogopogo teile ich indes nicht zu 100%. Viele machen sich einfach keine Gedanken und hängen an die Kisten alles dran was Ihnen gerade einfällt und trotzdem laufen die über viele Jahre problemlos. Vor der Endstufe stirbt gefühlt was an der Perepherie (Hdmi Boards) oder die Kisten fliegen in den Müll weil Sie einfach nicht mehr hübsch sind.
Haiopai
Inventar
#16 erstellt: 25. Feb 2024, 01:26

Böötman (Beitrag #15) schrieb:
Ich betreibe schon mehrere Jahren einen Yamaha AX-497 in der 8 Ohm Schalterposition als reinrassige Subendstufe mit zwei angeschlossenen 4 Öhmern. Merklich warm wird's nur unter Last. Mehr muss man glaube nicht sagen.

.


Hi , das wurde damals in Bezug auf Yamaha sogar mal von der Flachpresse so festgestellt , Testkandidat war ein Yamaha DSP-A2 , der wohl als einer der ersten Yamaha Verstärker diesen Wahlschalter besaß .

Es wurde abschließend natürlich ohne Gewähr empfohlen auch bei 4 Ohm Lautsprechern , die 8Ohm Position beizubehalten , da sich keinerlei Nachteile im Betrieb ergaben .

Ebenso wie es einige Marantz Vollverstärker Modelle gab , die hinten am Gerät explizit eine Mindestimpedanz von 8 Ohm forderten , auch hier wohl eher eine Angabe zur Absicherung , weil das im Prinzip bedeutet hätte , dass man diese Verstärker für damals schon mehr als die Hälfte der am Markt befindlichen Lautsprecher nicht hätte benutzen dürfen
dialektik
Inventar
#17 erstellt: 25. Feb 2024, 01:29
pogopogo
Inventar
#18 erstellt: 25. Feb 2024, 02:30

Böötman (Beitrag #15) schrieb:
Vor der Endstufe stirbt gefühlt was an der Perepherie (Hdmi Boards)

Und was ist die Ursache hierfür
Prim2357
Inventar
#19 erstellt: 25. Feb 2024, 02:45
HDMI Stecker einstecken wenn Gerät noch mit Strom versorgt ist (egal ob TV oder AVR).....
pogopogo
Inventar
#20 erstellt: 25. Feb 2024, 03:08
Eine weitere Ursache wurde auch erkannt, hier ab ca. 14:55 : Link
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