Signal-Umschalter

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wiesonich
Stammgast
#1 erstellt: 12. Feb 2005, 02:16
Hallo Leuts,

ich brauche ´nen vernünftigen Siganal-Umschalter mit vier Stellungen zum Umschalten des Eingangssignals in einem Verstärker (für CD, Radio usw.). Wenn möglich mit zwei Ebenen (wegen der etwas besseren Kanaltrennung).

Bei Thel und bei Schuro gibt´s solche Dinger - da bekommet man aber Zahnschmerzen bei den Preisen. Gibt es irgendwo vergleichbare Schalter für´n Zwannie? (Was ja auch nocht nicht wirklich "billig" wäre...)

Existiert noch erschwingliches Gutes neben Elma?

Gruß und Dank
wiesonich
detegg
Inventar
#2 erstellt: 12. Feb 2005, 03:04
Hi,
nimm doch 4 gute Relais und einen einfachen 4-fach Schalter zum Ansteuern - damit schlägst Du auch Schuro und Konsorten

Gruß - Detlef

PS: Eigenbau oder Ersatz in bestehendem Gerät?
wiesonich
Stammgast
#3 erstellt: 12. Feb 2005, 13:29
Moin!

Die Relais-Lösung war meine erste Idee. Hab´ auch schon vier Takamisawa liegen.

Da hat mir aber einer ´nen Floh ins Ohr gesetzt, dass Relais-Umschaltungen eher zweite Wahl seien. Zum einen, weil die Kontakte etwas hochohmiger seien und zum anderen, weil die räumliche Nähe der Relaisspulen zu den Eingangs-Signalen eventuell Störungen hervorrufen könnten (sind ja nur wenige Millimeter zwischen Spule und Kontakt).

Und falls der Bube Recht hat, fürchte ich, hinterher alles wieder umbauen zu müssen. Und ich ärgere mich dann, warum ich nicht gleich einen Umschalter genommen habe.

So ist das mit den Flöhen im Ohr.

Oder ist das Unsinn?

Gruß
wiesonich

PS:
Ist ein Eigenbau. Mein erster. Und endlich kann´s los gehen - das Gehäuse ist da!
tiki
Inventar
#4 erstellt: 12. Feb 2005, 22:46
Relais - das Hauptproblem wird die Alterung sein.
Alle(!) Relais sind für minimale Kontaktströme spezifiziert, je nach Kontaktmaterial im unteren µA- bis mA-Bereich. Neusilber in nicht hermetischen Relais scheidet wegen Gammelei aus, nach ungefähr 5 Jahren gibt es Probleme. Bleibt Gold, aber auch da lagert sich was ab. Evtl. noch Reeds, kann ja eigentlich nichts gammeln. Ich habe aber schon mehrfach erlebt, daß die Erregerspulen den Geist aufgeben. Vielleicht kommt man mit hermetischen Luft-/Raumfahrt-qualifizierten Relais weiter, aber auch hier muß man die minimalen Kontaktströme einhalten.

Fazit: Ich würde es heute elektronisch mit Signalquellenumschaltern (TDA1029?) oder mit MUXen von ADI/Maxim machen. Ich habe zwar noch keinen Audio-Umschalter gebastelt, aber diverse Analogschalter (u.a. "diskrete" PGAs). Hier geht das bestens und sehr zuverlässig. Letztere haben den Vorteil der Rail-Rail-In-/Outputs, verbrauchen (fast) gar keinen Strom und neuere Exemplare haben sehr niedrige Ladungsinjektion in den Signalweg. Man sollte aber den Umschalteingang gut "debouncen", um Mehrfachschaltungen (Umschaltgeräusche) zu vermeiden.
Preislich bleibst Du weit unter den genannten "Lösungen", bist aber extrem flexibel (z.B. mit 2x8fach Mux).

Gruß, Timo
wiesonich
Stammgast
#5 erstellt: 13. Feb 2005, 01:03
Demnach ist die Induktion von Relaisspulen weit weniger problematisch als die Gammelei der Kontakte. Das unterscheidet einen manuellen Umschalter ja nicht wirklich von einem Relais - der müsste nach einiger Zeit ebenso altern.

Ich glaube, der Floh ist gerade wieder hinaus gesprungen , und das Raum-Zeit-Kontinuum wird schon nicht zusammenbrechen bei der Verwendung von guten Relais (die von Takamisawa sollen ja auch nicht wirklich schlecht sein).

Gruß und Dank für die Tipps
wiesonich

PS:
Für eine elektronische Umschaltung fehlt mir noch das "Zeug". Erstmal einen Fuß vor dem anderen (oder heißt es nach dem anderen?)


[Beitrag von wiesonich am 13. Feb 2005, 01:05 bearbeitet]
detegg
Inventar
#6 erstellt: 13. Feb 2005, 01:30
Digitaltechnik - ... und dann war da noch die Problematik mit AGND und DGND, das Layout, die zusätzliche dig. Spannungsversorgung, die Ansteuerung, beschränkte analoge Ue-Bereiche, usw. - und teuer sind gute, analogtaugliche MUXe auch!

Der Grundgedanke von wiesonich geht doch mit einem mech. Umschalter eher in die andere Richtung. Diese ELNA-Typen sind teuer und haben auch natürlich auch ihre Nachteile - sie sind meistens zu weit von den zu schaltenden Engangsbuchsen entfernt. Und was für die Kontakte von Relais gilt, findet sich auch bei den Umschaltern wieder - sie altern, verschmutzen, "leiern" aus.

Im Selbstbau habe ich immer auch die Optimierung der Leitungsführung im Auge gehabt - Relais direkt hinter den Chinchbuchsen sind da schon optimal.

@wiesonich
...ich höre da die Flöhe husten!

Gruß - Detlef

upps, da war ich wohl zu lange mit dem Hund ´raus ...


[Beitrag von detegg am 13. Feb 2005, 01:31 bearbeitet]
omulki
Stammgast
#7 erstellt: 13. Feb 2005, 04:35
Hi,

ich habe mit Abstand die besten Erfahrungen mit (optimal platzierten) DIL-Relais, deren Schaltspannung ich per Elna schalte (aber nur wegen der Haptik).
Ein konstantes Magnetfeld induziert übrigens nix, was irgendwie stören könnte...

Habe auch diskrete Analogschalter versucht, wäre die zweitbeste Wahl!
Ich habe mich für das schöne Klicken der Relais entschieden :-)

Grüße,

Oliver.
tiki
Inventar
#8 erstellt: 13. Feb 2005, 17:35
zweitbeste Wahl, woran gemessen? Würde mich schon interessieren.
Vio-Bereich = Betriebsspannung bei den moderneren Typen,
Betriebsspannung - +5V, +/-5V, 15V, +/-15V je nach Gusto,
Ladungsinjektion - dürfte bei Relais ohne besondere Maßnahmen (Flankenverschleifung) höher sein,
Schaltgeschwindigkeit - im ns-Bereich,
Verzerrungen - je nach Beschaltung durchaus im Bereich unter 0,01%,
Platzbedarf - TSSOP16 für 8 Kanäle gegen min. DIL16 für 2 Kanäle,
Leistungsaufnahme - praktisch keine,
Ansteuerung - einfacher, weil praktisch leistungslos und keine Selbstinduktion,
Leckstrom? - vielleicht, wenn einige nA tatsächlich stören,
Rauschen - habe ich nicht gemessen, könnte sein,
Langzeitstabilität - hatten wir schon.

Provokation: Manchmal duldet Hifi eben keine ICs im Signalweg.

Übrigens kann man nur unter Vorbehalt sagen, diese oder jene Relaismarke sei gut, viele sind nur auf speziellen Gebieten vorteilhaft, z.B. Tyco im Kleinsignalbereich (P2 o.ä.), Schrack bei kleinen Leistungsrelais.

Gruß, Timo
detegg
Inventar
#9 erstellt: 13. Feb 2005, 21:31
... nicht das wir uns falsch verstehen!

Zwischen den Extremen "passiv" und "DSP" liegt die gesamte Spannbreite möglicher Schaltungsentwürfe.

Analogschalter im Eingang - OPAMPs im Signalweg - dig. Potis an den Ausgängen - die Steuerung übernimmt der µC - bedienfreundliche Tastatur - LCD Anzeige der Betriebszustände - Schutzschaltungen - vielleicht noch ein paar dig. Filter - ein gutes Konzept - wenn man weiß´, wie es geht!

Transi-Impedanzwandler im Eingang - Relais zur Eingangswahl - Transi-Verstärkungsstufe - gutes analoges Poti - evtl. Treiber am Ausgang - LEDs zur Anzeige der Betriebszustände - ein gutes Konzept - wenn man weiß´, wie es geht!

Ein Netzteil braucht man auch noch ...

Gruß
Detlef
omulki
Stammgast
#10 erstellt: 14. Feb 2005, 01:17
Ich meine sie brummen und rauschen, vor allem aber verzerren sie mehr, als nötig.

Grüße,

Oliver.
tiki
Inventar
#11 erstellt: 14. Feb 2005, 10:33
Hi,
ich möchte auf keinen Fall einen Glaubenskrieg vom Zaun brechen.
Detlef: volle Zustimmung.
Oliver: Rauschen - wie schon gesagt, müßte man von Fall zu Fall testen. Brummen kann nur aus der PSRR->0 oder schlechter "Verdrahtung" herrühren, aktiv brummt da nichts.

Gruß, Timo
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