zwei Ausgangsübertrager in Röhrenverstärker umschalten

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Nalewka
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 14. Jan 2022, 18:12
Hallo Leute,

die Überschrift mag seltsam anmuten, daher eine kurze Erklärung. Ich habe ein 5W Röhrentopteil für meine Gitarre, Valve Jr von Epiphone. Diesem hatte ich vor einiger Zeit einen neuen AÜ verpasst, da der Stock-AÜ nicht der Beste ist. Im Gehäuse ist so viel Platz, dass ich den alten dringelassen habe. Nun hätte ich gern die Möglichkeit die beiden AÜs vor Betrieb mittels Schalter umzuschalten (der alte klingt ein wenig rotziger und manchmal passt das einfach gut).

In meiner Denke ist die einfachste Methode die Klinkenbuchsen für die Lautsprecher 4/8/16Ohm jeweils fest mit den beiden Ausgängen der AÜs zu verlöten und die Zuleitung von der Platine zu den AÜs mittels doppelpoligem Schalter umzuschalten. So dass jeweils der eine oder andere aktiv ist.

Jedoch kam mir jetzt die Frage - bitte lacht mich nicht aus - ob es zu Problemen kommt wenn die Spannung die zum LS geführt wird durch die doppelte Verdrahtung in die Sekundärwindung des jeweils inaktiven AÜ fliesst. Die Spule im AÜ stellt doch einen Verbraucher dar, auf der anderen, der Primärseite wird aber nichts abgenommen... wird das Ding dann heiss und fliegt mir um die die Ohren oder denke ich völlig falsch und es passiert gar nichts?

Bin dankbar für Hinweise
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 14. Jan 2022, 19:40
Moin,

Vorweg:
Ich kenne mich mit Röhrengeräten eher nicht aus und falls ich nun mit meinen Antworten falsch liege erschlagt mich nicht.


In meiner Denke ist die einfachste Methode die Klinkenbuchsen für die Lautsprecher 4/8/16Ohm jeweils fest mit den beiden Ausgängen der AÜs zu verlöten ...


Du meinst, die jeweiligen Sekundärwicklungen der AÜs sollen parallel verschaltet werden?
Davon kann ich definitiv abraten.


... und die Zuleitung von der Platine zu den AÜs mittels doppelpoligem Schalter umzuschalten. So dass jeweils der eine oder andere aktiv ist.


Dazu würde theoretisch auch ein einpoliger Wechselschalter genügen, jedoch sollten Röhren-Verstärker nie ohne Last (AÜ) betrieben werden und in dem (kurzzeitigen) Umschaltmoment sind sie ohne Last.
Bei einem ausgeschalteten Röhren-Verstärker wäre das Umschalten aber kein Problem.


[Beitrag von Rabia_sorda am 14. Jan 2022, 19:41 bearbeitet]
P@Freak
Inventar
#3 erstellt: 14. Jan 2022, 20:31
Hallo,

also die Sekundär Seiten der Trafos dürfen NICHT miteinander verbunden werden. Du brauchst also für jeden Trafo extra Ausgangsbuchsen oder auch Umschalter.

Zudem wenn du die Primär Seite umschaltbar machst solltest du dir da drüber im Klaren sein das wenn du im Betrieb umschaltest du fix Übertrager und auch Röhren damit schrotten kannst ... so wie auch angeschlossene Lautsprecher wenn es laut genug knallt ! ... Es darf der Verstärker dann nur im kalten Zustand mit leren Netzteil DC Elkos vor dem Einschalten umgeschaltet werden !! Dazu sollte auch die Schaltung genau bekannt sein weil z.b. Ultralinear Anzapfungen oder Gegenkopplung nur alles viel Komplexer macht.

Zudem bitte bedenken das hohe Spannungen in Röhrenverstärkern klein, schwarz und TOT machen können !!!

P@Freak


[Beitrag von P@Freak am 14. Jan 2022, 20:51 bearbeitet]
Nalewka
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 14. Jan 2022, 23:15
Danke für die Antwort! Ich hatte es mir fast gedacht. Wärst du so lieb und würdest mir technisch erörtern warum es falsch ist das zu tun? Würde mich sehr interessieren was passiert wenn ich es täte... spielen die Impendanzen verrückt, zerfliegt der AÜ?

Danke für eure Hinweise zwecks klein und hässlich, ich weiss Bescheid, passe auf, trenne vom Netz und entlade die Elkos vorm rumbauen
Rabia_sorda
Inventar
#5 erstellt: 14. Jan 2022, 23:18
Der AÜ zerfliegt nicht, eher die Röhre(n).
P@Freak
Inventar
#6 erstellt: 15. Jan 2022, 00:26

Rabia_sorda (Beitrag #5) schrieb:
Der AÜ zerfliegt nicht, eher die Röhre(n).



Rabia_sorda (Beitrag #2) schrieb:
Vorweg:
Ich kenne mich mit Röhrengeräten eher nicht aus und falls ich nun mit meinen Antworten falsch liege erschlagt mich nicht.


Gerade in Gitarren Verstärkern gehen Übertrager gerne kaputt und schlagen durch. Auch ganz ohne das man in der Schaltung 'rum macht'.

P@Freak


[Beitrag von P@Freak am 15. Jan 2022, 00:28 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#7 erstellt: 15. Jan 2022, 00:31
OK, aber was ist an "denen" anders als an anderen Röhren-Amps?
Nalewka
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 15. Jan 2022, 00:44
Danke für eure konstruktiven Antworten. Ich denke ich baue den alten AÜ wohl einfach aus und lasse das rumgespiele. Ich müsste die beiden AÜs dann wirklich komplett trennen und das ist mir irgendwie zu doof. Das hiesse ja entweder einen Schalter mit duzenden Polen zu besorgen oder mir eine Armada an Schaltern anzubringen die ich alle umlegen muss...

Ich danke euch allen herzlich und wünsche eine schönes WE
Beste Grüsse,
Nalewka
P@Freak
Inventar
#9 erstellt: 15. Jan 2022, 00:51
Und wird es dem Ingeniör zu schwör dann nahm er ein Relais ... oder wie ging das noch ?

@ Rabia_sorda :

Weil die massiv gequält werden und weil auch wild da dran rum gestöpselt wird ( Betrieb ohne Last und so ... ) . Einige sind dann für die Anwendung schlicht unterdimensioniert und zu klein. Einige sterben den langsamen tot z.B. wenn Röhren zu viel Strom ziehen.

P@Freak


[Beitrag von P@Freak am 15. Jan 2022, 00:53 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#10 erstellt: 15. Jan 2022, 01:34

Ich müsste die beiden AÜs dann wirklich komplett trennen und das ist mir irgendwie zu doof. Das hiesse ja entweder einen Schalter mit duzenden Polen zu besorgen oder mir eine Armada an Schaltern anzubringen die ich alle umlegen muss...


Nein.
Wie gesagt, bei zwei AÜs braucht es dazu (theoretisch) nur einen Wechselschalter (3 Schaltkontakte), nur muss bei einem Umschalten immer der Amp ausgeschaltet sein!


Weil die massiv gequält werden und weil auch wild da dran rum gestöpselt wird ( Betrieb ohne Last und so ... ) .


Das habe ich mich auch schon gefragt, denn anscheinend können daran externe Lautsprecher angeschlossen werden.
Dabei ist ein offenener LS-Ausgang ja "Alltag".
Demnach müsste bei einem ausgestöpselten LS eigentlich der Ausgang (Klinke?) kurzgeschlossen werden.
Ansonsten, wenn der Ausgang offen wäre, wäre es kein Problem die Primärwicklungen mit einem Wechselschalter zu wechseln.
Nalewka
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 15. Jan 2022, 01:49
Ich muss es wohl kurz erklären um Klarheit in die Angelgeneheit zu bringen. Als Gitarrenverstärker hat er natürlich 6,3mm Mono Klinkenbuchsen rückseitig, davon 3 Stück, jeweils für 4,8,16Ohm - natürlich nur eine belegbar. Das hiesse, dass ich alle drei Buchsen plus Masse, in Summe vier Pole umschalten müsste. Wäre schon n grosser Schalter... Das ergäbe doch allerdings das Problem, dass die Primärseiten beider AÜs dauerhaft belegt wären. Gäbe das nicht auch wieder ein Problem, da bei dem inaktiven an der sekundärseite nichts abgenommen wird, bzw die Spannung auf zwei Quellen aufgeteilt wird? Oder verhielte sich das eher wie bei einem alten Trafo-Netzteil, das ohne angeschlossenes Gerät vor sich hin läuft und ein bisschen Wärme produziert?
Rabia_sorda
Inventar
#12 erstellt: 15. Jan 2022, 01:58

Als Gitarrenverstärker hat er natürlich 6,3mm Mono Klinkenbuchsen rückseitig, davon 3 Stück, jeweils für 4,8,16Ohm


Also auch jeweils eigene Sekundärausgänge des AÜ?
Nalewka
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 15. Jan 2022, 02:06
Ich hoffe ich verstehe dich richtig: Jeder AÜ hat drei Ausgänge plus Ground, einer für 4, 8 und 16 Ohm. insgesamt kommen auf der Sekundärseite 4 Kabel aus dem AÜ. Ich hoffe das klärts.
Rabia_sorda
Inventar
#14 erstellt: 15. Jan 2022, 02:12
Ja hast du.

Die Klinkenbuchsen schliessen dann die jeweils unbenutzten Buchsen kurz?
Nalewka
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 15. Jan 2022, 02:20
Ich vermute, dass das durchaus clever wäre. Ich bin jedoch recht sicher, dass an jedem Ende nur eine eine Stino-Buchse ohne irgendwelche Elektronik hängt. Belegst du zwei wirst du kurz was hören bevors BUMM macht
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