Ohrwurmhorror!

DrNice (Beitrag #50) schrieb:

"Buffoon" von Dieter Meier - das Album ist extrem gut, aber dieses Stück will mir nicht aus dem Kopf. :cut

wollte ich mir erst anfang des monats hier live anschauen aber das hab ich mir dann doch geschenkt.
der typ hatte mit yello oder so dingern wie dem "da-da-da"-video einfach geniale zeiten aber das "alterswerk" find ich irgendwie nur halb so interessant.

Jugel (Beitrag #49) schrieb:

Die Welt ist klein. Gestern erst hier im Gespräch, heute in der Zeitung: "Übertönen oder ablenken - Was gegen Ohrwürmer hilft" (klick)

Das fand ich recht interessant. Danke, Jugel!
Merkwürdig, dass ich mich vorher nie über das Ohrwurmphänomen informiert hatte. Ich bin überrascht, wie viele Meinungen, Berichte, Untersuchungen oder Studien es zum Thema Ohrwurm gibt. Ich teile einfach mal einige Zitate, aus verschiedenen Internetquellen kopiert und völlig aus dem Zusammenhang gerissen!:

-Gefährlich ist der Ohrwurm nicht aber die meisten Leute empfinden ihn als nervig
-Schon im 17. Jahrhundert kannte man die „Ohrwegsraupen“
-Die klassische Länge beträgt zwischen vier und acht Sekunden
-Besonders anfällig für Ohrwürmer sind sensible Personen mit niedrigen Reizschwellen
-Es scheint egal zu sein, wie oft wir das Lied hören
-Stücke mit biografischem Hintergrund hat man besonders häufig als Ohrwurm
-Wer Musik hört, singt sie innerlich auch mit. Da zwischen dem Hör- und Singzentrum ein neuronaler Kreislauf bestehe, spornen sich beide gegenseitig immer wieder an
-Häufig spielt auch die Tendenz unseres Gehirns eine Rolle, unvollständige Muster und Strukturen von selbst zu vervollständigen.
-Wenn das Gehirn im Leerlauf ist (sich langweilt), produziert es einen Ohrwurm
-Möglicherweise reagiere das Gehirn mit dem Ohrwurm auch auf die schlichte Abwesenheit von Musik
-Ganz nüchtern definiert ist ein Ohrwurm eine Melodie die doppelt unwillkürlich ins Gedächtnis wandert. Die Melodie wird – ohne, dass wir es wollen – im Langzeitgedächtnis gespeichert und unwillkürlich wieder abgerufen
-Wer Musik hört, singt sie innerlich auch mit. Da zwischen dem Hör- und Singzentrum ein neuronaler Kreislauf bestehe, spornen sich beide gegenseitig immer wieder an.
-Es gibt kaum instrumentale Ohrwürmer
-Bei einer Untersuchung am Kasseler Institut für Musik berichteten einige Personen, dass der Ohrwurm nach einigen Minuten verschwand. Manche wurden von der immer wiederkehrenden Melodie im Kopf allerdings bis zu drei Wochen heimgesucht.
-Es hilft sich stark auf eine andere Tätigkeit zu konzentrieren oder seine Lieblingsplatte zu hören
-Das Gehirn könne nicht gleichzeitig den Ohrwurm wiederbegeben und neue akustische Signale hören
-Bei den Probanden, die ihre Ohrwürmer schriftlich notierten, war das Lied im Kopf nach durchschnittlich 27 Minuten verschwunden
-Man darf bloß nicht daran denken, dass der Ohrwurm verschwinden soll. Je stärker man es versuche, desto intensiver präge er sich ein
-Die Franzosen sprechen sehr sachlich von einer „musique obsedante“, einer „zwanghaften Musik“
-Im Spanischen: „cancion pegadiza“, das „klebrige Lied“
-Die Italiener dagegen wissen, was Musik anrichten kann, wenn sie von einem „tormentone“ sprechen, der Folterbank“

Warum es Musik überhaupt gibt, und das Gehirn uns in Form des Ohrwurms so häufig damit versorgen will, ist umstritten. Manche Forscher glauben, sie habe sich aus einer Vorform der menschlichen Kommunikation, bestehend aus Lauten und Rhythmen, entwickelt. Diese frühe Form unterschied nicht zwischen Informations- und Emotionsübermittlung und war vor allem auch Teil des sexuellen Auswahlverfahrens.

Und es gibt eine zweite Theorie, warum unsereins so empfänglich für eingängliche Klänge ist: Musik sorgte demnach vor und nach der Sprachentstehung für den sozialen Zusammenhalt von Gruppen: Was einst als Erkennungsmelodie der Sippe diente, hat heute als Vereinshymne oder aufputschender Gesang vor Kampf oder gemeinsamer Jagd überlebt… daher zeige nicht zuletzt die stete Bereitstellung von Musik durch den Ohrwurm, dass Musik zum Menschsein dazugehört.

Und wieder hat es zugeschlagen, das Ohrwurm-Monster.
Gestern eine Neuerwerbung gelauscht; Bob Marley "Legend". Alles über dreißg Jahre alt und wohlbekannt. Jetzt in Surround. Geil...
Dann ist es passiert: Die Zeile "No Woman, No Cry" hat sich erbarmungslos festgekrallt. Das ist mir 1991, nach einem fantastischen Konzert der Wailers, bei diesem Song schon einmal so gegangen. Damals hat das fast eine Woche angehalten...

Gruß
Jugel

peacounter (Beitrag #52) schrieb:

DrNice (Beitrag #50) schrieb: "Buffoon" von Dieter Meier - das Album ist extrem gut, aber dieses Stück will mir nicht aus dem Kopf. :cut wollte ich mir erst anfang des monats hier live anschauen aber das hab ich mir dann doch geschenkt. der typ hatte mit yello oder so dingern wie dem "da-da-da"-video einfach geniale zeiten aber das "alterswerk" find ich irgendwie nur halb so interessant.

Das ist, wie so Vieles, Geschmackssache. Ich kriege dieses Mistding jedenfalls seit Tagen nicht aus dem Kopf. Und man darf nicht vergessen: Das ist nicht Yello, sondern Dieter Meier.

is schon klar.
aber ich find die sachen irgendwie langweilig.

ich hab in den letzten tagen tatsächlich auch öfter nen ohrwurm wenn ich aufwache.
normalerweise bin ich da relativ wenig von betroffen aber im moment ist das wohl verständlich.
mein einer angestellter ist sehr kurzfristig als bassist in ner band eingestiegen (grobe richtung "glam-rock" würd ich sagen) und hatte nur ca 10 tage zeit, um sich das gesamte programm draufzuschaffen.
ab montag gehts dann auf tournee als support vom ehemaligen skid-row-sänger.
daher hat er die gesamte zeit non-stop am arbeitsplatz nichts anderes als die musik dieser band gehört und zwar LAUT!
und da ich oft im selben raum mit ihm arbeite, hats mir dabei wohl ein bischen das hirn verdreht
sowas
oder noch schlimmer:sowas
fast schon "cheasy"ges 70er songwriting aber irgendwie charmant, find ich.

der trick mit dem "an was anderes denken" funktioniert aber weiterhin zuverlässig.
einfach nen anderen song im kopf durchsingen oder auch nur langsam und konzentriert das alphabet aufsagen und die sache ist erledigt.

moin

einer meiner sehr häufigen ohrwürmer

imperial march

zum schrecken meiner mitarbeiter pfeife ich das stück (offenbar nicht immer bewusst) dann auch noch