Herkömmliche Glühlampe als Stroboskop-Licht für Plattenspieler?

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thewaywewalk
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 06. Nov 2016, 14:57
Hallo!

Entschuldigt diese evtl. triviale Frage, ich bin in einer Zeit aufgewachsen in der Plattenspieler nur Staubfänger waren.

Mir ist aufgefallen, dass eine Reihe älterer Kenwood Plattenspieler (ich selber besitze einen KD-3070 - Bild:
by thevintagehifishack.com) am Plattenteller lediglich Stroboskop-Muster für 33 1/3 U/min @50Hz und @60Hz besitzen, man das Stroboskop-Licht somit nur für diese eine Geschwindkeit nutzen kann.

Für 45 U/min gibt es zwei Ringe Stroboskop-Muster oben auf der Gummi-Matte. Schaut man drauf sieht man natürlich: nichts. Klar, ohne Stroboskop-Licht? Nachdem mein erster Ärger schnell verflogen war (in Ermangelung einer passenden 45er Platte), stellte ich nun fest, dass man am Abend bei Zimmerbeleuchtung hervorragend die 45er Drehzahl einstellen kann. Es stellt sich ein klarer Stroboskop-Effekt ein.

Nach weiteren Spielereien war klar, das ganze funktioniert nur mit herkömmlichen Glühlampen, nicht aber mit LEDs. Physikalisch ist mir der Sachverhalt einigermaßen klar, wobei mir nicht bewusst war, dass man mit Glühlampen einen so deutlichen Stroboskop-Effekt erzielen kann.

Nun meine Frage: ist das so gewollt? Haben sich die Hersteller in den 70ern tatsächlich auf eine mit 50/60Hz "pulsierende" Zimmerbeleuchtung verlassen? Das Handbuch schweigt dazu.

Was soll in Zukunft passieren, wenn nur noch LEDs existeren? (Achtung: Rhetorische Frage!)


[Beitrag von thewaywewalk am 06. Nov 2016, 15:00 bearbeitet]
Uwe_Mettmann
Inventar
#2 erstellt: 06. Nov 2016, 15:09
Das Ganze soll nicht mit über die Zimmerbeleuchtung funktionieren, sondern durch die Lampe, die im Plattenspieler eingebaut ist (Foto linke vordere Ecke). Ist die denn defekt?


Gruß

Uwe
thewaywewalk
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 06. Nov 2016, 15:12
Nein, ist sie nicht. Aber das Licht kommt von der Seite und beleuchtet den Plattenteller nicht von oben! Es geht mir um die Feinjustage von 45 U/min, wo sich die Stroboskop-Muster auf der Oberseite der Gumimatte befinden.
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 06. Nov 2016, 15:24
Moin

Das die 'klassische Oldschool-Deckenlampe' funktioniert, haben DD-Besitzer immer schon genutzt.
es gibt witzigerweise auch LED, die funktionieren..
Ich habe ne LED-Leuchte mit nem LE-Band über dem Dreher, schalte ich die an, ist das Strobe nicht hilfreich.
In der Decke sitzen einzelne G10-LED, wenn nur die an sind, steht das Strobe bei korrekt eingestellter Drehzahl wie ne 1..

Die Lichthelligkeit muss sich mit er 50Hz-Netzfrequenz modulieren, dann funktioniert der Strobe-Effekt.
Und ja, Netzfrequenz ist/war immer State of the Art, wurde also von vielen Firmen genutzt.
Die 2.'Pickelreihe' pro Umdrehung ist immer die für 60Hz, die andere die für 'unsere' 50Hz.

Oder die Sl 12xx Anordnung https://www.amazona.de/wp-content/uploads/2016/03/lampe.jpg

Es gibt auch 300Hz-Strobes, die benotigen aber eigene Lampen und auch eine auf diese höhere FQ abgestimmte Strobe-Scheibe.
Durch die höhere 'Abtastrate' kann man prinzipiell ne höhere Genauigkeit erreichen, ist (imo) aber akademisch.

Die 50Hz des Netzes sind ausreichend präzise.
Uwe_Mettmann
Inventar
#5 erstellt: 06. Nov 2016, 15:26

thewaywewalk (Beitrag #3) schrieb:
Es geht mir um die Feinjustage von 45 U/min, wo sich die Stroboskop-Muster auf der Oberseite der Gumimatte befinden.

Sorry, habe ich überlesen. Ja, dann geht das nur mit Glühlampen oder Halogenlampen. Alle Halogenlampen funktionieren aber auch nicht.

Halte dir halt eine Handleuchte oder Nachtischleuchte warm, die du zukünftig für diesen Zweck benutzt. Auch in Zukunft wird es Backofen-Glühlampen zu kaufen geben. Diese sollte dann natürlich in deine Leuchte passen.

Wenn du noch ein altes Steckernetzteil hast, das am Ausgang AC liefert, dann lässt sich auch mit LEDs etwas zusammenbasteln.


Gruß

Uwe


[Beitrag von Uwe_Mettmann am 06. Nov 2016, 15:28 bearbeitet]
thewaywewalk
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 06. Nov 2016, 15:38

kinodehemm (Beitrag #4) schrieb:

Die 50Hz des Netzes sind ausreichend präzise.


Wobei der Unterschied im Wirkprinzip zwischen einer Glühlampe und einem Stroboskop-Licht ja doch signifikant ist. In meiner Vorstellung hat ein Stroboskop diskrete Zustände, wo es an und aus ist, also zwischen 100% und 0% Helligkeit wechselt. Die Helligkeit einer Glühlampe sollte entsprechend der Netzspannung ja aber einem Sinus (bzw. dem Quadrat bezogen auf die elek. Leistung) folgen, sie ist also immer "an" - manchmal "mehr", manchmal weniger. Ich würde somit erwarten, dass das der Kontrast des stillstehenden Stroboskop-Musters auch gewissermaßen "pulsiert", aber nein es ist konstant und klar und deutlich zu erkennen.

Das ganze kann in meinen Augen nur gut funktionieren, wenn die Helligkeit der Lampen nichtlinear von der Leistung abhängig ist. Und heir hört mein Physik-Verständnis auf

Danke für eure Meinungen!


[Beitrag von thewaywewalk am 06. Nov 2016, 15:43 bearbeitet]
Uwe_Mettmann
Inventar
#7 erstellt: 06. Nov 2016, 15:45
Der Unterschied macht sich nur in der Schärfe des stehenden Musters bemerkbar. Beim Stroboskop ist es gestochen scharf und bei der Glühlampe leicht verwaschen.

Meist wird bei einem Platenspieler aber auch kein Stroboskop verwenden, sondern eine Glimmlampe oder eine LED. Im Ergebnis auch schärfer als die Glühlampe aber nicht so, als würde tatsächlich ein Stroboskop verwendet werden.

Mit der Lösung Steckernetzteil mit AC-Ausgang und LEDs lässt sich die Schärfe mit etwas Rumgebastel auch deutlich verbessern


Gruß

Uwe
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 06. Nov 2016, 17:39
Moin


sie ist also immer "an" - manchmal "mehr", manchmal weniger. Ich würde somit erwarten, dass das der Kontrast des stillstehenden Stroboskop-Musters auch gewissermaßen "pulsiert",


das pulsiert ja auch, nur ist bei etwas mehr als 20Bildern/s schluss mit der zeitlichen Auflösung eines Bildes, da ist die menschliche Optik zu träge.
Deshalb funzt auch Kino mit 24fr/s..

Insofern sind 50Hz/sek ausreichend schnell, um ein stehendes Bild vorzugaukeln.


[Beitrag von kinodehemm am 06. Nov 2016, 17:40 bearbeitet]
neusimon
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 18. Jan 2017, 16:38

Die Helligkeit einer Glühlampe sollte entsprechend der Netzspannung ja aber einem Sinus (bzw. dem Quadrat bezogen auf die elek. Leistung) folgen, sie ist also immer "an" - manchmal "mehr", manchmal weniger.


Es gibt super LEDs bei denen man die Stärke und Dimmung einstellbar und steuerbar ist, per Fernebedienung oder sogar mit Lichtsensoren (gibt ja richtig coole LED-Panels die komplett einstellbar sind). Also würde ich vermuten die Lampe ist eher nicht "manchmal mehr, manchmal weniger" hell, sondern nach deiner Einstellung dann entsprechend. Hoffe ich hab deinen Punkt richtig verstanden. Aber natürlich mag es schon sein, dass man signifikante Unterschiede zum Stroboskop finden kann, wobei das auch in der Schärfe der Augen des Betrachters liegt
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