MP3 - welche Einstellungen

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Franky666
Stammgast
#1 erstellt: 18. Apr 2008, 16:21
Hi,

ich habe eine Aufnahme, die im Wave 44.1khz/Stereo vorliegt.

In der Aufnahme selbst kommen keine Töne über 11 khz vor, da die quelle (ein Konzertmitschnitt der Band meines Bruders) mit 22.05khz/96Khz/mono (igitt! aber egal :-D) war.

Nun ist WAV sehr sperrig und habe daher die Aufnahme in einzelne Stücke zerteilt.

Nun meine Frage? Welche Codierung für MP3 ist jetzt am sinnvollsten?
Soll ich die 44KHz/stereo der WAV-Datei beibehalten oder lieber auf 22.05Khz/mono runtermischen, um die Datenrate für den sowieso unbelegten oberen Frequenzbereich den unteren Frequenzen zukommen zu lassen, damit diese nicht noch mehr verfälschen? Welche Bitrate soll ich nehmen, da das Signal durch die niedrige Bitrate und sonstigen Unzulänglichkeiten der Quelle etwas scheppert? 320kbps finde ich hier übertrieben.

Außerdem hat 320/22khz/mono ohnehin irgendwie nicht funktioniert, denn die Datei spielt WinAmp nicht ab.

Zum Encodieren hab ich LAME 3.9irgendwas

Werden 22.05Khz/Mono-MP3's überhaupt unterstützt?
Franky666
Stammgast
#2 erstellt: 20. Apr 2008, 11:54
Kann mir keiner helfen?
Paesc
Inventar
#3 erstellt: 21. Apr 2008, 00:35
Stereo und Mono sind recht verschieden. Ich würde nie Stereo auf Mono herunterrechnen.

An sich ist die allgemeine Empfehlung klar: Lame 3.97 oder 3.98 mit variabler Bitrate VBR V 2 new. Die Einstellungen hierfür werden seitens AudioHQ in der Installationsanleitung für EAC und Foobar2000 gleich mit auf den Weg gegeben. Einfach bei Google Anleitung und EAC oder Foobar2000 eingeben.

Für die Archivierung, z.B. am PC, empfiehlt sich aber der ferlustfreie Freeware-Codec FLAC. FLAC ergibt gegenüber WAV Eine Einsparung von ca. 30 bis 50%, eine FLAC-Datei entspricht also bezüglich Dateigrösse in etwa 50 bis 70% der WAV-Datei - ist aber zusätzlich Tagging-fähig (Interpret, Jahr, Genre usw. können vermerkt werden). Auch FLAC ist in den erwähnten Anleitungen vorhanden.

Greez
Paesc
Franky666
Stammgast
#4 erstellt: 21. Apr 2008, 11:30

Stereo und Mono sind recht verschieden. Ich würde nie Stereo auf Mono herunterrechnen.


Das wurde alles mono aufgenommen, so dass in der Stereodatei links=rechts ist, also würde das doch keinen Unetrschied machen (außer Platzverschwendung).


FLAC nützt mir hier nichts, weil die MP3's für den tragbaren MP3 sein sollen.

Ich schau mal, was VBR V 2 so bringt
Paesc
Inventar
#5 erstellt: 21. Apr 2008, 15:01

Franky666 schrieb:
Das wurde alles mono aufgenommen, so dass in der Stereodatei links=rechts ist, also würde das doch keinen Unetrschied machen (außer Platzverschwendung).


Hmm... Dann ist in der Tat mono angebracht. Soweit mir ist unterstützt aber so ziemlich jeder Codec mono.


Franky666 schrieb:
FLAC nützt mir hier nichts, weil die MP3's für den tragbaren MP3 sein sollen.


Wenn Du die Musik auch zu Hause auf dem PC archivieren möchtest, würde ich sie in FLAC anlegen. Mit Foobar2000 kannst Du dann in kurzer Zeit und auf einfache Weise MP3s für unterwegs daraus machen.

Unter anderem hast Du dann die Musik auf dem Rechner verlustlos, wenn Du zudem irgend wann mal was in ein anderes Format wandeln möchtest, kommt nicht nochmals ein Verlust hinzu. Wenn Du MP3 in ein anderes verlustbehaftetes Format wandelst (z.B. AAC, WMA, Ogg Vorbis usw.) kommt nochmals ein Verlust hinzu. Wirkt sich ab einem gewissen Punkt dann hörbar aus.


Franky666 schrieb:
Ich schau mal, was VBR V 2 so bringt :)


Sehr empfehlenswert und für unterwegs zumeist absolut ausreichend

Greez
Paesc
Franky666
Stammgast
#6 erstellt: 21. Apr 2008, 16:09
V2 nehme ich für "normale" Stereodateien immer. Aber da ich ja bei einer Mono-MP3 nur EINE Audiospur habe, dürfte ja auch die Hälfte an Größe reichen, oder? Man braucht doch dann bestimmt nicht solch eine Riesen-KBPS-Kanone (für die ich auf meinem portablen MP3 keinen Platz hab, darum so klein wie möglich)...

Ich hatte einen PseudoStereo-Plugin probiert, aber es Mono zu belassen, ist IMHO die beste Lösung. Auch habe ich versucht, die Mitten mit 2 Equalizrn auf die Spur zu verteilen aber das klang alles nach Chemie ohne Ende.


Ich habe die Musik ja verlustfrei auf eine CD gebrannt, nachdem ich sie in den Höhen angehoben hab und lautstärke mäßig an heutigen Metal angeglichen hab (fand ich doof, dass die Musik immer extrem viel leiser war und wenn man lauter geregelt hat war das nächste Lied einer gemischten Playlist immer die reinste Boxenexplosion). Außerdem fehlte der Wall-Of-Sound - Effekt (so wie ne Mischung aus red-hot-chilli peppers und Manowar) etwas. Zum PC-Archivieren reichen mir MP3's mit voller Größe (320kbps).

Der Mitschnitt schnarrt manchmal etwas als V2-Mp3, aber das tut er auch bei 320kbps. Vermutlich übersteuert er in der Codierung oder so. Die MP3's von den Dimmu-Borgir- und Red-Hot-Chilli-Peppers-CD's kratzen bei mir genauso vor sich hin. Wobei das Mastering meienr meinung nach bei den Peppers eher unpassend ist.
Woran liegt das eigentlich? Ist VBR für Metal ungeignet?


[Beitrag von Franky666 am 21. Apr 2008, 16:17 bearbeitet]
Paesc
Inventar
#7 erstellt: 23. Apr 2008, 09:51
Du gehst von einem falschen Ansatz aus. Weil etwas mono ist heisst das nicht, dass man automatisch mit halber Bitraten fahren soll. Die Einsparungen des einen Kanals schlagen sich automatisch in der Dateigrösse nieder. Also am besten gleich bei VBR V2 bleiben.

Wenn Du Deine Files auf dem PC mit 320 kbps archivierst und dann später mal was anderes daraus machst (z.B. VBR V 2 new) hast Du mehr Verluste, als wenn Du direkt aus dem Original (in Deinem Fall ja WAV) Files mit VBR V 2 new erstellst. Es findet eine doppelte Daten- und Klangreduktion statt. Unter anderem genau deshalb empfehlen praktisch alle erfahrenen Musik-Fans, die ihre Musik mit dem Rechner archivieren, dies mit einem Lossless-Format wie z.B. FLAC zu machen.

Wenn Du Deine Files mit Vollaussteuerung in einem Lossy-Format erstellst, kann in der Tat Clipping und Übersteuerung vorkommen. Accuphase_Lover (auch hier im Forum) wie auch einige andere wissen da besser bescheid als ich. Dann lieber mit EAC die Lautstärke etwas tiefer setzen (Normalisierung). Ich hatte diesbezüglich bisher keine Probleme und verwende mit Lossy-Codecs immer Vollaussteuerung, um alles Files möglichst gleich laut zu halten.

Bei Lossless-Codecs wie eben FLAC hast Du das Problem mit dem Übersteuern und Clipping nicht. Führe hier nie eine Normalisierung durch und erhalte so Bit-genaue Files für die Festplatte.

Greez
Paesc
Franky666
Stammgast
#8 erstellt: 23. Apr 2008, 17:31
Ich hab jetzt V2 genommen. stimmt, ist kleiner als Stereo .

Danke für die tipps.

FLAC kommt aber nicht in Frage, da mein MP3-Player dies nicht unterstützt

Die Chili-Peppers kratzen aber schon auf der CD! Meine Aufnahmen nicht ;-). Flac hilft wohl bei meinen Aufnahmen, aber bei den chilis nicht. Die lieder der chilis sind gleich ausgesteuert wie meine (vom Hören her und von der Tonwelle im Waveditor, mit dem Unetrschied, dass die Chillis ne Menge Clipping drin haben :-( ) hab wohl bei den Chilis beim rippen in WAV-Files irgendwelchen Bockmist gebaut,da da das Clipping passiert sein muss, da es auch nur ein Album betrifft...


[Beitrag von Franky666 am 23. Apr 2008, 17:40 bearbeitet]
Paesc
Inventar
#9 erstellt: 24. Apr 2008, 01:03
Keine Ursache. Mit VBR V2 bist Du mobil gut bedient

Mit Foobar2000 ist die Umwandlung in MP3 ein Kinderspiel, das schnell von Statten geht. Somit wäre auch für Dich die Archivierung in FLAC und Umwandlung nach MP3 für unterwegs ein Leichtes. Dies unterstützen mehrere erfahrene User hier.

Wenn die Peppers, die ich übrigens auch höre, bei Dir bereits mit WAV Probleme bereiten, lief da was nicht sauber. Womit hast Du die WAVs angefertigt?

Wenn Du sie gemäss der Anleitung mit Foobar2000 oder EAC machst, treten solche Probeleme garantiert nicht auf. Habe auch mit Peppers-MP3s keine Probleme.

Greez
Paesc
Accuphase_Lover
Inventar
#10 erstellt: 24. Apr 2008, 02:16

Paesc schrieb:

Bei Lossless-Codecs wie eben FLAC hast Du das Problem mit dem Übersteuern und Clipping nicht. Führe hier nie eine Normalisierung durch und erhalte so Bit-genaue Files für die Festplatte.


Hab' ich hier meinen Namen gelesen ?

Salve Eidgenosse !

Zum Thema Übersteuerungen kann ich in aller Kürze mal folgendes sagen :

Bereits clippende CDs (die es leider immer öfter gibt, nicht nur bei den RHCP !) sind mit Lossless-Codecs natürlich genauso "clippend". Wurde ja schon angesprochen.
Wenn noch Clipping durch Encodierungsprozesse bei niedrigeren Bitraten und/oder überkomprimiertes Ausgangsmaterial (Inter-Sample-Over - Problematik !) hinzukommen, wird es nur noch schlimmer !
Zumindest im Hinblick darauf, macht Normalisierung auf einen "Encoding-Headroom" durchaus Sinn. Ist zwar dann nicht mehr bit-identisch, was sich aber klanglich nicht auswirkt.
Ein Problem besteht darin, daß konsekutive Full-Scale-Samples von den verschiedenen DACs auch verschieden wiedergegeben werden können. Stichwort Filter-Ringging.
Leider sind viele CDs bis 0.0 dB ausgesteuert, was gar nicht notwendig ist. Auch dann nicht, wenn man am Loudness-Race teilnimmt !

Ich arbeite mit einem Peak-Level von -0.8 dBFS, wobei ich festgestellt habe, daß bei Verwendung dieses Headrooms ein LAME-Encoding mit Bitraten von mindestens 192k meist übersteuerungsfrei bleibt. Der konkret zu wählende Wert kann NIE vorhergesagt werden. Je stärker Komprimiert wurde bei der Aufnahme, desto grösser ist unser Problem dann.

Das heißt, bei einer Aufnahme mit - 9 dB RMS FS ist der zu wählende Headroom grösser als bei einer mit - 15 dB RMS FS !
Bei extrem komprimierten Aufnahmen reichen dann - 0.8 dB Peak und 192k u.U. nicht mehr aus, damit keine Over-Peaks mehr im MP3 auftreten !

Da keinerlei exakte Vorhersage bezüglich der Pegelverhältnisse bzw. Peaks im Signal nach der Lossy-Compression möglich ist, kann man mit Erfahrungswerten arbeiten.
Ich öffne ALLE meine MP3s nach der Erstellung im Audioeditor und checke deren Spitzenpegel !

Ob und welcher Art Übersteuerungen auftreten ist also immer abhängig von verschiedenen Faktoren :

- Originalfiles von CD. Hier spielt die Qualität der Aufnahme eine grosse Rolle !
- Parametrisierung des Encoders
- Verhalten der Digital-Analog-Konverter der Wiedergabegeräte. Die Inter-Sample-Overs, die wenn im Original bereits vohanden, werden ja auch durch "lossless" nicht verändert.

Mit Headroom durch Normalisierung kann man wenigstens Probleme beim Encoding reduzieren.

Ich halte es so, daß ich alle gerippten CDs als Originalfiles + normalisierte und getrimmte Files (öfter sind Fadings suboptimal und es treten Micro-Glitches auf !) + 192k & 320k MP3s archiviere. Plus die von mir auch klanglich Bearbeiteten natürlich.
Bit-Identität ist mir dabei nicht so wichtig.



Grüße
Franky666
Stammgast
#11 erstellt: 24. Apr 2008, 16:12
Die WAV's hab ich mit Audiograbber gezogen.

Ich habe meine Aufnahme-CD am ende auf -0.3dB ausgesteuert

Für meine aufnahme-MP3's senke ich die mal vorm encoden 9dB runter und schau mal ob es besser ist



btw:
Was ist "Inter-Sample-Over" und
Was ist "Loudness-Race"? Klingt nach wer-hat-die-fettesten-Boxen? Da kann ich mangels PA-Boxen nicht dran teilnehmen

edit: ist besser.


[Beitrag von Franky666 am 24. Apr 2008, 16:16 bearbeitet]
Accuphase_Lover
Inventar
#12 erstellt: 24. Apr 2008, 18:21

Franky666 schrieb:

Für meine aufnahme-MP3's senke ich die mal vorm encoden 9dB runter und schau mal ob es besser ist


So weit runtergehen musst du nun auch nicht.


Franky666 schrieb:

Was ist "Inter-Sample-Over" und
Was ist "Loudness-Race"?


Intersample-Overs sind Übersteuerungen, die bedingt durch das Verhalten der bei der Digital-Analog-Wandlung zum Einsatz kommenden Rekonstruktionsfilter auftreten können, auch wenn der Full-Scale Peak-Level, also 0.0 dBFS gar nicht erreicht wird. Übersteuerungswerte die zwischen zwei benachbarten Samples quasi als Zwischenwerte infolge der DA-Konvertierung entstehen, obwohl beide Samples selbst nicht übersteuern.
Dieser Problematik ist man sich noch gar nicht so lange bewusst. Dummerweise werden diese Inter-Sample-Overs von PPMs nicht angezeigt, da sie ja erst nach der DA-Wandlung entstehen !

Loudness Race ist die Bezeichnung für die seit Jahren anhaltende und noch zunehmende Produktion besonders lauter Aufnahmen, bei der der Eine lauter sein will als der Andere !
Durch entsprechendes, dem Klang oft abträgliches Mastering, werden Platten zwar immer lauter, die Dynamik aber immer kleiner. Durch die zunehmende Kompression entstehen auch immer mehr Übersteuerungseffekt, eben auch besagte Inter-Sample-Overs.



Grüße
Paesc
Inventar
#13 erstellt: 25. Apr 2008, 10:01
Wusste ich's doch, dass der gute Accuphase_Lover wertvolle Infos bringen wird

Greez
Paesc
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