Jazz-Einstieg

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Stephan
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 03. Nov 2002, 18:31
Hallo,

meine bevorzugten Musikrichtungen sind Blues und Rock. Nun würde ich gerne mal in Jazz reinhören! Kann mir jemand ein paar "Einstiegsdrogen" nennen?

Für viele Tipps schonmal Danke

Gruß
Stephan
Gast:roedert
Gast
#2 erstellt: 06. Nov 2002, 13:08
Für mich eine wirkliche "Droge":
Patricia Barber, vor allem die Alben "Modern Cool" und "Nightclub". Lies Dir dazu auch einfach mal die Rezensionen bei www.amazon.de durch.

Gruss
Tilo
Spooky
Stammgast
#3 erstellt: 06. Nov 2002, 15:15
Hi!

Versuchs mal mit Stan Getz. Echt nette Musik.

CU

Sascha
Holger
Inventar
#4 erstellt: 06. Nov 2002, 19:16
Hallo Stephan,

Auch meine bevorzugten Stile sind Rock und Blues - kannst ja mal auf meine Muddy-Waters-Webseite schauen : www.mojoblues.de.
Auch ich habe vor einigen Jahren mal den Sprung in die Gefilde des Jazz gewagt : teilweise mit Erfolg, teilweise ohne.
Wir Blueser und Rocker sind eigentlich recht "einfach-gestrickte" Leute - ich meine das ganz im positiven Sinne, und deshalb gehe ich mal davon aus, dass Du wie ich auch wenig Interesse an elitärem Free-Jazz-Geklimpere oder -Getute finden wirst.
Mein Tipp : Klassiker wie Oscar Peterson mit seinem Trio. Peterson am Klavier zusammen mit Ray Brown am Bass und Herb Ellis an der Gitarre. Die haben wirklich tolle Platten gemacht, z.B. auch mit dem schon oben genannten Saxofonisten Stan Getz.
Weiter zu den Saxofonisten : Stan Getz hat z. B. mit Joao und Astrud Gilberto das Album Getz/Gilberto aufgenommen, mit dem berühmten "Girl from Ipanema". Dann gibt's da noch Ben Webster und Coleman Hawkins, von den jüngeren Talenten ist Joshua Redman sehr anhörenswert, z.B. "Moodswing".
Bei den Trompetern kann man natürlich Miles Davis nennen, der auch sehr schöne Mainstream-Sachen gemacht hat.
Oder Chet Baker, z.B. "Chet" oder "Legacy".
Dann Dave Brubeck mit seinem berühmten "Time Out"-Album - jeder kennt wohl "Take Five".
Bei den Orchestern stehen Count Basie und Duke Ellington ganz oben. Und die gemeinsamen Alben von Ella Fitzgerald und Louis Armstrong : "Ella & Louis" und "Ella & Louis Again". "April In Paris" ist traumhaft schön.
Und Natalie Cole - die Tochter von Nat King Cole. Oder Cassandra Wilson. Und viel mehr.
Anfangen würde ich mit einem Album vom Oscar Peterson Trio, z.B. "Night Train" oder "We Get Requests", dann "Time Out", "Getz/Gilberto" und einem der "Ella & Louis"-Alben.

Ich wünsche viel Spaß.
martin
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 08. Nov 2002, 15:01
Hallo Stephan,

der Klassiker und die Einstiegsdroge schlechthin, gerade für Bluesfreunde, ist 'Kind of Blue' von Miles Davis.
Grüße
martin

@Holger: Ich kenne bei Weitem nicht alle Alben von Miles, den stilbildenden Jazzer schlechthin aber als Mainstream zu bezeichnen?
Holger
Inventar
#6 erstellt: 08. Nov 2002, 15:19

@Holger: Ich kenne bei Weitem nicht alle Alben von Miles, den stilbildenden Jazzer schlechthin aber als Mainstream zu bezeichnen? :.

Habe ich nicht ! Ich schrieb bewußt "der auch ... gemacht hat".
Stephan
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 08. Nov 2002, 15:51
Hallo zusammen,

vielen Dank erstmal für reichlichen Antworten!
Ich werde mich dann mal schlau machen und in die div. Interpreten mal reinhören!

Danke und Gruß

Stephan
Coltrane
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 01. Nov 2003, 14:06
Holger schrieb:

Wir Blueser und Rocker sind eigentlich recht "einfach-gestrickte" Leute - ich meine das ganz im positiven Sinne, und deshalb gehe ich mal davon aus, dass Du wie ich auch wenig Interesse an elitärem Free-Jazz-Geklimpere oder -Getute finden wirst.


Na ja,
da fallen mir spontan folgende statements zu ein:

1. Free Jazz ist auch "einfach gestrickt", wenn ich von der Annahme ausgehe, daß es auch in dem Musikstil schlicht darum geht auf musikalische Art "Geschichten" zu erzählen; mag sein, daß diese "Erzählweise" "kompliziert" oder "verworren", "verquer" und auch "verschlüsselt" erscheinen mag - letztlich sind es auch "nur" stark emotional eingefärbte "Botschaften".

2. Für die "Erfinder" des Free Jazz (Coleman, Ayler, Coltrane, Cherry, um ein paar zu nennen) war diese "Stilistik" gerade das Gegenteil von "elitär" und "kompliziert" - der Free Jazz war und ist eben die Befreiung von allzu verkomplizierten "Spielanweisungen", die ausgangs der Bebop/Hardbop-Spielweise allzustrikte Formen zum verbindlichen Klischee werden ließen.

3. Ich finde es wichtig zu unterscheiden zwischen den intellektuell verbrämt daherkommenden Interpretationsversuchen von "Musikkritikern" und dem hörbaren, fühlbaren, erlebbaren Gehalt eines Konzerts im Stile des Free Jazz. Da können Welten dazwischen liegen.

4. Was mich an Rockmusik hoher Qualität immer begeistert ist die hohe Energie der Musik. Und genau dasselbe Erlebnis habe ich regelmäßig in guten Free Jazz Konzerten.

Der Unterschied? (Free)Jazzmusiker neigen insgesamt stärker als Rockmusiker zu Ausflügen aus den klischierten Formen ihres Genres. Aber nicht immer.

5. Als "einfacher" Einstieg in den "Free Jazz" sind alle jene Einspielungen des John Coltrane Quartetts zu hören, die in die Zeit um 1960-62 fallen. Da kann man hören, daß Coltrane sich einerseits von den hochkomplizierten Formen zugunsten liedhafter "Gassenhauer" (My favourite things, Greensleeves, ChimChimCheree) verabschiedet hat, andererseits aber seine Soli noch tonal verbindlich bleiben. Erste Ausflüge in atonale, polyrhythmische Passagen bleiben weitgehend verstehbar, weil es kurze Exkurse sind, die man emotional nachverfolgen kann.

6. Hört euch mal Strawinskys "Frühlingsopfer" genau an, dann wißt ihr, daß die "Free Jazzer" u.a. dort gelernt haben. Und das "Frühlingsopfer" hatte schon (glaube ich)1913 Premiere.


Gruß, Christoph
drbobo
Inventar
#9 erstellt: 01. Nov 2003, 19:55
Die Anleihen der Jazzer bei klassischer Musik lässt sich noch viel weiter zurückverfolgen
z.B. Beethoven Klaviersonate Nr 32 c-moll op 111, zweiter Satz.

Toll übrigens, dass ein ein Jahr alter Thread wieder reanimiert wird.
Coltrane
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 01. Nov 2003, 23:36

Die Anleihen der Jazzer bei klassischer Musik lässt sich noch viel weiter zurückverfolgen
z.B. Beethoven Klaviersonate Nr 32 c-moll op 111, zweiter Satz.

Toll übrigens, dass ein ein Jahr alter Thread wieder reanimiert wird.
:)



ja, klar,

die Jazzer haben nix erfunden, das nicht schon in der europäischen Klassik, oder afrikanischen Tradition entwickelt worden wäre. Und heutzutage sind natürlich praktisch alle anderen musikalischen Kolorite der Welt auch im Jazz zu hören.

Vielleicht meinte ich etwas anderes mit meinem Hinweis auf Strawinsky als Du, drbobo. Ich vermute Du meinst motivische, melodische Anleihen, die manche Jazzer (Sonny Rollins z.B. ist bekannt dafür) an bestimmte Stücke der so genannten Klassik machen?

Ich meinte bestimmte Techniken der Komposition, die im Free Jazz als "instant composing" spontan auf der Bühne entstehen lassen, was z.B. Strawinsky schon vor 90 ahren als Gesamtkomposition gemacht hat.

Interessant finde ich dabei, daß dem Free Jazz noch immer (obwohl es ihn jetzt auch schon 40 Jahre gibt) das Stigma des "Elitären", auch "Intellektuellen", "Kopfigen" angehöngt wird, obwohl ich einerseits finde, daß er eine höchst emotionale Musizierweise darstellen kann, und andererseits Strawinsky beispielsweise ganz gewiß ein sehr intellektueller Mensch war, seine Musik aber doch seine Hörer regelmäßig emotional aufwühlt.

Ich glaube, daß allzuviele Menschen ihre persönliche Gefühlswelt relativ wenig feinstrukturiert wahrnehmen, und unwillkürlich ihre intellektuelle Tiefe dazu als kongruent ansehen - und umgekehrt. Sobald Musik dann fein strukturierte emotionale Tiefe anbietet, diese aber im Massenpublikum so nicht angenommen werden kann, weil es dazu nicht in der Lage, oder bereit ist, wird dies als Mangel an Emotion überhaupt sogleich der Musik angelastet, bzw. den Musikern, und die gelten dann als intellektuell.

Ich fand eine Erklärung vom Free-Jazz-Alt- und Großmeister Peter Brötzmann zum Free Jazz ganz gut, er sagte mir mal. "Free Jazz, das ist ein spontanes Gespräch unter Musikern ohne das von vorneherein feststeht worüber geredet wird. Und wie das so ist - manche Gespräche verlaufen im Sand."


Ich bin überzeugt: wer einmal in seinem Leben ein richtig gutes Free Jazz Konzert erlebt hat, der wird nie mehr behaupten das sei elitäres Geklimpere oder Getute. Allerdings mag es in dem Genre recht schwierig sein "Qualität" als solche zu entdecken. Da muß jeder selbst sein Urteil fällen, wie so oft in der Musik.



Gruß, Christoph
drbobo
Inventar
#11 erstellt: 02. Nov 2003, 00:10
Stimme dem oben gesagten voll zu, allerdings gehöre ich auch zu denen, die free Jazz manchmal schon sehr anstrengend finden. Wenn man nicht in der richtigen Stimmung ist kann man der "Entwicklung" des "Musikergesprächs" einfach nicht mehr folgen, es driftet dann in eine Richtung ab, die dann schnell nerven kann. Besonders schwierig finde ich daher Free Jazz von der Konserve, bei Live-Acts merken die Musiker dann schon häufig, wann das Publikum aussteigt.
Coltrane
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 02. Nov 2003, 00:29
ja, geht mir genauso - Free Jazz finde ich eine Stilistik die geradezu prädestiniert ist für das Live-Erleben.

Gruß, Christoph
Classe
Stammgast
#13 erstellt: 24. Nov 2003, 01:49
neben "Kind of Blue" von Miles Davis (die meistverkaufte Jazzplatte aller Zeiten) gilt auch John Coltrane's "A Love Supreme" als ausserordentlich.
Das Benny Goodman (Geschmackssache) Carnegie Hall Concert von 1938 sei auch noch zu erwähnen.
Gruss
Classe
snark
Inventar
#14 erstellt: 26. Nov 2003, 20:23
Ich würde als Einstieg in den Jazz unbedingt ein Live-Konzert empfehlen, z.B. mit Joshua Redman, auch wenn mir seine letzten beiden Platten nicht besonders gefallen haben ist der Junge live eine WUCHT und reißt einen mit !

Wer Standvermögen hat (Konzerte dauern locker 4 Stunden) kann auch mal Funky-Jazz mit Maceo Parker testen, da bleibt keiner still sitzen oder stehen

Live total enttäuschend ist Jan Garbarek, dessen Tenor-Sax ich toll finde, aber auf der Bühne ist er tot wie ein Fisch, nimmt sein Publikum nicht wahr und erweckt auch nicht den Eindruck, dass es ihn überhaupt interessiert...

So long
snark
Fiachna
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 02. Dez 2003, 17:01
Als Jazz-Bassfrau empfehle ich Dir auf jeden Fall eine Portion Duke Ellington, da kann nix schiefgehen! Viel Spaß!
yoshi005
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 03. Dez 2003, 17:48
Wenn der Einstieg nicht ganz so "schmerzhaft" sein soll, ist auch Maceo Parker ein Hören wert: "2% Jazz, 98% funky stuff!!!" ;-)))
- "Life on Planet Groove" ist wirklich eine tolle Aufnahme. Und live rockt Maceo das Haus!!!

Aber ansonten kann ich mich der Empfehlung "Miles Davis - Kind of BLue" anschließen. Guter Einstieg und auch nach 100mal Hören noch genial!


[Beitrag von yoshi005 am 03. Dez 2003, 17:50 bearbeitet]
Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 29. Jan 2004, 15:53
Ich komme eigentlich von der Klassik her.

Durch Zufall fiel mir ein Buch in die Hände, das
"Jazz" hieß. Autor: Arrigo Polillo
Inzwischen besitze ich es selst in der neuesten Auflage.

Es befasst sich mit den Ursprüngen des Jazz und seiner
Interpreten (in chronologischer Reihenfolge) wobei natürlich
nur Platz für "Bekannte Größen" war.
(Jelly Roll Morton/Fats Waller/Sidney Bechet/ etc)
Langsam aber sicher habe erweitere ich die Sammlung von
Interpret zu Interpret, wobei *meine* Stilrichtung offenbar
doch der "Dixieland" ist.
Ich bediene mich derzeit der Serien Bluebirds best, Naxos Jazz-Classics und Jazz-Archives

Was ich suchen würde, wären nachgespielte alte Arrangements
(wegen der Tonqualität). Das ist gar nicht so einfach, weil es in Jazzkreisen scheinbar verpönt ist.

Gruß
Alfred
audiotux
Stammgast
#18 erstellt: 08. Feb 2004, 01:54
halle miteinander,

es paßt zwar nicht ganz zu dem bisherigen Thread, aber auf jeden Fall zu dem Topic der Diskussion und insofern möchte ich meine Frage hier anhängen.

Ich habe in letzter Zeit immer mehr Lust auf jazzige Töne entwickelt. Vom Stil eher rhymtmisch, rockig, gerne aber komplex - vom bisherigen Musikgeschmack komme ich auch eher aus dieser Ecke.

Mein Liebelingsalbum aus der Ecke ist derzeit "Radio" von Jazzmachine (eine Homage an das Tivoli).

Habt ihr zufüllig ein paar Tipps aus dieser Ecke parat?

Und wo wir gerade beim Thema sind:
Kennt jemand "Bar Jazz" von Sandra Weckert? Kurze Review wäre klasse!
Da kam neulich mal ein Bericht auf Polylux, der hatte eigentlich Hunger auf Mehr gemacht, auch wenn von der Musik kaum was rüber kam.
Mallias
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 08. Feb 2004, 19:44
Hi,
Free Jazz.
Es fehlt mir auf das keiner unter euch ein wort verloren hat über Gunter Hampel. Ich würde das noch mall überdenken.
GH hasst sich als Freejazzer zu bezeichnen, aber leute so was ist einmalich egal wie man das nehnt.
Hampels Label heißt BIRTH RECKORDS. Macht euch da schlau.
Und noch was, diese art von Musik erfordert iben ein bishen Zeit und Muse, ist eben nich so einfach gestrickt. Und mit eliterismus hat das ganse garnichts zu tun.
War der Blues elitär?

Analoge Grüße
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 08. Feb 2004, 20:24
Hallo zusammen.

Ich höre auch gerne Jazz, aber auch gerne Rock und Klassik sowie "länderspezifische" Musik.

Den hier gemachten Vorschlägen kann ich nur zustimmen.

Falls Du einen guten Rutsch von Rock nach Jazz willst, so fange BEISPIELSWEISE mit Best of Canned Heat an, gehe über die letzten 5 Platten von John Lee Hooker zum Soul von Van Morrison.

zu den berühmten 100 Platten für die Insel gehören bei mir zweifellos:

Mighty Sam Mc Cloud:Blues for the Soul
Sarah Vaughan/Count Basie Orchestra : Send in the Clouds

(Count Basie gilt als Grossmeister des klaren Bigband-Jazz mit unspektakulär-klaren Mitteln)

Solomon Burke: The Definition of SOUL
(trägt den Titel zu recht! )

Monty Alexander Trio: Live in Montreux (ein genialer Peterson-Schüler, phantastische CD)

Den ORIGINAL-Soundtrack zu "Round Midnight"
( in diesen Film sollte man einmal gehen, falls der noch einmal in einem Programmkino läuft)

Oregon: "Roots"

Joni Mitchell: Hejira

Jimmy Smith: Blue Bash!
(Grossmeister des Cool JAzz)

Im bereich Rockjazz

The Committments "Original Soundtrack" sowohl 1 als auch 2

DAnn sind sicherlich noch hörenswert:

Eberhard Weber/Colours of Cloe: die ersten scheiben

den genialen Keith Jarrett sollte man nicht vergessen, wenn man es liebt:
die meistverkaufte Jazzplatte der geschichte:
"The Köln Konzert" sowie die supergute "Belonging"

Gary Burton und RAlph Towner habe über 2 JAhrzehnte ein enormes Qualitäsniveau gehalten:

Hotel Hello, Diary, Slide Show, ....

Übrigens sollte man auch nicht die ersten Fleetwood MAc-Scheiben vergessen!

Nebenbei noch ein Sampler-Tip für RAI-Musik des Nordens Afrikas (mitreissend) :
"100% RAI " TCD 2525
audiotux
Stammgast
#21 erstellt: 08. Feb 2004, 20:51
Hallo geniesser_1,

also wenn Deine Tipps auch für mich gedacht waren:
Fleetwood Mac gefällt mir bspw. eher weniger - zumindest nicht das, was ich bisher von denen kenne.
Zu plätschernd und homogen in den Songs, würde ich mal (blasphemisch) behaupten.

Ich suche da eher Sachen mit mehr Drive oder nennen wir es von mir aus auch "Agressivität". Gerne viele Breaks, geniale Sax-Melodien und dann wieder rhymtmischer Drive mit dominanten Schlagzeugeinlagen...
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 08. Feb 2004, 21:02
Ich meinte die alten Blues-Nummern aus den 60er und siebziger jahren, nicht die Hitparadennummern ("You can go your own way" und so ähnliche Hitnummern).

Wenn Du es gerne härter möchtest, musst Du unbedingt hören:
Stevie ray Vaughan und seine Gruppe "Double Trouble"

harter, straighter Louisiana-Blues R&B .
Stevie hat zu Lebzeiten mit Jimmy Hendrix mitgehalten.

habe ihn kurz vor seinem Tod in einem Konzert erleben dürfen.
Er spielte "Voodoo Child" mit der gitarre hinter dem Rücken.
dann sah man, wie ihm eine Saite riss. Er hats auch mit 5 Saiten hingekriegt.

War eine tolle Gruppe.
audiotux
Stammgast
#23 erstellt: 08. Feb 2004, 21:10
Danke!
Habe mir die beiden Tipps gerade notiert. Mal schauen, wann ich den nächsten SW-Order machen werde.
Naja, habe heute meine Lohnsteuererklärung gemacht, da sollte bald mal wieder ein kleiner Order gut drin sein.
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 08. Feb 2004, 21:46
gerne geschehen.

Übrigens hier noch ein Jazz-Tipp für Leute, die auch der Klassik nicht abgeneigt sind:

Friedrich Gulda: "The long road to freedom"
hochinteressante Doppel-LP , in der der weltbekannte, exzentrische Klassik-Klavier-Virtuose in der strengen KLassik anfängt und schliesslich nach 4 LP-Seiten die Freiheit des Jazz voll auslebt. Eine musikalische Geschichte der Sehnsucht eines Pianisten nach Selbstverwirklichung. Ich finde es brilliant!

Eine sehr interessante LP, wie ich meine.... gibts sicherlich auch als CD.


Und ..... für die, die vom Jazz in die KLassik reinriechen wollen:

Bela Bartok: Klavierkonzerte .
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 08. Feb 2004, 21:52
Jetzt fällt mir noch ne gute Jazz-Doppel-CD ein:

Michel Petrucchiani: Live au theatre des Camps Elysees

Tolle Aufnahme, tolle Atmosphäre und ein (mittlerweile leider verstorbener) brillianter Jazzpianist mit wunderschönen Kompositionen. (Dreyfuss-Music)
audiotux
Stammgast
#26 erstellt: 08. Feb 2004, 22:20
Was ist denn "Dreyfuss-Music"?

NP: The Smashing Pumpkins - cherub rock
(nicht audiophil, aber macht einfach Laune )
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 08. Feb 2004, 23:30
Dreyfuss ist das Label, unter dem die CD erschien.
audiotux
Stammgast
#28 erstellt: 09. Feb 2004, 00:22
Ha, ok - danke Dir!
Neue Musik, neue Labels. Hatte bspw. im Vorfeld auch noch nie was "Stereogenuss" aus Berlin gehört.

NP: Jazzmachine - lallaby
Classe
Stammgast
#29 erstellt: 09. Feb 2004, 01:07
Lieber Geniesser!
Koenntest Du nicht Deine Liste der ersten 100 noch ein wenig fortsetzen? Da ist bis jetzt ja wirklich ne Menge guter Empfehlungen dabei!
Danke auch fuer die super Tipps!
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 09. Feb 2004, 01:19
naja, werde ich bei Gelegenheit fortsetzen - aber jetzt ist es ein wenig spät - und ich habe hier in meiner neuen Wohnung nur die CDs, aber LEIDER noch nicht meine ganzen LPs - da muss ich einiges aus dem Gedächtnis machen.
Und wenn ich meinen Blick über die (hoffentlich bald hier existenten) - LPs schweifen lasse, dann ist das für mich einfacher.
Gruss

vom Geniesser
(der sich heute Abend einen 2000er Gigondas reingezogen hat)
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 09. Feb 2004, 01:48
naja... vielleicht noch so etwas wie ein Geheimtip<:


eine kleine irische sängerin mit einer unglaublich intensiven Stimme, die saugute, aber keine eingängige Soul-Musik machte: CARMEL

ich habe die LP "Everybody got a little soul"
1987 London Records 828 219-2
und "The Falling"

beide sehr schöne Platten.
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#32 erstellt: 09. Feb 2004, 02:04
Wer schräg-komische Jazzmusik mit dezentem Free-Einschlag mag, dem sei auch die Willem-Breuker-Group ans Herz gelegt.

Habe sie einige MAle live gesehen. Irgendwie eine nie ähnlich erlebte Form von Musik-Kabarett.

Die waren sich auch nicht zu schade, am NAchmittag auf einem grossen MArktplatz einfach so eine Militärkapelle zu parodieren - mir sind noch nie bei einem Konzert so die Lachtränen die Wangen heruntergelaufen.
Der Gruppe machte intelligentes Musikmachen einfach irren Spass.

Die Platten kommen zwar nicht an die Live-Musik heran, aber sind vielleicht mal was zum reinhören.

Leider soll sich Willem Breuker das Leben genommen haben.
Schade. Ein Verlust. War eine echte Musikerpersönlichkeit
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 09. Feb 2004, 02:18
Jetzt fällt mir noch ein:

Billy Cobham: Stormy weather und Total Eclipse. Die späteren Platten sind nicht so mein Geschmack, aber stormy weather ist interessant.

Vorsicht: Billy ist schlagzeuger... und auf stormy weather ist das mir einzig bekannte Schlagzeugsolo, das in perfekter Art ein Gewitter wiedergibt.

dabei schlägt er mit allen vieren und verändert über einen Schlauch im Mund den Druck in einer Trommel mit saugen und Blasen... kein primitives getrommel, sondern gut gemacht.

Die "spektrum" habe ich auch, aber da hat er bereits kommerzielles Blut geleckt und ab da habe ich nicht mehr seine platten gekauft.

Ach ja, noch was:

Phillip Catherine:Guitars

Eine sehr gute Scheibe.
mehr zu ihm unter: http://www.geocities.com/SunsetStrip/Alley/8267/solos3.htm
Hempfox
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 09. Feb 2004, 20:35
es waren ja viele nette Sachen dabei bei euren Empfehlungen (z.B. Monty Alexander Trio. Seine Solo- Alben sind zumeist von Telarc veröffentlicht worden, die als schon seit längerem mit dem von Sony für die SACD entwickeltem Recordingstandart DSD aufnehmen: AUDIOPHIL)

Aber es gibt auch heute noch Free- Jazz bzw. jazzig angehauchte Gruppierungen großer Klasse:

-US3 (machen Acidjazz; eher Mainstream: netter Hit: Cantaloop)
-Mogwai - Rock Action (Titel des mmn empfehlenswertesten Albums)
-Motorpsycho: seit langem sehr empfehlenswerte Skandinavier, die mit keinem neuen Alben langweilig werden
-Die "Fishtank- Session" ihres Labels von Motorpsycho mit dem Bläsersatz von Jaga Jazzist: vocalfreie Jam- Session par excellance!

doch mit meinen Empfehlungen zeitgenössischer Gruppierungen will ich die Leistung der Jazz- Pioniere und ihrer Nachfolger keinesfalls schmälern: Kind of Blue und diverse Hancocks Coltranes Brubecks TheloniousMonks und der von mir heiß und innig geliebte Chick Corea (trotz angeblicher Scientology- Mitgliedschaft ein heißer Kandidat für meine Experimentell- Empfehlung) sind wichtiger Bestandteil meiner Sammlung...

Flo
audiotux
Stammgast
#35 erstellt: 10. Feb 2004, 01:12
Also Billy Cobham ist notiert, das klingt richtig lecker!

Mogwai ist jazzig? Habe hier deren Album "happy songs for happy people". Das hat eigentlich nichts mit jazzigem Sound zu tun. Weicht das vom Rest deren CDs ab?

Beschreib doch mal bitte kurz Motorpsycho - die habe ich schon einmal vom Namen gehört.

NP: Mogwai - hunted by a freak
(muss mir dass jetzt doch noch mal anhören)
Hempfox
Ist häufiger hier
#36 erstellt: 10. Feb 2004, 19:51
klar, Mogwai machen sicherlich keinen Jazz. Auch die anderen Alben wie der Vorgänger Rock Action weichen nicht großartig vom aktuelle Album ab.

Doch ihr "zartbesaiteter Noise" kann doch als Einstieg weg vom liedhaften PopRockBlues dienen.

und ich muss mich selbst korrigieren: die Fishtanksession von Motorpsycho+Jaga Jazzist Horns ist auf einigen Tracks doch mit Gesang.

zu Motorpsycho (nei, ich schaue jetzt nicht bei Amazon nach, diese Infos kann sich jeder selber holen, ich versuche meine Eindrücke zu schildern)

in Stichpunkten:
experimentelle Rockband - nicht verfrickt aber doch keine klassischen Songstrukturen - seit vielen Alben konstant hohes Niveau - in soften Passagen doch als fortgesetzte Linie zu den alten Freejazzern zu sehen - aber doch in klassischer Rockbandbesetzung - rockigi, richtig rockende Passagen

TOLL

meine Empfehlung kann ich nur wiederholen: die Fishtanksession (kostet beim Müller und amazon nur 9,99)

schön abend!
roterteufel6
Schaut ab und zu mal vorbei
#37 erstellt: 10. Feb 2004, 23:11
Meine 3 CD-Empfehlungen für einen JAZZ-Einsteiger (bin selbst einer)lauten:

The Oscar Peterson trio - We get requests (absolut genial)
Lee Ritenour - Wes bound (einfach nur schön)
Pat Metheny Group - The road to you (traumhaftes LIVE-Album zum entspannen)

Sind meines Erachtens 3 "leichter verdauliche" und geniale Werke mit welchen man sich toll an die Materie "JAZZ" herantasten kann.

Tipp: www.alphamusicshop.com (reinhören)

Ciao,

Dieter
Classe
Stammgast
#38 erstellt: 11. Feb 2004, 00:13
@roterteufel6
wenn du auf Lee Rittenour stehst, dann wirst du Michael Franks, und zwar nur with Crossfire, lieben!
http://www.jpc.de/jpcng/jazz/detail/-/hnum/9395770/rk/home/rsk/hitlist
Cyberbernd
Ist häufiger hier
#39 erstellt: 11. Feb 2004, 16:49
Hi

Bei Amazon gibt es die CD:

*famous*
the finest female jazz today

Ein Sampler mit 18 Titeln von 18 verschiedenen Sängerinnen.

Super Auswahl meiner bescheidenen Meinung nach !

Darunter auch:
Patricia Barber
Cassandra Wilson
Norah Jones...auf dieser CD erkennt man dann was für eine bescheidene Stimme die gute norah hat.

Gruß Cyberbernd
audiotux
Stammgast
#40 erstellt: 12. Feb 2004, 09:45

klar, Mogwai machen sicherlich keinen Jazz. [...]

Das lassen wir so gelten!
Ne, hatte den Kontext zu Rock / Blues gerade nicht präsent. Daher wunderte ich mich über die Zuordnung zum Jazz.



Motorpsycho [...]
experimentelle Rockband - nicht verfrickt aber doch keine klassischen Songstrukturen - seit vielen Alben konstant hohes Niveau - in soften Passagen doch als fortgesetzte Linie zu den alten Freejazzern zu sehen - aber doch in klassischer Rockbandbesetzung - rockigi, richtig rockende Passagen


Hm, klingt nach Dream Theater mit Spaß. Könnte mir gefallen...

Danke!
sailor
Ist häufiger hier
#41 erstellt: 12. Feb 2004, 22:26
Hmmm

Oscar Peterson, Monty Alexander ..

da darf dann zumindest für Klassik-Jazzer Warren Bernhardt nicht fehlen.

Sicher einer der besten lebenden Pianisten!

Durchwegs audiophile Aufnahmen bei DMP erschienen.

Schon etwas älter, aber noch eine meiner Lieblinge: Hands On

und darauf gleich das erste Stück: Prelude Op 28 No 20 von Chopin mit Variationen. Kräftig - leicht - zärtlich ...

Besser gehts nicht

Reinhard
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#42 erstellt: 14. Feb 2004, 15:25
Dringende Empfehlung:

Didier Squiban: Port Quenn

Excellente, intelligente, spritzige, schwelgerische Klaviermusik, excellent aufgenommen, die richtige Musik zum Entspannen und zuhören.

Dann noch die Solo-Alben von Ralph Towner.

Er ist eine echte Größe des Gitarren-Jazz, hat Dutzende von wunderbaren Platten eingespielt und ist auch am Klavier ein wunderbarer Komponist und Musiker.

Nicht nur gute, aber viele excellente Produktionen bietet auch das Label Chesky-records, unter

http://www.chesky.com/

kann man in viele CDs reinhören - leider für viele Stücke zu kurz,aber immerhin...

Ein absoluter Südamerika-Knaller ist

Herbie Mann - Caminho de Casa

Herbie Mann hat bereits in den /0er Jahren als Querflötist Jazzgeschichte geschrieben (Live at the village gate und Memphis Underground, Muscle shoals Nitty Gritty)


Empfehlungswert sind weiterhin

Ana Caram und auch Badi Assad (südamerikanische + brasilianische Gitarrenmusik)

Oregon

Sarah K. (Closer than appears, ... )

(Übrigens auch die neueste CD, erschienen auf einem Deutschen Label)

Falls Sara K noch einmal nach deutschland kommt: UNBEDINGT KOnzert sehen!

so, das wärs erst einmal...
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#43 erstellt: 15. Feb 2004, 19:38
Haqllo..

werde mir dieses Jahr zum 2. mal den Kemptener Jazzfrühling im wunderschönen Allgäu genehmigen.

Meine Frage an die Jazzfans hier:

Welche Gruppen kennt ihr und welche sind sehenswert?

Abdullah Ibrahim kenne ich natürlich - habe ich bereits Mitte der 80er bei einem Konzert in der Deutschen Welle gesehen.
Andi76
Ist häufiger hier
#44 erstellt: 27. Mrz 2005, 20:17

Stephan schrieb:
Hallo,

meine bevorzugten Musikrichtungen sind Blues und Rock. Nun würde ich gerne mal in Jazz reinhören! Kann mir jemand ein paar "Einstiegsdrogen" nennen?

Für viele Tipps schonmal Danke

Gruß
Stephan



Hi Stephan,
Dein Beitrag, auf den ich mich jetzt beziehe, ist ja schon etwas älter. Ich bin seit ein paar Wochen damit beschäftigt, mich für Jazz und Blues zu interessieren. An vielen Stellen wird ja beides gemeinsam als eine Kategorie geführt (z.B. Mediamarkt, kenn leider bei uns am Ort keinen Laden mit mehr Musik-Auswahl). Da Du schreibst, dass Blues zu Deiner Musikrichtung gehört, Jazz aber eher neu für Dich ist, kannst Du mir vielleicht den Unterschied erklären, bzw. ein paar Musiktipps im Bereich Blues geben ?
Ich bin ein grosser Fan von Joe Cocker. Die Musik gilt als Rockmusik. Viele Stücke, die er singt (vieles ist ursprünglichen von anderen, aber von ihm meiner Meinung nach teilweise besser interpretiert als im Original)nehmen zumindestens textlich bezug auf das Thema Blues und nach meinem geringen Kenntnisstand und Hörempfinden meine ich, dass in seiner Musik auch teilweise zumindestens Blueselemente zu finden sind. Wie ist das tatsächlich ?
Gruß
Andreas
bpfeffe
Schaut ab und zu mal vorbei
#45 erstellt: 01. Apr 2005, 18:36
die miles davis kind of blue find ich nicht so toll.
rate zu ronny jordan (london) mit sogenanntem 'smooth jazz'
zum einstieg empfehle ich 'the collection'!
mahlzeit
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