Loudness selbstgebaut?

+A -A
Autor
Beitrag
Voltgeber
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 21. Feb 2006, 20:55
Hallo,

kennt sich jemand mit Loudness aus?
Wie kann ich es in einen Eigenbau Verstärker integrieren?
Es muss je etwas mit Lautstärkeeinstellung zu tun haben.
reins
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 21. Feb 2006, 21:11
Hallo,

ein shelving lowpass Filter mit einem Op-amp eignet sich hier gut
http://www.linkwitzlab.com/filters.htm#5

Stephan
Druide16
Inventar
#3 erstellt: 21. Feb 2006, 21:13
Hi,



Du brauchst ein LS-Poti mit Mittelanzapfung.
Noch feiner geht's mit drei Anzapfungen.

Gruß,

V.
Stampede
Inventar
#4 erstellt: 22. Feb 2006, 17:02
eine loudness schaltung habe ich mal in nem Datenblatt gesehen. war entweder der gut alte ne5532 oder opa2604 oder opa 227. schau mal bei google
U=R*I
Stammgast
#5 erstellt: 06. Sep 2008, 09:17
Hallo,

ich habe aus einem Elektor-Buch eine Loudness-Schaltung simuliert, deren Verstärkung mit einem Poti einstellbar ist. Wenn man aber maximal Verstärken will, werden die Mitten etwa um -57dB gedämpft, Bässe und Höhen weniger.

Diese Schaltung will ich so umbauen, dass die Mitten bei 0dB bleiben und die Bässe und Höhen entsprechend >0dB sind. Dabei entfällt das Poti, eine Einstellung (per Taste zuschaltbar) reicht mir. Deshalb wollte ich wissen, welche Verstärkung für Bässe/Höhen üblich sind. Mit der Elektor-Schaltung sind maximal +27,5dB bei 10Hz und +8,5dB bei 20kHz drin. Dies erscheint mir aber etwas zu hoch.

Grüße
URI
U=R*I
Stammgast
#6 erstellt: 06. Sep 2008, 17:52
Habe mal an einem Verstärker nachgemessen, der bringt +13,7dB bei 40Hz, direkt am LS-Ausgang.
pacificblue
Stammgast
#7 erstellt: 07. Sep 2008, 00:04
Dafür gibt es keinen Normwert. Die korrekte Anhebung der Höhen und Tiefen ist lautstärkeabhängig. Die Lautstärke ist wiederum abhängig vom Wirkungsgrad der Lautsprechers und der Leistung, die der Verstärker gerade bringt. Von daher ist eine einstellbare Loudness, wie die von Elektor im Prinzip richtiger. Der Haken ist, dass man nie genau weiss, welche Lautstärke gerade anliegt. Das hängt ja nicht nur von der Potistellung ab, sondern auch vom Pegel, den die Quelle liefert. Eigentlich müsste so eine Schaltung also dynamisch pegelabhängig sein.

Außerdem hat jeder Lautsprecher an den Frequenzenden einen anderen Frequenzgang. Auch darauf müsste die Loudness-Schaltung abgeglichen werden, wenn sie korrekt laufen soll.

Ziemlich weit unten auf dieser Seite ist eine Grafik (loudness.gif), wo man den Unterschied zwischen tatsächlicher und wahrgenommener Lautstärke ablesen kann. Wenn man dann die Lautstärke kennt, bei der aufgenommen wurde und die, mit der man abspielt, dann kann man darauf basierend eine annähernd korrekte Loudnesseinstellung machen.

Weiß man aber alles nicht, also kann man einstellen, was einem gerade am besten gefällt, weil es sowieso nie richtig passen kann. Da ist die einstellbare Schaltung wieder am besten, weil man die nach persönlichem Geschmack abstimmen kann.

Irgendwie dachte ich immer die Loudness-Schaltung wäre nach ihrer Blütezeit in den Siebzigern im Lauf der Achtziger ausgestorben.


[Beitrag von pacificblue am 07. Sep 2008, 00:05 bearbeitet]
U=R*I
Stammgast
#8 erstellt: 07. Sep 2008, 10:20
Hallo pacificblue,

ja, über die Grafik bin ich bei meinen Recherchen auch gestoßen. Das Problem bei der Schaltung ist, dass das 10k-Poti im Prinzip nur zwischen 0 und 1k-Ohm einen brauchbaren Einstellbereich liefert. OK, man kann es durch ein 1k-Poti und einen Widerstand ersetzen...

Elektor hat so argumentiert, dass man das Teil mit dem Lautstärkepoti koppelt, wegen dem von dir angesprochenen Effekt. Aber im Bereich von 1k bis 10k ändert sich vor allem die gesamt-Dämpfung, was der Lautstärkeanhebung ja wieder im Wege steht. Habe die Simu mal hochgeladen. Die Werte sind 1 Ohm bis 10k, von unten nach oben.



Aus diesem Grund wollte ich nur einen einfachen Schalter verwenden, habe damit bisher auch gute Erfahrungen gemacht.

Ein Problem ist für mich noch, dass die Schaltung bis knapp 60dB dämpft. Entweder habe ich irgendwo einen Fehler drin oder das gehört wohl doch so. Meinen gemessenen Wert erhalte ich bei 10 Ohm.
pacificblue
Stammgast
#9 erstellt: 07. Sep 2008, 14:57
Hast Du vielleicht ein lineares Poti benutzt, wo ein logaritmisches rein soll?

Eine richtige Loudness-Schaltung ist lautstärkeabhängig. Insofern dürfte die Dämpfung wohl von Elektor gewollt sein.
Möchtest Du möglicherweise keine Loudness-Schaltung, sondern einen Bass- und Höhenregler, denn Du mit einer festen Einstellung über einen Schalter aktivieren kannst?
U=R*I
Stammgast
#10 erstellt: 07. Sep 2008, 15:10

pacificblue schrieb:

Möchtest Du möglicherweise keine Loudness-Schaltung, sondern einen Bass- und Höhenregler, denn Du mit einer festen Einstellung über einen Schalter aktivieren kannst?


Genau so was, ich dachte, das hieße Loudness. Steht zumindest so auf den Verstärkern, die ich gesehen habe. Aber das mit den -60dB verstehe ich trotzdem nicht, das macht ja aus 1V 1mV.
pacificblue
Stammgast
#11 erstellt: 07. Sep 2008, 16:23
Der Unterschied liegt darin, dass die Loudnessschaltung die Bässe und Höhen umgekehrt proportional zur Lautstärkeeinstellung anhebt. Je weiter das Lautstärkepoti nach rechts gedreht wird, desto stärker werden Bässe und Höhen angehoben. Und ungefähr ab Mittelstellung nach links ist der Frequenzgang flach. Siehe Post #3, Poti mit Mittelanzapfung.

Vielleicht hilft Dir dieser Link weiter. Wenn Du den Schaltplan PASSIVE 2-BAND BAXANDALL nachbaust, brauchst Du nur noch einen Schalter, mit dem Du eine Brücke von In nach Out machst, wenn Du ohne Loudness hören willst.
lens2310
Inventar
#12 erstellt: 07. Sep 2008, 19:55
Je weiter nach rechts gedreht wird desto weniger werden Bässe und Höhen angehoben angehoben.
detegg
Inventar
#13 erstellt: 07. Sep 2008, 20:45

pacificblue schrieb:
Und ungefähr ab Mittelstellung nach links rechts ist der Frequenzgang flach.

... das musste jetzt aber auch noch raus
pacificblue
Stammgast
#14 erstellt: 08. Sep 2008, 06:20

lens2310 schrieb:
Je weiter nach rechts gedreht wird desto weniger werden Bässe und Höhen angehoben angehoben.

Mein ich doch.
pacificblue
Stammgast
#15 erstellt: 08. Sep 2008, 06:25

pacificblue schrieb:

lens2310 schrieb:
Je weiter nach rechts gedreht wird desto weniger werden Bässe und Höhen angehoben angehoben.

Mein ich doch. :angel

Ja, ist die logische Folgerung. Ich hätte die Behandlung mit den Frauenhormonen nicht machen sollen. Da muss das ja schief gehen mit rechts und links.
Hoppenstett
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 09. Nov 2008, 13:19

lens2310 schrieb:
Je weiter nach rechts gedreht wird desto weniger werden Bässe und Höhen angehoben angehoben.

Bei der Loudnesskorrektur auch die Höhen anzuheben war ein Irrtum. Dies ist auch seit mindestens 20 Jahren keine Lehrmeinung mehr. Allerdings hat sich das wohl immer noch nicht herumgesprochen.

Grüsse.
pacificblue
Stammgast
#17 erstellt: 09. Nov 2008, 13:42

Hoppenstett schrieb:
Dies ist auch seit mindestens 20 Jahren keine Lehrmeinung mehr. Allerdings hat sich das wohl immer noch nicht herumgesprochen.

Liegt wohl daran, dass sich nur noch sehr wenige Leute überhaupt für Loudness interessieren.
Bertl100
Inventar
#18 erstellt: 09. Nov 2008, 14:38
Hallo!

Aber Loudness nur mit Bass-Anhebung klingt in meinen Ohren bescheiden! Höre ich verkehrt? Dann lieber ohne Loudness.

Gruß
Bernhard
Hoppenstett
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 09. Nov 2008, 15:16

Bertl100 schrieb:
Aber Loudness nur mit Bass-Anhebung klingt in meinen Ohren bescheiden! Höre ich verkehrt? Dann lieber ohne Loudness.

Hast Du eine Loudnesskorrektur mit abschaltbarer Höhenanhebung?

Grüsse.
seifenchef
Inventar
#20 erstellt: 24. Okt 2012, 18:07
Hi pacificblue,


pacificblue schrieb:
Dafür gibt es keinen Normwert. Die korrekte Anhebung der Höhen und Tiefen ist lautstärkeabhängig. Die Lautstärke ist wiederum abhängig vom Wirkungsgrad der Lautsprechers und der Leistung, die der Verstärker gerade bringt. Von daher ist eine einstellbare Loudness, wie die von Elektor im Prinzip richtiger........

Irgendwie dachte ich immer die Loudness-Schaltung wäre nach ihrer Blütezeit in den Siebzigern im Lauf der Achtziger ausgestorben


Dem ist leider so!

Aber warum?

Werden die Menschen seitdem genetisch verändert vom Storch ausgeliefert?

Mein Loudnessproblem

mfg seifenchef
tsaG1337
Stammgast
#21 erstellt: 24. Okt 2012, 23:51
Hi,

Da mein Selbstbau Röhrenverstärker komplett elektronisch gesteuert wird (sowohl Lautstärke als auch (abschaltbare) Tone Regler) würde ich es gerne Softwareseitig implementieren. Gibt es zufällig eine passende Funktion oder Lautstärke Kurve?

Grüße

Patrick

EDIT: Hat sich erledigt, habs auf Wikipedia gefunden
http://de.wikipedia.org/wiki/Gehörrichtige_Lautstärke

EDIT2: Würde mich jedoch auch über mehr Infos freuen


[Beitrag von tsaG1337 am 25. Okt 2012, 00:06 bearbeitet]
seifenchef
Inventar
#22 erstellt: 28. Okt 2012, 11:17
Hi tsaG1337!

Ja interessant.

Hier ist noch etwas erklärt.

http://www.mu-sig.ho...kustik/Akustik06.htm

Ich traue mir nicht zu eine solche Schaltung zu entwicklen, und hätte gern auf die Variante Bausatz gesetzt, aber da scheint es nix zu geben.

Ich werde nun einen Receiver mit moderner Loudness ausprobieren, bspw. Onkyo TX-NR807 mit dynamischem EQ, falls mir dort dann die "Klangregelung an sich" zu schwach ist, ist die vermutlich leichter nachzurüsten als eine "ordentliche" Loudness... ?


gruß seifenchef
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Loudness
richi44 am 01.08.2011  –  Letzte Antwort am 04.08.2011  –  10 Beiträge
Loudness abschalten
peterpantau am 02.06.2017  –  Letzte Antwort am 10.08.2017  –  7 Beiträge
Loudness und Kopfhörer-Hifi
TrueHighFidelity am 21.08.2023  –  Letzte Antwort am 24.08.2023  –  8 Beiträge
einstellbare Loudness passiv und abschaltbar
Ste_Pa am 13.08.2016  –  Letzte Antwort am 11.09.2016  –  19 Beiträge
Verstärker-Eigenbau
Morpheus1979 am 27.01.2004  –  Letzte Antwort am 28.01.2004  –  5 Beiträge
Loudness u Phasenverschiebung selber bauen
woody32 am 15.01.2008  –  Letzte Antwort am 21.01.2008  –  4 Beiträge
Eigenbau Verstärker?
Soundcheck454 am 22.03.2006  –  Letzte Antwort am 23.03.2006  –  14 Beiträge
Verstärker selbstgebaut/Info
Projazzohr am 24.01.2016  –  Letzte Antwort am 14.08.2020  –  20 Beiträge
Subwoofer Verstärker Eigenbau/Kauf
SagIchNicht5582 am 21.12.2017  –  Letzte Antwort am 23.02.2018  –  12 Beiträge
Verstärker Eigenbau - Fragen
Michael-r am 28.08.2011  –  Letzte Antwort am 22.09.2011  –  11 Beiträge

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.736 ( Heute: 11 )
  • Neuestes Mitgliedwonieryn
  • Gesamtzahl an Themen1.551.115
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.538.485

Hersteller in diesem Thread Widget schließen