Ersatz für Germanium-Transistoren

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Lötboy
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 18. Aug 2004, 14:32
Moin!
Neulich hab ich an einer alten Telefunken-Enstufe rumgemessen ohne auf den Schaltplan zu warten.
Es kam was kommen musste: Über Osszi und Generator die halbe Betriebsspannung kurzgeschlossen und ein Germanium Transistor abgeraucht, bzw da geht es so schnell, dass man fast nichts merkt.
Jetzt brauch ich Ersatz 2N2148- (Ge-PNP 60V 5A 12,5W TO3) sind aber anscheinend nicht meht lieferbar. Könnte man dafür etwas anderes einbauen?
micha_D.
Inventar
#2 erstellt: 18. Aug 2004, 14:53
Mj2955 sollt gehen..Gabs auch im To-3 Gehäuse und in mehreren anderen..Dann würd ich aber den anderen Kanal mit auswechseln..wenns Stereo ist..Der Komplementärtransistor zu dem Teil ist übrigens der olle 2N3055(NPN) Du solltest dich aber vorher vergewissern,ob du die Treibertransen nicht mit Abgeschossen hast....

Micha


[Beitrag von micha_D. am 18. Aug 2004, 14:57 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 18. Aug 2004, 15:36
2955 und 3055 sind aber Siliziumtransistoren, die eine minimale be-Vorwärtsspannung von 0,6 bis 0,7V haben, während Germaniumtransitoren ca. 0,2V benötigen. Wenn Du also die Transistoren wechselst, hast Du erst mal nichts als Klirr bei kleinen Lautstärken, weil die Endstufe keinen Ruhestrom zieht. Folglich musst Du den ganzen Bereich um Treiberstufen und Ruhestromeinstellung neu durchrechnen und entsprechend anpassen. Ohne fundierte Kenntnisse und Schaltplan geht da gar nichts.
Und weil Germaniumdinger sehr heikel sind, kann ich Micha nur beipflichten: Möglicherweise hat sich noch einiges mehr verabschiedet. Und richtig ist auch, dass beide Stereo-Kanäle gleich bestückt sein sollten.
Ob es klangliche Einbussen geben wird, kann ich im Moment nicht sagen, da ich keine Unterlagen über die alten GE-Endtransistoren habe (Grenzfrequenz). Könnte auch sein, dass alles schwingt... Also Vorsicht.
micha_D.
Inventar
#4 erstellt: 18. Aug 2004, 15:55
Hi

Im Normalfall lassen sich die Dinger einfach gegen die von mir genannten austauschen..Hab ich mal öfters bei den Uralt-Autoradios gemacht..generell unterscheiden sie sich etwas..das ist richtig..aber den Unterschied bei diesen alten Geräten in denen GermaniumT,s Verbaut wurden sollte niemand hören...ein wenig leiser könnte es werden..

Naja.. die andere Alternative wäre..lange hinter den Originaltransistoren herrennen..

Ich schätze jetzt mal eine Endstufe,die mit diesen Transistoren bestückt ist..als nicht besonders toll ein.
Daher sollte der Umstieg auf Silizium keinerlei Problem verursachen..nichtmal mit Klirr.. Die alten Schaltungen können nicht mal richtig Schwingen wenn sie es sollen..auch dabei seh ich keine Schwierigkeiten...Nur geh ich davon aus..das doch noch mindestens die treiberstufe etwas abbekommen hat..Germaniums waren irgendwo Sensibelchen.. Gabs eigentlich mal "Highendiges" mit Germanium??

Micha


[Beitrag von micha_D. am 18. Aug 2004, 15:59 bearbeitet]
selfmadehifi
Stammgast
#5 erstellt: 18. Aug 2004, 21:13
Germanium war und ist zwar deutlich teurer,
die Transistoren waren aber nur bedingt tauglich, da
sie relativ stark rauschten...
nur bei Dioden waren sie zuerst noch im Vorteil, solange
bis es ordentliche Schottkys gab.

tausche sie einfach gegen die Siliziums aus, aber dann alle
aus der Endstufe.
zucker
Inventar
#6 erstellt: 18. Aug 2004, 21:39
Hallo,

wenn Ge ind Si getauscht werden soll, so ist die Anmerkung von @ Richi 44 nicht von der Hand zu weisen. Ube eines Ge liegt bei 0,2-0,3 V, Si bei 0,6-0,7V, damit sind Veränderungen nötig. Auch die Hfe sind anders.

Ein Ersatztype für den 2N 2148 ist der AL 102.
micha_D.
Inventar
#7 erstellt: 18. Aug 2004, 23:45
AL 102??

Bis ich sowas gefunden hätte..könnt ich besser Germanium selbst ausgraben und ein Transistor schnitzen..
Ab und an Gibts auf Ibäh noch ODxxx ob die brauchbar sind..keine Ahnung...

Is schon Traurig..wir als alte Germanen haben nichtmal mehr unsere Transen..und müssen uns mit Dingern aus Schnödem Sand (Silizium) begnügen...ja,ja...früher war alles besser..

Micha
Lötboy
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 19. Aug 2004, 11:05
Mille Grazie für die Tipps...
An eine Möglichkeit hab ich noch gar nicht gedacht, nämlich bei EBÄH gleich einen ähnlichen Amp zu kaufen und auszuschlachten...
Dann werde ich mich nach dem Transistor-Ersatztyp mal umschauen.

Die Schaltung stammt ja noch von 1966, als man Transistoren in Samt ausgeschlagenen Kästchen mit sich rum trug , und hat so Ihre Besonderheiten:
Einfache negative Betriebsspannung geteilt, Ge-Transen, VDR-Widerständen zur Ruhestromregulierung...
Lötboy
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 19. Aug 2004, 22:09
@micha!

>>Ich schätze jetzt mal eine Endstufe,die mit diesen Transistoren bestückt ist..als nicht besonders toll ein.<<

Um meine Ohren durchzupusten schalte ich meine 1,8kw Nexo-Anlage ein.

Aber was ich eigentlich sagen wollte...
...ich vergleichs mal mit Auto fahren. Manche sind auch mit ihren 54er 24PS-Cabrio-Käfer glücklich.8)
Rauschen hab ich jedenfalls noch nicht gehört. Technische Daten hab ich schon lange hinter mich gebracht.

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