Wieviel Ohm sollte man am Verstärker einstellen.hoffe, es ist keine allzu dumme Frage. ;)

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Andi_Ahnungslos
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 30. Jan 2013, 23:43
Hallo liebes Forum!

Möchte mir den Stereo-Receiver Onkyo TX 8050 zulegen und an Canton Chronos 509.2 DC anschliessen.

Habe gelesen, dass im Setup-Menü eine Lautsprecherimpedanz von 4 Ohm oder 6 Ohm eingestellt werden kann...dazu meine Frage, an die geschätzen Fachleute!

Ist es so, dass, wenn man 4 Ohm einstellt, MEHR Leistung hat, als wie mit 6 Ohm, oder wie verhält sich das ganze "Thema" ???
Bitte so "erklären", als ob Ihr es einem 8jährigen erklären müsstet...grins...

Dankeschön schon mal im Voraus...!!!
3rd_Ear
Inventar
#2 erstellt: 31. Jan 2013, 01:23
Stell einfach "4 Ohm" am Verstärker ein, sonst wird der Papa ganz ganz doll böse, wenn Dein Verstärker 'putt ist!

Denn solange Du den Verstärker nicht ständig brüllend laut aufdrehst, wirst Du sowieso keinen Unterschied bemerken.

Deine Frage ist allerdings alles andere als dumm, sondern es ist sogar eine recht komplex zu klärende Angelegenheit, an deren Ende als Einsicht stehen wird, daß all diese "Ohm" und die "Watt"-Angaben bei Verstärkern und Lautsprechern eigentlich gar nicht soooo furchtbar kritisch sind. Und darüber hinaus sind diese Angaben noch nicht einmal besonders wichtig für eine qualitativ gute Wiedergabe (Dafür sind bei heutiger Technik vor allem der Klirrfaktor und der Frequenzgang des Lautsprechers und die Akustik des Abhörraumes entscheidend.). Noch viel "schlimmer": Es wird noch nicht einmal ein deutlicher Lautstärke-Unterschied zu hören sein.


Warum ist denn das mit den Watt und Ohm nicht sooo wichtig?

Im Prinzip wird mit der Setup-Einstellung des Onkyo-Verstärkers durchaus die maximale Verstärker-Leistung begrenzt.
Der Sinn der Sache ist: Dank der Impedanz-Wahl können auch die (in Europa sehr seltenen) Besitzer von 6-Ohm-Lautsprechern eine fast annähernd so hohe Leistung nutzen, wie die Besitzer von 4-Ohm-Lautsprechern. (Vermutlich wird intern einfach die Betriebsspannung der Endstufe begrenzt, wie bei Yamaha).

Es macht allerdings wenig Sinn, einfach mal auf 6 Ohm einzustellen, um mit 4-Ohm-Lautsprechern kurzzeitig ein Fitzelchen mehr Maximal-Leistung herauszukitzeln: Selbst eine verdoppelte Leistung wäre für unser nichtlineares Hörempfinden nur als moderate Lautstärke-Steigerung wahrnehmbar. Um subjektiv ein Schallereignis als "doppelt so laut" zu empfinden, muß es tatsächlich zehnmal so laut sein. Daher ist es in der Praxis völlig egal, ob Dein Verstärker 100 oder 130 oder 160 oder 180 Watt an die Lautsprecher abgibt. Wenn schon, dann müsste er wenigstens 1000 Watt leisten, damit man einen deutlichen Unterschied empfindet - das wiederum machen die Lautsprecher aber nicht mit.

Ausserdem ist das Hören mit Maximal-Lautstärke für die Ohren auch nicht gut:

Mit Deinen beiden (4-Ohm-)Lautsprechern in "normalem" Hörabstand (2,8m) und dem - auf "4 Ohm" (also max. 2 x 160Watt) eingestellten - Onkyo-Verstärker erreichst Du überschlägig einen maximalen Schalldruckpegel von 105dB(A) am Hörplatz - Physikalisch ist das +10dB mehr Schalldruckpegel als die Musik, die in einer durchschnittlichen Disco auf den DJ einwirkt (nämlich 95dB(A). "dB" ist ein logarithmisches Mass und daher bedeuten diese +10dB Unterschied linear das Zehnfache an Lautstärke. Unser nicht-lineares Gehör empfindet den zehnfachen Schalldruck allerdings nur als 2-mal lauter. Und wenn es sich gleich 4-mal lauter anhören soll, als "Disco", dann bräuchte es bereits einen 2x1600 Watt Verstärker (und ebenso belastbare Lautsprecher).

Doch Vorsicht: Bereits ab 85dB(A) Schalldruck (das entspricht in 2,8m Abstand 2 x 1,6 Watt Verstärkerleistung) treten bei andauernder Einwirkung (8 Stunden) bleibende Hörschäden ein (z.B. Tinnitus, Schwerhörigkeit durch Hörverlust - besonders bei den mittleren Frequenzen um 4kHz). Und die 10dB weniger Pegel gegenüber den 95dB bedeuten, daß da physikalisch zwar nur ein Zehntel herauskommt, "gefühlt" dagegen ist es immer noch die Hälfte (!) der "Disco-Lautstärke". (Für genaue Schalldruck-Berechungen: Schalldruck-Rechner)

So oder so tut sich wohl kaum ein Mensch stundenlang die Maximalleistung eines 130-Watt-Verstärkers auf Dauer an, bis die Endstufen endlich durch Überhitzung aufgeben und abrauchen. Daher ist es mit den "4 Ohm" oder "6 Ohm" oder "8 Ohm" ohnehin halb so wild. Im Normalgebrauch wird der Verstärker selbst bei "Lauthörern" im zeitlichen Durchschnitt kaum mehr als 1 Watt an die Lautsprecher abgeben müssen. Hohe Leistungsreserven des Verstärkers und der Lautsprecher sind dennoch sinnvoll und notwendig, damit auch die kurzzeitigen Lautstärke-Spitzen noch unverzerrt wiedergegeben werden.


Warum 4 Ohm einstellen?

Auch Canton weiß vermutlich seit vielen Jahrzehnten, wie der marktübliche Lautsprecherkäufer "tickt".
Ich bin mir deshalb ziemlich sicher, daß auch Deine Canton-Boxen eine Impedanz von 4 Ohm haben.

4-Ohm-Lautsprecher lassen sich in der Regel besser verkaufen, weil sie bei einer Vorführung im Laden - bei gleicher Lautstärkeregler-Position - meistens etwas lauter sind, als ebenso gute 6-Ohm- oder 8-Ohm-Lautsprecher. Und genau deshalb wird ein 4-Öhmer bei Vorführungen fast immer als "besser" klingend beurteilt.

Die Unsicherheit des Käufers, ob er den Lautsprecher bedenkenlos zuhause an seinen Verstärker anschliessen kann, wird von vornherein eliminert, indem der Hersteller einfach ein "4 - 8 Ohm"-Schildchen anbringt.


[Beitrag von 3rd_Ear am 31. Jan 2013, 03:00 bearbeitet]
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