Big Block 3.0 aus Hobby Hifi

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Lars00
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 28. Aug 2020, 13:37
Ich überlege, mir die Big Block 3.0 zu bauen.
Was halten die Selbstbauprofis von dem Lautsprecher? Ich finde das Volumen des Lautsprechers und die verwendeten Chassis sehr attraktiv, auch wenn der Hochtöner enorm teuer ist. Die Wavecore Chassis haben ja einen sehr guten Ruf und ein noch eingermaßen vernünftiges P/L Verhältnis. Auch bin ich auf den Passivtieftöner gespannt.
Nur der Wirkungsgrad ist doch arg niedrig. Das macht Herr Timmermanns aber relativ oft so. Ist das für die Lebendigkeit des Lautsprechers ein klanglicher Nachteil? Ein Verstärker mit genug Leistung (200 Watt / Kanal) steht zur Verfügung.
Gehört und gebaut haben wird den Lautsprecher wohl niemand.....
Die restlichen Messungen sehen gut aus.
Gibt es irgendwelche Kritikpunkte für diesen Lautsprecher?

Bin auf eure Meinungen gespannt.

Viele Grüße
Lars

Die Lautsprecher gibt es bei Lautsprechershop.de im Angebot!


[Beitrag von Lars00 am 28. Aug 2020, 13:38 bearbeitet]
trilos
Inventar
#2 erstellt: 28. Aug 2020, 15:17
Hallo Lars,

die Big Block 3.0 selbst kenne ich nicht, außer aus der Vorstellung im aktuellen Sommer-Special-Heft der Hobby HiFi.

Aber der Audaphon HT spielt auch in der Narmada, die ich im Frühsommer gebaut habe, und mit der ich überaus zufrieden bin (s. hier http://www.hifi-foru...m_id=205&thread=1133).

Der HT ist teuer, ja, aber auch extrem gut und hochbelastbar (und bleibt selbst bei höchsten Pegeln absolut sauber!).

Mein Tipp:

Sprich die Herren Gattig und Frank vom Lautsprechershop mal an, die kennen die Box sicher, und können Dir Tipps, Infos, Hintergründe und ihre Einschätzung dazu geben.
Beide sind nett, kompetent und gesprächig.

Die nur 80 dB/1W/1m halte ich für nicht optimal.
Klar, mit einem echten 200W - Amp kommt auch die Box auf Trab.... aber effiziente Lautsprecher empfinde ich als "spielfreudiger" und impulsiver.
Das ist nur ein grundsätzlicher Eindruck, es kann durchaus sein, dass die Big Block mit Power "im Rücken" gut abgeht.

Wenn ich einen Vergleich wagen darf:
Ein "US Muscle-Car", 2.000 kg, 5 ltr. V8 und 450 PS geht sicher gut ab.... auf gerader Strecke.
Fahr das aber mal auf kurvenreichen Straßen in der Eifel oder Fränkischen Schweiz, da steigst Du sofort viel lieber auf eine 4-Zylinder 250 PS Lotus Elise bei nicht einmal 1.000 kg Fahrzeugmasse um, damit bist Du deutlich agiler und dynamischer unterwegs!
Außer halt auf schnurgerader Strecke.

Beste Grüße,
Alexander
UliFi_
Neuling
#3 erstellt: 24. Jul 2021, 23:05
Hallo Lars,
Ich habe den Bausatz der Big Block 3.0 vor mir ausgebreitet liegen (konnte dem Sonderangebot von Strassacker nicht widerstehen :*) und hoffe, in den nächsten Wochen zur Tat schreiten zu können. Werde dann gerne berichten, wie das Fahrverhalten auf gerader und kurviger Strecke ist!

Aus Designgründen würde ich auf die vorgesehenen Fasen seitlich der Mittel-Hochtoneinheit verzichten und stattdessen eine Frontbespannnung mit darunterliegender Abrundung zum Seitenkorpus sowie einem leichten Trichter zum Hochton Bändchen bauen.

Meine Frage: Hast Du (oder ein anderes Forumsmitglied) inzwischen eine Hörerfahrung mit dem guten Blöckchen?

Und: wie sehr fällt Eurer Erfahrung nach die von Timmermanns so allumfassend angewandte Abfasung der Seiten zur Verbesserung des Abstrahlverhaltens ins Gewicht?

Freue mich über eine Wiederbelebung des Threads!

Ulli
trilos
Inventar
#4 erstellt: 24. Jul 2021, 23:32
Hallo Ulli,

Willkommen im Forum!

Deine Frage:
"Und: wie sehr fällt Eurer Erfahrung nach die von Timmermanns so allumfassend angewandte Abfasung der Seiten zur Verbesserung des Abstrahlverhaltens ins Gewicht?"

Messtechnisch ist es klar sichtbar und zumeist akustisch von Vorteil.

Genau bewerten kannst Du das nur in Deinem Raum (jeder Raum ist anders, und mal kann das Fehlen der Fasen stärker sich akustisch auswirken, und mal geringer oder gar nicht), und in Deiner Hörsituation (Positionierung der Boxen im Raum, Wandabstände, Hörplatzentfernung, Bedämpfung des Hörraumes, etc.).

Timmermanns weist in seiner Zeitschrift oft darauf hin, dass das Weglassen der empfohlenen Fasen aber auch kein totaler "Beinbruch" ist, wenn es handwerklich nicht umsetzbar ist, oder aus optischen Gründen nicht gewünscht ist....

Beste Grüße,
Alexander
Lars00
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 26. Jul 2021, 09:21

UliFi_ (Beitrag #3) schrieb:

Meine Frage: Hast Du (oder ein anderes Forumsmitglied) inzwischen eine Hörerfahrung mit dem guten Blöckchen?


Guten Morgen, ich höre jetzt seit einem halben Jahr mit den Big Block 3.0.
Die Lautsprecher haben einen ausgewogenen Klang mit sehr druckvollem Bassbereich.
Klarer Minuspunkt ist der sehr schwache Wirkungsgrad.
Leider konnte ich die Big Block noch nicht mit anderen Lautsprechern vergleichen.
Vorher hatte ich die Triga Neo Pro. Allerdings in anderem Raum. Die Triga erscheint mir als der bessere Lautsprecher. Aber da nicht im direkten Vergleich und in unterschiedlichen Räumen gehört, ohne wirkliche Aussagekraft.
Fazit: Guter Lautsprecher, mehr nicht. Ich würde ihn nicht nochmal bauen. Der Wirkungsgrad ist einfach zu schlecht, erscheint bei niedrigen Pegeln undynamisch.

Viele Grüße
Lars
trilos
Inventar
#6 erstellt: 26. Jul 2021, 11:06
Hallo Lars,

danke für Deine offene und ehrliche Rückmeldung.

Dass der niedrige Wirkungsgrand sich so deutlich auswirkt, das hätte ich nicht gedacht.

Die von mir zuletzt gebaute und o.g. NARMADA (knapp 92 dB Wirkungsgrad) und die parallel dazu entstandene und auch hier im Forum veröffentlichte "High End PA AMT" (98 dB Wirkungsgrad) sind extrem spielfreudig, lebendig, sauber/linear, tonal und seitens der Feinauflösung exzellent.

Es fehlt halt die unterste Oktave, unter 40 Hz tut sich da nichts.

Daher habe ich beiden einen Subwoofer zur "Unterstützung untenrum" gegönnt....

Beste Grüße,
Alexander
Lars00
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 26. Jul 2021, 11:45
Mir wäre es viel lieber, die Big Block reichte nur bis 40 Hz hinunter und hätte dafür einen besseren Wirkungsgrad.
40 Hz reichen für eine überragende Musikdarbietung völlig aus. Aber das wird ja hier im Forum auch teilweise anders gesehen, jeder wie er mag.
Für Hollywood Blockbuster kann es auch gerne bis 20 Hz gehen.

Viele Grüße
Lars
trilos
Inventar
#8 erstellt: 26. Jul 2021, 12:18
Hallo Lars,

da stimme ich Dir voll und ganz zu:

Reelle 40 Hz reichen m.E. völlig aus, denn dazu kommt in aller Regel auch noch etwas Room-gain.

Und wenn man dann noch etwas "Tiefbassbedarf" hat, ist das "Auffüllen" der tiefsten Oktave von 20 - 40 Hz mit einem oder zwei Subwoofern kein Hexenwerk....

Beste Grüße,
Alexander
UliFi_
Neuling
#9 erstellt: 26. Jul 2021, 12:50
Hallo Lars,

Danke für deine Einschätzung zu den Fasen. Timmermann's Zusatzbemerkung, darauf auch verzichten zu können, ist mir bekannt. Hilfreich fand ich deinen Hintergrund, dass das sehr von diversen Faktoren des Hörraumes abhängt. Tatsächlich bin ich ein klassischer "Sweetspot Hörer" und hoffe, mit entsprechend eingewinkelt positionierten Lautsprechern eine gute räumliche Darstellung genießen zu können.

Danke, Lars!
Endlich jemand der sie gehört hat, die Big Block! Macht mich natürlich skeptisch, was Du über das subjektive Hörerlebnis des hinlänglich bekannten niedrigen Wirkungsgrades berichtest. Da kann ich nur hoffen, daß meine Rotel Endstufe die zwei Blöcke auf Trab bringt.

Mein Wunsch nach Tiefbass ergab sich, nachdem meine WaveMon 120/30 zwar sehr musikalisch aufspielen, jedoch für mein 40 qm Wohnzimmer dann doch an ihre Grenzen kommen mit Pegel und Tiefbass. Den Versuch, sie mit Subwoofer zu ergänzen, fand ich akustisch unzufriedenstellend (Ankoppelung war nie ganz bruchlos) und die mittige Positionierung (über welche hier ja auch schon trefflich gestritten wurde) ist in meinem Raum nicht möglich (bzw von der besseren Hälfte unerwünscht).

Ich persönlich mag es sehr, wenn Musik durch Subbass einen noch besseren Live Charakter bekommt und Räumlichkeit durch (gar nicht unbedingt aufdringlichen) Tiefbass plastisch wird. Mal sehen, wie sich meine 40 qm mit der Big Block verstehen !

Beste Grüße,
Ulli
UliFi_
Neuling
#10 erstellt: 27. Jul 2021, 18:37
Hallo Alexander,

Bitte entschuldige die Verwechslung im vorigen Post! Also nochmals vielen Dank DIR für die Infos zu Abstrahlverhalten mit und ohne Fasen. Und für's Willkommenheißen im Forum 😀 !

Zum Thema Wirkungsgrad: wie lassen sich Eure Höreindrücke (weniger Lebendigkeit, Impulsivität, Spielfreude, Dynamik) elektroakustisch erklären? Die Filter (in erster Linie Serienwiderstände), welche Hoch- und Mitteltöner auf den Pegel des Tieftöners reduzieren, wandeln physikalisch betrachtet ja einen Teil der elektrischen Energie in Wärme statt Schall um. Sie machen die Wandler so gesehen "leiser" - aber warum "langsamer"?

Soweit ich die Datenblätter mit den Messwerten der Big Block als Laie richtig interpretiere, sind ja Ausschwingverhalten, Sprungantwort und Verzerrungen tadellos. Woher also die empfundene fehlende Direktheit? Und sind nur die Widerstände die Bösewichte, oder auch andere Faktoren der doch recht teuren und aufwändigen Frequenzweiche?

Danke für mögliche Hintergründe und Grüße,
Ulli
Lars00
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 28. Jul 2021, 06:25
Das ist nur mein Klangeindruck in meinem Raum. Das kann bei dir anders sein.
An dem Verstärker sollte es nicht liegen, da dieser ausreichend kräftig ist. Allerdings fehlt bei meinem Verstärker eine Loudness Schaltung, die bei niedrigen Lautstärkepegeln hilfreich wäre.
Zudem ist der Klangeindruck auch der Erwartungshaltung geschuldet, die bei einem so teuren Bausatz zunächst recht groß ist.
Ein Vergleich mit Passivlautsprechern in der Klasse 3000 - 5000 Euro wäre sehr interessant.
Hier dürfte die Big Block klanglich adäquate Gegner finden. Die Lobpreisungen von Herrn Timmermanns über seine Lautsprecher sollte man nicht immer für bare Münze nehmen.
Und man sollte sich von der reinen Wunschvorstellung verabschieden, dass man im Boxenselbstbaubereich für vergleichsweise wenig Geld selbst teuerste Fertiglautsprecher klanglich toppen kann. Über solche hier immer wieder geäußerten Überzeugungen lächele ich nur.
Eine Neumann KH 420 dürfte von keinem Selbstbauer erreicht werden können, auch von Herrn Timmermanns nicht.
Über gute, selbstgebaute Lautsprecher zu hören, macht dennoch großen Spaß.

Viele Grüße
Lars
Rufus49
Stammgast
#12 erstellt: 28. Jul 2021, 08:14
Der Hochtöner und der Mitteltöner in der BigBlock sind sicher die "Sahnestücke".

Den Hochtöner muss man im Pegel mit Widerständen absenken, das ist normal, allerdings bei der BigBlock fällt die Pegelabsenkung extrem hoch aus, da eben der Tieftöner einen schlechten Wirkungsgrad hat und somit der Hochtöner extrem runtergepegelt werden muss.
Selbst der Mitteltöner ist so gut im Wirkungsgrad, dass auch er runtergepegelt werden muss, um einen einigermaßen ausgewogenen Frequenzgang hinzubekommen.

Der Tieftöner, eigentlich ein Subwoofer-Treiber, ist meiner Ansicht nach eindeutig der Schwachpunkt in dieser Konstruktion. Der hat ein sehr hohes Membrangewicht und eine dicke Sicke, das kostet eben enorm Wirkungsgrad bzw. man muss viel Leistung alleine für den Tieftöner reinpumpen.

In 3-Wege-Boxen sind mir Tieftöner mit gutem Wirkungsgrad z.B. dieser GF200 wesentlich lieber.
Die erfordern zwar etwas mehr Gehäusevolumen (Bassreflex), kommen aber mit relativ wenig Verstärkerleistung aus und der Bass fügt sich sauber und harmonisch ins Klangbild ein. Auf die ganz tiefen Frequenzen unter 30 Hz kann ich getrost verzichten.


Die Lobpreisungen von Herrn Timmermanns über seine Lautsprecher sollte man nicht immer für bare Münze nehmen.


Vor allem, wenn jeder Lautsprecher von Hr. Timmermanns das Nonplusultra sein soll.


[Beitrag von Rufus49 am 28. Jul 2021, 08:20 bearbeitet]
trilos
Inventar
#13 erstellt: 28. Jul 2021, 12:52
Hallo Ulli,

ich kann mich da nur selbst zitieren:

"Wenn ich einen Vergleich wagen darf:
Ein "US Muscle-Car", 2.000 kg, 5 ltr. V8 und 450 PS geht sicher gut ab.... auf gerader Strecke.
Fahr das aber mal auf kurvenreichen Straßen in der Eifel oder Fränkischen Schweiz, da steigst Du sofort viel lieber auf eine 4-Zylinder 250 PS Lotus Elise bei nicht einmal 1.000 kg Fahrzeugmasse um, damit bist Du deutlich agiler und dynamischer unterwegs!"

Auch die Ausführungen von Rufus49 halte ich für zutreffend.


@ Lars00:

Zitat:
"Und man sollte sich von der reinen Wunschvorstellung verabschieden, dass man im Boxenselbstbaubereich für vergleichsweise wenig Geld selbst teuerste Fertiglautsprecher klanglich toppen kann. Über solche hier immer wieder geäußerten Überzeugungen lächele ich nur."

Das habe ich ganz anders erlebt.
Ich kenne so einige DIY Lautsprecher, die auf absolutem TOP-Niveau spielen.
Wobei es gar nicht um das "klangliche Toppen" geht, es reicht mir völlig, wenn die DIY Konstruktion voll und ganz auf Augenhöhe mit dem TOP-Fertigprodukt spielt.

Und das ist machbar!

Hör Dir mal die Finkteam BORG im Vergleich zu einer Klang & Ton (bzw. Lautsprechershop Strassacker) NARMADA an.....

Beste Grüße,
Alexander
Lars00
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 28. Jul 2021, 13:08
Hallo Alexander,

die beiden Lautsprecher würde ich sehr gerne im Vergleich hören. Wenn du im Umkreis 100km um Frankfurt wohnst, auch gerne mit dir zusammen.
Nur, welcher Händler führt die Borg und die Narmada in seinem Produktsortiment?
Oder kennst du einen Forumsteilnehmer, der Narmada und Borg zuhause stehen hat und uns ein Vergleichshören ermöglicht?
Wird schwierig....., wäre aber bestimmt ein schöner Hörtermin.

Viele Grüße
Lars
trilos
Inventar
#15 erstellt: 28. Jul 2021, 17:19
Hallo Lars,

ich bin gute 200 km von Frankfurt/M. entfernt (Landkreis Bamberg), und ich habe die NARMADA mir letztes Jahr gebaut.
Auch die nächstgrößere "High End PA AMT" baute ich, ebensfalls von Lautsprechershop Strassacker/Klang & Ton.

Mehr dazu hier im Forum:
http://www.hifi-foru...m_id=205&thread=1133
http://www.hifi-foru...m_id=205&thread=1139

Ein Händler der die BORG und die NARMADA stehen hat ist kaum vorstellbar, da es meines Wissens nach keinen Händler gibt, der DIY-Lautsprecher und Fertiglautsprecher führt, zumindest nicht in der Südhälfte Deutschlands.

Beste Grüße,
Alexander
Lars00
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 30. Jul 2021, 06:11
Ulli, ich hoffe du berichtest mal über deine Big Block, wenn sie fertig sind.
Wenn du einen kräftigen Verstärker hast, dann sind das rundherum sehr gute Lautsprecher, zumindest bei etwas höheren Lautstärkepegeln.
Es kommt natürlich auch sehr auf den Raum an.
In meinem Raum ist der Bass das Highlight. Dieser ist sehr druckvoll. der Mittel-/Hochtonbereich ist sauber, aber völlig unspektakulär. Den AMT hört man nicht heraus. Aber so soll es ja eigentlich auch sein.
Ich hoffe, deine Vorfreude ist groß. Lass dir die Vorfreude von mir nicht kleiner machen, Anlass zur Kritik bietet nur der Wirkungsgrad. Aber dafür bekommst du einen grandiosen Bass.

Viele Grüße
Lars
herr_der_ringe
Inventar
#17 erstellt: 15. Aug 2021, 21:11

UliFi_ (Beitrag #3) schrieb:
...Aus Designgründen würde ich auf die vorgesehenen Fasen seitlich der Mittel-Hochtoneinheit verzichten und stattdessen eine Frontbespannnung mit darunterliegender Abrundung zum Seitenkorpus sowie einem leichten Trichter zum Hochton Bändchen bauen.
...
Und: wie sehr fällt Eurer Erfahrung nach die von Timmermanns so allumfassend angewandte Abfasung der Seiten zur Verbesserung des Abstrahlverhaltens ins Gewicht?

mal zwei grundlagenartikel, die so manches verdeutlichen:
# 1
# 2
Ezeqiel
Inventar
#18 erstellt: 21. Aug 2021, 10:51
Vorab: ich habe die Big Block 3.0 nicht und habe sie auch nie gehört.

Skeptisch macht mich aber, dass als PM nur ein passiver Treiber verwendet wird, dessen SD nicht größer ist, als das des aktiven Treibers.

Nun kann man leicht auch per Simulation feststellen, dass das Verschiebevolumen Vd einer PM idealerweise bis zu dreimal größer sein sollte, als das des aktiven Treibers. Auch durch einfache Überlegungen lässt sich das überschlagen: auf der Tuningfrequenz ist es fast ausschließlich der Resonator (sei es eine PM oder ein herkömmlicher Port), der Schall abstrahlt. Und wenn man dann bedenkt, dass bei gleichem Pegel ein Halbieren der Wiedergabefrequenz den vierfachen Hub benötigt, ist leicht einzusehen, dass das Vd einer PM sehr deutlich größer sein muss, als das des aktiven Treibers.

Nun ist eine PM nicht durch irgendeine Motorgeometrie beeinflusst. Dass sie deshalb aber sauber einen gegenüber dem aktiven Treiber dreifachen Hub schafft, bezweifele ich.

Das alles betrifft die Pegelfestigkeit der Box, die hier - wie ich wie angedeutet denke - recht deutlich durch die PM limitiert ist. Hört man eher leise und neigt nicht zu den berühmten irren 5 Minuten, mag das ja egal sein, mir wäre es das nicht.

Viele Grüße,
Ezeqiel
UliFi_
Neuling
#19 erstellt: 29. Aug 2021, 10:57
Hallo Martin,
Dank der beiden Artikel von Heissmann-Akustik sowie Alexanders Hinweisen von weiter oben neige ich nun doch dazu, auf Fasen zurück zu greifen, bzw die Schallwand um den Hochtöner und dessen Übergang zum Mitteltöner großzügig zu verrunden. Damit habe ich bei meinen WaveMon auch ganz gute Ergebnisse erzielt.

Frage ans Forum: wenn ich die Fasen so nah wie möglich an den Hochtöner heranführen soll, dann verändere ich doch auch die Schallwandbreite und damit den Baffle-Step.. anders gesagt: ich verändere das Frequenzband, innerhalb dessen der Schallpegel Energie durch Reflexion von der Schallwand erfährt. Dabei ist aber die Frequenzweiche auf Grundlage der gegebenen Schallwandbreite berechnet.

Kann mir das jemand akustisch erklären? Andernfalls müsste ich eine Simulation anhand einer "mobilen" Schallwandfase durchführen und mich auf meine Höreindrücke verlassen. Im Gesamtkomplex einer 3-Wege Box erscheint mir das etwas aufwendig:-O
trilos
Inventar
#20 erstellt: 29. Aug 2021, 11:20
Der Baffle-Step spielt im Hochtonbereich i.d.R. keine Rolle.

Der Baffle-Step spielt im Tief-Mitteltonbereich eine große Rolle.

Schönen Sonntag,
Alexander
UliFi_
Neuling
#21 erstellt: 23. Mrz 2024, 18:49
Hallo zusammen,
knappe 4 Jahre (!) nach Anschaffung habe ich es endlich geschafft, die Big Block 3.0 fertig zu stellen. Herausgekommen sind 4 Blöcke, da ich mich entschieden habe, ein separates Mittelhochtonmodul von der Bassbox akustisch zu entkoppeln und mittels verstellbarer Neigung genau auf den Hörplatz auszurichten.
Ich habe länge Zeit mit der vertikaler und seitlichen Einwinkelung und dem Abstand zur Rückwand experimentiert. Ergebnis: ich bin absolut begeistert von der unglaublich plastischen Räumlichen Abbildung! Die Qualität der Treiber (sowohl des Wavecor TMT als auch des Audaphon AMT) sowie der High-End Frequenzweichenbauteile ist m.E. wirklich durch eine tonal überragende Neutralität und Luftigkeit hörbar. Der Bass ist so eine Sache: in der Raummitte ist er einfach nicht existent (wahrscheinlich das "Loch" einer stehenden Welle), an meinem Hörplatz auf dem Sofa dagegen ergibt sich eine Kombination aus präzisem und unglaublich tief reichendem Teifton, meinem Geschmack nach gar nicht aufgedickt. Minuspunkt: er hat wirklich nicht die Knackigkeit einer leichten Papiermembran. Ich persönlich schätze jedenfalls sehr, dass sich das Klangbild in wirklich allen Lagen (vom Superhochtonbereich des AMT über Stimmen, Naturinstrumente bis in den Subbassbereich) wunderbar luftig anfühlt. Über mangelnde Dynamik kann ich mich jedenfalls nicht beklagen. Ich höre in der Regel leise bis mitte-laut und genieße das präzise Klangbild. Der AMT ist per Weiche m.E. schon so eingestellt, dass er "heraushörbar" ist. Da mein Gehör in meinem Alter ähnlich wie die Sehkraft vermutlich schon leicht eingeschränkt ist, kann ich mit dieser "Sehhilfe" ganz gut leben.
Hier mal noch ein paar Bilder:
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kboe
Inventar
#22 erstellt: 24. Mrz 2024, 00:05
Also die Schrauben für den HT gehen gar nicht...
trilos
Inventar
#23 erstellt: 24. Mrz 2024, 01:23
@ kboe

Was ist denn in dich gefahren?
Diesen kleinen Kritikpunkt als einziges Feedback?

Ist das DER entscheidende Aspekt, wenn du diese Umsetzung der Big Block siehst?
Mann, Mann, Mann - ich halte das für nicht OK!

Wie wäre es mal, wenn du zunächst etwas Anerkennung und Respekt für das Ergebnis zeigst?
Dich differenziert und wertschätzend mit dem Gesamtwerk auseinandersetzt....
Kritik im Detail ist dann, finde ich, auch kein Problem!

@ UliFi

Ich finde deine Version der Big Block optisch und technisch sehr gelungen!

Die Zweiteilung des Gehäuses ist mir Sicherheit von akustischem Vorteil - und auch rein praktisch finde ich "handhabbare Gehäusegrößen" immer gut....

Das Furnier, die "Lederfront", die abschraubbare Rückwand -

Rein optisch ist das für das Tieftonmodul gewählte Verdeck nicht "mein Ding", das ist mir persönlich etwas zu "retro-optik-mäßig".
Und damit genau so Geschmackssache, wie die schlichten Kreuzschlitzschrauben am AMT....

Beste Grüße & schönen Sonntag,
Alexander


[Beitrag von trilos am 24. Mrz 2024, 01:28 bearbeitet]
S04-Hotspur
Inventar
#24 erstellt: 24. Mrz 2024, 09:40
Ich finde auch, dass die Boxen sehr gut aussehen. Allerdings habe ich mir angewöhnt, auch für die Hochtöner Inbusschrauben zu verwenden, weil es besser aussieht. Habe mir zuletzt eigens kleine Exemplare bestellt, die zu den kleinen Löchern im OA AMT 50 passen.

Was ist das für ein Furnier, UliFi? Sehr schöne Farbe und Maserung.

Schönen Sonntag allerseits, Andreas
UliFi_
Neuling
#25 erstellt: 24. Mrz 2024, 11:28
Alles gut, ich gebe kboe ja recht: die Kreuzschlitzschrauben passen zum Hochtöner tatsächlich nicht so gut wie die Zitrone zum Schnitzel :-D
Der Grund, warum ich die von Audaphon mitgelieferten Inbusschrauben verschmäht habe: Bei ersten Versuch, diese einzuschrauben, ist mir ein Inbus durchgedreht. Es hat einiges an chirurgischem Geschickt erfordert, den zarten Hochtöner aus den Klauen der defekten Schraube zu befreien, ohne dabei Metallspäne freizusetzen.
Vielleicht lag es an der massiven Multiplex Schallwand; jedenfalls ging ich dann auf Nummer Sicher und Nummer Schnell und habe einfach Trockenbauschrauben für Gipswände/Stahlblechprofile verwendet (die sind wenigstens schwarz eloxiert).
Danke für den Tipp, werde auf jeden Fall noch auf die Suche nach anderen Schrauben gehen, um dann auch den Ansprüchen von Schraubenfeinschmeckern zu genügen :-)

Schönen Sonntag!
Ulli
S04-Hotspur
Inventar
#26 erstellt: 24. Mrz 2024, 11:57
Und was ist das für ein Furnier?
UliFi_
Neuling
#27 erstellt: 24. Mrz 2024, 12:58
Hallo Andreas,
hier noch das Furnier, das ich verwendet habe:
Furnier
SaRaiFo (Save the Rainforest) whatever. Jedenfalls heißt es, das seiaus schnellwachsenden Holzarten zusammengesetzt (Lamellen werden zu einem Block verleimt, von welchem wiederum Furnier geschält wird). Ob es nun also Palisander ist (was ziemlich sicher nicht schnellwachsend ist) oder ein Fake: ich fand es passt ganz gut zu der Kombi mit schwarzem (Kunst)-Leder.
Grüße
Ulli
kboe
Inventar
#28 erstellt: 24. Mrz 2024, 21:57
Ich entschuldige mich für das nur negative feedback!

Mir sind die Schrauben nur aufgefallen, weil der Rest der Box so klasse aussieht!
Lars00
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 24. Mrz 2024, 22:30
Mir ist beim Zusammenbau der Big Block genau das Gleiche passiert, die für den Hochtöner mitgelieferten Inbusschrauben sind abgebrochen. Ich habe ein Birke MPX Gehäuse. Bei der Qualität der Schrauben kann Lausprechershop.de also noch sehr an sich arbeiten.
Auch sind bei mir beide Mitteltöner kaputt gegangen. Der erste wurde durch Lautsprechershop.de kostenfrei ersetzt, beim zweiten bekam ich 50 Prozent Rabatt. Beide innerhalb des ersten Jahres, also in der Gewährleistungszeit kaputt gegangen. Herr Gattig gab beim zweiten defekten Mitteltöner das Feedback, es sei ein Metallfremdkörper im Luftspalt gewesen. Gerade das schließt ja aus, dass der Fehler auf meiner Seite zu suchen sein könnte. Da hätte ich mir auch einen kostenfreien Ersatz gewünscht. Vermutlich hatten sie mit einer Charge Qualtätsprobleme, anders kann ich mir zwei defekte Mitteltöner nicht vorstellen.
Seit dem Tausch spielen sie einwandfrei.

Ich hatte mir im Januar 2023 die Neumann KH 420 zugelegt und die Lautsprecher ein Jahr gehört. Mittlerweile habe ich die Neumann verkauft und höre wieder mit der Big Block. Die Big Block sind vielleicht nicht besser, aber gefallen mir besser. Darauf kommt es ja an.
Hochton geschmeidiger und noch feiner auflösend.
Mitteltöner mit der besseren Stimmwiedergabe. Einfach natürlicher.
Im Bass sind die Neumann etwas besser und auch in der erzielbaren Lautstärke noch besser. Aber in der Gesamtbetrachtung ist für mich die Big Block 3.0 für die Musikwiedergabe der mindestens gleichgute Lautsprecher, fürs Langzeithören der gefälligere Lautsprecher.
Also viel Spaß mit den Big Block
trilos
Inventar
#30 erstellt: 24. Mrz 2024, 23:10
@ Lars00

Danke für Deine Eindrücke sowie den Vergleich der Big Block zur Neumann....


@ kboe:

Danke für Dein Statement.

Schönen Abend,
Alexander
Merry
Stammgast
#31 erstellt: 25. Mrz 2024, 09:48

UliFi_ (Beitrag #25) schrieb:
Bei ersten Versuch, diese einzuschrauben, ist mir ein Inbus durchgedreht. Es hat einiges an chirurgischem Geschickt erfordert, den zarten Hochtöner aus den Klauen der defekten Schraube zu befreien, ohne dabei Metallspäne freizusetzen.


Kleiner Tipp an dieser Stelle: Einen etwas größeren Torx-Bit mit dem kleinen Hammer in den innverrundeten Ehemals-Sechskant treiben, bringt wieder Kraftschluss und die defekte Schraube kann mühelos und schad- und spanfrei ausgedreht werden. Die Größe des Bits ist so zu wählen, dass nur die Zähne des TX ins Fleisch des Schraubenkopfs greifen.

Danke für den Bericht, auch mich hat die Big Block länger gereizt. Deine Umsetzung mit den Scharnieren zum anwinkeln finde ich außergewöhnlich.
Viel Spaß mit den dicken Dingern!
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