Bitte um Hilfe: Zeitgesteuertes Relais / Erzeugen eines Schliessers

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Michibusa
Stammgast
#1 erstellt: 06. Apr 2013, 17:22
Hallo zusammen,

für meine aktive Weiche benötige ich eine zeitgesteuertes Relais. Hierfür habe ich etwas ge'eagle't, allerdings kann ich den Trimmpoti und den Kondensator nicht bestimmen. Die Spule des Relais wird um die 160mW benötigen und soll noch ca. 40 Sekunden bis 2 Minuten halten.
Wie bestimme ich die beiden Werte?

Außerdem möchte ich verhindern, dass der im C gespeicherte Strom beim Ausschalten der Spannungsquelle durch dieselbige verbraucht wird, die Schaltung also für sich autarg läuft. Kann das mit einer einfachen Diode realisiert werden? Falls ja, welche nehme ich da?

Zeitgesteuertes Relais


Und weiter...
Beim Ausschalten des Stromes soll ein kurzer Impuls, also in Form eines Tasters erzeugt werden (zwei Kontakte sollen für ca. eine Sekunde geschlossen werden). Das soll dem Mainboard das Signal geben, automatisch herunter zu fahren. Allerdings fehlt mir hier die Idee, wie ich das ganze kombinieren könnte.

Kann mir jemand helfen?

Danke vorab

Michibusa


[Beitrag von Michibusa am 06. Apr 2013, 17:23 bearbeitet]
jehe
Inventar
#2 erstellt: 07. Apr 2013, 04:43
also ich denke mal das ist der denkbar schlechteste Weg....

die Berechnung der Lade/Entladezeit ergibt sich aus der Zeitkonstante Tau ( τ ) welche das Produkt aus R und C ist.
Für eine fast vollständige Ladung/Entladung benötigt ein Kondensator 5τ.
Die Zeit ( t ) ist also gleich 5xτ bzw. 5xRxC.

kleines Rechenbeispiel:

R= 47000Ω
C= 0,00047F (470µF)

τ= RxC / τ= 47000x0,00047
τ= 22,09

t= 5xτ / t= 5x22,09
t= 110,45s

deine Schaltung ist im übrigen auch falsch, der Kondensator muß über den Widerstand geladen werden, also in Reihe zum Kondensator liegen.

Jetzt noch kurz dazu, warum so eine Schaltung für diese Aufgabe ungeeignet ist. Wie gesagt ist τ eine Zeitkonstante, die sowohl für die Lade- und Entladezeit gilt. Theoretisch würde es also auch 110s dauern bis der Kondensator fast vollständig geladen ist. Ich kann mir nicht vorstellen dass das erwünscht ist. Dazu kommt noch dass das Relais nicht erst bei 12V schaltet, sondern wahrscheinlich schon bei ca. 9V, also wenn C zu etwa 70% geladen ist. Das Gleiche gilt natürlich auch für den Abfall des Relais und somit für die Entladung von C. Das erschwert eine genaue Berechnung von R/C natürlich erheblich.

Ich muß ehrlich sagen das ich nicht ganz verstanden habe wie das gesamte Schaltungskonzept aussehen soll, aber vieleicht erklärst du es ja nochmal etwas genauer.
Für Zeitschaltaufgaben hat sich der dir sicher bekannte NE555 bewährt. Hast du damit schonmal versucht was zusammen zu fummeln ?


[Beitrag von jehe am 07. Apr 2013, 06:39 bearbeitet]
Michibusa
Stammgast
#3 erstellt: 07. Apr 2013, 14:41
Hallo,

danke für deine aufschlussreiche Antwort!
Über den NE555 hab ich auch schon nachgedacht, allerdings dachte ich, dass eine selbsthaltende Relais-Schaltung für meinen Einsatzzweck die bessere ist. Der Sinn der Schaltung ist der, nach dem Ausschalten des gesamten Systems den Stromanschluss zur aktiven Weiche (also PC-Hardware) noch für eine einzustellende Zeit aufrecht zu erhalten. Die Zeit soll ausreichend sein, um dem PC die Möglichkeit zu geben, herunterzufahren. Danach soll also letztendlich auch das Netzteil vom Netz genommen werden.

Ich hatte mir also vorgestellt, dass das Relais beim Aktivieren sofort auslöst, aber erst nach einer Zeit von ca. 1 Minute (darf theoretisch auch etwas länger sein) abfällt.
Das Poti sollte mir die Möglichkeit geben, die Zeit des Entladens zu regulieren, wieso also dann in Reihe zum C schalten?

Tau (wie macht man eigentlich das kleine T??) gilt also für die Lade- und Entladezeit... ok, verstanden. Hieße das dann, dass die Zeit, bis das Relais anzieht, der Zeit entspricht, bis das Relais wieder abfällt?? Dann wäre meine Überlegung tatsächlich falsch.

Danke

Michibusa
jehe
Inventar
#4 erstellt: 07. Apr 2013, 17:11
naja, wenn der Widerstand parallel zum Kondensator liegt, dann sinkt die Spannung nicht nur am Kondensator (Spannungsabfall über R, ohmsches Gesetz, U=RxI) sondern auch am Relais.
Viel entscheidender ist aber das die Spannung letztendlich keinerlei Einfluß auf die Zeitkonstante τ hat.
Es spielt also keine Rolle ob ich an C 10V oder 1000V liegen habe, er lädt oder entläst sich deswegen nicht schneller.
R wäre in deiner Schaltung also nichts weiter wie eine schöne Heizung.


gilt also für die Lade- und Entladezeit... ok, verstanden. Hieße das dann, dass die Zeit, bis das Relais anzieht, der Zeit entspricht, bis das Relais wieder abfällt??


ja


τ = zufinden in der Zeichentabelle Arial Unicode MS (Uni-Code U+03C4)
Amperlite
Inventar
#5 erstellt: 07. Apr 2013, 17:50
Ich würde davon abraten, ein Relais mit einer langsam fallenden/ansteigenden Spannung zu erregen und würde für diese Aufgabe eher eine saubere Schaltflanke erzeugen (wie auch immer das geschieht).
Michibusa
Stammgast
#6 erstellt: 07. Apr 2013, 19:37

Amperlite (Beitrag #5) schrieb:
Ich würde davon abraten, ein Relais mit einer langsam fallenden/ansteigenden Spannung zu erregen und würde für diese Aufgabe eher eine saubere Schaltflanke erzeugen (wie auch immer das geschieht).


Am "wie auch immer das geschieht" hängt es ja gerade...

OK, also auch, wenn ich den richtigen Wert von C berechne und den Trimmpoti weglasse, est es wegen der langen Anlaufzeit nicht zielführend?
Wie mache ich es dann?? Was für eine Schaltung wäre da zielführend??
Amperlite
Inventar
#7 erstellt: 07. Apr 2013, 20:08
Was soll die Schaltung genau machen? Ausschaltverzögerung? Einschaltverzögerung? Beides?
Der NE555 ist ziemlich universell einsetzbar und vermutlich ein heißer Kandidat.
uweda
Stammgast
#8 erstellt: 07. Apr 2013, 21:16
deine beschreibung ist recht konfus.
was soll wie, wann u.s.w. ein um oder aus geschaltet werden.
wenn das klar ist kann man ne logictabelle erstellen.
um schleichenden betrieb zu vermeiden gibt´s den schmittrigger.
den kann man aus transis erstellen oger man nimmt nen komperator ic den man als trigger verschaltet.
Michibusa
Stammgast
#9 erstellt: 07. Apr 2013, 21:30
Hmm da werde ich mich mal reinlesen müssen...

Hmm OK ich versuche es mal anders zu erklären...
Beim Aktivieren eines Knopfes soll das PC-Netzteil mit Strom versorgt werden. Sobald dieses Strom bekommt, bekommt das Mainboard automatisch einen Impuls zum Hochfahren (ist eine Funktion des Netzteils).
Beim Ausschalten soll der Strom noch eine Weile (die genannte Minute oder etwas mehr) gehalten werden (damit der Rechner sauber herunter fahren kann), nach dieser Zeit soll dem Netzteil wieder der Strom abgeschaltet werden.
Das Ein- und Ausschalten funktioniert über einen Knopf (Schalter), der manuell betätigt wird.


Dacher dachte ich, dass ein noch eine gewisse Zeit lang haltendes Relais optimal dafür wäre.
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