Leistung passt nicht zum Stromverbrauch

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MalicT90
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 04. Jan 2013, 15:58
Hallo,
ein Freund hat vor kurzem einen harman/kardon AVR 156 im Set erworben. Laut Spezifikation hat dieser Verstärker einen Stromverbrauch von 280 Watt im "Leerlauf" und einen maximalen Stromverbrauch von 540 Watt.
Im übrigen ist der Stromverbrauch bei dem AVR 165 genau so.
Der AVR 156 hat aber schon eine Dauermusikbelastbarkeit von 5 x 60 Watt --> 300 Watt (AVR 165 - 5 x 95 Watt --> 475 Watt). Wie kann es sein das allein die Leistung der Dauermusikbelastbarkeit schon höher ist als der Grundbedarf der Verstärkers? Wobei die maximale Leistungsabgabe logischerweise höher sein müsste als die Sinusleistung und dementsprechend ja noch größer als die maximale Leistungsaufnahme der Verstärkers.
Kann mir das jemand erklären? Mir ist auch bewusst das die Leistungsangaben selten stimmen. harman/kardon hat jedoch den Ruf sehr ehrlich mit den Angaben zu sein.

Grüße Marvin
AndreasHelke
Stammgast
#2 erstellt: 04. Jan 2013, 16:04
Die tatsächlich abgegebene Leistung beim Musikhören ist etwa ein Watt. Die volle Leistung brauchen die Endstufen nur wenn Sinus Test-töne mit höchstmöglicher Lautstärke wiedergegeben werden.
dharkkum
Inventar
#3 erstellt: 04. Jan 2013, 16:05

Laut Spezifikation hat dieser Verstärker einen Stromverbrauch von 280 Watt im "Leerlauf"


Im Leerlauf wird der auch nur um die ca. 50 W wie die Geräte anderer Hersteller verbrauchen, ist ja kein Gerät mit Class A Endstufen. Wobei der Grossteil dieses Verbrauchs bei AVRs durch die DSPs und die Videoelektrnik verursacht wird, weniger durch die Endstufen.

Und zu dem "Problem" mit der Verbrauchsangabe bei Volllast und den angegeben Ausgangsleistungen gibts schon genug andere Threads, einfach mal die Suche bemühen.


[Beitrag von dharkkum am 04. Jan 2013, 16:07 bearbeitet]
MalicT90
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 04. Jan 2013, 16:07
Der Lautstärkeregler regelt ja im Prinzip die Leistung:

-80 db : 0 Watt
0 db : 60 Watt

das heißt wenn ich die ganze Zeit auf Anschlag höre ist doch meine Frage wieder berechtigt..
AndreasHelke
Stammgast
#5 erstellt: 04. Jan 2013, 16:11
Die Lautstärkeregelung beinflusst nur die Verstärkung. Kein Signal verstärkt ist immer noch kein Signal. Deshalb haben die Endstufentransistoren nichts zu tun und brauchen sehr wenig Strom.

Im vergleich zu Testtönen ist Musik immer fast kein oder zumindest relativ wenig Signal.


[Beitrag von AndreasHelke am 04. Jan 2013, 19:28 bearbeitet]
MalicT90
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 04. Jan 2013, 16:23
Damit ist ja meine Frage schon oberflächlich beantwortet. Danke
Passat
Inventar
#7 erstellt: 04. Jan 2013, 16:30

MalicT90 schrieb:
Der Lautstärkeregler regelt ja im Prinzip die Leistung:

-80 db : 0 Watt
0 db : 60 Watt

das heißt wenn ich die ganze Zeit auf Anschlag höre ist doch meine Frage wieder berechtigt..


Stimmt so nicht.
Der Lautstärkeregler ist ein Potentiometer, d.h. ein regelbarer Widerstand.
Früher meist analog ausgeführt, heute vielfach in einem Chip verpackt, ändert aber nichts am Prinzip.
Und ein regelbarer Widerstand kann niemals einen Widerstand kleiner 0 Ohm = Nichts haben.

Endstufen haben einen festen, nicht änderbaren Verstärkungsfaktor.
Deshalb dämpft ein Lautstärkeregler das Signal von den Quellen vor den Endstufen.

Ein Verstärker bringt nur dann seine Nennleistung, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
- Lautstärkeregler bis zum Anschlag aufgedreht und gleichzeitig Ausgangsspannung der Quelle exakt identisch mit der vom Hersteller angegebenen Eingangsempfindlichkeit des jeweiligen Eingangs.
Ist die Eingangsempfindlichkeit z.B. mit 140 mV angegeben, so muß das Signal 140 mV haben.
Meist ist es aber deutlich höher, bei CD-Playern z.B. meist 2 Volt.
Da muß dann die Lautstärke zurück gedreht werden, sonst gibts Übersteuerung (Clipping).

Die Stellung des Lautstärkereglers sagt also über die Leistung rel. wenig aus.
Man muß dafür die Ausgangsspannung der verwendeten Quelle kennen.
Und da Musik kein statisches Signal ist, schwankt die abgegebene Leistung da sehr stark.

Und noch etwas zu Surroundgeräten:
Da leisten die Endstufen schon das, was der Hersteller angibt, aber: Nicht bei gleichzeitigem Betrieb aller Endstufen, weil das Netzteil fast immer die Leistung nicht liefern kann.

Das sieht man immer schön an den Leistungsmessungen der HiFi-Zeitschriften:
Bei Stereobetrieb liegt die Ausgangsleistung meist z.T. deutlich über der Herstellerangabe, bei Mehrkanalbetrieb dagegen meist deutlich darunter.
Verhältnisse wie z.B.
2x 100 Watt zu 5x 60 Watt sind da völlig normal.
Macht aber in der Praxis nichts, da bei Surround nur extrem selten auf allen Kanälen gleichzeitig viel Leistung gebraucht wird.

Grüße
Roman
MalicT90
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 04. Jan 2013, 20:50
Da stellt sich mit gerade noch die frage warum man dann einen stärker Verstärker als die Sinusleistung der Lautsprecher verwenden sollte. Wenn doch so wie so nur 1 Watt anliegt. Irgendwie unlogisch.
AndreasHelke
Stammgast
#9 erstellt: 04. Jan 2013, 21:07
Für die doppelte Lautsärke braucht man die 10 fache Leistung. Bei einer Partybeschallung wird ein Verstärker schon mal voll gefordert. Oder wenn man Action Filme sieht, ohne einen Aktiven Subwoofer mit eigenem Verstärker zu benutzen.

Beim normalen Musikhören hätte man auch bei einem 10 Watt verstärker mit gutem Netzteil keine Probleme laut genug zu hören.


[Beitrag von AndreasHelke am 04. Jan 2013, 21:08 bearbeitet]
MalicT90
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 04. Jan 2013, 21:17
Gut das wusste ich schon...
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