Verstärkerumschalter - Fragen

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joroju
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 13. Aug 2014, 23:51
Hallo,

nachdem ich im Forum diverse Lösungen zu Verstärkerumschaltern angeschaut habe, hier mein Ansatz und ein paar Fragen dazu.

Rahmenbedingungen
- keine Röhrenverstärker, nur "normale" Transistorverstärker (Mission Cyrus II mit PSX und so'n moderner Teac mit USB und Webradio...)
- "stinknormale" Kompakt- oder Standboxen (wie KEF 104/2 oder Audio Quasar Sirrah MKII)
- kein Schalten unter Last nötig

1. Umschaltung per Schalter
Warum? Es ist keine separate Stromversorgung nötig und der Aufbau ist denkbar einfach.

2. Schalter mit 3 Positionen (für 2 Verstärker)
Warum? Durch die (quasi ungenutzte) mittlere Position als "Puffer" ist eine Verbindung zwischen den beiden Verstärkern ausgeschlossen.

3. Mittlere Schalterposition mit Widerständen versehen
Warum? Viele Meinungen gehen dahin, dass beim Umschalten unter Last (was ich normalerweise vermeiden würde) die in den Lautsprechern vorhandene Energie auf eine irgendwo hier im Forum beschriebene Art und Weise zurück an den Verstärker gegeben wird und ihn beschädigen kann. Da die Mittelposition des Schalters sowieso nichts Besseres zu tun hat, kann hier auch die eventuell vorhandene Energie mittels Widerstand unschädlich gemacht werden.

Soweit zum groben Konzept. Als Elektronik-Laie mit gefährlichem Halbwissen stellen sich mir aber noch einige Fragen. Die erste lautet: taucht das was? Oder liege ich mit dem Konzept aus mir unbekannten Gründen völlig daneben?

Dann zum Schalter. Ich dachte an was Anständiges und hab bei RS geschaut. Da gibt's dann z.B. sowas hier: http://de.rs-online.com/web/p/industrie-drehschalter/7051008/. Ist das ok oder spricht etwas dagegen? Es gibt solche Schalter in sehr vielen unterschiedlichen Ausführungen und mir sagen die einzelnen Werte nicht immer etwas (z.B. Kontakt-KonfigurationSchließer/Öffner). Über Hinweise zum richtigen Modell wäre ich dankbar.

Weiter geht es mit dem Widerstand. Nehme ich da einfach so richtig was Fettes, weil schadt nix? Oder ist überdimensioniert doof? Extra passend zum LS berechnen fände ich blöd, die Lautsprecher können sich ja mal ändern. Und: werden mit den Widerständen einfach beide Klemmen je eines Lautsprechers gebückt? So stelle ich mir das vor.

Mir ist klar, dass die richtig ausgefeilten Umschalter hier mit Relais arbeiten, aber ich möchte gern ohne extra Stromversorgung auskommen und wenn das mit Schalter genauso gut geht, wäre das mein Weg.

Soweit, Gruß und gute Nacht!
Hmeck
Inventar
#2 erstellt: 14. Aug 2014, 08:04
Hi,

ein mech. Umschalter für LS ist völlig in Ordnung und, je nach Ausführung, in keiner Weise schlechter als Relais. Man muss halt die LS-Kabel dort hin führen, während ein Relais irgednwo versteckt werden kann und nur eine dünne Steuerleitung braucht.

Wichtig ist, dass der Umschalter unterbrechend schaltet, das heißt, dass beide Verstärker nicht, wenn auch nur ganz kurz, an den Ausgängen zusammengeschaltet werden. Das ist aber mit 3-stufigem Schalter, mittlere Stufe unbenutzt, sichergestellt, sonst brauchst Du die Mittelstellung nicht. Es gibt auch sehr schöne 3-stufige Kippschalter mit 1-0-1. Und wenn sie mit Sicherheit unterbrechen, reichen eben auch 2-stufige.

Und: Alle Ausgangsmassen der Verstärker miteinander verbinden und nur die "Phase", also das Signal umschalten, kann sehr schief gehen - nicht nur bei Brückenverstärkern. Also pro Ausgang beide Pole umschalten. Irgendwie geartete Widerstandsnetzwerke zur Entladung der Lautsprecher-Induktivitäten kann man sich getrost sparen.

Grüße, Hmeck
ehemals_Mwf
Inventar
#3 erstellt: 14. Aug 2014, 08:56
Hi,
Hmeck (Beitrag #2) schrieb:
... Irgendwie geartete Widerstandsnetzwerke zur Entladung der Lautsprecher-Induktivitäten kann man sich getrost sparen...

...vorausgesetzt, die Verstärker sind entsprechend konstruiert (was sie sein sollten, "good engineering practice") und nicht überzüchtete High-End-Konstrukte, noch im Prototypenstadium .

Gruss,
Michael


[Beitrag von ehemals_Mwf am 15. Aug 2014, 11:02 bearbeitet]
Hmeck
Inventar
#4 erstellt: 15. Aug 2014, 09:59
Nochmal Entladungswidertstand:

Wenn man denn wirklich unbedingt einen haben will, dann würde ich ihn jeweils Lautsprecherseitig an den Schalter löten. Denn: Schalter öffnet -> Induktionsspitze entsteht -> Umschaltzeit -> dann erst Abdämpfung durch den R, wenn der Überschwinger vermutlich schon weg ist. Das könnte den Schalterabbrand nach ein paar Hunderttausend Schaltspielen unter Last derart verringert haben, dass es mit einem empfindlichen Mikroskop sichtbar wäre.

Man könnte dann auch besser ein RC-Glied nehmen ("Boucherot-Glied"), wie es sowieso schon in den Verstärkern eingebaut sein sollte. Hat der Verstärker in den Höhenlagen eben ein ganz klein bisschen mehr zu leisten.

Grüße, Hmeck
joroju
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 16. Aug 2014, 23:55
Hallo,

erstmal danke für die Antworten. Das entspricht ja soweit meinen Annahmen, das Konzept steht also.
Kann noch jemand etwas zu der Eignung des verlinkten Schalters oder der nötigen elektrischen Belastbarkeit eines solchen sagen?

Soweit, Gruß und gute Nacht!
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