Sommermusik

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Hilda
Stammgast
#1 erstellt: 21. Jun 2005, 09:05
Hallo Forum,

in den letzten Tagen habe ich in meinern Hörgewohnheiten interessantes bemerkt

Ich höre bei heissem Wetter anders als im Winter

Gibt es für Euch Musik, die 'wetterabhängig' ist? Klar, im November hört man eher depressives (Winterreise), aber wie sieht es in der Sommerhitze aus? Ich habe für mich festgestellt, daß ich im Sommer mehr Debussy und Ravel höre - ist das nur meine Reaktion auf ein "Impressionisten='flirrende' Musik" Vorurteil oder geht es Euch ähnlich?

Gruss
Klaus
AcomA
Stammgast
#2 erstellt: 21. Jun 2005, 11:17
hallo Klaus,

ein äußerst interessantes thema, über das ich selbstbeobachtend über jahre auch nachgedacht habe. die hörgewohnheiten sind bei mir u.a. auch temperaturabhängig. grundsätzlich höre ich bei warmem klima hauptsächlich klavier, im winter deutlich mehr orchestrales. außerdem höre ich im sommer gerne 'unterkühlte' musik, z.b. impressionisten, prokofiev, scriabin und einiges von rachmaninov. dabei muss ich aber sagen, dass die großen 'B' und mozart sowohl in der hitze als auch in der kälte berücksichtigt werden. ich denke, dass sich das durchaus zum guten teil mit deinen erfahrungen deckt. bin mal gespannt, ob es noch mehr meldungen zu diesem thema gibt

gruß, siamak
op111
Moderator
#3 erstellt: 21. Jun 2005, 22:30

Hilda schrieb:
Gibt es für Euch Musik, die 'wetterabhängig' ist? Klar, im November hört man eher depressives (Winterreise), aber wie sieht es in der Sommerhitze aus? Ich habe für mich festgestellt, daß ich im Sommer mehr Debussy und Ravel höre


Hallo Klaus,

ganz spontan fallen mir als "Sommerwerke" ein:

Anton Webern: Im Sommerwind
Johannes Brahms: Klavierkonzert Nr. 1
Maurice Ravel: Daphnis & Chloe
B. A. Zimmermann: Musique pour les soupers du Roi Ubu
Hector Berlioz: Symphonie fantastique op 14.
G. Mahler: Sinfonie Nr. 7
L. v. Beethoven: Streichquartette op. 59
Debussy: Preludes
Skrjabin: Klaviersonaten
R. Wagner: Der Ring des Nibelungen & Tristan

statistisch abgesichert & untersucht habe ich den Repertoireunterschied (noch) nicht.

Gruß
Franz
op111
Moderator
#4 erstellt: 22. Jun 2005, 11:33
noch mehr Sommermusik:

G. F. Händel: Wassermusik
Ch. Ives: Three Places in New England
Pink Floyd: Atom Heart Mother
F. Schubert: Streichquartett Nr. 14 "Der Tod und das Mädchen"

muß mal weiter nachdenken ...

Gruß
Franz
Aristipp
Stammgast
#5 erstellt: 22. Jun 2005, 13:22
Es gibt keine gute oder schlechte Musik - nur heiße oder kalte!

tja,
... und ich bin der erste der den (zugegebenermaßen etwas blöden) Hinweis geben darf, dass natürlich und unbedingt zu jeder Zusammenstellung von Sommermusik ein Werk nicht fehlen darf:

Selbstverständlich Mendelssohn-Bartholdys Sommernachtstraum-Musik (und gestern war der 21.6...)

Wobei ich gleich zu Protkoll geben möchte, dass ich tendenziell eher antizyklisch höre: Also eher was Warmes im Winter (logisch, man trinkt im Winter ja auch eher Grog und im Sommer Erdbeerbowle) und was kaltes (Schuberts Winterreise!) im Sommer, ich habe einmal mit einem guten Freund zusammen im November die Winterreise mit Pregardien gehört, bei scheußlichem Wetter, der Tag war völlig verdorben.

Bleibt nur noch die Frage: Wann hört man am besten die Vier Jahreszeiten?

Entschuldigt die etwas saloppen Gedanken, aber wenn ich richtig sehe, ist das doch eher ein Spaß-Thread, oder?


[Beitrag von Aristipp am 22. Jun 2005, 13:24 bearbeitet]
Hilda
Stammgast
#6 erstellt: 22. Jun 2005, 13:31
@Aristipp


Entschuldigt die etwas saloppen Gedanken, aber wenn ich richtig sehe, ist das doch eher ein Spaß-Thread, oder?


Wie kommst Du darauf??? Da muss ich mich ganz vehement dagegen wehren - das ist ein bierernstes Thema

Ich entdecke bei mir, daß ich jedenfalls jahreszeitliche Unterscheide mache - ähnlich wie beim Wein - ich trinke einen St. Emillion auch nicht bei 30 Grad im Schatten.

Ansonsten höre ich auch häufig durchaus antizyklisch (Weihnachtsoratorium an Ostern, etc.), das betrifft dann aber eher die typischen, vom Titel her saisonalen Werke.

Aufgefallen war mir nur, daß sich manche Musik zum Hören bei Hitze besser zu eignen scheint...

Gruss
Klaus


[Beitrag von Hilda am 22. Jun 2005, 13:31 bearbeitet]
op111
Moderator
#7 erstellt: 22. Jun 2005, 13:37

Hilda schrieb:
Wie kommst Du darauf??? Da muss ich mich ganz vehement dagegen wehren - das ist ein bierernstes Thema

... ich trinke einen St. Emillion auch nicht bei 30 Grad im Schatten.


Hallo zusammen,
Klaus, ich konnte nicht widerstehen zu zitieren, klar ist das ein bierernstes Thema, jetzt in der Biergartensaison.
Welches Bier passt zu welcher Sommermusik?
etwa:
Kronenbourg 1664 zu Francesco Cavallis Scipione Africano" (1664)

Gruß
Franz


[Beitrag von op111 am 22. Jun 2005, 13:41 bearbeitet]
Aristipp
Stammgast
#8 erstellt: 22. Jun 2005, 13:52
... und ein süffiger Roter zu "O Haupt voll Blut und Wunden"?

[ich darf das sagen, ich bin Theolog! ]

Ich weiß noch wie wir früher im Chor den Dirigenten zur Verzweiflung gebracht haben, als wir an einem schönen Sommertag im Konzert das bekannte Stück von Mendelssohn-B. spontan umdichteten: "Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott, nach Bier"
Hilda
Stammgast
#9 erstellt: 22. Jun 2005, 13:55

"Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott, nach Bier"


*lol* den kannte ich nocht nicht - der ist gut!


Kronenbourg 1664 zu Francesco Cavallis Scipione Africano" (1664)


ich hab' dieses Zeugs drei Jahre lang trinken müssen - bleib mir weg mit diesen kleinen Flaschen

Solange ich bei Alter Musik kein Alt trinken muss

Gruss
Klaus
Aristipp
Stammgast
#10 erstellt: 22. Jun 2005, 14:04

Solange ich bei Alter Musik kein Alt trinken muss

Nö, musst bei Romantik ja auch keine Romane lesen.
Achje, das heiße Wetter tut seine Wirkung, mein Niveau lässt rapide nach, da hilft nur ein kleine Erfrischung... hm, was leg ich nu auf?
Was hilft das Zaudern, nicht lange, nicht lange gefragt.

Nun wär's geschehen, nun wär's hinunter!
Das heiß' ich, das heiß' ich gewagt!

op111
Moderator
#11 erstellt: 22. Jun 2005, 14:18
Hallo Klaus,

Hilda schrieb:

Kronenbourg 1664 zu Francesco Cavallis Scipione Africano" (1664)
ich hab' dieses Zeugs drei Jahre lang trinken müssen - bleib mir weg mit diesen kleinen Flaschen
Solange ich bei Alter Musik kein Alt trinken muss

na, sowas kann man nur in sicherer Entfernung vom Ddorf wagen!
Alt find ich klasse.

Kölsch wäre unendlich schlimmer - aber hier geht's ja um Bier

Was passt zu "La Bête des Vosges" ?



Franz
Hilda
Stammgast
#12 erstellt: 22. Jun 2005, 14:23

Kölsch wäre unendlich schlimmer - aber hier geht's ja um Bier


Ich hatte in meinem Leben schon genug mit Reagenzgläsern zu tun - da muss ich nicht noch Bier draus trinken...

Ich glaub' ich brauch' jetzt erstmal was zu trinken... Da bekommt ja ja schon beim Schreiben Durst.

Gruss
Klaus
Aristipp
Stammgast
#13 erstellt: 22. Jun 2005, 14:28
Ein Beitrag zur Völkerverständigung:

Ich zeigte ihr 'la luna'.
Sie träumte von Fortuna
und Altbier aus Dosen!
Da sagte ich: "Ich muss jetzt gehn!
Ich will dich nie wieder sehn!
Ich bin kein Mann, der für dich in diese Stadt reist,
in der das Bier so schmeckt, wie es heißt!".

Nein, nein, nein,
unsre Liebe durfte nicht sein.
Großer Schmerz und schreckliche Pein:
Sie kam aus Düsseldorf am Rhein!
Hilda
Stammgast
#14 erstellt: 22. Jun 2005, 14:37
@Aristipp

Darauf kann ich nur mit einem weiteren Zitat antworten:

Du fragst, warum ich manchmal wie ein Italiener wirke
und plötzlich wieder in mit selber ruhe wie 'ne Birke,
warum ich's mag, mein Bier aus "Reagenzgläsern" zu trinken,
manchmal ohne abzuwinken...


aber jetzt wird's langsam offtopic...


Gruss
Klaus
op111
Moderator
#15 erstellt: 22. Jun 2005, 14:49
Hallo zusammen,
on Topic fällt mir noch eine schöne Sommermusik mit dem Sommer im Titel ein:

H. Berlioz' Les nuits d'été

so nun ab in Richtung Biergarten, das Weizen wartet (nicht in Reagenz- sonden stilecht stiellos großen blau-weißen Weißbier-Gläsern)


Franz


[Beitrag von op111 am 22. Jun 2005, 14:50 bearbeitet]
Hilda
Stammgast
#16 erstellt: 22. Jun 2005, 14:55
Wo wir grad' dabei sind:

Canteloube: Chants d'Auvergne




da hör ich auch immer so ein Hitzeflimmern

@Franz-J


so nun ab in Richtung Biergarten, das Weizen wartet (nicht in Reagenz- sonden stilecht stiellos großen blau-weißen Weißbier-Gläsern)


gibt's bei Euch überhaupt sowas????

Gruss
Klaus


[Beitrag von Hilda am 22. Jun 2005, 14:56 bearbeitet]
Susanna
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 22. Jun 2005, 21:23

Hilda schrieb:
Gibt es für Euch Musik, die 'wetterabhängig' ist?.... Ich habe für mich festgestellt, daß ich im Sommer mehr Debussy und Ravel höre...

Hallo Klaus, hallo Forum,

mir geht’s ähnlich. Mein Sommerfavorit ist Debussy, das Prélude L’après midi d’un Faune höre ich da bes. gern. Ich finde, diese naturalistische Musik drückt die sommerliche Hitze und Schwüle gut aus, manchmal so gut, daß ich mich dabei einfach nur in den Schatten legen möchte, dösen und versuchen, mir vorzustellen, wie so ein Faun eigentlich aussieht (hat der nicht einen Pferdefuß? ).

Gern höre ich auch zu den verschiedenen Jahreszeiten eine gerade passende von Haydn.
Tja, und ein bekanntes „Nachtstück“ von Mozart ordne ich eindeutig der warmen Jahreszeit zu, so leicht und beschwingt.
Symphonien von Brahms oder gar Bruckner höre ich mir freiwillig nur im Winter an.

Oft weist der vom Komponisten gewählte Titel schon auf die Jahres – oder Tageszeit hin, sowas kann mich beeinflussen. Nur ganz alte Musik kann ich zu allen Zeiten und Temperaturen hören....

Viele Grüße,
Susanna
Molteris
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 22. Jun 2005, 23:55
Hehe, im Sommer finde ich die Kammermusik von Telemann ideal, die ist lustig und flott. Das kühlt ab bei der Hitze.
Hilda
Stammgast
#19 erstellt: 23. Jun 2005, 06:42
@Susanna

Ja das ich das noch erleben darf Lebst Du noch???

Schön, daß Du mal wieder vorbeischaust!


...mir vorzustellen, wie so ein Faun eigentlich aussieht (hat der nicht einen Pferdefuß? ).


Neee, das war der Franz, nicht der Fauns...


Nur ganz alte Musik kann ich zu allen Zeiten und Temperaturen hören....


Das ist wohl wahr - allerdings würde ich für mich Musik vor 1600 mit Vorbehalt nennen - da kann ich auch leicht Kopfschmerzen bekommen

Gruss
Klaus
palisanderwolf
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 23. Jun 2005, 07:50

stilecht stiellos großen blau-weißen Weißbier-Gläsern

weiß-blau, Weiß-Blau!


Was für eine Hitze
Da sehnt man sich ganz einfach nach Pastorale mit Gewitterregen.

MfG Bernd
op111
Moderator
#21 erstellt: 23. Jun 2005, 08:25

Hilda schrieb:
@Franz-J

so nun ab in Richtung Biergarten, das Weizen wartet (nicht in Reagenz- sonden stilecht stiellos großen blau-weißen Weißbier-Gläsern)

gibt's bei Euch überhaupt sowas????


Hallo zusammen,
@klaus: hier im "Ddorf" gibt es nicht nur Biergärten, sondern auch echtes Weizen aus dem B-Freistadl jenseits des Weißwurstäquators. Aussehen, Geschmack und Wirkung waren jedenfalls ok vom ersten bis zum letzten.
Ohne Pferdefuß, ich sammle doch keine Leichenteile.

@bernd
Gewitterregen, bitte nicht real hatte gestern keinen Regenschirm dabei, besser musikalisch
in Berlioz' op. 14 oder
Grofés Grand Canyon Suite


@alle
Noch eine schöne Sommermusik:
W. A. Mozart: Serenade a 13 Nr. 10, B-Dur KV 361 (Gran Partita),
für 12 Blasinstrumente und Kontrabass

Gruß
Franz


[Beitrag von op111 am 23. Jun 2005, 08:26 bearbeitet]
vanrolf
Inventar
#22 erstellt: 27. Jun 2005, 09:11
Hallo zusammen,

an heißen Sommertagen z.Zt. am liebsten diverse Kammermusik für Streicher oder teils leichter anmutende, "frühe" Sinfonien (z.B. Brahms1, Mahler1, Beerthoven 1+2).


Franz-J. schrieb:

Pink Floyd: Atom Heart Mother


Hallo Franz,

habe den thread gerade erst durchgelesen. Heisse Sommertage und Pink Floyd...daran kann ich mich auch noch erinnern
Bei mir waren's damals oft "Ummagumma" (Seite 1) und "More".
Ansonsten: meine vollste Sympathie für Euer Weissbier-Faible, zumal ich gerade aus dem Urlaub in Oberbayern zurück bin.
Mein Favorit: Unertl Weissbräu aus Haag/Oberbayern, dazu Bruckners Streichquintett.



Gruß Rolf


[Beitrag von vanrolf am 27. Jun 2005, 09:13 bearbeitet]
op111
Moderator
#23 erstellt: 27. Jun 2005, 16:17

vanrolf schrieb:
habe den thread gerade erst durchgelesen. Heisse Sommertage und Pink Floyd...daran kann ich mich auch noch erinnern
Bei mir waren's damals oft "Ummagumma" (Seite 1) und "More".

Mein Favorit: Unertl Weissbräu aus Haag/Oberbayern, dazu Bruckners Streichquintett.


Hallo Rolf,

danke für den kühlen Tipp, mal schauen ob ich das gleich irgendwo hier auftreiben und verkosten kann,
leider gibt es im Biergarten meistens nur Erdinger u.a. Massenprodukte.


Die Hintergrundmusik im Biergarten lässt zu wünschen übrig,
ich muß mal neu Verkabeln und dann ein eigenes Programm einspielen ("one of these days ...") -
von Pink Floyd keine Spur.


Gruß
Franz


[Beitrag von op111 am 27. Jun 2005, 18:08 bearbeitet]
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