Autolautsprecher zum Deckeneinbau?

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*malamut*
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 22. Mai 2009, 12:43
Hallo,

dies ist mein erster Beitrag im Forum - habe hier schon vieles durch reines Lesen und Suchen gelernt, vielen Dank dafür! Aber nun ist es Zeit für meine erste Frage. Schön lang und komplex, damit es sich auch lohnt.

Wir sind vor kurzem in eine neue Wohnung gezogen. Dort im Wohnzimmer befindet sich noch vom Vorbesitzer eine abgehängte Decke, die in allen vier Ecken Löcher hat. Diese Löcher haben je 12cm Durchmesser, sind also für 13cm-Standard-Autolautsprecher geeignet, und sowas hatte der da auch drin. Die Löcher lassen sich leider nicht ohne weiteres vergrößern (da sind die Stahlträger für die abgehängte Decke im Weg). Wir haben bei der Renovierung dafür gesorgt, dass zu den Löchern gescheite Lautsprecherkabel hinführen.

Wir wollen in etwa 2-3 Monaten die gesamte Wohnzimmer-Elektronik neu anschaffen und haben dafür auch schon konkrete Pläne mit einer 5.1 Anlage. Wir sind von der ganzen Einrichtung und den Platzverhältnissen her darauf festgelegt, dass die vier Satelliten wirklich genau da aufgehängt werden, wo sich die Löcher befinden. Wir wissen, dass das akustisch nicht ideal ist, aber da müssen wir durch. Optisch am schönsten wäre es, wenn man da tatsächlich Autolautsprecher oder etwas vergleichbares einbauen könnte. Die Frage ist aber, wie schlimm es dadurch mit dem Klang wird, vor allem vorne. Wir fragen uns deshalb, ob wir Autolautsprecher nur hinten oder sowohl vorne als auch hinten einbauen, und falls ja, welchen Typen.

Hier ein paar Infos zum Raum: Das Wohnzimmer ist recht klein, nur gut 20m^2, und annährend quadratisch. An einer Wand steht die Couch, gegenüber der Fernseher. Die hinteren Löcher liegen trotzdem leicht hinter der Kopfposition beim 'idealen' Sitzen. Die Sitzposition ist gegenüber den Frontlöchern fast mittig, bei den hinteren Löchern ist das linke ein Stück weiter weg (der Raum hat da einen Erker). Wir haben mal die vertikalen Winkel gemessen, aus denen der Schall von den Einbaulöchern zu der idealen Sitzposition läuft. Er ist bei den vorderen Löchern sehr flach, nur 15° gegen die Decke. Hinten rechts sind es 38°, hinten links nur 22°. Diese flachen Winkel sind es, die uns Sorgen machen, denn die meisten Hochtöner strahlen ja nur in einem recht engen Winkel ab - also im Falle von in der Decke eingebauten Autolautsprechern nur nach unten und eben nicht im flachen Winkel an der Decke entlang. Dazu kommt noch, dass unter dem Loch vorne rechts ein recht hoher Schrank steht; da sind keine 15cm Platz. Der Raum unter den anderen Löchern ist aber frei.

Hier unsere Pläne, was wir ins Wohnzimmer insgesamt an Elektronik reinpacken wollen und warum. Wenn da jemand einen Denkfehler bemerkt, sind wir natürlich dankbar. Wir möchten möglichst wenige Geräte haben und diese leicht bedienen können - ein Knopfdruck auf die Fernbedienung soll etwa genügen, damit der Fernseher und die Lautsprecher angeschaltet werden und die Lautsprecher auch wirklich den Ton des Fernsehers wiedergeben. Sprich: HDMI-CDC, und damit es auch wirklich funktioniert, am besten mit Komponenten nur eines Herstellers (oder gibt's da inzwischen keine Probleme mehr?).

Entfernung und Möbel verlangen einen Fernseher mit um die 50-55 Zoll Diagonale. Wir haben Kabelfernsehen, angeblich sogar digital ohne Grundverschlüsselung, und möchten das ohne zusätzliches Gerät nutzen können. All das führt uns direkt zum Sony 52V5500 - oder, wenn wir noch ein wenig mehr Geld auftreiben können, zum W- oder Z-Modell mit derselben Nummer. Und dazu passend ein HT-SS2300 Heimkinosystem mit schön kleinen Satelliten (klein genug, um auch vorne rechts einen auf den Schrank zu legen, und billig genug, um zwei oder auch alle vier durch etwas anderes zu ersetzen) und einen S350 oder S550 BluRay-Player.

Nutzen werden wir die Anlage für das Anschauen von DVDs und zunehmend BluRay-Disks, Fotoshows und eigenen HD-Filmen, zum Abspielen von Musik (meist CD, manchmal MP3), und natürlich auch zum Fernsehen, wo wir die Qualität aber nicht so wichtig finden. Bei der Musik wird auch Klassik dabei sein, aber da stellen wir keine übertriebenen Anforderungen. Die Zeiten, in denen ich den Klang meiner guten alten Mission-Boxen tatsächlich als dem Rest deutlich überlegen wahrgenommen habe, sind leider vorbei (man wird nicht jünger), und die exakte Position jeder einzelnen Violine habe ich sowieso noch nie feststellen können. Meiner Frau ist es eh egal. Verzerrungen oder große Frequenzlöcher wollen wir uns natürlich trotzdem nicht antun. Wir werden die Anlage nie richtig laut aufdrehen - wir haben eine Wohnung, kein Einzelhaus.

Und nun also die Frage: was für Lautsprecher schaffen wir uns an? Das Ideal wäre natürlich der fast flächenbündige Einbau, aber wenn's nicht in akzeptabler Qualität geht, dann geht's halt nicht.

Interessant fand ich das Konzept des DeToma V110, der angeblich die Höhen über fast 180° ausstrahlen soll - wenn das stimmt, könnte man sowas natürlich hinhängen. Es macht mich allerdings skeptisch, dass man sonst kaum etwas von diesem Modell hört. Außerdem habe ich keine Ahnung, was so etwas kostet, und den Zusatzbaustein für die Ansteuerung finde ich nicht vertrauenserweckend (DIN-Stecker - wo gibt's denn noch sowas?). Von Bose gibt's etwas in der Freespace 3 Series II, aber hier steht mir die Unsichtbarkeit etwas zu weit im Vordergrund (und der Klang entsprechend im Hintergrund). Man darf die Lautsprecher ruhig sehen, es soll nur kein wüstes Gehänge geben.

Bei Autolautsprechern hat mir ein Händler Audiosystem CO 130 plus empfohlen, auch wegen des leicht abgewinkelten Hochtöners. Wobei der wirklich sehr leicht abgewinkelt ist. Ich glaube nicht, dass es das bringt. Ein anderer Händler wollte mir stattdessen Hertz HCX oder ECX 130 nahebringen. Selbst im Netz aufgefallen sind mir Canton der RS130CX mit seinem großen Hochtöner (vielleicht hilft's ja?) und von Infinity der Kappa 52.9i und der Ref5022i mit dem 'rotating tweeter'. Aber auch hier die Frage: bringt's das, oder sind das wieder nur wenige Grad? Und kann ich die Infinitys überhaupt an einem normalen 4Ohm-Receiver wie dem Sony betreiben? Ich finde den Text von Infinity da etwas verwirrend...

Also, Ihr seht: wir haben es nicht leicht. Sind für jeden Tipp dankbar!

Liebe Grüße,
malamut
blabupp123
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 22. Mai 2009, 14:56
Hallo,
in die Decke eingebaute LS sind sowohl für Stereo, als auch Heimkino schlicht eine schlechte Lösung. Vom eigentlichen Sinn und Zweck des ganzen, nämlich rundum - Klang, wirst Du auf diese Weise nichts haben.
Mein Vorschlag: achte beim Kauf der Einbau-LS darauf, daß sie 8Ohm haben, schliesse sie paarweise an die Zone 2 des AVR und benutze sie als Musikberieselung nebenbei (Radio z.B.)
*malamut*
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 22. Mai 2009, 21:26
Hallo Chris,

danke für Deine Antwort. Deinem Vorschlag kann ich allerdings nicht folgen.

Wie gesagt: die Orte, an denen sich die Löcher befinden, sind die einzigen, die für eine Installation der Satelliten in Frage kommen. Dort Berieselungslautsprecher hinzubauen und zusätzlich woanders hin die Satelliten der 5.1-Anlage, ist keine Option.

Es geht nur um die Alternative, ob ich an den Stellen, wo die Löcher sind, die Brüllwürfel von der 5.1-Anlage hinhänge, oder ob ich stattdessen dort Einbaulautsprecher reinsetze. Und natürlich interessiert mich in beiden Fällen, mit welchen Fabrikaten ich durch die Position oben in den Ecken möglichst wenig Nachteile habe.

Dass ich vorne keine Deckenlautsprecher reinsetzen kann, damit habe ich mich schon fast abgefunden. Dort ist es auch optisch nicht so schlimm, da wird sich schon eine Lösung finden, die Löcher zuzumachen. Hinten dagegen sitze ich ohnehin mehr oder weniger unter den Lautsprechern und sehe daher nicht recht ein, warum ein in 2,10 Meter Höhe hingehängter Brüllwürfel dem größeren Einbaulautsprecher in 2,30 Meter Höhe so sehr überlegen sein soll.

Liebe Grüße,
malamut
highfly
Stammgast
#4 erstellt: 24. Mai 2009, 11:18
Hallo malamut

Ich denke, du bist für deine Bedürfnisse auf dem richtigen Weg...

Hinten würde ich an deiner Stelle tatsächlich die Einbaulöcher nutzen, ist unter Umständen sogar wirklich besser, als ein ziellos abstrahlender unmotivierter Brüllwürfel
Allerdings emfpehle ich dann aber eher dedizierte Deckeneinbau- statt Autolautsprecher, da diese häufig eine weisse Abdeckung beinhalten und günstige (Koax-)Autolautsprecher nicht wirklich bekannt sind für ausgeglichene Frequenzgänge.
Einbau-LS gibt's z.B. von Canton (InCeiling), JAMO, JBL, KEF (Ci-Serie) und Magnat (Interior).

Gruss
highfly
Markus_P.²
Gesperrt
#5 erstellt: 24. Mai 2009, 16:54

highfly schrieb:

Einbau-LS gibt's z.B. von Canton (InCeiling), JAMO, JBL, KEF (Ci-Serie) und Magnat (Interior).

Gruss
highfly


Hallo highfly,

eigentlich noch von deutlich mehr Herstellern. Die meisten amerikanischen Firmen "müssen" soetwas im Programm haben und einige "Einbauspezialisten" sind der breiten Masse gar nicht bekannt. Aber absolute Spezialisten, z.B. Sonance.

Markus
*malamut*
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 26. Mai 2009, 20:22
Hallo,

danke für die Hinweise - damit kann ich mich weiter vortasten.

Bei den 'echten' Deckenlautsprechern hatte ich als allererstes gesucht. Die Schwierigkeit ist, dass die fast alle zu groß für meine nicht erweiterbaren 12cm Lochdurchmesser sind. Und die wenigen, die es nicht sind, machen keinen besonders attraktiven Eindruck... ich erwähnte ja schon DeToma V110 und Bose Freespace 3 Series II. Kann da jemand meine Skepsis bekräftigen oder mich beruhigen? Bei den genannten Firmen Canton, Jamo, JBL, KEF, Magnat und Sonance habe ich nur ein einziges Modell gefunden, das bei mir hineinpassen würde, nämlich den KEF Ci100QR. Aber ob das wirklich besser ist als ein Autolautsprecher? Zumal ich auf die 'Back-can' verzichten müsste (ich habe nur gut 10cm Einbautiefe zur Verfügung).

Mit den Frequenzgängen habe ich mich noch mal ausführlicher beschäftigt - soweit das möglich war. Denn insbesondere die Hersteller von den Deckenlautsprechern scheinen durchweg lieber keine Frequenzgänge angeben zu wollen... nicht ohne Grund, wie ich befürchte. Fündig wurde ich aber bei ein paar Herstellern von Auto-Lautsprechern, namentlich bei Hertz und Focal. Wobei Focal ja auch Deckenlautsprecher anbietet, sich dort jedoch zu den Frequenzgängen ausschweigt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...

Wenn ich die angegebenen Frequenzgänge richtig verstehe, tut sich jedenfalls ein neuer Lösungsansatz auf. Die Richtungsabhängigkeit der Frequenzgänge scheint erst bei etwa 2kHz so richtig loszugehen. Also erst in dem Bereich, in dem die Hochtöner bereits vernünftig arbeiten. Dann könnte ich ja statt der bisher geplanten Coax-Systeme einfach 2Wege-Komponentensysteme verbauen! Die Tiefmitteltöner kommen in die vorhandenen Löcher, und die winzigen Hochtöner werden einfach im 60°-Winkel zur Decke daneben gebaut (dafür gibt es passende Gehäuse direkt vom Hersteller). So strahlen die Hochtöner in die richtige Richtung, und dass die Tiefmitteltöner nach unten strahlen stört niemanden. Vielleicht könnte ich die Frequenzweichen noch ein wenig tunen, so dass sie statt der üblichen Crossover-Frequenz von um die 3,5kHz schon eine halbe oder ganze Oktave früher zuschlagen, und schon hätte ich ein richtig gutes System. Besser als die vom Sony gelieferten Brüllwürfel, egal, wo ich die aufstelle, vermute ich mal.

Mein aktueller Kandidat dafür wäre Hertz HV130 + HT20. Was haltet Ihr von dieser Lösung? Sowas könnte ich velleicht sogar rechts vorne (über dem Schrank) montieren... ich finde es übrigens nicht schlimm, wenn man die Lautsprecher sieht und auch als solche erkennt. Sie dürfen nur nicht im Weg sein. Und das sind sie leider, sobald ich sie nicht ganz oben an der Decke in den vier Ecken aufhänge, in denen sich bereits die Löcher befinden. Der Fluch des kleinen Wohnzimmers...

Liebe Grüße,
malamut
'Alex'
Moderator
#7 erstellt: 26. Mai 2009, 23:26
Hallo,
zum Thema Brüllwürfel würde ich gerne die KEF KHT 2005.2 erwähnt wissen.

Gruß
*malamut*
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 18. Jun 2009, 14:58
So,

ich hab's getan, und zwar tatsächlich mit Auto-2Wege-Lautsprechern (MB Quart DSH-213). Die Ergebnisse werden hier diskutiert: http://www.hifi-foru...m_id=55&thread=13850

Liebe Grüße,
malamut
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