Autoradio-Umbau - ein paar Fragen

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Busfahrer3000
Stammgast
#1 erstellt: 04. Aug 2014, 00:11
Hallo Zusammen!

Das Seriengerät in meinem Auto hat den Geist aufgegeben, und Ersatz muss her. Da mir der Klang egal ist (Störungen wie Reifenrollgeräusch, Motor und Wind krieg ich eh nicht weg) und ich zusätzlich von CD auf USB umrüsten will, habe ich den Austausch zu meinem neuen Spassprojekt gemacht. Einfach was kaufen möchte ich nicht - was billiges sieht Schxxxxe aus, und wegen dem störenden Fahrlärm sehe ich nicht ein, viel auszugeben.

Ja, und meine Freundin gab mir BMW Reverse RDS aus ihrem alten Auto... schönes Gerät, und sofort wollte ich es verwenden - also baue ich es um. Zusätzlich soll alles nur aus "Bordmitteln" entstehen, bei mir liegt so viel Kram rum, da MUSS einfach was dabei sein, woraus ein vernünftiges MP3-Gerät wird.

Also habe ich erstmal das Tapedeck rausgenommen, und stattdessen eine Line-in-Buchse reingebastelt, die sich hinter dem Deckel des ehemaligen Kasettenschachts versteckt. Zum Anschliessen habe ich mit Hilfe der Datenblätter für die Endstufenchips (2x TDA7350) den in der Nähe liegenden Audioprozessor TDA7318 gefunden. In dessen Datenblatt fand ich die Position der Eingänge (für das TD warens die Pins 9 und 13). Da war auch noch eine Kapazität an jedem Eingang abgebildet - also habe ich das Signal an die ersten Elkos gelötet, die ich beim Verfolgen der entsprechenden Leiterbahnen fand, Masse auf den (glaub ich zumindest) zugehörigen Massepunkt.
Um dem Radio klarzumachen, dass "eine Kasette drin" ist, habe ich noch 2 der Anschlusskabel für den Antrieb des Decks kurzgeschlossen, das macht sonst ein Taster am Deck.

Dann habe ich das mit einem CD-Player probiert, und fand heraus, dass der Chinch-Ausgang hinten am CD-Player wohl zu laut ist und irgendwas im Eingang übersteuert. Also habe ichs mit dem Kopfhörerausgang probiert, den auf 1/3 runtergedreht, und siehe da: es kam Musik, und auch das Umschalten von Radio auf "Tape" geht.

So sieht das nu aus:
http://www.des-k.com/tigerbilder/auto/02.jpg

Als Buchse habe ich einen Adapter von 3.5 auf 6.3 mm Klinke genommen (wie gesagt, Bordmittel! ), und zum Befestigen Kabelbinder, ein Stück altes Servogehäuse und den vorderen Montagerahmen des Tapedecks genommen. Wenn man den Stecker abzieht, ist die Klappe zu, und man sieht die Änderungen nicht (linke Seite).
http://www.des-k.com/tigerbilder/auto/03.jpg

Ja, aber nu stehts ein wenig an bei mir... ich kann halbwegs ein Datenblatt lesen und auch ein paar Teile zusammenlöten, aber das wars dann schon. Daher meine Frage: wie kriege ich den Pegel an der Buchse angepasst? Kann ich da einfach einen popligen Widerstand nehmen? Und wenn ja, wie gross sollte der sein?
An die Buchse möchte ich MP3-Player, Tablets usw. anschliessen, und wenn die mit voller Lautstärke dranhängen, und dann sollts eigentlich gerade noch nicht übersteuern.



Und dann ist da noch die Frage der Leistung... im Stereo-Betrieb haben die Chips ja gerademal so 6 Watt, für einen Kombi ist das vielleicht ein wenig lau... da kam mir der Gedanke, die bestehenden Chips zu brücken, und sie nur für Vorne zu verwenden. Für hinten habe ich hier noch 2 (meines Ermessens ) recht ähnliche Chips (TDA1516BQ) - und auf der gegenüberliegenden Seite wäre durch Wegfall des Decks noch Platz dafür. Hier wollte ich 2mm Kupferblech an die Wand schrauben, und darauf 2 Kühlrippen, die die Chips tragen, um die Wärme nach aussen zu bekommen. Das Signal für Hinten wollte ich dann ganz frech von den bestehenden Chips wegklauen, die brauchen das eh nicht mehr.

Die neuen Chips bräuchten ausserdem noch ein paar Elkos - im Datenblatt stehen je 2200uF für Vp drin, kann ich da auch jeweils 2x 1000 uF nehmen, die blieben nämlich beim Brücken übrig?
Beim Input müssen noch 220nF dran - kann ich da auch Elkos nehmen (hab ich mehr), und kann ich zur Not einfach mehr nehmen?

Oder ist das Blödsinn, und ich sollte besser die Finger von den Chips lassen?

Ich freue ich über jeden Hinweis!
Danke und Grüsse, Busfahrer


[Beitrag von Busfahrer3000 am 04. Aug 2014, 18:04 bearbeitet]
audiophilanthrop
Inventar
#2 erstellt: 05. Aug 2014, 19:17

Busfahrer3000 (Beitrag #1) schrieb:
Also habe ich erstmal das Tapedeck rausgenommen, und stattdessen eine Line-in-Buchse reingebastelt, die sich hinter dem Deckel des ehemaligen Kasettenschachts versteckt. Zum Anschliessen habe ich mit Hilfe der Datenblätter für die Endstufenchips (2x TDA7350) den in der Nähe liegenden Audioprozessor TDA7318 gefunden. In dessen Datenblatt fand ich die Position der Eingänge (für das TD warens die Pins 9 und 13). Da war auch noch eine Kapazität an jedem Eingang abgebildet - also habe ich das Signal an die ersten Elkos gelötet, die ich beim Verfolgen der entsprechenden Leiterbahnen fand, Masse auf den (glaub ich zumindest) zugehörigen Massepunkt.

Zur Klarstellung: Hast du
(a) die Verbindung zur Buchse einfach zusätzlich an den Elko hingelötet
oder
(b) die Verbindung zur Tape-Elektronik unterbrochen und dann nur noch die Buchse an den Elko gehängt?
Variante (a) wäre nämlich falsch. Dann würden zwei Verstärkerstufen gegeneinander arbeiten. Richtig wäre (b).
Der TDA7318 soll eigentlich bis mindestens 2 Veff im Eingang abkönnen, so er denn auch seine 9 V bekommt. Wie glücklich er dabei noch ist, sei mal dahingestellt, aber es sollte wenigstens nicht clippen. Portabelgeräte spucken typisch maximal 800 mV bis 1,2 Veff aus, damit solltest du normalerweise im grünen Bereich sein.

Busfahrer3000 (Beitrag #1) schrieb:

Und dann ist da noch die Frage der Leistung... im Stereo-Betrieb haben die Chips ja gerademal so 6 Watt, für einen Kombi ist das vielleicht ein wenig lau... da kam mir der Gedanke, die bestehenden Chips zu brücken, und sie nur für Vorne zu verwenden. Für hinten habe ich hier noch 2 (meines Ermessens ) recht ähnliche Chips (TDA1516BQ)

Achtung: Die haben nur 20 dB Spannungsverstärkung, bzw. 26 dB gebrückt. Beim TDA7350 sind es 29 dB, bzw. 35 dB gebrückt. Kannst du soviel über die Balance vorn/hinten ausgleichen? Zur Not müßte man den bestehenden Endstufen noch einen Spannungsteiler verpassen, evtl. leichter gesagt als getan.

Busfahrer3000 (Beitrag #1) schrieb:
Die neuen Chips bräuchten ausserdem noch ein paar Elkos - im Datenblatt stehen je 2200uF für Vp drin, kann ich da auch jeweils 2x 1000 uF nehmen, die blieben nämlich beim Brücken übrig?

Wenn die genug Spannungsfestigkeit haben (16 V min), klar. Müssen auch nicht direkt am Chip sein, die 100n aber schon.

Busfahrer3000 (Beitrag #1) schrieb:
Beim Input müssen noch 220nF dran - kann ich da auch Elkos nehmen (hab ich mehr), und kann ich zur Not einfach mehr nehmen?

Da kannst du auch mehr nehmen, kein Thema. 220n ist nur so ziemlich der Minimalwert.

Achte bitte auf eine richtige Masseführung - die Power-Masse ist dorthin zurückzuführen, wo du auch den Strom herhast (bei nennenswerter Länge mit V+ verdrillen, vernünftigen Querschnitt verwenden), Signalmasse (inkl. Elko Pin 12) analog zur Eingangssignalseite.


[Beitrag von audiophilanthrop am 05. Aug 2014, 19:20 bearbeitet]
Busfahrer3000
Stammgast
#3 erstellt: 06. Aug 2014, 20:50
Hallo!

Ja, ich habe das Tapedeck natürlich abgeklemmt, genauer nur einen Fuß vom Elko ausgelötet und daran die Buchse angeschlossen.

Das mit der Angleichung vom Pegel lasse ich dann mal sein. Ich probiere das gleich mal mit dem Tablet-PC... aber zur Not kann ich ja einfach leiser machen, oder? Mir ging es hier hauptsächlich darum, das ein wenig userfreundlich hinzubekommen - es soll ja fürs Auto sein, und wenn zB. der Beifahrer was "zu Lautes" anschliesst, möchte ich nicht warten, bis es leise genug gedreht wird... aber das ist natürlich eher der Deluxe-Teil hier.

Die TDA1516BQ waren bisher in einer Eigenbau-Endstufe (nicht von mir) verbaut, und dort war einfach ein Poti im Signalweg. Kann ich das nicht auch für das Front-Signal an den TDA7350 machen? Ein einfacher Trimmer würde ja reichen - dann könnte ich das mal anschliessen, einstellen und danach abmessen und durch einen normalen Widerstand ersetzen. Wie gesagt, soo HiFi muss es ja nicht sein...

Elkos am Chip: Mist, gerade auf die Platine geschaut, es sind lauter 2200uF 10V... Mist.
Naja, ich sehe mal nach, ob ich irgendwo noch ein altes PC-Netzteil oder so finde, da ist sicher was drin. Größer dürfen sie ja vermutlich auch sein.

Zu den Chips wollte ich Masse vom Eingangspin des Radios hinlegen, und natürlich 12V. Die nehme ich vom Dauerplus, oder?
Bei dem bisherigen Aufbau ist noch eine Spule und ein Elko 1000uF/40V dabei, das sollte so eine Art Netzteil sein, soweit ich weiss. Würde ich wieder mit einbauen, in der Nähe der Chips.

Für die Quelle, den Tablet-PC, brauche ich noch eine Stromversorgung (extern, 12V/80Wmax). Ich möchte neben der Aux-Buchse noch eine Hochstrombuchse dafür - hält das das Zündschloss-Plus aus? Ich möchte mir nicht die Batterie leersaugen.

Querschnitte: wenn ich das Zündungs-Plus direkt durch das Radio an den Stecker für das 80W-Netzteil lege, reichen mir 0,75mm²? oder Schon 1,5/2,5 mm²?

Danke für die Hilfe!
Grüsse, Busfahrer


[Beitrag von Busfahrer3000 am 06. Aug 2014, 22:52 bearbeitet]
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