Fakt zum Thema Leitungsaufnahme/-abgabe

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Toni78
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 09. Jan 2006, 16:56
Ein oft diskutiertes Thema hier ist die Angabe der Ausgangsleistung von Verstärkern/Receivern. Bisher war ich/viele hier der Meinung das wenn auf der Rückseite oder in den technischen Daten unter "Leistungsaufnahme" "Wattzahl X" stand, das dann die tatsächliche Ausgangsleistung an die Lautsprecher max "X" (abzgl. Verluste und Verbrauch im Gerät) sein kann.
Auf der FAQ der Yamaha Homepage wurde ich eines besseren belehrt, aber lest selber:


Warum ist die Leistungsangabe auf der Rückseite des Gerätes geringer, als die Leistungsangabe in den technischen Daten?
Im Zusammenhang mit Ihrem Verstärker oder Receiver finden Sie in den technischen Unterlagen zu Ihrem Gerät zwei Leistungsangaben:
1. maximale Verstärkerausgangsleistung für die Lautsprecher
2. durchschnittliche Leistungsaufnahme aus dem Stromnetz
Die Angabe der durchschnittliche Leistungsaufnahme finden Sie auch auf der Rückseite Ihres Gerätes.
Für die Leistungsabgabe an die Lautsprecher finden Sie in den technischen Daten immer mehrer Angaben, da es weltweit unterschiedliche Standards gibt, nach denen diese Leistung gemessen wird. Dabei werden z. B. unterschiedlichen Impedanzen, Klirrfaktoren und Messfrequenzen berücksichtigt.

Die Angabe auf der Rückseite Ihres Gerätes ist also NICHT gleich der Summe der maximalen Ausgangsleistung der einzelnen Verstärkerkanäle und entspricht damit auch NICHT der maximalen Leistungsaufnahme, sondern nennt nur in etwa den Leistungsbedarf des Verstärkers bei guter Zimmerlautstärke an Lautsprechern mit durchschnittlichem Wirkungsgrad (Empfindlichkeit).

Warum macht der Hersteller diese Angaben?
Zur Ausgangsleistung:
Die Ausgangsleistung eines Verstärkers zeigt die Leistungsfähigkeit des Gerätes – es ist kein Qualitätsmerkmal. Sie ist ein Merkmal, das Ihnen hilft, den passenden Lautsprecher auszuwählen.
Zur Aufnahmeleistung:
Die Angabe hilft Ihnen sicherzustellen, dass die Steckdose, an der Sie Ihre Anlage betreiben, ausreichend abgesichert ist. Sie entspricht nicht der maximalen Leistungsaufnahme.
EgoManiac
Stammgast
#2 erstellt: 09. Jan 2006, 19:03
Mhh... tja, Kritiker würden jetzt sagen "was soll Yamaha auch sonst schreiben?" - immerhin ist das ja der Hersteller mit der größten Diskrepanz zwischen Netzteilangabe und Ausgangsleistung...

Andererseits relativiert das auch so ein bißchen die H/K Verfechter, die meinen, dass bei einem 700W Netzteil keine 7x180W rauskommen können... sind dann ja offenbar alles nur Durchschnittswerte.

Sozusagen der Norm-Spritverbrauch im Drittel-Mix. Das heißt aber nicht, dass man nicht auch das doppelte durch den Auspuff jagen könnte. Umkehrschluss: Wer den Norm-Spritverbrauch erreichen will, wird nie die Leistung des Motors ausschöpfen können...

Oder hinkt der Vergleich?

Jedenfalls eine interessante Info und Überlegung.
RolfM
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 10. Jan 2006, 09:08
Wobei ich finde die schiessen sich ins eigene Bein:
die abnehmbare Maximalleistung an einer Steckdose muss bekannt sein- ca 3500 watt, also muss mir auch die Tatsächliche maximale Stromabnahme des Verstärkers bekannt sein, wenn "Durchschnittlich" 600 abgenommen werden können ja durchaus Spitzen bis 1000 watt entstehen- und was ist dann mit der absicherung?
Gruss Rolf
ND
Stammgast
#4 erstellt: 10. Jan 2006, 09:29
Hallo Leute,

zu dieser Erkenntnis mit der Watt-Aufnahme (an der Geräte-Rückseite) bin ich auch schon gekommen. zB bei meinem Sony 333er steht auf der Rückseite Stromaufnahme: 390W, wie auch in der Bedienungsanleitung, wo dann weiter unten ganz dezent auch noch angeführt ist max.Stromaufnahme: 1000W. Weshalb 333er fast eine eigene Steckdose für sich alleine hat (teilt diese noch mit der XBox).
Aber man müsste die tatsächliche Stromaufnahme mal wirklich messen, was nun die Geräte wirklich an Strom verbauchen bzw. "fressen"!
Ausgansleistung an 4 Ohm: 7x80Watt (RMS, 20-20.000Hz), welche er aber auch hat!

Man sieht sich!
ND


[Beitrag von ND am 10. Jan 2006, 09:33 bearbeitet]
Gelscht
Gelöscht
#5 erstellt: 10. Jan 2006, 09:53
Bei Conrad Elektronik gibts zum Beispiel Verbrauchsmeßgeräte. Wenn ich meinen neuen Verstärker irgendwann mal haben sollte, schließe ich so ein Teil mal an. Mein alter Stereo-Receiver von Marantz hat z.B. nur 15 W Leistungsaufnahme. Angegebene Ausgangsleistung ist 2x25W.

Die 15 Watt Stromverbrauch sind ziemlich konstant. Erhöhe ich die Lautstärke, steigt ab einem gewissen Punkt der Stromverbrauch stark an, bis ca. 60 W Maximum (kann auch mehr sein, habs lange nicht mehr getestet).

Bei normaler Zimmerlautstärke hält sich die Leistungsaufnahme jedoch in Grenzen, wie gesagt 15 Watt ungefähr.
Heiliger_Grossinquisito...
Inventar
#6 erstellt: 10. Jan 2006, 13:17

Warum ist die Leistungsangabe auf der Rückseite des Gerätes geringer, als die Leistungsangabe in den technischen Daten?


Weil in den technischen Daten nicht die Leistungsuafnahme des Netzteils angegeben wird, sondern eben die Leistung der einzelnen Endstufen.

Es kommt aber so gut wie nie vor das alle Kanäle gleichzeitig und gleich stark gefordert werden, und selbst wenn, die wenigsten drehen ihren Verstärker ja regelmäßig bis zum Anschlag auf.

Es wird halt ein wenig geködert, aber andererseits, stünde nicht die Kanalleistung sondern die Leistungsaufnahme des Netzteils in der Beschreibung, könnte erst recht keiner was damit anfangen.


Die Angabe auf der Rückseite Ihres Gerätes ist also NICHT gleich der Summe der maximalen Ausgangsleistung


Kann es sowieso nicht, da ja die Netzteile auch einen Wirkungsggrad haben, und nicht jedes vom Trafo aufgenommene Watt an die Endstufen weitergegeben werden können.
pelmazo
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 10. Jan 2006, 13:35
Schon die Angaben zur Leistungsabgabe sind ja so ein Thema für sich, wo man beliebig darüber streiten kann welcher Wert jetzt der richtigste oder sinnvollste ist. Klar dürfte ja sein, daß bei normalem Musikmaterial der Durchschnittswert deutlich unter der Sinusdauerleistung liegt (Sinustöne hören sich etwas langweilig an). Da sehe ich kein Problem darin, wenn man dann für die Leistungsaufnahme des Geräts den Durchschnittsfall und nicht den Extremfall ansetzt. Aus einer 16A-Steckdose kann man ja auch kurzfristig höheren Strom ziehen, ohne daß gleich die Sicherung rausfliegt, was man ja auch wegen dem Einschaltstromstoß braucht.

Im Übrigen hängt das Verhältnis zwischen aufgenommener und abgegebener Leistung (also der Wirkungsgrad) auch von der Bauart des Verstärkers ab. Im Extremfall der Klasse A Verstärker ist ja die Aufnahme von der Abgabe fast unabhängig, und der Großteil davon kommt als Hitze aus den Lüftungslöchern. Bei den Klasse D Verstärkern ist dagegen der Wirkungsgrad sehr hoch, das heißt aufgenommene und abgegebene Leistung nahe beieinander.
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