Händler die ihre Gerätschaften nicht verleihen.

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armindercherusker
Inventar
#51 erstellt: 06. Nov 2006, 16:47

mamü schrieb:
...Dann lieber subjektiv als objektiv...

Und das ist definitiv korrekt. ( jedenfalls bei den höherpreisigen Geräten )

Gruß
Titan-Phonologue
Hat sich gelöscht
#52 erstellt: 06. Nov 2006, 16:47
100%

ZUSTIMMUNG

Zidane
Hat sich gelöscht
#53 erstellt: 06. Nov 2006, 17:02
Zu dem Thema als Anreiz. Boxen könnte man daheim testen ( was sinnvoll ist) Um zu sehen wie sie sich in einem jeweiligen Hörraum verhalten. Verstärker, etc sollten im Laden getestet bereits eine ausreichende Tendenz angeben ob der Verstärker paßt oder nicht. Dazu muß man ihn nicht erst mitnehmen. Zumindest sehe ich es in diesem Punkt so.
sigma6
Inventar
#54 erstellt: 06. Nov 2006, 17:30
Hi,

hier sind ja ein paar interessante Ansichten/Aussagen zu Lesen.

Ich bringe mal ein Bsp. aus dem Flugsport.
Dort ist es üblich, dass ein Hersteller im Jahr ein bis zwei neue Modelle auf den Markt bringt. Die neuen Schirme werden dann recht schnell von den Fachmagazinen getestet, und als Kunde kann ich so schon mal eine Vorauswahl treffen. Aber vor dem Kauf steht unbedingt ein Probeflug mit dem Gerät an, da führt kein Weg dran vorbei.
Also ab zu dem Händler meines Vertrauens, i.d.R. die nächste Flugschule. Und da ist der Unterschied im Service; selbstverständlich ist von jedem neuen Modell mind. ein Vorführgerät vorhanden. Der Kunde kann sich den Schirm auch für einen längeren Zeitraum ausleihen, um ihn ausgiebig zu Testen. Das ist bei den meisten Händlern kostenlos. Einige versuchen eine kleine Gebühr zu verlangen, die beim Kauf angerechnet wird, meistens ist es aber kostenlos. So ein neuer Gleitschirm kostet auch locker über 3.000 Steine, und mit jedem Verleihen verliert er natürlich an Wert. Am Ende der Saison kann der Händler den Vorführer noch gerademal für seinen EK verhökern, aber er hat durch seinen Service einen ganzen Packen an neuen Geräten verkauft, mit denen er guten Gewinn erzielt hat. Ohne Vorführer hat er sehr schlechte Verkaufschancen.
Auch der "Vorortservice" wird hier praktiziert. Die Kunden werden eingeladen, ihre ersten Probeflüge mit dem Gerät unter Aufsicht einen Fluglehrers zu machen. Und wenn man die Leute richtig gut betreut und berät, dann werden oft noch einige Sachen zusätzlich gekauft.
Wer in dieser Branche keine kostenlosen Vorführgeräte hat, wird nicht überleben.

Vielleicht wird auch irgendwann mal die HiFi-Branche wach, und stellt sich drauf ein, dass hochwertige Geräte zum Ausleihen zur Verfügung gestellt werden. Wenn man´s richtig macht, kostet das kein Geld, sondern bringt welches

MfG,

Ronny
klingtgut
Inventar
#55 erstellt: 06. Nov 2006, 17:31

Zidane schrieb:
Zu dem Thema als Anreiz. Boxen könnte man daheim testen ( was sinnvoll ist) Um zu sehen wie sie sich in einem jeweiligen Hörraum verhalten. Verstärker, etc sollten im Laden getestet bereits eine ausreichende Tendenz angeben ob der Verstärker paßt oder nicht. Dazu muß man ihn nicht erst mitnehmen. Zumindest sehe ich es in diesem Punkt so.


Hallo,

wieso ? Der Verstärker sollte doch zu den vorhandenen Lautsprechern bzw. zur vorhandenen Kette passen oder nicht ?

Ich kann jedenfalls von keinem Kunden verlangen seine Lautsprecher zu mir zu schleppen. Dementsprechend habe ich auch keine Probleme damit einen Amp für ein paar Tage mitzugeben.

Viele Grüsse

Volker
mamü
Inventar
#56 erstellt: 06. Nov 2006, 18:31

klingtgut schrieb:
?

Ich kann jedenfalls von keinem Kunden verlangen seine Lautsprecher zu mir zu schleppen. D

Viele Grüsse

Volker :prost


Hab ich schon mal gemacht, allerdings hatte ich zu dem Zeitpunkt kleinere B&Ws. Das war nicht der Riesenaufwand. Aber bei LS 25 Kilo und mehr, da würde ich das auch schon nicht mehr mitmachen. Auch größenmäßig, Platzierung im Kofferraum.

Gruß, Marc
Torfstecher
Hat sich gelöscht
#57 erstellt: 06. Nov 2006, 18:44
Kein Problem. Die LS bringt Dir Volker vorbei und holt sie auch wieder ab


[Beitrag von Torfstecher am 06. Nov 2006, 18:45 bearbeitet]
klingtgut
Inventar
#58 erstellt: 06. Nov 2006, 18:54

Torfstecher schrieb:
Kein Problem. Die LS bringt Dir Volker vorbei und holt sie auch wieder ab :P


ist auch kein Problem alles schon gemacht
Torfstecher
Hat sich gelöscht
#59 erstellt: 06. Nov 2006, 18:58
Problematisch wird's nur, wenn er LS abholt, die er gar nicht vorbeigebracht hat
Torfstecher
Hat sich gelöscht
#60 erstellt: 06. Nov 2006, 18:59

Torfstecher schrieb:
Problematisch wird's nur, wenn er LS abholt, die er gar nicht vorbeigebracht hat :D

ist auch kein Problem alles schon gemacht
klingtgut
Inventar
#61 erstellt: 06. Nov 2006, 19:00

Torfstecher schrieb:
Problematisch wird's nur, wenn er LS abholt, die er gar nicht vorbeigebracht hat :D


was ist an einer Inzahlungnahme problematisch ?
Torfstecher
Hat sich gelöscht
#62 erstellt: 06. Nov 2006, 19:01
Ok, ich gebe mich geschlagen
klingtgut
Inventar
#63 erstellt: 06. Nov 2006, 19:04

Torfstecher schrieb:
Ok, ich gebe mich geschlagen :prost



Du gibst aber schnell auf
Torfstecher
Hat sich gelöscht
#64 erstellt: 06. Nov 2006, 19:06
Das ist lediglich mein britisches Understatement
Andreas_K.
Inventar
#65 erstellt: 06. Nov 2006, 19:09
Bei dem ganzen Negativen muss ich hier mal jemanden (einen Händler) ausdrücklich loben.

Bei meiner Suche nach einem neuem AmP und CDP hab ich einige Geräte in meine Vorauswahl genommen... nach einiger Zeit stand fest, dass u.a. NAD in die engere Wahl kommen würde.

Also schnell einen Händler in meiner Nähe gesucht, eine E-Mail verfasst, eine schnelle Antwort erhalten und wenige Tage später stand ich im Laden.
Wir haben uns länger nett unterhalten ohne das er mir etwas aufdrängen wollte, er hat sich mein Anliegen angehört und sagte dann von selbst "Du nimmst Die Sachen einfach mal mit und hörst Sie in ruhe an".

Kein Reden von eine Leihgebühr oder sonstigem...

Nach einem schönen "Testwochende" hab ich ihm meine Wahl genannt und alle Geräte (Amp, CDP und PhonoPre) zu einem Toppreis bekommen.

Im grunde ein perfekter Vertriebler (ich bin selbst einer). Er hat nicht versucht mir das Beste vom besten zu verkaufen.
Nein, er hat sich angehört, was ich für LS habe und welche Musik ich gerne höre, er hat sich nach meinem Ziel und meinem Budget erkundigt und dann versucht eine Lösung zu finden, welche am besten die Lücke zwischen meiner IST - Situation zu meiner SOLL - Situation schließen kann .

was kann man mehr wollen.

Ich hab eine tolle neue Kette
und der Händler einen neuen Kunden!

Es gibt so ein paar "Vertrieblersätze" die man einfach umsetzen muss.

1. der Weg ist das Ziel (IST - SOLL - Lösung)
2. Der Köder muss dem Fisch und nicht dem Angler schmecken
3. Über Geschmack soll man nicht streiten

Wenn man sich einigermaßen daran halten kann, gewinnt man Kunden!
P.Krips
Inventar
#66 erstellt: 06. Nov 2006, 19:11
Hallo,

hab mich vor ein paar Monaten mal mit unserem örtlichen Händler unterhalten....., und mich auch sonst mal ein bisschen informiert....

Vielleicht ist einigen, die hier nach mehr Service bei Händlern rufen, nicht ganz klar, wie sehr die kleinen Händler mit dem Rücken an der Wand stehen.

1.) die Margen sind sehr knapp, teilweise liegt der Händler EK über dem VK, den MM und Saturn machen können (und dabei noch Geld verdienen).

2.) Wenn der 10. Kunde Lautsprecher x zu Hause probegehört hat und dann statt beim Händler beim Blödmarkt oder im Internet kauft, fördert das bestimmt nicht die Bereitschaft, dem 11. Kunden das Teil mitzugeben.

3.) das dann verazte Vorführgerät kann er dann nur noch weit unter Preis verkaufen und legt dann bei den knappen Margen noch Geld drauf....

Manchmal denke ich, daß das Problem weniger bei den Händlern liegt, sondern bei den Käufern...
Auch wenn das einige hier anders darstellen: Wieviel % der Kunden sind den WIRKLICH bereit, für guten Service auch mehr Geld zu bezahlen ?
Die meisten Kunden erwarten doch Service für lau und Preise wie beim MM, das kann der Kleinkrauter aber nicht, wenn er überleben will....

Auch ich wünsche mir da besseren Service, aber manchmal kann ich die Händler auch verstehen, wenn sie da ein wenig blocken....


Gruß
Peter Krips
mamü
Inventar
#67 erstellt: 06. Nov 2006, 19:23

P.Krips schrieb:

1.) die Margen sind sehr knapp, teilweise liegt der Händler EK über dem VK, den MM und Saturn machen können (und dabei noch Geld verdienen).

Gruß
Peter Krips


Kann ich so eigentlich nicht glauben, vielleicht beim Funk- und Fersehtechniker, der günstige Geräte von Sony und Grundig führt, aber bei höherpreisigen und edleren Komponenten........

Gruß
Torfstecher
Hat sich gelöscht
#68 erstellt: 06. Nov 2006, 19:38
die Margen sind sehr knapp
Ja klar. Und morgen ist Ostern
EinerVonVielen
Stammgast
#69 erstellt: 06. Nov 2006, 19:41

P.Krips schrieb:
Hallo,

hab mich vor ein paar Monaten mal mit unserem örtlichen Händler unterhalten....., und mich auch sonst mal ein bisschen informiert....

Vielleicht ist einigen, die hier nach mehr Service bei Händlern rufen, nicht ganz klar, wie sehr die kleinen Händler mit dem Rücken an der Wand stehen.

1.) die Margen sind sehr knapp, teilweise liegt der Händler EK über dem VK, den MM und Saturn machen können (und dabei noch Geld verdienen).

2.) Wenn der 10. Kunde Lautsprecher x zu Hause probegehört hat und dann statt beim Händler beim Blödmarkt oder im Internet kauft, fördert das bestimmt nicht die Bereitschaft, dem 11. Kunden das Teil mitzugeben.

3.) das dann verazte Vorführgerät kann er dann nur noch weit unter Preis verkaufen und legt dann bei den knappen Margen noch Geld drauf....

Manchmal denke ich, daß das Problem weniger bei den Händlern liegt, sondern bei den Käufern...
Auch wenn das einige hier anders darstellen: Wieviel % der Kunden sind den WIRKLICH bereit, für guten Service auch mehr Geld zu bezahlen ?
Die meisten Kunden erwarten doch Service für lau und Preise wie beim MM, das kann der Kleinkrauter aber nicht, wenn er überleben will....

Auch ich wünsche mir da besseren Service, aber manchmal kann ich die Händler auch verstehen, wenn sie da ein wenig blocken....


Gruß
Peter Krips


Ich kann diese argumentation völlih nachvollziehen, hatte ich ja auch schon gepostet.

Aber ich muss auch sagen, dass ich

höherpreisigen und edleren Komponenten

selten im Mädchenmarkt und im Pluto gesehen habe. Die haben meist das übliche Pioneer, Yamaha (hab ich auch) und Denon.

Aber Nad, Vincent etc. sollte man Probehören, denn die kosten nen bisl mehr und die bekommt man auch nicht immer so im inet, deswegen versteh ich das Argument bei manchen Marken einfach net. Denn die Hersteller wissen ja, dass das Internet die Preise kaputt macht und viele haben das so gelöst, dass sie Vertragshändler haben, die nicht über Inet verkaufen dürfen, nur dann müssen die Hersteller auch dafür sorgen, dass man ihre Geräte Probehören kann.
Reinhard
Inventar
#70 erstellt: 06. Nov 2006, 20:48
Hallo, wird ja immer interessanter ;-))

Die Gebühr, die beim Kauf angerechnet wird, soll den Kaufinteressenten letztlich an den Laden knechten. Das Anrechnen nützt mir aber nichts, wenn der Händler die 3 oder 4 von mir ins Auge gefassten Geräte nicht alle führt. Ich habe dann keine freie Wahl, wirklich das zu hören, was für mich am Ende am besten in meine Kette passt. So ist nun mal die Realität. Besorgt der Händler alle Wunschgeräte zum Probehören (auch die, die er nicht führt), ist's o. k. Macht er aber nicht.

Eine allgemeine Gebühr losgelöst von einem Kauf geisterte schon vor einigen Jahren durch die Hifimagazine, war aber wohl nicht durchzusetzen, letztlich wäre es auch die einzige Branche am Markt, die für Beratung Geld haben will.

Dass die Margen knapp sind, ist der totale Witz. Zahlreiche Händler geben ohne "Handeln" freiwillig von sich aus 10% auf den empfholenen Verkaufspreis, oft problemlos noch mehr. Ich kenne einen Verkäufer und Mitinhaber, ich sage nur, die Margen sind enorm, einige würden sich hier über den Handel heftig ärgern, wenn sie wüssten, wie hoch.

Nochmal: tausende von Beiträgen hier mit dem Inhalt "wie klingt das oder jenes Gerät" beweisen, dass es Herstellern und Handel nicht gelingt, dem Kunden die Geräte zu Gehör zu bringen. Hier schlummert ungeahntes Umsatzpotential.

Wir haben übrigens noch keine Stellungnahme von Händlern, die nicht verleihen... Nur diese würden uns bei der Suche nach Gründen weiterbringen...

Gruß Reinhard
_axel_
Inventar
#71 erstellt: 06. Nov 2006, 21:53

Reinhard schrieb:
letztlich wäre es auch die einzige Branche am Markt, die für Beratung Geld haben will.

... und Ware nach Hause ausleihen, das machen praktisch alle? Nein, das macht kaum jemand. Autos mit der Probefahrt stehen da schon etwas exotisch da.
Schon mal jemand Schlagbohrer, Schrankwand oder Waschmaschine zum zuhause ausprobieren gesehen?


Reinhard schrieb:
Nochmal: tausende von Beiträgen hier mit dem Inhalt "wie klingt das oder jenes Gerät" beweisen, dass es Herstellern und Handel nicht gelingt, dem Kunden die Geräte zu Gehör zu bringen. Hier schlummert ungeahntes Umsatzpotential.

Aha. Wenn Du mal bei einem Hersteller für einen Vertrieb verantwortlich wärst und ihn nach Deinen Vorstellungen aufbauen könntest ... dann würde also jeder jederzeit alles (von Deinen Produkten) zum Testen zuhause rumstehen haben und keiner würde hier eine Nachfrage dazu stellen? Das glaubst Du doch nicht wirklich, oder?


Die Margendiskussion finde ich übrigens reichlich unsinnig. Was soll das bringen?
Man darf wohl annehmen, dass die Margen bei einem gut gehenden Laden für ein ordentlichen Gewinn reichen sollten. Läuft der Laden eher so mittel, reicht es vielleicht noch zum guten Überleben.
Für Durchläufer-Produkte dürfte allgemein eine niedrigere Marge als "sittsam" angesehen werden, als bei Exoten, die länger stehen und mehr Beratung binden.

Gruß
Reinhard
Inventar
#72 erstellt: 06. Nov 2006, 22:44

_axel_ schrieb:
... dann würde also jeder jederzeit alles (von Deinen Produkten) zum Testen zuhause rumstehen haben und keiner würde hier eine Nachfrage dazu stellen? Das glaubst Du doch nicht wirklich, oder?

Gruß


Anders gefragt: was spricht gegen den Vorschlag, dass Hersteller gegen Überweisung des üblichen Kaufpreises (und von mir aus auch der Portokosten) Interessenten ein Vorführgerät nach Hause senden? Nicht jeder wohnt in einer Großstadt mit 5 Hifiläden. Ich vermisse einfach die Beweglichkeit und das Zugehen auf den Kunden. Und: wo bleiben die konstruktiven Vorschläge der Nicht-Ausleiher?

Was spricht gegen den Vorschlag mit dem Lieferschein und der Bestätigung, ein makelloses Gerät ohne jegliche Kratzer übernommen zu haben? Die Hifimagazine könnten sich ja mal ein rechtlich unantastbares Formular ausdenken und das Ganze als Aufmacher thematisieren. Etwas mehr Kreativität wäre prima. Immer nur jammern wegen des Internethandels ist etwas dünn.

Und: nicht jeder Kunde ist Beratungs-Schnorrer und kauft beim Brüllmarkt. Schon deswegen nicht, weil es die meisten Teile im mittleren und oberen Preissegment weder im Versand noch im Blöd-Markt gibt. Ich hab keine Lust, mich als potentieller Schnorrer beargwöhnen zu lassen. Einige Läden sind schon so weit, dass sie das tun. Es ist wie mit unberechtigter Eifersucht. Irgendwann geht man dann wirklich fremd, weils einen nervt

Die Diskussion trifft doch den Nerv einiger hier, so dass ganz offenbar etwas nicht funktioniert...

Gruß Reinhard

P. S. Zur Thematik, dass einige Läden am Existenzminimum sind. Ja, sorry, so funktioniert nunmal Marktwirtschaft. Wer nicht leistungsfähig ist, geht unter. Vielleicht fragen die sich mal, was sie selbst falsch machen, bevor sie die Schuld auf den bösen Kunden schieben?
Roadmaster
Inventar
#73 erstellt: 06. Nov 2006, 23:44
Hallo Reinhard,

die letzten beiden Beitäge von Dir treffen den Nagel auf den Kopf!

Das Kernthema ist "Service", durch den man mehr Umsatz generiert als Kosten verursacht. Dieser recht einfache Zusammenhang erschliesst sich in diesem Land leider nicht jedem.

Auch ich finde, daß es in diesem Thread immer interessanter wird: ein Datenblatt ist aussagekräftiger als der persönliche Höreindruck, Service wird mit einem allgemeinen Sprichwort als eine überzogene Kundenforderung abgetan, eine Schrankwand oder Waschmachine wird mit einem hi-tec Gegenstand für Hörvergnügen auf eine Stufe gestellt, für notleidende Händler werden Spendengelder erbeten, Verstärker brauchen im Vorführungsraum nur noch tendenziell zu passen . . . . . . . - glaubt Ihr wirklich an das, was Ihr hier postet bzw. handelt Ihr auch ganz genau danach???!

Mit verwunderten Grüsse, roadmaster
armindercherusker
Inventar
#74 erstellt: 06. Nov 2006, 23:49
Also - ich für meinen Teil bin da ganz und gar meiner Meinung . . .

Im Ernst :
- die Meisten denken´s wirklich
- einige wissens "anders", mögens aber nicht tun
- einige denken eben manchmal anders ( als sie schreiben ? )


Gruß
superfranz
Gesperrt
#75 erstellt: 06. Nov 2006, 23:59

Roadmaster schrieb:
Hallo Reinhard,

die letzten beiden Beitäge von Dir treffen den Nagel auf den Kopf!

Das Kernthema ist "Service", durch den man mehr Umsatz generiert als Kosten verursacht. Dieser recht einfache Zusammenhang erschliesst sich in diesem Land leider nicht jedem.

Auch ich finde, daß es in diesem Thread immer interessanter wird: ein Datenblatt ist aussagekräftiger als der persönliche Höreindruck, Service wird mit einem allgemeinen Sprichwort als eine überzogene Kundenforderung abgetan, eine Schrankwand oder Waschmachine wird mit einem hi-tec Gegenstand für Hörvergnügen auf eine Stufe gestellt, für notleidende Händler werden Spendengelder erbeten, Verstärker brauchen im Vorführungsraum nur noch tendenziell zu passen . . . . . . . - glaubt Ihr wirklich an das, was Ihr hier postet bzw. handelt Ihr auch ganz genau danach???!

Mit verwunderten Grüsse, roadmaster


hifi ist hi-tec !

wer sagt den sowas ? ( vielleicht unser herr böde )

hifi funktioniert ganz einfach ,

funktionstüchtigen hörraum ,

beschallungsgerätschaften für 2000 euro ( leider pegelbezogen ),

die öhrschen putzen,

und schon fluppst.

franzl
_axel_
Inventar
#76 erstellt: 07. Nov 2006, 12:34

Reinhard schrieb:
Anders gefragt: was spricht gegen den Vorschlag, dass Hersteller gegen Überweisung des üblichen Kaufpreises (und von mir aus auch der Portokosten) Interessenten ein Vorführgerät nach Hause senden?

Es ist eine Grundsatzentscheidung eines Herstellers/Importeurs, welche(n) Vertriebsweg(e) man beschreitet. Alles gleichzeitig geht nicht. Will ich zB. Händler vor Ort haben, kann ich nicht parallel direkt verkaufen. Ein nur Test-Versand würde uU. auch schon die Beratungskompetenz der Händler untergraben. Außerdem kostet dieser Service auch einiges (Personal, Geräte, ...). In Zeiten der Verschlankungen und des Outsourcings wäre das nun mal die entgegengesetzte Entwicklung (wobei ich hier nicht als Power-Outsoucing-Befürworter dastehen möchte).
Ich kann verstehen, wenn man lieber versucht, ein dichteres Händlernetz aufzubauen, als sich sowas anzutun.
Im übrigen gelten bei vielen der Branche höherwertige Geräte als beratungsintensiv. Mit "einfach mal so verschicken" ist es aus diesem Blickwinkel nun mal nicht getan.

Man kann persönlich die Gründe nicht mögen oder verstehen. Man selbst braucht ja keine Beratung und möchte einfach nur Gräte zu Hause testen ...
Aber so zu tun, als würden solche Services nur wg. ausgemachter Blödheit der Vertriebe nicht angeboten (und zwar von praktisch durchweg allen; Ausnahme sind wohl nur die, die es ausschl. so machen = Direktversender), ist schon ... nun: reichlich arrogant.
Ich habe den Eindruck, Du stellst Deine persönlichen Wünsche (in dieser Diskussion) zu weit in den Vordergrund und übersiehst, dass DU nicht DER Markt bist, sondern allenfalls ein Repräsentant eines Teil-Marktes. Und dass Deine persönlichen Interessen nicht autom. die Interessen der Vertriebe sein müssen.


Reinhard schrieb:
Was spricht gegen den Vorschlag mit dem Lieferschein und der Bestätigung, ein makelloses Gerät ohne jegliche Kratzer übernommen zu haben?

Da ist Ärger/Streit zw. Händler und Kunde vorprogrammiert. War die Macke vorher wirklich noch nicht drin? Wieviel Wertminderung durch einen Minikratzer? Kostet der erste Kratzer mehr? Ist der Defekt schuld des Kunden oder wäre das eh passiert? Etc.
Auch so kann man sich seine Kundschaft vergrätzen.
Außerdem: Spätestens nach der 3. Ausleihung, ist das Gerät nicht mehr mackenfrei. Dass man den dann nötigen Aufwand zur Dokumentation des Übergabezustandes nicht treiben möchte, kann ich verstehen. Sieht zudem auch kleinlich ggü. dem Kunden aus.
Der anderer Weg ist zB, über solche 'Unfälle' auch mal locker hinwegzusehen und damit das Vertrauen des Kunden stärken. Dafür aber eben ggf. nur selektiv auszuleihen.

Auch hier: So eine Entscheidung muss der Händler für sich treffen. Er ist i.d.R. alt genug dazu und hat ggf. einschlägige Erfahrung gesammelt. Allen, die sich anders entscheiden als Du Dir das wünschst, ausschl. Dummheit vorzuwerfen kann es nicht sein.


Reinhard schrieb:
sorry, so funktioniert nunmal Marktwirtschaft.

Dieses Argument funktioniert in beide Richtungen. Kunden dürfen natürlich Bedarfe signalisieren. Der Anbieter kann sich überlegen, ob er das erfüllt oder nicht.
themrock
Inventar
#77 erstellt: 07. Nov 2006, 15:08
Warum nicht folgendes Modell:
Vertrieb (Hersteller)liefert dem Einzelhändler ein (Vorführ)Gerät, das der Händler dann ausleiht.
Am Ende des Herstellungszyklus verpflichtet sich der Vertrieb das Gerät (egal wie der Zustand ist) zum Einkaufspreis zurückzunehmen bzw. läßt dem Händler die Wahl das Gerät verbilligt zu verkaufen.
So hat der Händler keine Probleme mit zerkratzten Geräten und auch nicht so eine hohe Kapitalbindung.
Der Vertrieb hat so die Chance mehr zu verkaufen,kann sicher die zurückkommenden Geräte leichter abschreiben (wegen höher Kapitaldecke).
Bzw. kann dem Händler, falls er das Gerät nicht zurückgibt, bessere Rabatte etc. gewähren.
Ob nun jeder Händler oder nur Schwerpunkthändler etc. an diesem Modell teilnehmen,muß eben durchkalkuliert werden.
Reinhard
Inventar
#78 erstellt: 07. Nov 2006, 19:53

_axel_ schrieb:
...Kunden dürfen natürlich Bedarfe signalisieren. Der Anbieter kann sich überlegen, ob er das erfüllt oder nicht.


Da hast Du sehr gut die Situation des Kunden als Bittsteller in Worte gefasst, er darf "Bedarfe signalisieren" (wenn er nicht zu nervig wird). Irre Einstellung. In dieser Branche ist der Kunde oft nicht König, sondern notwendiges Übel.

Es ging mir weniger darum, auf die Idee mit dem Verleih durch Hersteller zu bestehen, als auf das Mißverhältnis zwischen "Bedarfe" des Kunden und Bereitschaft der Händler hinzuweisen. Natürlich akzeptiere ich auch Deine Meinung.

Die Idee von themrock ist sehr gut. Nur, witzigerweise wird auch das nicht klappen, komischerweise wollen in der Hifi-Branche weder Hersteller noch Händler eine eigene Vorleistung erbringen. Am liebste wäre ihnen, wenn der Kunde blind kaufen würde, was erschreckenderweise, wie man hier im Forum lesen kann, auch einige mangels Alternative schon gemacht haben.

Noch immer keine Äußerung oder Ideen von Händlern, die nicht verleihen...

Wie sagte José Ignatio Lopez (ehemals VW)
Gute Geschäfte machen ist ganz einfach. Der Kunde möchte

1. ein gutes Produkt
2. Service
3. einen guten Preis

Wer das bringt, ist am Markt gut aufgestellt, wer nicht fliegt raus.

Ruft man beim Hersteller an, kann die Antwort lauten: "ja unser Gerät können Sie hören, fahren Sie doch nach xy (150km), da ist ihr nächster Fachhändler". Man ruft den an, Antwort "ja, die Marke führen wir, aber den CD-Player haben wir nicht da". Einmal erlebt? Zigmal! Service???

Lopez-Test nicht bestanden. Mitleid, dass er vom Markt fliegt? Wieso? Soll ich hinter der Ware herrennen? Mal ehrlich...

Wem will man verübeln, dass die Leute im Versand kaufen, da kommts nach Hause und ich kann die Ware zurückgeben. Was macht eigentlich jemand, der kein Auto hat. Wussten die Hersteller bisher keine Antwort. Interessierte sie auch nicht.

Gruß Reinhard
_axel_
Inventar
#79 erstellt: 07. Nov 2006, 21:32

Reinhard schrieb:
Da hast Du sehr gut die Situation des Kunden als Bittsteller in Worte gefasst, er darf "Bedarfe signalisieren" (wenn er nicht zu nervig wird). Irre Einstellung.

Ich glaube, Du überinterpretierst hier mächtig. Das ist (ebenso wie Deine konstante Marktregel-Aufsagerei) eine wertneutrale Regelbeschreibung. Der Rest passiert in Deinem Kopf.


Reinhard schrieb:
Wie sagte José Ignatio Lopez

Mmmm, Lopez. Ein "schönes" Leitbild hast Du Dir da gesucht.


Reinhard schrieb:
Ruft man beim Hersteller an, kann die Antwort lauten: "ja unser Gerät können Sie hören, fahren Sie doch nach xy (150km), da ist ihr nächster Fachhändler". Man ruft den an, Antwort "ja, die Marke führen wir, aber den CD-Player haben wir nicht da".

Langsam muss man vielleicht mal festhalten, dass es hier nicht um Grundnahrungsmittel oder überhaupt irgendwelche Hifi-Geräte geht (die sichere Versorgung der Bevölkerung mit beidem dürfte wohl unbestritten sein).

Es geht um Luxusartikel. Und es geht darum, ein ganz bestimmtes Modell vom Weltmarkt (für lau) nach Hause zum Testen zu bekommen.
Das ist in anderen Branchen auch nicht anders. Der örtliche Juwelier hat die Rolex nicht in allen Varianten da, der Autohändler nicht alle Modelle/Motorvarianten, im Supermarkt gibt es auch nicht jeden Joghurt jeder Marke im Sortiment oder immer vorrätig.
Und das ist auch nicht nötig. Kein Mensch muss *jeden* LS verfügbar haben können. War bisher nicht nötig und wird es auch nicht sein.

Mein Eindruck von Dir bisher:
Du bist entweder ein verzogenes Gör oder ein rumtrollender BWL-2.-Semester.



Reinhard schrieb:
Wem will man verübeln, dass die Leute im Versand kaufen

Macht doch auch keiner ... wenn er es tut, weil er vor Ort angeblich keinen Service bekommt. Und bei dem Thema sind wir doch noch, oder?
Gemeckert wird (zu recht) über die, die einen Service in Anspruch nehmen, mit der Absicht, später bei der günstigsten
Quelle zu kaufen.
EinerVonVielen
Stammgast
#80 erstellt: 07. Nov 2006, 21:44
Ey nix gegen Studenten der wirtschaftswissenschaften.

Ich hab schon alles gesagt, was ich dazu sagen musste.
superfranz
Gesperrt
#81 erstellt: 08. Nov 2006, 00:15

_axel_ schrieb:

Reinhard schrieb:
Da hast Du sehr gut die Situation des Kunden als Bittsteller in Worte gefasst, er darf "Bedarfe signalisieren" (wenn er nicht zu nervig wird). Irre Einstellung.

Ich glaube, Du überinterpretierst hier mächtig. Das ist (ebenso wie Deine konstante Marktregel-Aufsagerei) eine wertneutrale Regelbeschreibung. Der Rest passiert in Deinem Kopf.


Reinhard schrieb:
Wie sagte José Ignatio Lopez

Mmmm, Lopez. Ein "schönes" Leitbild hast Du Dir da gesucht.


Reinhard schrieb:
Ruft man beim Hersteller an, kann die Antwort lauten: "ja unser Gerät können Sie hören, fahren Sie doch nach xy (150km), da ist ihr nächster Fachhändler". Man ruft den an, Antwort "ja, die Marke führen wir, aber den CD-Player haben wir nicht da".

Langsam muss man vielleicht mal festhalten, dass es hier nicht um Grundnahrungsmittel oder überhaupt irgendwelche Hifi-Geräte geht (die sichere Versorgung der Bevölkerung mit beidem dürfte wohl unbestritten sein).

Es geht um Luxusartikel. Und es geht darum, ein ganz bestimmtes Modell vom Weltmarkt (für lau) nach Hause zum Testen zu bekommen.
Das ist in anderen Branchen auch nicht anders. Der örtliche Juwelier hat die Rolex nicht in allen Varianten da, der Autohändler nicht alle Modelle/Motorvarianten, im Supermarkt gibt es auch nicht jeden Joghurt jeder Marke im Sortiment oder immer vorrätig.
Und das ist auch nicht nötig. Kein Mensch muss *jeden* LS verfügbar haben können. War bisher nicht nötig und wird es auch nicht sein.

Mein Eindruck von Dir bisher:
Du bist entweder ein verzogenes Gör oder ein rumtrollender BWL-2.-Semester.



Reinhard schrieb:
Wem will man verübeln, dass die Leute im Versand kaufen

Macht doch auch keiner ... wenn er es tut, weil er vor Ort angeblich keinen Service bekommt. Und bei dem Thema sind wir doch noch, oder?
Gemeckert wird (zu recht) über die, die einen Service in Anspruch nehmen, mit der Absicht, später bei der günstigsten
Quelle zu kaufen.



wenn ich mir vorstelle ,

dass so manch ein möchtegernhighender ( die ,die andauernd irgendwelche Gerätschaften der gehobenen Unterhaltungselektronik mit nach hause schleppen möchten, um selbige in aller ruhe zu "beschnuppern")ins lager der PORSCHE-fahrer wechseln würde , da würde jeniger sehr schnell erfahren , das eine wochendschnupperfahrt ins unmögliche abdriften würde

die persönliche bindung zum veräusserer ist wohl entscheident

schwätzer und zeitstehler gibts im hifi- gewerbe genug

franzl
Neumie
Stammgast
#82 erstellt: 08. Nov 2006, 00:31
@ Reihard.
Kurzer Kommentar eines Wirtschaftswissenschaftlers: Das was Du beschrieben hast ist zwar Marktwirtschaft, wird aber auch in den betreffenden Gebieten der BWL (Distribution & Handel / Marketing) als MARKTVERSAGEN eingestufft. Klassisches Trittbrettfahrerproblem in dem sich die Leute beim Fachhändler beraten lassen und dann beim Versender kaufen. War zu Zeiten der Preisbindung kein Problem, da gabs den Wettbewerb aufgrund überall gleicher Preise auf der Ebene der Beratung, ohne Preisbindung (d.H. dass die Hersteller die VK-Preise vorschreiben können) ist der Wettbewerb aber auch auf der preisebene, und da können sich Verbraucher eben aussuchen wo sie sich beraten lassen und wo sie kaufen. Und das ist als Händler extrem scheiße, da steht nämlcih jeder Depp vor Dir und fühlt sich schlau und mächtig, weil er, nachdem Du ihm 3 Studen beraten hast, die Versender-Karte zieht und Nachlässe haben will, weil er das Teil ja auch billiger im Netz kriegt.
Roadmaster
Inventar
#83 erstellt: 08. Nov 2006, 00:45
Warum habe ich das Gefühl, daß manche Verfasser gerne plaudern ohne wirklich etwas sagen zu wollen/können?

Zumindest der Vergleich mit dem "Lager der PORSCHE-fahrer" hinkt so unglaublich, daß sich der Verdacht aufdrängt, manche kennen Porsche wirklich nur im Maßstab 1:8 .

Aber der vergebliche Versuch, die nicht-vorhandene Rolex beim örtlichen Juwelier als Legitimation ins Feld zu führen, ist auch nicht schlecht .
Mein autorisierter Uhrenhändler (kein Juwelier, denn ich wollte keinen 7-karäter in Bi-color-Fassung haben, sondern eine Uhr!) beschafft gerne die gewünschte Uhr, sowohl zur Ansicht als auch zum WE-check. Eventuell den falschen "Fachverkäufer" ausgesucht ?

Und wenn ein Hifi-Qualitätsgerät (oder nach der Spezifizierug anderer: ein Luxusgut) nach dem 3. Mal ausleihen nicht mehr mackenfei ist, dann hat a) der Händler schlechte Menschenkenntnis und/oder b) die hochpreisigen Geräte sind weniger gut verarbeitet als es der (hohe) Preis glaubend machen will.

Auf den Vorschlag von themrock ist bisher leider keiner eingegangen; schade, denn er ist gut und vorallem auch praktikabel, nur: es ist ein neuer Weg und der ist für die Mehrheit ein beschwerlicher .

Viele Grüsse, roadmaster
Reinhard
Inventar
#84 erstellt: 08. Nov 2006, 00:47

Neumie schrieb:
@ Reihard.
Kurzer Kommentar eines Wirtschaftswissenschaftlers: Das was Du beschrieben hast ist zwar Marktwirtschaft, wird aber auch in den betreffenden Gebieten der BWL (Distribution & Handel / Marketing) als MARKTVERSAGEN eingestufft. Klassisches Trittbrettfahrerproblem in dem sich die Leute beim Fachhändler beraten lassen und dann beim Versender kaufen. War zu Zeiten der Preisbindung kein Problem, da gabs den Wettbewerb aufgrund überall gleicher Preise auf der Ebene der Beratung, ohne Preisbindung (d.H. dass die Hersteller die VK-Preise vorschreiben können) ist der Wettbewerb aber auch auf der preisebene, und da können sich Verbraucher eben aussuchen wo sie sich beraten lassen und wo sie kaufen. Und das ist als Händler extrem scheiße, da steht nämlcih jeder Depp vor Dir und fühlt sich schlau und mächtig, weil er, nachdem Du ihm 3 Studen beraten hast, die Versender-Karte zieht und Nachlässe haben will, weil er das Teil ja auch billiger im Netz kriegt.


Es wär schon schön, wenn man sich die Mühe machen würde, Threads komplett durchzulesen, bevor man postet, ich habe nicht gesagt, dass ich im Internet kaufe, sondern dass es die Folge der Situation sein wird. Das Lustige ist, dass ich ein ausgemachter Verfechter des fachhandels und Gegner der Brüllmärkte bin, aber er macht es mir nicht leicht.

@axel: das "verzogene Gör" (jaja, die Verbalaggressionen) könnte sehr wahrscheinlich Dein Vater sein und ich habe mich schon mit Hifi beschäftigt, da bist Du wahrscheinlich noch mit der Trommel um den Weihnachtsbaum gerannt.

Da wir aber nun die wissenschaftliche Wahrheit eines Wirtschaftswissenschaftlers haben und die restlichen frustrierten Nicht-Ausleihen-Könner sich nicht zuletzt wegen des aufgekommenen aggressiven Tons aus der Diskussion verabschiedet haben, kann der Thread geschlossen werden.

@Roadmaster und themrock: ja, das Phlegma und das Beharrungsvermögen sind groß, in Deutschland wacht man immer erst auf, wenn das Kind im Brunnen liegt, siehe CD-Raubkopier-Thema: anstelle kreativer Ideen wurde das Land mit Klagen überzogen und endlos über das Internet gejammert. Der Trend zur Protektion der eigenen Pfründe ist gigantisch, siehe GEZ und Internet-Gebühr

Gruß Reinhard


[Beitrag von Reinhard am 08. Nov 2006, 01:00 bearbeitet]
Neumie
Stammgast
#85 erstellt: 08. Nov 2006, 00:57
@ reinhard: ich habe nie gesagt das Du im internet kaufst, ich hab nur zu der "das ist Marktwirtschaft, wer da nicht mithalten kann hat halt Pech gehabt" Aussage was geschrieben. das ist nicht so einfach wenn man damit als Händler konfrontiert wird.
btw: besten dank wegen der wissenschaftlichen wahrheit, hört man ja nicht oft!
Oder wars etwa ironisch gemeint???
Neumie
Stammgast
#86 erstellt: 08. Nov 2006, 01:04
der Vorschlag von Themrock ist vielleicht wirklich nicht schlecht, kann aber für den vertrieb einen ziemlichen haufen nicht verkaufbarer geräte bedeuten die da dann zurückkommen. ich weiss ja nicht wie viele so ein händler von einem Modell verkauft, aber wenn der z.B. von 1nem bestimmten Creek AMP 5 Stk. im Jahr verkauft, dann hat der Vertrieb auf die 5 Stück die der dem Händler verkauft auch schon 1 Gerät was er abschreiben kann. Und tendenziell würden sich Händler dann wahrscheinlich mehr von den testgeräten ordern, die würde das ja nichts kosten. Wenn mann dann noch davon ausgeht das insgesamt an alle Kunden nicht viel mehr AMPS verkauft werden, stehen die Vertriebe da am Ende mit ein wenig mehr Absatz, Aber einem Haufen an Rückläufern.
Wäre für die wohl ein rechenexempel (mit vielen Unbekannten) ob sich das lohnt...
themrock
Inventar
#87 erstellt: 08. Nov 2006, 12:16
@Neumie

Und tendenziell würden sich Händler dann wahrscheinlich mehr von den testgeräten ordern, die würde das ja nichts kosten.

Klar die Menge muß begrenzt werden auf 1 Gerät pro Laden, dieses muß der Händler auch erstmal zum normalen EK einkaufen, kann es dann aber am Ende einer definierten Vorführlaufzeit zurückgeben oder verbilligt verkaufen.Wenn er diese Möglichkeit hat, denke ich, wird die Rückläuferquote nicht so riesig sein.
Klar ist da für den Vertrieb ein Risiko dabei, aber wer nichts wagt nichts gewinnt.Er kann dieses Angebot für die Händler ja auch an bestimmte Auflagen knüpfen, wie bestimmte Präsentation oder Events, da müssen die Vertriebler eben kreativ sein.
_axel_
Inventar
#88 erstellt: 08. Nov 2006, 16:37
@EinerVonVielen und Reinhard:
Keine Angst: Das ging weder geben BWLer (im Allgemeinen) noch habe ich es bösartig oder wirklich aggressiv gemeint. Ich hatte mich bei der Formulierung etwas hinreißen lassen. Sorry.

Bei Reinhards Argumentation stört mich vorrangig, dass den Herstellern/Vertrieben/Händlern Faul- und/oder Blödheit unterstellt wird, nur weil einem (berechtigten) Wunsch nach weitreichenden und einfachen Probiermöglichkeiten nicht besser nachgekommen wird. 'Gestützt' von der Behauptung(!), dass dann wesentlich mehr verkauft werden könnte.
Und das ganze sei auch noch spezifisch für die Hifi-Branche.
Tut mir leid, aber das finde ich nun mal zu einfach gedacht bzw. viel zu plakativ dargestellt.


Für eine realitätsnähere Diskussion fände ich es sinnvoll, wenn künftig zw. Händern einserseits und Herstellern/Vertrieben andereseits besser differenziert würde. Beides sind nämlich i.d.R. individuell (re)agierende Einheiten.

Womit wir bei Roadmaster wären:

Mein autorisierter Uhrenhändler (...<irrelevante Wortklauberei>...) beschafft gerne die gewünschte Uhr, sowohl zur Ansicht als auch zum WE-check. Eventuell den falschen "Fachverkäufer" ausgesucht?

Das ist schön. (Macht er das für jeden (Neu-)Kunden? Macht er das auch mit Marken, die er eigentlich nicht führt?)
Es gibt auch den einen oder anderen Hifi-Fachhändler, der sich ähnlich bemüht.
Es ging aber darum, was man allgemein erwarten darf. Ich glaube weiterhin, dass ein solcher Service für "Jedermann" nicht als üblich gelten kann.
Und:

Und wenn ein Hifi-Qualitätsgerät (...) nach dem 3. Mal ausleihen nicht mehr mackenfei ist, ...

Mit Macken waren hier vor allem optische Macken (=Kratzer) gemeint. Sowas passiert schon mal beim Transport und ist keine Frage von Menschenkenntnis oder Produktqualität.
Wenn nicht beim 3., dann beim 5. Mal. Ein funktionaler Defekt sollte in der Tat selten sein (unabhängig von der gewähnten Preisklasse).
Da mag der Händler dann noch so sehr im (vertraglichen) Recht sein: Wenn er den Kunden dafür zahlen läßt, kommt der vermutlich nie wieder.


Von den Händlern zu den Herstellern/Vertrieben: themrocks Vorschlag.
Warum wohl ist es derzeit nicht so (oder ist es gar manchmal so, und wir wissen es nur nicht?)? Weil bisher die Händler das Risiko/die Kosten getragen haben. Praktisch für die Vertriebe.
Was würde sich ändern, wenn es so gemacht würde? Zusätzliche Kosten für die Vertriebe, die sich durch Mehrverkäufe erst mal rentieren müßten. Wenn sich aber durch eine offensive Ausleihpolitik ein solches Mehrgeschäft generieren ließe, dann kann man es ja getrost die Händler machen lassen (denn sie könnten es sich dann locker leisten).
Und: Ein Händler, der für 'sein' Leihgerät nicht mehr das finanzielle Risiko tragen müßte, würde es wohl _sehr_ freigiebig vergeben. Der (End)Zustand der Geräte düfte daher schlechter sein, als er es bisher (unter Händerrisiko) ist.
Was soll der Vertrieb eigentlich mit den zig ollen Kisten machen, die er (gehäuft bei einem Modellwechsel) wieder rein bekommt?


Dieser und (die meisten anderen) Vorschläge basieren auf der Annahme(!), dass eine höhere Freigiebigkeit einen wesentlichen Mehrumsatz erbringen würde, der die Mehrkosten locker überkompensiert.
Ich glaube, dass die Hersteller/Vertriebe/Händler diese Annahme nicht teilen. Manche halten sie deshalb für blöd. Ich glaube, gerade weil sie sich einig zu sein scheinen (insbes. Hersteller/Vertriebe), dass sie ihre guten Gründe haben.
(Mal ehrlich, so originell waren die Vorschläge hier alle bisher nicht, dass nicht auch die darauf gekommen sein können.)

Gruß
Reinhard
Inventar
#89 erstellt: 08. Nov 2006, 20:17
Hallo, axel, kein Problem, emotinales Posten ist besser als gar keins


_axel_ schrieb:
Bei Reinhards Argumentation stört mich vorrangig, dass den Herstellern/Vertrieben/Händlern Faul- und/oder Blödheit unterstellt wird, nur weil einem (berechtigten) Wunsch nach weitreichenden und einfachen Probiermöglichkeiten nicht besser nachgekommen wird


Mich stört in der Tat, dass Hersteller, Vertriebe und Hifihändler jahrzehntelang an gute Umsätze gewöhnt waren und nun bei rückläufigen Umsätzen quasi die eigene Kundschaft beargwöhnen (Beratungsdiebe) und sich über Internethandel beklagen, ohne auf die veränderte Situation, wie sie nun mal am Markt vorkommt, durch eigene Kreativität und Seviceverbesserung zu reagieren. Möglichkeiten gibt es ja genug. Wer aufmerksam dieses Forum liest, könnte ja zu der Erkenntnis kommen, dass tausende von Leuten offenbar Geräte nicht probehören können. Aber vielleicht kauft ja jeder zweite oder dritte das Gerät, das er zu Hause in der eigenen Kette testen konnte. Das scheint mir keine Spekulation, sondern schlicht logisch.

Einige halte ich wirklich nicht für fähig. Sorry. Wer gute Geräte bauen kann, also guter Techniker ist, ist oft noch lange kein guter Verkäufer. Andererseit gibt es auch bewegliche kreative Köpfe. Positives Gegenbeispiel: ich hätte gern mal ein Kabel von HMS gehört. Herr Strassner (Chef von HMS) am Telefon: Kein Problem: da sie über 50km vom nächsten Händler entfernt wohnen, schicke ich Ihnen gegen Überweisung des Betrages als Sicherheit das Kabel, hören sie es sich in Ruhe an, es reicht, wenn ich es in 2 oder 3 Wochen zurückbekomme. Noch Fragen?


_axel_ schrieb:
Für eine realitätsnähere Diskussion fände ich es sinnvoll, wenn künftig zw. Händern einserseits und Herstellern/Vertrieben andereseits besser differenziert würde. Beides sind nämlich i.d.R. individuell (re)agierende Einheiten.


Das ist Dein Irrtum. Ich laufe jetzt schon fast 30 Jahre durch Hifi-Läden und Messen und kann Dir sagen: Hersteller, Vertrieb, Hifiläden und auch Hifi-Magazine sind enge Bekannte und Seilschaften, die sich oft über Jahrzehnte persönlich kennen, da hackt die eine Krähe der anderen kein Auge aus und alle decken sich in ihrem gemeinsamen Interesse nach Umsatz. Was mich stört ist, dass diese Gemeinschaft nicht in der Lage ist, auf neue Herausforderungen, wie z. B. Internethandel angemessen zu reagieren. Außer jammern und abschotten fällt denen nichts ein. Genau wie der CD-Branche beim Auftreten der Kopierproblematik.

Zum Thema Macken/Kratzer: das scheint mir so eine übertriebene Horrorvision der Händler zu sein. Ich denke, Kunden, die ein seriöses Hifigeschäft betreten, unterscheiden sich fast immer von Leuten, die im Brüllmarkt kaufen und können den Wert eines ausgeliehenen Produktes schon aus eigenem Interese, nichts kaputt zu machen, gut einschätzen. Ein guter Händler wird den wirklich interessierten zuverlässigen Käufer immer erkennen. Ich vermute, dass durch ständiges Rumtragen für Testaufbauten im eigenen Laden über Monate mehr Kratzer in die Geräte kommen, als durch Ausleih-Kunden.

Entspannte Grüße an alle

Reinhard


[Beitrag von Reinhard am 08. Nov 2006, 20:25 bearbeitet]
Roadmaster
Inventar
#90 erstellt: 08. Nov 2006, 20:42
Hallo _axel,

erst mal zum richtig beruhigen: ich schreibe immer eine ehrliche Meinung, sonst müsste ich hier nicht posten (< bezieht sich somit auf eine sehr gern und leider häufig verwendete Phrase, zu finden im letzten Satz: "Mal ehrlich, so originell . . "). Jetzt bin ich natürlich etwas irritiert, wie ich das sonst Geschriebene von Dir auffassen soll??

Ob "originell" hier das richtige Wort ist, na, ich denke nicht. Es geht um eine durchaus gute Diskussion und Austausch von Standpunkten und die Mehrzahl der Verfasser macht da auch mit.

Daß das Wort "Service" immer noch mit so viel Argwohn betrachtet wird, ist schade und zeugt davon, daß der richtige Zugang zu diesem Wort (inkl. der Bedeutung) noch nicht gefunden worden ist. Es geht nicht ums "schnorren" oder etwas "für lau" zu haben. Nein, es geht um die umgesetzte Bemütheit/Intention der Händler/Vertrieb um zahlende (!) Kunden und den dahinterstehenden geschäftlichen Erfolg. Klar gibt es auch schwarze Schafe unter den Kunden, aber ein HiFi-Berater, der mehrere Jahre in Branche tätig ist, sollte sich Menschenkenntnis angeeignet haben. Dazu gehört auch das individuelle Gespräch - nicht das Herunterbeten von Floskeln aus Prospekten, aber da wiederhole ich mich, wie der aufmerksame Leser hier anmerken wird -, das Eingehen auf den Kunden und das Ergründen der Motivation. Dann sehen beide Seiten klarer. Und zur dinglichen Absicherung wurde bereits geschrieben.

Der Hinweis mit der Macke nach dem 5. Mal und dem Umstand, daß, sollte der Kunde zur Kasse gebeten werden, dieser nie wieder kommt . . . . dann kommt er eben nie wieder! Jemand, der bereits beim Ausleihen Ärger verursacht (Unachtsamkeit, Gelichgültigkeit, Ignoranz, oder was auch immer), der wird sich auch später kaum anders gebärden. Vorallem wird unterschwellig eingebracht, daß Kunden eher "Saubären" beim Ausleihen sind. Dies stimmt definitiv so nicht und führt in eine falsche Diskussionsrichtung.

Wenn es danach geht, dann müssten wir auch Tempolimit auf Autobahnen haben, weil halt drei, vier Deppen pro Jahr wirklich verantwortungslos rasen und Menschen gefährden. Der absolut überwiegende Teil fährt verantwortungsvoll und ich gebe Kritikern an dieser Stelle den Tipp: einfach mal die Statistik über die häufigste Unfallursache mit Personenschaden zu lesen

Zurück zum Thema. Mehrkosten durch den Vorschlag von themrock? Na, solange dies nicht sauber vorgerechnet worden ist läuft es für mich unter der Rubrik "Angstverbreitung, wir bleiben wie es immer war". Neue Wege braucht das Land, aber keiner fängt an (Henne/Ei-Problematik).

Viele Grüsse , roadmaster


Editiergund: Tippfehler


[Beitrag von Roadmaster am 08. Nov 2006, 20:44 bearbeitet]
_axel_
Inventar
#91 erstellt: 08. Nov 2006, 21:48

Reinhard schrieb:
(...) nun bei rückläufigen Umsätzen quasi die eigene Kundschaft beargwöhnen (Beratungsdiebe) und sich über Internethandel beklagen

Dass beides (auch) tatsächliche und nicht (nur) vorgeschobene Problem der Branche sind, dürfte wohl kaum bestreitbar sein, oder?
Skeptisch sollte man in der Tat sein, wenn ALLE Probleme darauf geschoben werden.

Ein anderes "Internet-Problem" ist mE., dass man heutzutage wesentlich mehr Informationen hat und dadurch auch auf viel mehr Ideen kommt, was man nicht noch alles ausprobieren könnte. Nicht, dass das grundsätzlich etwas schlechtes wäre ... nur ist es etwas unfair zu verlangen, dass die materiellen Flüsse (vulgo: Produktverteilung) salopp mal eben mit den Informationsflüssen 1:1 mitwachsen. Ich habe aber den Eindruck, dass genau das passiert.



Reinhard schrieb:
(...) durch eigene Kreativität und Seviceverbesserung zu reagieren. Möglichkeiten gibt es ja genug.

Der Möglichkeiten sind da sicher mehrere. Aber sie sind nicht umsonst ... lohnen sie sich für den Verkäufer? Ist der Mehraufwand durch Mehreinnahmen zu rechtfertigen? Wenn ja: Warum habe es nicht wenigstens die guten "von DENEN" bemerkt?



Reinhard schrieb:
Wer aufmerksam dieses Forum liest, könnte ja zu der Erkenntnis kommen, dass tausende von Leuten offenbar Geräte nicht probehören können.

Ich komme zu dem Eindruck, dass viele lieber erstmal hier Nachfragen, bevor sie sich ans Testen machen. Sei es aus Unsicherheit, sei es zur Vorsondierung.
Teilweise wird das offen kommuniziert, manchmal erfährt man es auf Nachfrage. (Manchmal vermutlich gar nicht.)
Nicht wenige fragen nach dem Klang von Geräten ganz ohen kaufabsicht. Einfach so, aus Spass am Hobby und der Fachsimpelei darüber.
Sicher ist dann und wann auch mal einer dabei, der wirkliches (konkretes) Kaufinteresse hat und echte Probleme mit Hörmöglichkeiten.
Kurz: Ich schätze die Dramatik dieser Frage wesentlich geringer ein, als Du.



Reinhard schrieb:
Einige halte ich wirklich nicht für fähig.

Ohne Frage. Ich wies ja dabei auch extra auf den Umstand hin, dass sich (fast) alle einig zu sein scheinen. Da sind dann eben auch die "flexiblen" dabei.

Das Beispiel mit den Kabeln ist ja ganz nett ... aber mal ehrlich:
Würde Herr Strassner nicht (beinahe) Meterware sondern stattdessen größere und empfindlichere Produkte herstellen (zB. CDP? Amps der >10kg-Klasse? Standlautsprecher?), würde er ebenso verfahren (können)?
Ist das Deiner Meinung nach wirklich ein gut auf Gerätehersteller übertragbares Beispiel?
Ich denke nicht. Kabel geben übrigens auch Hifi-Shops i.d.R. ohne mit der Wimper zu zucken zum Testen raus.



Reinhard schrieb:
Ich laufe jetzt schon fast 30 Jahre durch Hifi-Läden und Messen und kann Dir sagen: Hersteller, Vertrieb, Hifiläden und auch Hifi-Magazine sind enge Bekannte und Seilschaften, die sich oft über Jahrzehnte persönlich kennen, da hackt die eine Krähe der anderen kein Auge aus und alle decken sich in ihrem gemeinsamen Interesse nach Umsatz.

Ganz jung bin ich übrigens auch nicht mehr und Neues bescheibst Du da nicht. Aber auch nichts Schlimmes.
Wer hätte denn etwas davon, wenn sich Vertrieb und Händler gegenseitig Augen aushacken würden? Die SOLLEN bitte schön gut zusammen arbeiten. (In welcher Branche arbeitest Du nochmal? Muss ja schlimm zugegehen da. )
Trotzdem hat jeder seine eigenen, zT. gegenläufigen Interessen. Wer das ignoriert, diskutiert an der Realität vorbei und erstellt Milchmädchenrechnungen.

Ich wollte auch bestimmt keine Vorschläge alla dem von themrock unterbinden, die auch diese Verbindung berücksichtigen. Im Gegenteil.
Wenn hier aber Vorschläge gemacht oder Forderungen gestellt werden, fände ich wichtig, dass man sich Gedanken macht, WER das WIE umsetzen soll (und was das für ihn bedeutet). In themrocks Beispiel ist das gut beschrieben (trotz meiner Anmerkungen dazu).

Ein diffuses "Wie es ist, ists Sch....! Sollen DIE DA (wer auch immer) sich irgendwas(!) überlegen." hilft nicht weiter.



Reinhard schrieb:
Zum Thema Macken/Kratzer: das scheint mir so eine übertriebene Horrorvision der Händler zu sein. Ich denke, Kunden, die ein seriöses Hifigeschäft betreten, unterscheiden sich fast immer von Leuten, die im Brüllmarkt kaufen und können den Wert eines ausgeliehenen Produktes schon aus eigenem Interese, nichts kaputt zu machen, gut einschätzen.

Aha. Und was soll sonst der Grund mancher Händler sein, dass sie nichts rausrücken? Pure Bosheit? Oder nicht vielleicht doch schlechte Erfahrungen?
Selbstverständlich kann (wird!) auch seriösen und vorsichtigen Kunden mal was passieren, wenn sie zT schwere und unhandliche Gegenstände durch Türen und in Kofferräume wuchten müssen.
Von schlimmerem (Defekten, Totalverlust) mal abgesehen. Sowas kommt vor. Das "ein guter Händler kann das sicher einschätzen" ist ein vorgeschobenes Argument, nicht glaubhaft.
Nebenbei: Es geht hier doch nicht (nur) um die Leihe an bekannte und ultra-seriöse Kunden. Hier wird doch lautstark gefordert, dass jeder mit Kaufinteresse zuhause testen können muss.
Was denn nun?
Und wie sollten Hersteller vor Versand ggf. die Seriösität prüfen?
("Brüllmarktkunden" brauchen hier übrigens nicht zu diskriminiert werden.)

Gruß


[Beitrag von _axel_ am 08. Nov 2006, 21:57 bearbeitet]
_axel_
Inventar
#92 erstellt: 08. Nov 2006, 22:38

Roadmaster schrieb:
(...) "Mal ehrlich, so originell . . "). Jetzt bin ich natürlich etwas irritiert, wie ich das sonst Geschriebene von Dir auffassen soll?

Es bezog sich darauf, dass hier unterschwellig von manchen "denen da" vorgeworfen wird, nicht kreativ zu sein.
Vorschläge darf man natürlich immer machen --auch unoriginelle--, nur bitte nicht so tun, als wären "die da" sicher noch nicht darauf gekommen.



Roadmaster schrieb:
Daß das Wort "Service" immer noch mit so viel Argwohn betrachtet wird

Jetzt muss _ich_ mal fragen: Wer betrachtet das Wort mit Argwohn?


Roadmaster schrieb:
Nein, es geht um die umgesetzte Bemütheit/Intention der Händler/Vertrieb um zahlende (!) Kunden und den dahinterstehenden geschäftlichen Erfolg.

... und Du und Reinhard (nur Beispiele) sind die, die entscheiden, wieviel er sich bemühen muss?
Ich will keine marktwirtschaftliche Grundsatzdiskussion dazu. Nur wissen, mit welchem Recht Du Dir anmaßt darüber zu urteilen, was auf Händlerseite möglich sein _muss_. Allein den Wunsch nach (noch) mehr Service lasse ich nicht als Argument gelten.



Roadmaster schrieb:
aber ein HiFi-Berater, der mehrere Jahre in Branche tätig ist, sollte sich Menschenkenntnis angeeignet haben. Dazu gehört auch das individuelle Gespräch - nicht das Herunterbeten von Floskeln aus Prospekten, aber da wiederhole ich mich, wie der aufmerksame Leser hier anmerken wird -, das Eingehen auf den Kunden und das Ergründen der Motivation. Dann sehen beide Seiten klarer. Und zur dinglichen Absicherung wurde bereits geschrieben.

Gehts hierbei schon um die Ausleihe? Zitate könnten zur Einordnung hilfreich sein.
Zur vorausgesetzten Menschenkenntnis und der Relevanz dieser bzgl. Ausleihe: siehe meine Antwort eben an Reinhard (Zusammenfassung: nicht stichaltig).



Roadmaster schrieb:
(...)dann kommt er eben nie wieder!

Wieder: Wer bist Du, die Entscheidung für den Händler fällen zu können? Er kann (und hat!) die Vor-/Nachteile jeder Ausleih-Politk selbst abzuwägen. Woher stammt Deine implizite Annahme, dass er die schlechtere Wahl getroffen hat (für sich und für die Kunden)?



Roadmaster schrieb:
Vorallem wird unterschwellig eingebracht, daß Kunden eher "Saubären" beim Ausleihen sind.

Was? Wie? Wo?
Willst Du davon ablenken, dass es umgekehrt nie (auf Dauer) schadenfreie Abläufe gibt?



Roadmaster schrieb:
Wenn es danach geht, dann müssten wir auch Tempolimit auf Autobahnen haben, weil halt drei, vier Deppen pro Jahr wirklich verantwortungslos rasen und Menschen gefährden.

Spitzenidee! Ich bin dafür. Alle anderen Länder dieser Welt sind schon weiter!

Roadmaster schrieb:
Der absolut überwiegende Teil fährt verantwortungsvoll und ich gebe Kritikern an dieser Stelle den Tipp

Lass stecken und (Achtung: Retourkutsche) denke mal lieber in Ruhe darüber nach, warum die dadurch objektiv verhinderbaren Verkehrstoten und Schwerverletzten das nicht Wert sein sollten (selbst, wenn die Hitliste von anderen Ursachen angeführt werden sollte).



Roadmaster schrieb:
Mehrkosten durch den Vorschlag von themrock? Na, solange dies nicht sauber vorgerechnet worden ist läuft es für mich unter der Rubrik "Angstverbreitung, wir bleiben wie es immer war". Neue Wege braucht das Land, aber keiner fängt an (Henne/Ei-Problematik).

Kannst gerne vorrechnen.
Wieder mal: Warum gehst Du eigentlich davon aus, dass naheliegende (nicht besonders originelle ) Konzepte nicht schon von denen, die dafür herhalten müssten, durchgerechnet oder gar ausprobiert wurden?
Ich kenne die Aussage eines Händlers "Haben wir mal gemacht, jetzt (nach schlechten Erfahrungen) nicht mehr".

Gruß
Roadmaster
Inventar
#93 erstellt: 09. Nov 2006, 00:22
Hallo axel,

soooooo viele Fragen auf einmal, und dann noch die Mühe mit den ganzen Zitaten . . . . Respekt .
Sei nicht traurig, wenn ich nicht auf alles eingehe, aber a) ich habe heute Abend noch einiges zu tun und b) bin ich ein Freund "des roten Fadens" für den allgemein verständlichen Überblick denn der Chirurgie (anders ausgedrückt = sezieren bis mehr Puzzleteile auf dem Tisch liegen als ursprünglich mal ein Ganzes gewesen sind ).

Und wieder kann ich Dich zu Anfang beruhigen: ich denke in Ruhe nach. Daher auch meine - unnötig zu erwähnen, zwinker - ehrlichen Postings.

Niemand entscheidet hier, wer wie sich zu verhalten hat; es ist eine Überinterpretation von Dir. Das kann sicherlich im Verlauf einer Diskussion mal vorkommen, kein Thema.
Schade finde ich allerdings, daß Du etwas als "nicht stichhaltig" abtun kannst . . . . . also "fair" ist etwas anderes

Ich kenne Händler (müssen aber andere als die von Dir bekannten sein), die sagen: "habe beste Erfahrungen mit dem Ausleihen gemacht". Auch einige Verfasser haben dies bereits bestätigt.

Bzgl. der Services: über Deine fragende Erwiderung habe ich nachgedacht; bei allem Wohlwollen, aber eine Frage auf meine Aussage in diesem Zusammenhang hat sich mir nicht erschlossen.

Viele Grüsse, roadmaster
Sieveking_Sound
Stammgast
#94 erstellt: 09. Nov 2006, 01:34
Liebe Forumsmitglieder,

hier wurde oftmals nach einem Händler gerufen, der erklärt warum er etwas nicht verleiht. Ich habe viele Jahre in Bremen bei UNI HIFI mitgearbeitet, bevor ich die Firma Sieveking Sound gründete und somit auf die Vertriebsseite wechselte und möchte mal für einige Menschen das Weltbild aus Sicht eines Händlers darstellen.

Die Beispiele, die ich hier anbringe, kommen aus eigener Erfahrung und sind sicherlich nicht auf Einzelfälle hier im Forum übertragbar.

Ein jeder Händler hat eine Warenbestand aus Lautsprechern, Verstärkern, CD-Spielern, Kabeln und all denjenigen Dingen, die so zu einer HiFi-Anlage dazu gehören. Und ein jeder Händler denkt sich bei der Selektion der von ihm angebotenen Komponenten auch etwas. So wird er verschiedene Klangrichtungen abdecken. Man wird fast immer Vertreter des "japanischen" , "englischen" , "amerikanischen" und "deutschen" Klanges finden. Der Händler sucht dementsprechend Musikkomponenten für einen Kunden aus, bevor dieser den Laden überhaupt betritt. Er möchte natürlich diese Komponenten auch an Kunden verkaufen und hat dafür auch eine gewisse Auswahl verschiedener Klangrichtungen und Preisklassen.

Betritt jetzt ein unbedarfter Kunde den Laden und wünscht sich eine komplett neue Stereoanlage, so kann der Händler in verschiedenen Preisklassen und Klangrichtungen aus dem Vollen schöpfen und sicher gehen, dass er keine technisch nicht funktionierenden, oder klanglich miserablen Kombinationen verkauft. Der Kunde kann sich aussuchen was ihm gefällt und wird höchstwahrscheinlich über viele Jahre glücklich sein, denn er hat ein sinniges Konzept erhalten. Bei UNI HIFI wird eine solche Anlage natürlich auch zum Kunden nach Hause gebracht und dort bestmöglich aufgebaut. Ich selbst habe viel zu viele Stunden mit dem Verlegen von LS-Kabeln vor Ort verbracht. Das klappt nicht immer perfekt und die Woche vor Weihnachten ist einfach auch kein guter Terminwunsch, aber im großen und ganzen, kann man sich sicher sein, dass der Kunde die Bedienung jetzt begreift und weiß, wo er bei Problemen anzurufen hat, damit geholfen wird. Viele dieser Kunden kommen nach zehn Jahren für die nächste Anlage wieder.

Diesen Service gibt es egal ob die Anlage nur Euro 500,- oder Euro 50.000 gekostet hat und eigentlich möchte ein Händler gerne so arbeiten. Na gut - noch besser ist Bargeld gegen Karton im Ladengeschäft, aber auch das wird immer weniger.

Hier im Forum tummelt sich hingegen ein gänzlich anderer Kundenkreis: Die Hobbyisten. Diejenigen Menschen, die sich stundenlang CD Spieler im Vergleich anhören können um danach zu entscheiden, dass ihnen das eigentlich sowieso alles nicht so richtig gefällt und sie deshalb noch ein paar andere CD Spieler woanders hören müssen. Und dann gibt es ja auch noch den Gebrauchtmarkt, wo man so tolle Dinger günstig bekommmt und dann kennt man da noch jemanden, der jemanden kennt, der den alten CD Spieler so toll aufmöbelt, dass der 10.000 Euro Referenzgeräte an die Wand spielt. Ich bitte den Sarkasmus zu verzeihen.

Die Hobbyisten sind für den heutigen Händler eine undankbare Kundschaft. Kein Händler kann alle Geräte, die in Frage kommen vorrätig haben. Wer einen 2000 Euro Verstärker sucht, kann zwischen dutzenen Geräten auswählen. Selbst wenn ein Händler der schon fünf solcher Geräte in der Vorführung hat (bei UNI HIFI sind es glaube ich auch heute noch mehr) wird nach dem sechsten und siebten gefragt. Sollte er diese auch noch einkaufen und sich hinstellen, wird er aber höchtwahrscheinlich nicht ein Gerät mehr verkaufen als vorher, da er für seine "normalen" Kunden zuvor schon ausreichend Auswahl hatte. Jeder Händler kann Geschichten von denjenigen Geräten erzählen, die er extra für einen Kunden eingekauft hat und die heute noch im Laden vor sich hin stauben.

Wenn also ein Händler einen Anruf von einem ihm unbekannten Endkunden bekommt, der unbedingt etwas zu Hause ausprobieren möchte, dann weiss er oftmals schon vorher, das das nicht zu einem Verkauf führt. Ich habe zu meinen UNI HIFI Zeiten sicherlich hunderte an Geräten ausgeliehen. Für dem Laden bekannte Kunden gegen Lieferschein und bei unbekannten Kunden gegen Deponat. Und kann aus der Erinnerung sagen, dass 4 von 5 ausgeliehenen Geräte von unbekannten Kunden mit einem "das war es irgendwie nicht so richtig" zurück kommen. Das fünfte Gerät kommt mit einem "der Kratzer auf der Front war aber schon vorher da" zurück. Mit ganz viel Glück ist bei einer von 20 aus Ausleihaktionen ein Verkauf des Gerätes zu erreichen. Das ist eine hundsmiserable Quote für den ganzen Arbeits- und Kapitalaufwand.

Anders hingegen ist die Situation bei bekannten Kunden. Man kennt sich und hat einen guten Eindruck vom Wunsch des Kunden und kann auch entsprechende Tipps geben und das Altgerät auch gleich in Zahlung nehmen, was eine Entscheidung erleichtert. Hier hat man gute 50% Trefferquote beim Ausleihen und selbst wenn es nichts wird, kann man sich mit dem Kunden danach über das Klangerlebnis unterhalten und etwas anderes probieren. Den "das war es irgendwie nicht so" Effekt gibt es also nicht. Dem Kunden kann wahrscheinlich mit etwas anderem geholfen werden und mittelfristig führt auch dies zu einem Verkauf.

Dem entsprechen probiert man bei UNI HIFI den Endkunden in den Laden zu bekommen. Gerne mit Lautsprechern und CD Spieler und den eigenen CDs, wenn es um einen Verstärker geht. Wenn der Kunde jetzt noch seinen eigenen Verstärker mitbringt kann man anhand der fünf Geräte im Laden (siehe Beispiel oben) das richtige Ausprobieren und muss dafür nicht für 10.000 Geräte aus der Hand geben, die man im Laden durchaus auch braucht. Dabei stellt man oftmals fest, dass der Kunde eigentlich mit etwas ganz anderem zufrieden ist, als er ursprünglich dachte. Oder das der Traumamp nur mit einem bestimmten Lautsprecherkabel am eigenen Lautsprecher zu Höchstform aufläuft. Oder das der Amp eigentlich prima funktioniert und auch mit dem Lautsprecher harmoniert, aber der CD Spieler so furchtbar klingt, dass ein Tausch hier viel mehr bringt als beim Verstärker. Solche Fälle sind bald mehr die Regel als die Ausnahme. Wenn ein Kunde erst mal mit den Verkäufern bekannt ist, und nicht so wirkt als wolle er das Gerät an der nächsten Straßenecke versilbern, dann kann man das Gerät auch noch für den Test zu Hause ausleihen. Diese Tests gehen dann zumeist positiv aus. Sprich es kommt zum Verkauf.

Ein ganz besonders anstrengender Fall sind die HiFi-Reisenden. Das sind diejenigen Hobbyisten, die bei Ihren örtlichen Händlern schon keine Gnade mehr haben und um die man sich dort nicht mehr kümmern möchte. Bei UNI HIFI kamen diese aus Hamburg und Oldenburg. Wahrscheinlich gehen die Bremer den umgekehrten Weg. Es ist irgendwo zwischen unmöglich und sinnlos dieser Truppe der "Zeitdiebe" etwas vorzuführen. -Alles schon gehört. Alles schon probiert. Nichts klingt. Die Händler wollen doch sowieso nur mein Geld.- So sind die typischen Erfahrungen. Ich glaube UNI HIFI hat es in 18 Jahren Firmengeschichte nicht geschafft einem Hamburger HiFi-Reisenden auch nur eine einzige Komponente zu verkaufen. Hm. CDs gehen eigentlich. Die HiFi-Reisenden haben oftmals ein so schlechtes Gewissen, dass sie irgendetwas kaufen, damit sie ja wiederkommen dürfen. Es gibt ja noch so viel zu hören in so einem vollgestopften Laden.

Früher gab es viele Hobbyisten, die mit der Zeit ihre HiFi Anlagen aufgerüstet haben. Diese haben in der Anzahl entweder erheblich abgenommen und spielen jetzt am Computer oder gucken mehr Fernsehen, oder sie besuchen UNI HIFI nicht mehr.

Früher gab es auch tatsächlich mehr Menschen, die CD Spieler im Vergleich hören wollten. Heute ist die Frage, ob das Design zum Rest der Anlage passt wesentlich wichtiger.

Früher hat man gedacht diejenigen Kunden, die ja schon bei CD Spielern stundenlang probegehört haben, kommen irgendwann wieder um DVD Spieler probezugucken. Also hat UNI HIFI die Möglichkeit geschaffen gute 10 DVD Spieler bildtechnisch an einem Plasma Fernseher zu vergleichen. Die Anzahl an Kunden, die von diesem Angebot gebrauch machen wollten, kann ich an beiden Händen abzählen. Der Service hat einfach Niemanden interessiert, denn viele der CD-Spieler-Probehörer haben sich ihren DVD-Spieler nach Preis und nicht nach Qualität im Supermarkt gekauft. Die Idee der Kundenbindung mit schönen Räumen, gutem Kaffee und großer Auwahl hat sich schlichtweg nicht rentiert. Selbst der Bildunterschied zwischen einem NoName Player und einem Markengerät ist nicht auf Resonanz gestossen. Aber das verlässt jetzt das Thema, denn es ging weniger um Kundenbindung.

Die Internet Preisdiskussion ist inzwischen fast obsolet, denn der stationäre Fachhandel fürht inzwischen praktisch nur noch Marken, die nicht im Internet erhältlich sind. Es werden sich nur noch wenige Fachhändler finden, die Canton, Magnat oder DENON wirklich vorführen, da man mit diesen zwar Umsatz machen kann, aber keine ausreichende Rendite erwirtschaften kann, um die Miete und Personal zu zahlen. Unangenehm sind aber natürlich weiterhin Kunden, die das volle Serviceprogramm mitsamt Probeaufbau zu Hause nutzen und danach eine dutzend Händler nach dem besten Preis abtelefonieren. Leider gibt es genau diese Kunden jedoch in reichlicher Menge und nicht jeder Kunde spielt so fair sich vorher mit dem Händler über den letztendlichen Kaufpreis zu unterhalten. Daher kommt die unschöne "Leihgebühr" für unbekannte Endkunden. Der Händler weiss schon vorher, dass er mit 90%er Sicherheit nichts verkauft.

Und dann noch abschliessend ein Wort zum Thema Vertriebsstruktur in Deutschland. Ich bin selber Chef eines Vertriebes der in Deutschland mehr als 100 HiFi Händler beliefert und behaupte einen guten Einblick in die Materie zu haben. Daher kann ich auch sehr deutlich sagen, dass der stationäre Fachhandel für ein Produkt, dass nicht in den Bereich der Exoten fällt, der beste Weg ist. Diejenigen Firmen die erfolgreich direkt vermarkten, haben einen Millionenteuren Werbeaufwand, der von kleinen Firmen überhaupt nicht leistbar ist. Mir fallen auf Anhieb sicherlich zehn deutsche "Feierabendvertriebe" ein, die ein paar Produkte importieren und direkt an Endkunden verkaufen. Keiner davon überlegt derzeit seinen Tagesjob aufzugeben, damit er mehr Zeit für die vielen, vielen Menschen hat, die unbedingt seinen Verstärker zu Hause probehören wollen. Deutschland bietet ein sehr gutes Händlernetz und wahrscheinlich hat nur Hong Kong mehr Fachhändler pro Einwohner als wir. Wer also jammert, dass er 150 Km fahren muss, nur damit er einen bestimmten Verstärker hören kann, der jammert auf hohem Niveau. Deutschland ist der "vollste" Markt der Welt wenn es um Auswahl geht. Hier gibt es deutliche mehr Marken zur Auswahl als in Japan oder den USA oder auch in England.

So - das war also einmal eine andere Sicht. Ich betone, dass es sich um persöhnliche Eindrücke handelt.

Noch was zum Schluss. Ich bin von Freitag bis Sonntag auf der Klangbilder in Wien und halte dort Vorträge zum Thema XRCD. Wer in der Nähe ist, sollte sich dort sehen lassen. Es wird unterhaltsam und sogar ein wenig lehrreich.

Jan Sieveking
armindercherusker
Inventar
#95 erstellt: 09. Nov 2006, 01:58
Danke für diese ausführliche Darstellung der ( möglichen, aber auch tatsächlichen ) Problematik.

Wie ich schon zu Beginn dieses Threads geschrieben habe, bringe ich persönlich Verständnis für "mißbrauchte" Händler auf.

Und es bestätigt sich auch hier, daß eine persönliche, auf gegenseitigem Vertrauen basierte "Beziehung" der beste Garant für einen Geschäftsabschluß darstellt.

Dabei ist natürlich die erste wichtige Hürde zu nehmen : das Kennenlernen beim ersten Besuch im Laden.

Allerdings gilt es in meinen Augen hierbei, nicht gleich "mit der Tür ins Haus zu fallen" um sofort Leihgeräte zu erhalten.
Das würde ich frühestens beim 2. Mal machen.

Gruß
Roadmaster
Inventar
#96 erstellt: 09. Nov 2006, 09:34
Hallo Sieveking Sound,

vielen Dank für diese sehr ausführliche Schilderung aus Deiner Sicht und Erfahrung.

Es ist ein guter Beitrag, der sehr viel wahres berichtet ("Wer also jammert, dass er 150 Km fahren muss, nur damit er einen bestimmten Verstärker hören kann, der jammert auf hohem Niveau.". >> Eine einzige Fahrt nach Frankreich würde zeigen, daß ausserghalb von Paris totale Wüste herrscht, verglichen zu Deutschland) und auch einiges an Pauschalierungen bzw. unglückliche Formulierungen enthält("Hier im Forum tummelt sich hingegen ein gänzlich anderer Kundenkreis: Die Hobbyisten. . . . " (. . . .) . "Die Hobbyisten sind für den heutigen Händler eine undankbare Kundschaft". >> Damit werden die User hier in ein fragwürdiges Licht gestellt. Damit kann ich mich nicht einvertanden erklären).

Der Kernpunkt war/ist aber: "Anders hingegen ist die Situation bei bekannten Kunden." Über diesen Punkt herrscht eben Uneinigkeit, WIE man es erreicht Wenn der Kunde (nicht der Internethopper und Internet-Geiz-ist-geil-Shopper) den ersten Schritt tut, bei der eben festgestellten Dichte der Händler, liegt es am Angesprochenen, die Chance zu nutzen.


Nochmals, danke für den lesenswerten Bericht, viele Grüsse, roadmaster
Onemore
Inventar
#97 erstellt: 09. Nov 2006, 10:45

Sieveking_Sound schrieb:

Früher gab es viele Hobbyisten, die mit der Zeit ihre HiFi Anlagen aufgerüstet haben. Diese haben in der Anzahl entweder erheblich abgenommen und spielen jetzt am Computer oder gucken mehr Fernsehen, oder sie besuchen UNI HIFI nicht mehr.


Der Medienkonsum hat sich im Verlauf der letzten 20 Jahre drastisch geändert. Heute gibt es Freizeitangebote, die es damals noch nicht gab. Gerade in den letzten 10 Jahren haben z.B. Computer, Internet, Pay-TV und DVD das Konsumverhalten nachhaltig verändert. Der Stellenwert von "Hifi" hat in der breiten Konsumerschicht deutlich abgenommen.

Ein Hifi - Fachhändler könnte heute deshalb zwei entscheidende Probleme haben. Einerseits gibt es insgesamt weniger Kunden, andererseits ist der prozentuale Anteil der "Hobbyisten" unter den Kunden größer geworden. Für letztgenannte muß er dazu auch noch erheblich mehr Zeit aufwenden. Auf Kosten der Rendite.



Gruss Bernd
_axel_
Inventar
#98 erstellt: 09. Nov 2006, 12:48

Roadmaster schrieb:
Respekt ;)

Ist das jetzt ein Ironie-Smiley oder ein Freundlichkeits-Smiley? Mit Augenzwinkern verbinde _ich_ eigentlich immer Ironie ...



Roadmaster schrieb:
Sei nicht traurig, wenn ich nicht auf alles eingehe, aber a) ich habe heute Abend noch einiges zu tun und b) bin ich ein Freund "des roten Fadens" für den allgemein verständlichen Überblick denn der Chirurgie ( c) anders ausgedrückt = sezieren bis mehr Puzzleteile auf dem Tisch liegen als ursprünglich mal ein Ganzes gewesen sind

Zu a):
Kannst gerne später noch darauf eingehen. Ist ja ein Forum hier und kein Chat.
Zu b):
_Gerade_ das Zitieren ist ein bewährtes Hilfsmittel in der elektronischen Kommunikation, damit man den Überblick behalten kann. Der Faden sollte in Foren auch für die Mitleser auffindbar sein, sonst könnten wir uns auch per PM oder EMail unterhalten.
Zu c) (Markierung von mir eingefügt):
Was ist falsch daran, auf möglichst viele Argumente des Gegenübers einzugehen? Einerseits aus Respekt und auch der Sache willen finde ich das sehr sinnvoll. Man kann natürlich auch einfach (unliebsame) Themen unter den Tisch fallen lassen, wie Du es massiv tust(? siehe a)).


Roadmaster schrieb:
Niemand entscheidet hier, wer wie sich zu verhalten hat

Betreibst Du Wortklauberei oder war wirklich nicht zu verstehen, was ich meinte?
Nein, zu entscheiden hat (glücklicherweise) immer noch der Händler/Vertrieb.
Wenn aber postuliert wird, dass das derzeit praktizierte Gebahren unakzeptabel und am Markt vorbei wäre und auch mögliche Gründe für dieses kritisierte Verhalten ohne stichhaltige Begründung (s.u.) als nichtig oder unwahr abgetan werden, kommt es dem schon recht nahe.


Roadmaster schrieb:
Schade finde ich allerdings, daß Du etwas als "nicht stichhaltig" abtun kannst

Ich habe erklärt, warum dieses Argument mE. nicht zieht.



Roadmaster schrieb:
Ich kenne Händler (müssen aber andere als die von Dir bekannten sein), die sagen: "habe beste Erfahrungen mit dem Ausleihen gemacht". Auch einige Verfasser haben dies bereits bestätigt.

Wo habe ich verneint, dass es sowas auch gibt? Natürlich kenne auch ich Händler, die vergleichsweise freizügig verleihen.
Nur begehe ich eben nicht die Frechheit daraus abzuleiten, dass deswegen alle Händler gefälligst nur gute Erfahrungen gemacht haben können.



Roadmaster schrieb:
Bzgl. der Services: über Deine fragende Erwiderung habe ich nachgedacht; bei allem Wohlwollen, aber eine Frage auf meine Aussage in diesem Zusammenhang hat sich mir nicht erschlossen.

Welche meine vielen Erwiderungen meinst Du? (Zitat oder genauere Nennung wäre hilfreich!)
Falls Du das zum Wort "Service" und dem Argwohn meinen solltest:
Erkläre bitte Deine Behauptung, untermauere sie mit Beispielen o.ä. Denn ich kann sie nicht nachvollziehen.
Reinhard
Inventar
#99 erstellt: 09. Nov 2006, 17:26
Vielen Dank, Sieveking_Sound, für die ausführliche Stellungnahme (sie war wesentlich substantiierter als diejenige von axel, der zwar die "unpraktikablen" Ideen der anderen bekrittelt ohne jedoch selbst konstruktive Vorschläge anzubieten).

Nun, so haben wir jetzt ein ausführliches Psychogramm verschiedener Kundentypen. Du bestätigst damit allerdings auch meinen Eindruck, dass der Kunde in den Augen der Händler überwiegend negativ belegt ist, was auch dem hier oft beschriebenen unangenehmen Gefühl des Kunden beim Betreten eines Hifigeschäftes Berechtigung verleiht (wohlgemerkt nicht aller Geschäfte).

Ob nun die Henne oder das Ei zuerst da war, kann niemand mit Bestimmtheit sagen, führt auch zu nichts. Es wäre mir sicherlich auch möglich, mal ein ebenso umfangreiches Psychogramm des Typus Hifihändler zu erstellen, das hier zweifelsohne auch einiges Kopfschütteln beim Leser verursachen würde. Das reicht vom Selbstdarsteller, der gar nichts verkaufen und dem Kunden nur sein elektrotechnisches Fachwissen präsentieren will bis zum arroganten Händler, der sich nicht scheut, den Kunden als Deppen darzustellen, weil er sich für eine Marke interessiert, die selbst nicht im Programm ist. Mir ist das, offen gestanden, allerdings zu zeitaufwändig.

Du beschreibst Dein Geschäft als eines mit großer Geräteauswahl. In den meisten Fällen steht gerade der Kunde in Kleinstädten aber vor dem Dilemma, dass nur wenige Marken geführt werden. So kommt er ungewollt in die Situation, "Fremdgänger" zu werden, wenn er auch andere Geräte hören will, was wiederum den Aufbau eines Vertrauensverhältnisses zum Stammhändler beeinträchtigt. Die Situation hat er sich nicht selbst ausgesucht. Nicht jeder ist aus Prinzip Geschäftesurfer, wie Du es beschreibst (wer hat schon die Zeit), sondern möchte schlicht für sein Geld ein Gerät, dass für ihn am besten klingt.

Vielleicht gibt es gar keine "Lösung" des Dilemmas. Bei allem Analysieren und bei Deinen Rückblicken auf "früher" ist es vielleicht ganz einfach so, dass sich die seit jahrzehnten praktizierte Vertriebsform schlicht überholt hat und sich der Internethandel, der auch das letzte Dorf erreicht, ob wir es wollen oder nicht, durchsetzt.

Zu Deinem Hinweis auf die DVD-Player: möglicherweise lässt Du außer acht, dass Kunden, die Musik und Hifi lieben, oft nicht dasselbe Interesse für Filme hegen und daher nicht dieselben Wertmaßstäbe an das Bild stellen wie an Musikreproduktion. Daher werden (logisch) für einen DVD-Player nicht dieselben Mittel aufgewendet wie für einen CD-Player. Auch dürften 80-90% aller Haushalte noch einen gering auflösenden PAL-Röhrenfernseher haben, der die bessere Qualität guter DVD-Player kaum darstellen kann.

Gruß Reinhard
Sieveking_Sound
Stammgast
#100 erstellt: 09. Nov 2006, 18:00
Hallo Reinhard,
Du hast bestimmt Recht, dass HiFi Händler prima für ein eigenes Psychogramm geeignet wären und es gibt die von Dir beschriebenen Typen durchaus. Es hängt sicherlich auch vom jeweiligen Händler ab, wie dieser Kunden wahrnimmt. Ich möchte da mal einen US-Amerikanischen Vertrieb zum Thema Kunden zitieren:

In the US the customer buys the unit, unpacks it and throws away the manual. Then he breakes the unit and complains to us.
In England the customer buys the unit, unpacks it and puts the manual into a plastic folder. Then he breaks the unit and complains to his distributor.
In Germany the customer buys the unit, unpacks the unit and reads the complete manual from first to last page. Then he breaks the unit and complains to his dealer.

Ich möchte nun keine Firma nennen, aber es sagt in der Tat viel über die Sicht der Hersteller auf Endkunden aus.

Was die große Auswahlt bei UNI HIFI angeht, so haben wir in den Jahren in denen ich dort arbeitet immer wieder festgestellt, dass wir wahrscheinlich genau so viel verkaufen würden, hätten wir nur halb so viele Produkte im Laden. Wenn bei der Inventur 70 Sets Lautsprecher (inkl. Center und Subwoofer) in der Vorführung zusammenkommen, dann weiss man, dass es eigentlich viel zu viel ist.

Dein Argument, dass jeder für sein Geld dasjenige Gerät, das am besten klingt haben möchte ist absolut korrekt. Ich wage aber zu behaupten, dass Niemandem dieses gelingt. Es gibt sicherlich 50 Verstärker in der Euro 2.000 Preisklasse in Deutschland. Niemand kann alle hören und wenn er das getan hätte, wäre der 51. angekündigt. Ein guter Händler wird beraten können und somit verhindern, dass Blödsinn geschieht. Er wird verhindern können, dass sich ein Vinyl Fan einen Surroundreceiver ohne Phono kauft.

Es gilt also immer eine zufriedenstellende Lösung zu finden. Perfektion wird nicht erreichbar sein. Für Dich der Tipp: Sprich offen mit Deinem Händler vor Ort. Sag ihm du willst einen neuen Verstärker haben. Und du willst bei Ihm zum Preis XY kaufen und du wirst auf jeden Fall kaufen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass er in dieser Konstellation deutlicher motivierter ist, Dir auch Produkte, die er nicht führt zu besorgen.

Lieben Gruß,

Jan Sieveking
Claus_B
Stammgast
#101 erstellt: 09. Nov 2006, 18:55
Hallo Jan,


Deine zwei Beiträge sind absolut zutreffend!

Hätte das gleiche geschrieben.

Gruss

Claus
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