Frequenzgang

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Igrimm12
Neuling

#1 erstellt: 08. Mrz 2005, 21:00

Hi,
mal eine typische Anfängerfrage.
Annahme: Ich gehe von einem typischen Dreiwegsystem aus, dass Frequenzen von 50 Hz bis 20 kHz einigermaßen konstant widergeben kann.
Warum nimmt der Schalldruck einer Box bei sehr hohen( hier ab 20 kHz) und bei niedrigen Frequenzen (hier ab 50 Hz) ab. Hängt das vielleicht damit zusammen, dass bei hohen Frequenzen die Membran des Lautsprechers aufgrund ihrer Trägheit nicht mehr schneller als eine bestimmte Frequenz schwingen kannn. Stimmt das ? Und warum nimmt i.d.R. bei tiefen Frequenzen( z.B 50 Hz) bei einer Box der Schalldruckpegel ab? Hängt das damit zusammen, dass man beim Lautsprecher die Resonanzfrequenz unterdrücken möchte und dies durch eine Frequenzweiche regelt, sodass Frequenzen bei der Resonanzfreuqenz (bei Tieftöner z.B. 30 Hz) stark bedämpft werden. Oder hängt das mit der begrenzten Größe der Membranfläche zusammen. Um tiefe Frequenzen mit einem vernünftigen Schalldruck zu erzeugen benötigt man eine große Membran. Da die Membran aber nicht unendlich groß ist, nimmt der Schalldruck bei tieferen Frequenzen ab,
Warum sieht man bei Frequenzgängen eigentlich nie die Resonanzfrequenz eines Lautsprechers( müsste doch einen sehr großen Schalldruck an der Stelle f_0 erzeugen?)
Könntet ihr mir helfen, indem ihr sagt welche Behauptung stimmt und was total falsch ist. Bitte begründen.
Danke

Gruß aus Aalen

Beobachter
Stammgast

#2 erstellt: 09. Mrz 2005, 02:25

Am besten mal ein Buch zum Thema kaufen. Sehr gut z.B.: "Lautsprecher - Dichtung und Wahrheit", Elektor-Verlag. Ist zwar schon für Fortgeschrittene, aber auch für Anfänger gut verständlich.

Kurzfassung: Der Schalldruck ergibt sich als Produkt von Volume-Displacement ( Membranfläche * Hub ) und Strahlungswiderstand ( Ankopplung der Schallquelle an die Außenluft ). Bei einem dynamischen Lautsprecher in einer unendlichen Schallwand steigt die Membranauslenkung zunächst bis zur Resonanzfrequenz stark an und fällt dann aufgrund der Membranmasse wieder kontinuierlich ab, wobei hier ( linearer Bereich ) der Schalldruck konstant bleibt, da gleichzeitig der Strahlungswiderstand kontinuierlich ansteigt.
Der Strahlungswiderstand ist immer dann gering, wenn der Membrandurchmesser sehr klein gegenüber der Wellenlänge des Schalls ist. Ist der Membrandurchmesser so groß wie die Wellenlänge, ist der Stahlungswiderstand zwar optimal, allerdings beginnt der Lautsprecher den Schall dann zu bündeln und nicht mehr kugelförmig abzustrahlen.

Deswegen gilt unter Bassfreaks: Membranfläche ist durch nichts zu ersetzen! Sie vergrößert bei tiefen Frequenzen ( große Wellenlänge ) den Schalldruck quadratisch ( Strahlungswiderstand * VD ), während die Membranauslenkung ihn linear ( nur über VD ) vergrößert.

Eine Resonanzüberhöhung des Frequenzgangs einer richtig abgestimmten Box ist deshalb nicht sichtbar, weil sie eben richtig abgestimmt ist. Sorry, wenn das jetzt etwas unverständlich klingt, aber dazu solltest Du erst mal das Buch lesen.