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Mikrofonvorverstärker inkl. Phantomspeisung im Selbstbau gesucht.

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Verrückter
Inventar
#101 erstellt: 31. Okt 2006, 13:39

zucker schrieb:
Timo,

wenn so, dann mit dem

Die Ausgänge bekommen jeweils 300R 1% und 220p gen Masse, jeder Ausgang in Serie 10µ + 250µH ala Stromdrossel von Epcos und nach der Drossel gen Masse je 220p > XLR.
2 und 7 bekommen je 10µ Tantal von ihren Ua zurück.
Fertig und HF tauglich.


TIKI, hast Du den SSM auch?
Verrückter
Inventar
#102 erstellt: 31. Okt 2006, 14:33
@Tiki


tiki schrieb:

Die kann man gleich als Serienzener verschalten (Pin 1+3 und 4+6 jeweils kurzschließen, Pin 2+5 frei lassen).


Welche Dioden soll ich gegen "Deine" tauschen? D1 und D4?
Verrückter
Inventar
#103 erstellt: 31. Okt 2006, 14:42
So, nun mal wieder eine Variante.

Ich habe die Bauteilbezeichnungen geändert!!!

Die "Diodengeschichte" habe ich noch nicht berücksichtigt.

@Tiki, es ist jetzt png. Wieviel Farben?

richi44
Hat sich gelöscht
#104 erstellt: 31. Okt 2006, 14:54
Einfach noch ein paar Überlegungen aus der Studiopraxis:
Mikverstärker werden normalerweise so gebaut, dass sie einige 1000 V gegen Gehäuse (Funken) vertragen. Die Miks selber mit ihrer extrem hochohmigen Schaltung vertragen keine hohen Spannungen auf ihre Anschlüsse. Und sie sind immer recht gut geschirmt, weil ein Brummen sonst unausweichlich wäre. Und daher müssen auch die Verstärker keine extrem hohen Spannungsspitzen auf ihre Anschlüsse vertragen.

Das alles zeigt, dass im Studiobetrieb wie auch bei Übertragungen und Beschallungen im Freien oder beliebigen Räumen die Gefahr einer statischen Entladung nicht gross ist. Wenn man in der Praxis das Kabel anfasst, so hat man als erstes Kontakt mit dem Schirm. Und wenn es da zu Stromschlägen nennenswerten Ausmasses käme, würden die Monteure barfuss arbeiten, um keine statischen Ladungen aufzubauen oder sich diesen auszusetzen.

Ich würde daher im Gegensatz zu Timo diesen Aspekt nicht so hoch bewerten, weil er in der Praxis nicht wirklich relevant ist. Und ein Sender riskiert ja nicht eine Direktübertragung, bloss weil da der EMV-Schutz nicht ausreicht. Das ist alles ausgetestet und bei vielen Fabrikaten sind nicht mal die Dioden eingebaut.
Es gibt aber Pulte, deren Mikverstärker das Zeitliche segnen, wenn man die Phantomspeisung im Betrieb ein und ausschaltet (oder sie gehen im besten Fall in die Latch-Stellung). Bei diesen Dingern helfen Zenerdioden.

Und noch zum symmetrischen Ausgang: Die Frage ist generell, ob Stefan einen symmetrischen Ausgang will und braucht. Es ist ja noch nirgends geklärt (oder ich habe es nicht gelesen), was mit dem Ding wirklich angestellt werden soll. Ein symmetrischer Ausgang macht sicher Sinn, wenn man lange Kabel einsetzen muss, die möglicherweise parallel zu Netzleitungen verlaufen, also Studio-Installationen. Nur ist noch nicht klar, ob das hier auch so werden soll. Dies mal generell.

Zum zweiten muss klar sein, wie der symmetrische Eingang des nachfolgenden Gerätes gestaltet ist. Wenn er einen Eingangstrafo hat, ist er erdfrei und somit muss der Schirm der Leitung nur einseitig aufgelegt werden, wenn beide Geräte mit dem Schutzleiter des Netzes verbunden sind (damit nicht zu hohe Spannungen an den Gehäusen möglich werden).

Ist der Eingang aber genau so "servosymmetrisch" wie die vorgeschlagenen Ausgangsschaltungen, ist er nicht mehr erdfrei und die Masseverbindung ist wichtig. Damit entsteht aber die Gefahr einer Brummschleife. Legt man hingegen bei servosymmetrischen Schaltungen den Schirm nur einseitig auf, so beziehen sich die Signale jeweils auf die eigene Gerätemasse. Besteht zwischen den Massen (verschiedene Steckdosen und Schutzleiter) eine Potenzialdifferenz, so belastet diese die Gleichtaktunterdrückung. Es kann also trotzdem brummen. Und ab einer bestimmten Höhe dieser Potenzialdifferenz wird der Verstärkereingang übersteuert (momentane Potenzialdifferenz + Nutzsignal zusammen grösser als die Speisespannung).

Diesem Problem kann man nur mit einem trafosymmetrischen Geräteeingang begegnen. Wenn dies nicht der Fall ist, ist man mit der symmetrischen Leitungsführung nicht viel weiter als mit einer asymmetrischen.

Wenn man einen trafosymmetrischen Eingang hat, kann man aber auch ein asymmetrisches Gerät brummfrei betreiben. Das beste Beispiel sind die Neumann-Mikrofone, die an symmetrische Eingänge angeschlossen werden, das Audiosignal aber NUR auf Pin 2 führen. Pin 3 ist mit einem Elko mit Masse verbunden. Und was bei Mikpegeln funktioniert, geht auch bei Hochpegel.

Es ist daher fraglich, ob ein weiterer exotischer OPV engesetzt werden soll, der möglicherweise keinen echten Nutzen bringt. Aber wie gesagt, das muss erst abgeklärt werden.
Verrückter
Inventar
#105 erstellt: 31. Okt 2006, 15:43
Hallo Richi,

ich möchte das Gerät als Messverstärker nutzen, es aber so "universell" wie möglich gestalten.

Auf der Suche nach dem SSM bin ich per Zufall auf Tiki gestossen. Der gibt mir welche, möchte aber gern auch einen MicPre haben.

Ich würde es nun, bezüglich symmetrischen Ausgang, so machen, dass ich eine Platine ohne und eine mit mache. Oder auch "einfach" schaltbar gestalten. Dann könnte man den Schalter und die sym. Schaltung auch unbestückt lassen.

Das heißt, wenn die Schaltung jetzt komplett ist, mit evtl. Ausnahme der "Tiki-Dioden", wäre ich mit der Schaltungsentwicklung mehr oder minder am Ende

Habe ich das mit den Dioden denn richtig verstanden (D1 und D4 gegen die "Tiki-Dioden" tauschen)? Wenn ja, ist auch das ja nun u.U. auch kein großer Aufwand.

Was ich noch möchte, ist eine Pegelabsenkung um 10 und 20 dB. Idealerweise mit dem Drehschalter. Der soll also STellunge wie folgt haben: -20 bis +60 in 10 dB Schritten und die Feinregelung soll weitern so fluppen wie bisher.

Gruß

Stefan
richi44
Hat sich gelöscht
#106 erstellt: 31. Okt 2006, 16:04
Grundsätzlich könnte man am Ausgang einen zweiten OPV als Inverter anbringen. Dann kann man wahlweise an beiden symmetrisch oder an einem nur Asymmetrisch abnehmen. Es ist dann zwar keine servosymmetrische Schaltung, was aber eigentlich keine Nachteile bringt, sondern man bezieht sich immer auf Masse, man hat also einen zweiten Ausgang. Ich werde es nachher noch kurz zeichnen. Dann würde ich als Offset-Killer einen einfachen FET (TL071) einsetzen und als Nachverstärker den NE5532 für beide Ausgänge.
Der symmetrische Ausgangspegel wird bei meiner Schaltung automatisch um 6dB höher als der asymmetrische.

Die Dämpfung müsste man vor dem Eingang anbringen. Die Frage ist nun, ob sie auch für Mik tauglich sein soll (was eigentlich wenig Sinn macht) oder ob sie nur für Hochpegel (ohne Phantom) betrieben werden soll.

Schaltbilder folgen.
richi44
Hat sich gelöscht
#107 erstellt: 31. Okt 2006, 17:46

Ich habe die Dämpfung mal mit Phantom am Eingang gezeichnet, kann man aber entsprechend umzeichnen und neu berechnen.
Am Ausgang stehen jetzt die beiden Phasenlagen a und b zur Verfügung, für asymmetrischen Betrieb Phase a (PIN 2) wählen.
Da das übliche Bilderprogramm nicht will, habe ich es mit einem anderen hochgeladen. Die Zeichnung ist aber nach 1 Monat weg, also bitte ins richtige Originalschema übernehmen:
Verrückter
Inventar
#108 erstellt: 31. Okt 2006, 20:04
Mh, zweierlei Fragen zum Verständnis.

1. Symmetrischer Ausgang. In Konsequenz müsste da doch noch ein Schalter rein, in Stellun Asymmetrisch = Ausgang invers in der Luft und XLR Pin 3 an Masse. Oder?

2. Dämpfung. Derzeiziger gezeichneter Zustand ist +-0dB. Anderer Schaltzustand = -10dB. Warum ist dann Rc da? Was ist mit -20dB? Und ließe sich das nicht noch über den Drehschalter lösen(3x4Schaltstellungen=8Stellungen für das vorhandene Netzwerg RG und 4 Stellungen für die Dämpfung?

Gruß

Stefan

P.S: Richi, Du schriebst irgendwo, dass Du in Rente bist. Was hast Du denn beruflich vorher gemacht, wenn ich fragen darf?
tiki
Inventar
#109 erstellt: 31. Okt 2006, 22:27
Hallo Richard,

ich möchte Dir keineswegs auf die Füße treten, Deine Studioerfahrung kann ich natürlich nicht vorweisen.
Meine Erfahrung liegt eher im Industrie-/Entwicklungs-/Raumfahrtbereich. Und dort ist die ESD-Festigkeit Pflicht. Es zählt nicht "Weil wir das schon immer so gemacht haben." oder "Bisher ist noch nie was passiert.", sondern die Einhaltung der jeweils relevanten Normen und Standards plus der zugehörigen Prüfungen (eigentlich für jedes in Verkehr gebrachte Gerät).
Insofern bitte ich um die Einfügung der ESDAs oder einer anderen ESD-festen Lösung (denn es gibt reichlich Berichte über subtile, nichtfatale Schäden an ICs durch ESD-events), weil ich auch ein Abnehmer der hiesigen Schaltung bin, zumal sich der Aufwand Grenzen hält.

Die Ausgangssymmetriegeschichte kann ich nicht beurteilen, Wenn Du die einfachere Symmetrierung für günstiger als die servosymmetrierte hältst, gerne. Wobei Henry schon u.a. mit der HF-Festigkeit seiner Variante warb...
Auch dort gilt: "Ich bitte um den symmetrischen Ausgang", ggf. als Bestückungsvariante.
Folgendes schrieb ich dazu sinngemäß an Stefan in einer separaten Email:
"Es gibt sicher noch reichlich weitere Interessenten, wenn man den Micpre in ein 1HE Rackeinschub zaubert, zusammen mit einem kleinen, guten Zweikanalleistungsverstärker mit vielleicht 10...50W und einer ordentlichen, funktionierenden USB-Soundkarte und der Ergänzungsmimik aus der Arta-Meßbox, also ein paar Schaltern, Widerständen und Verbindungen. Dann _müssen_ alle Anschlüsse außer dem Netzkabel vorn sein. Das kann alles modular sein, also einzelne Leiterplatten, die nebeneinander an die Frontblende zu schrauben sind."
Sollte man stattdessen Ausgangstrafos einsetzen?
Danke!
richi44
Hat sich gelöscht
#110 erstellt: 01. Nov 2006, 08:47
@ Stefan
Wenn man die einfachste symmetrische Schaltung wählt, also jene, die ich vorgeschlagen habe, so hast Du immer Ausgänge, die sich auf Masse beziehen. In diesem Fall würde ich zusätzlich zum XLR eine Cinchbuchse einbauen, die an Masse und an Pin 2 des XLR angeschlossen ist. Damit hast Du das Signal in beiden Varianten und mit beiden üblichen Steckerarten dauernd zur Verfügung.

Bei der Dämpfung werden entweder die Längswiderstände überbrückt und der Querwiderstand nicht eingeschaltet oder die Längswiderstände sind im Signalzweig und es ist ein Querwiderstand eingeschaltet. Somit hast Du keine Dämpfung oder Du hast eine Dämpfung. Und als Querwiderstand habe ich zwei Werte angegeben, den höheren für 10dB Dämpfung und den kleineren für 20dB.
Du kannst das sicher mit dem "Hauptschalter" verknüpfen, nur wird die Sache dann etwas kompliziert, weil Du einerseits bei SSM 0dB Verstärkung noch zwei weitere Stufen mit selber Einstellung brauchst (kein Problem, da ja der Schalter "offen" ist), andererseits musst Du die zwei Umschalter haben, die die Längswiderstände überbrücken und einen zusätzlichen, welcher einen der beiden (oder keinen) Querwiderstand aktiviert. Das würde sich am besten über kleine Relais lösen lassen, die vom Hauptschalter bedient werden.
Die Frage ist aber, ob diese Dämpfung nötig ist. Wenn Du von symmetrischen Geräten ausgehst, so hast Du im Normalfall einen Normpegel von z.B. +6dBU. Dieser Pegel wird vom SSM problemlos vertragen, da ist sogar noch einiges an Headroom drin. Somit wäre die Dämpfung nicht nötig. Was man dann ändern müsste, wäre die Widerstandsgeschichte beim OPV, denn durch die Symmetrierung bekommen wir am Ausgang eine Verstärkung von 6dB, wir sollten aber in Minimalstellung eher eine leichte Dämpfung haben.
Oder die andere Variante wäre, wie sonst üblich eine schaltbare 20dB-Dämpfung zu verwenden, die wie die Phantomspeisung über einen separaten Schalter bedient wird.
Wenn Du Dir fertige Mikverstärker anschaust, so haben die normalerweise eine feste Verstärkungsanpassung (in 6dB-Stufen) oder fest (in 10 oder 20dB) plus eine variable. Zusätzlich gibt es Schalter für die Phase, für die Phantom und für eine Dämpfung als Line-Eingang. Sofern eine solche 20dB-Dämpfung eingebaut ist, lässt sich die Verstärkung am Hauptschalter nicht unter 20dB einstellen, sodass mit minimaler Verstärkung und Vordämpfung gerade V=1 erreicht wird.

Noch kurz zu mir: Sohn eines "Radiofritzen" mit eigenem Geschäft, das Zeug mit der Muttermilch bekommen, mit 14 die erste Röhren-Stereoendstufe gebaut (vorher schon mindestens 5 andere Röhrenverstärker), Lehre, Gesellenzeit, Meisterprüfung, Mitarbeit im elterlichen Geschäft.
Im Zuge der Warenhäuser und ähnlich blöder Märkte vor 23 Jahren das eigene Geschäft aufgegeben und Stelle beim Schweizer Fernsehen angetreten. Reparatur aller Dinger, die nicht mehr tönen, also Tonbandgeräte Verstärker, Mischpulte, Plattenspieler ....
Teilweise Entwicklung von Geräten, die es so im Handel nicht gibt, hauptsächlich im Bereich Kommunikation (Gegensprechanlagen), Signalisation, Steuerungs-Interfaces.
Vor etwa 12 Jahren intern in die technische Planung gewechselt = Studio Neu- und Umbauten, Schwerpunkt Audio, Kommunikation, Signalisation, Netzversorgung. Nicht mehr so viel gebastelt, sondern basteln lassen
Vor 4 Jahren Herzkasper und nach einem weiteren Jahr in der Firma in Frührente. Und dieses Frühjahr wäre ich regulär in Rente gegangen.

@ Timo
Die Geräte der Studiotechnik unterliegen natürlich auch solchen Prüfungen. Da ich das nicht nachprüfen muss(te), sind mir die Details nicht bekannt, bekannt ist mir einfach die Konstruktion und Schaltungstechnik, die da zur Anwendung kommt.
Ich bin sicher nicht gegen ESD-kompatible Lösungen. Ich sehe das Ganze einfach mehr von der Praxis. Wenn sich derartige statischen Ladungen aufbauen, wird kein Sänger ein Mikrofon in die Hand nehmen, kein Kameramann sein Gerät anfassen und niemand einen Türgriff berühren. Und unter diesen Gesichtspunkten reichen einfachere Massnahme vollumfänglich aus, wie sich anhand der Schaltungen der eingesetzten Geräte erweist.

Zum ganzen Symmetriezeugs:
Gute Schaltungen mit Ausgangstrafos sind sehr selten. Es gibt von Studer (Studio-Revox) eine Bal-Unit, also einen Symmetrier- Asymmetrierverstärker mit Trafos im Ausgang, der bei 200 Ohm Last noch +21dBU liefert und das mit einem Klirr (Irrtum vorbehalten, ich zitiere auswändig) von 0,1% bei 30Hz.
Das geht nur mit einigen Tricks (negativer Ri der Ausgangsschaltung) und dementsprechend speziellen Trafos.
Viel interessanter ist der symmetrische Eingang. Hier kommt ein kleiner, geschirmter Neutrik-Trafo zum Einsatz, allerdings nicht als Spannungstrafo, sondern als Stromübertrager. Der erste IC ist als Nullohm (also mit Noninvers an Masse, bezw. mit leicht negativem Re, also leichte Rückkopplung auf den Noninvers) geschaltet, sodass am Trafo praktisch Spannung NULL steht. Die Eingangsimpedanz wird rein ohmisch durch 2 Längswiderstände erreicht. Damit sind fast beliebige Pegel (+26dBU) bei Klirr unter 0,01% bei Frequenzen von 30Hz machbar und es ist ein Frequenzgang von etwa 18Hz bis über 20kHz mit rund 0,1dB Abweichung realisiert.

Wenn solche Eingänge am nachfolgenden Gerät eingesetzt werden, ist es nicht nötig, den Ausgang des Mikamp mit einem Trafo zu bestücken.

Generell ist die ganze Geschichte so lange kein Problem, als alles ab der gleichen Steckdose betrieben wird. Sobald dies nicht der Fall ist, treten Probleme auf, wenn sich das Signal auf Masse bezieht und nicht mindestens an einem Ort durch einen Trafo getrennt wird. Wenn wir also an den Mikamp irgend ein Behringer Ding anschliessen, entstehen die Probleme, die auch in jedem Studio mit Behringer Mischern auftreten: Es brummt und fiept.
Und was die HF-Festigkeit anbelangt, ist man natürlich immer im Klinch. Einerseits sollte ja der Mikverstärker ein Messmittel sein und damit den Frequenzgang nicht verschlechtern, andererseits möchte man eine optimale Störfestigkeit, was nach Bandbegrenzung verlangt. Störfeste Geräte haben einen Frequenzgang von 20kHz 0dB, 25kHz -3dB, 30kHz -20dB oder ähnlich. Da wird am Eingang gefiltert und in jeder Stufe die Grenze bewusst gesetzt und ausgereizt, damit möglichst keine Störungen hinein oder hinaus kommen. Das hat natürlich wieder Auswirkungen auf den Phasengang und die Gruppenlaufzeit.
Ich glaube, dass wir hier ohne stark an die Grenzen zu denken, eine vernünftige Konstruktion erreicht haben, die vermutlich nicht sonderlich störanfällig sein sollte.
Wollte man das jetzt aber professionell auswerten, müsste man da noch etliche Messungen und Versuche anstellen. Aber das würde den Rahmen einer "Bastelei" deutlich sprengen.
zucker
Inventar
#111 erstellt: 01. Nov 2006, 10:00
Hallo Richard,

ich bin von Deiner Symmetrierung überzeugt, zumal ich meine ähnlich gestalte, nur im negativen Zweig die V mittels Cermet exakt abgleiche.
Der Einwurf mit dem SSM 2142 beruhte nur auf dem obigen Schaltbild, bei dem 3 OPV eben diesen Ausgang herstellten.
Seit kürzerem verpasse ich jedem symm Ein- u. Ausgang diese Drosseln mit C und R. Damit ist ziemlich sichergestellt, daß ein Funktel. in der Nähe nicht viel Schaden anrichten kann.
Als Gegenstück zum SSM 2142 kann im Empfänger ein SSM 2141 verwendet werden, ebenfalls ein Instr. OPV. Auch der neuere INA 163 ist für diese Zwecke bestens geeignet, nur, mir sind die Dinger einfach zu schade für 0db Audiosachen. Da tun es 3 5532 + einer für den Offset (oder FET OPV dafür) genauso gut. Mit handverlesenen auf 1R ausgemessenen R`s sind 70db CMMR immer möglich.

Da es sich hier um einen Mikro VV handelt, ist der Einsatz dieser fertigen Instr. OPV sicher sinnvoll. Eine Trafosymmetrierung ist schon anstrebsam, scheitert aber oft an den Preisen für die Dinger. Neutrik will für seine um die 40€ pro Stück und das ist dann bei mehreren doch ein bisschen heftig.

Setzt man bei elektr. symm. Ausgängen die Masseleitung nur im Empfängerteil ab, also nur am Eingang des Entsymmetrierers, dann bleibt der Brumm auch bei unterschiedlichen Netzpotentialen aus und der Bezug ist trotzdem gegeben, da der Eingang fest mit dem Ausgang des Quellgerätes geklemmt ist.
Und mit den D`s am Eingang des Instr. OPV dürfte sich die Mitte nicht verschieben, so daß der CMMR nicht leidet.

Das ist zumindest das, was ich aus der Erfahrung her schreiben kann und da hat es in letzter Zeit doch etwas von gehabt, zumal ich eben diese Dinger vom großem Ohr zur Genüge anwenden muß.
Das es aber eben auch mit elelk. Symmetrierer gut geht, zeigt Yamaha eindrucksvoll mit zB. der MG 24 (32) Mixerserie.

Nun gut, das bloß mal so als Zwischenruf.

Nebenbei Timo, die Drossel am Ende oder Anfang macht es nicht alleine. Eine saubere Leiterzugführung mit Kerben und Einbuchtungen, sowie platzierter Durchkontaktierung bringt dann erst den gewünschten Effekt. Das ist wohl eine Wissenschaft für sich und es hat doch eine Weile gedauert, bis ich die Dinge aus dem Buch "Trilogie der Induktivitäten" von Würth (mir sehr freundlicherweise von einem Forenmitglied für umme vermacht) annähernd verstanden habe. Und dennoch sind einige Dinge noch im Dunkeln.

richi44
Hat sich gelöscht
#112 erstellt: 01. Nov 2006, 10:43
Zur ganzen Symmetriererei:
Es gibt generell zwei Paar Stiefel: Mik und Line.
Bei Mik dient der Trafo einmal der Symmetrierung und zweitens der Pegel- und Impedanzanpassung.
Im Studiobereich darf ein Mikverstärker im Maximum 5dB rauschen, das bedeutet, dass er bei einem Eingangsabschluss von 200 Ohm, Zimmertemperatur und maximaler Verstärkung eine eigene Rauschspannung (auf den Eingang bezogen) von -124,6dBU haben darf. Die 200 Ohm rauschen nämlich mit -129,6dB.
Diesen Wert erreicht man mit einem normalen NE5534 nicht, da diese Rauschzahl bei einer Impedanz von etwa 5k entstehen würde. Nimmt man also am Eingang einen Trafo von 10 oder 12dB, so erreicht man diese Daten.
Die andere Möglichkeit ist, eine Schaltung mit parallel geschalteten Transistoren zu verwenden, wie sie in den SSM verbaut sind. Wenn die Schaltung dann explizit als Mikverstärker ausgelegt wird, kann man durch Ruhestromanpassung (Wahl der richtigen Konstantstromquelle im IC) das minimale Rauschen auf diese 200 Ohm Quellwiderstand festlegen.
Verwendet man aber den Eingangstrafo, muss dieser zwingend als Spannungsübersetzer arbeiten (also nix mit Nullohmtechnik) und damit sind seine Klirr- und Frequenzganganteile unabänderlich eingepflanzt. Da braucht es dann schon recht trickreiche Schaltungen, diese Fehler wieder auszukompensieren.

Bei Linepegeln bewährt sich die Nullohmschaltung mit dem Eingangstrafo aber bestens. Und da spielt es auch keine Rolle, dass ein 1:1-600 Ohm Trafo bei tiefen Frequenzen klirrt oder Frequenzgangfehler produziert. Das alles tut er nur, wenn er direkt als Spannungsübertrager funktioniert. Wenn man also einen Vergleich zieht zwischen einem Neutrik und einem Studio-Linienübertrager, ist Platzbedarf, Klirrfreiheit, Frequenzgang und vor allem Preis eindeutig auf Seite des Neutrik.

Etwas Generelles zu den symmetrischen Schaltungen aufgrund eines tatsächlichen Beispiels:
Ein Gebäude links der Strasse, eines rechts. Links der zentrale Schaltraum für alle Zu- und Abgänge, rechts die Tagesschau. Beide Gebäude mit eigener Hochspannungsleitung, Trafo und eigener Schutzerde. Durch die verschiedenen Netzfilter getakteter Geräte entstehen ansehnliche Erdströme, die sich als Spannungsdifferenz der beiden Erden in der Grösse von 7V äussern.
Wenn man nun zwei Geräte einbaut, ein Quellgerät in der Tagesschau und ein Empfangsgerät im Schaltraum, so beziehen sich die Ein- und Ausgänge bei servosymmetrischen Schaltungen immer auf das Gehäuse, Nullvolt und Betriebserde. Da wir aber die Differenz der Erden haben, ist dem Signal am Empfänger die 7V Brumm überlagert. Und damit kommt seine Eingangsschaltung in die Begrenzung. Es ist also ohne Trafo nicht möglich, diese Geräte zusammenzuschliessen. Und innerhalb jedes Komplexes ergibt sich durch die Videoverbindungen (eine Kamera hat Video UND Audio) immer eine Verknüpfung mit der Betriebserde.

Nur durch den Einsatz von trafosymmetrierten Empfangsgeräten kann man das Audiosignal einwandfrei von der Betriebserde entkoppeln.
Verrückter
Inventar
#113 erstellt: 01. Nov 2006, 12:01
Hallo,

ich habe mal wieder einen aktuellen Plan.

Dazu zwei Fragen

- Was ist mit der Offsetregelung des TL071? Kann die einfach offen bleiben?

- Was passiert, wenn ich an den XLR Ausgang ein XLR-Klinke Kabel anschließe? Ist dann Pin 3 sowieso nicht belegt? Falls doch, was sagt dann beispielsweise eine Soundkarte dazu?

Eine Bitte

- Prüft doch mal mein Dämpfungsnetzwerk. Passt das so? Insesondere die R-Dimensionierung?

Gruß

Stefan

richi44
Hat sich gelöscht
#114 erstellt: 01. Nov 2006, 13:03
Das passt alles!!
Wenn Du an den XLR-Anschluss ein Kabel ür asymmetrischen Betrieb anschliesst ist es am besten, wenn Du das Kabel selber fertigst, also einfach nur Pin 1 und 2 benutzen und 3 offen lassen.
Der Vorteil meiner Schaltung ist, dass man eben Pin 3 offen lassen kann. Man kann aber auch (wie ich an anderer Stelle schon beschrieben habe) Pin 3 über 680 Ohm an Masse legen. Das hat bei dieser Schaltung keine Nachteile.
Wenn man servosymmetrische Ausgänge benutzt, muss Pin 3 an Masse sein oder jedenfalls Massebezug bekommen. Das kann durch eine Masseverbindung geschehen, die in meiner Schaltung eher schädlich ist, aber auch über besagte 680 Ohm, was zu einer hohen Ausgangsimpedanz führt.

Ich empfehle daher diese einfache Art und die Kabel einfach selbst fertigen, oder wie erwähnt einen asymmetrischen Ausgang mit einer Cinchbuchse zusätzlich einfügen.
Verrückter
Inventar
#115 erstellt: 01. Nov 2006, 13:13

richi44 schrieb:
Das passt alles!!



Super

So, nun zur Bauteilauswahl. Dazu später mehr

Nochmals vielen Dank an alle, die bisher halfen

Stefan
Verrückter
Inventar
#116 erstellt: 01. Nov 2006, 13:27
Achso, passt auch das offen lassen der Offset Anschlüsse des TL071?
richi44
Hat sich gelöscht
#117 erstellt: 01. Nov 2006, 13:51
Das ist im ALLES enthalten
Verrückter
Inventar
#118 erstellt: 01. Nov 2006, 14:56

richi44 schrieb:
Noch kurz zu mir: Sohn eines "Radiofritzen" mit eigenem Geschäft, das Zeug mit der Muttermilch bekommen, mit 14 die erste Röhren-Stereoendstufe gebaut (vorher schon mindestens 5 andere Röhrenverstärker), Lehre, Gesellenzeit, Meisterprüfung, Mitarbeit im elterlichen Geschäft.
Im Zuge der Warenhäuser und ähnlich blöder Märkte vor 23 Jahren das eigene Geschäft aufgegeben und Stelle beim Schweizer Fernsehen angetreten. Reparatur aller Dinger, die nicht mehr tönen, also Tonbandgeräte Verstärker, Mischpulte, Plattenspieler ....
Teilweise Entwicklung von Geräten, die es so im Handel nicht gibt, hauptsächlich im Bereich Kommunikation (Gegensprechanlagen), Signalisation, Steuerungs-Interfaces.
Vor etwa 12 Jahren intern in die technische Planung gewechselt = Studio Neu- und Umbauten, Schwerpunkt Audio, Kommunikation, Signalisation, Netzversorgung. Nicht mehr so viel gebastelt, sondern basteln lassen
Vor 4 Jahren Herzkasper und nach einem weiteren Jahr in der Firma in Frührente. Und dieses Frühjahr wäre ich regulär in Rente gegangen.


Aber die Zeit als Kind, Geschäft usw. hast Du auch in der Schweiz verbracht?! Da gab es auch die Zeiten mit den Märkten etc.?

Gruß

Stefan
Verrückter
Inventar
#119 erstellt: 01. Nov 2006, 14:59

Verrückter schrieb:

richi44 schrieb:
Das passt alles!!



Super

So, nun zur Bauteilauswahl. Dazu später mehr

Nochmals vielen Dank an alle, die bisher halfen

Stefan



Obwohl, mir fällt gerade ein, dass das Netzteil noch fehlt.

Hat da jemand ne Idee? Es soll ein Steckernetzteil werden, woraus die +/-15V (Spannungsaufbereitung nicht im Steckernetzteil) kommen und im MicPre soll daraus irgendwie die Phantomspannung erzeugt werden.

Gruß

Stefan

P.S. Oder soll ich einen Thread aufmachen, mit dem Titel Netzteil für ein Mic Pre?
tiki
Inventar
#120 erstellt: 01. Nov 2006, 15:42
Hallo Stefan,

TL071 in allen Ehren, aber ich schickte Dir doch die AD824!
Die kannst Du nach Belieben verbraten, schlechter als die 071 sind sie keineswegs.
Verrückter
Inventar
#121 erstellt: 01. Nov 2006, 15:48

tiki schrieb:
Hallo Stefan,

TL071 in allen Ehren, aber ich schickte Dir doch die AD824!
Die kannst Du nach Belieben verbraten, schlechter als die 071 sind sie keineswegs.


Ich kann ja auch die AD824 einplanen, aber den TL071 bekomme ich bei Reichelt. Ich möchte schon schauen, dass ich die Bauteile auch leicht bekomme. Man weis ja nie, was in Zukunft noch so kommt. Und wenn es egal ist, dann spar ich sogar noch Platz (Eagle light...)

Siehst Du da Probleme? Oder meinst Du auch, dass es egal ist, welchen OP der beiden ich einsetze?

Gruß

Stefan

P.S. Hab Dir gerade noch ne Mail geschickt. Wäre schön, wenn Du kurz Zeit hast...
Verrückter
Inventar
#122 erstellt: 01. Nov 2006, 21:44
So, ich hab den Plan noch einmal überarbeitet, Die Schaltung ist gleich geblieben, außer die Anschlüsse.

- Was ist mit dem Gehäuse der XLR? Sollten die auch auf Masse geschaltet werden?

- Was idt mit den polarisierten C´s. Lieber hochwertiger Elko oder Tantal?

Gruß

Stefan

P.S. Keiner eine Netzteilidee?

richi44
Hat sich gelöscht
#123 erstellt: 02. Nov 2006, 08:02
Wenn Du den Verstärker in ein Blechgehäuse einbaust (und das ist zwingend wegen der Abschirmung!!), werden die XLR-Buchsen automatisch durch die Montage geerdet.

Auf keinen Fall Tantal!
Tantal vertragen nullkommanichts mit falscher Polarität. Sie müssen also immer zwingend vorgespannt sein. Und auch dann sind sie im NF-Bereich nicht gerade das Gelbe vom Ei.
Verwende normale Elkos (höhere Qualitätsklassen sind kein Nachteil).
richi44
Hat sich gelöscht
#124 erstellt: 02. Nov 2006, 08:07
Noch ein Wort zum Netzteil, das ja noch fehlt: Du kannst natürlich ein Steckernetzteil verwenden, das nur einen Trafo hat, der 15V~ liefert und die ganze Gleichrichtung und Aufbereitung in der Verstärkerschaltung unterbringen.
Oder Du verwendest einen Trafo mit 2x15V und einmal 40V (oder 2x24V). Nur wirst Du sowas kaum in einer Grösse bekommen, die Du in ein Steckergehäuse einbauen kannst.
Mach Dir dazu mal Gedanken, wie der Steckertrafo aussehen sollte, dann kann man aufgrund dessen die Schaltung entwerfen.
Verrückter
Inventar
#125 erstellt: 02. Nov 2006, 08:26
V)
richi44 schrieb:
Noch ein Wort zum Netzteil, das ja noch fehlt: Du kannst natürlich ein Steckernetzteil verwenden, das nur einen Trafo hat, der 15V~ liefert und die ganze Gleichrichtung und Aufbereitung in der Verstärkerschaltung unterbringen.
Oder Du verwendest einen Trafo mit 2x15V und einmal 40V (oder 2x24V). Nur wirst Du sowas kaum in einer Grösse bekommen, die Du in ein Steckergehäuse einbauen kannst.
Mach Dir dazu mal Gedanken, wie der Steckertrafo aussehen sollte, dann kann man aufgrund dessen die Schaltung entwerfen.


Guten Morgen,

mir geht es darum, dass man notfalls auch mit Batterien (4x9V) den VV betreiben kann. Es muss also kein Steckernetzteil in dem Sinne sein. Ich dachte an einen Trafo mit 2x15 oder 12 Volt und daraus per Festspannungsregler die 2x15V erzeugen( wie weiter oben schon eingestellt, vielleicht LM statt yA Typen).

Bis hier alles kein Problem. Aber wie bekomme ich die 48V daraus? Denn Batteriebetrieb...

Ich habe im Netz eine Schaltung gefunden, die aber laut SimuProgramm nicht funzen soll, und auch "nur" 24V Phantomspannung erzeugt. Ich stell sie mal rein. Bitte ggf. unter der eigenen Festplatte speichen und dann ansehen, dann fluppts vielleicht besser.

Stefan

Verrückter
Inventar
#126 erstellt: 02. Nov 2006, 08:29

richi44 schrieb:
Wenn Du den Verstärker in ein Blechgehäuse einbaust (und das ist zwingend wegen der Abschirmung!!), werden die XLR-Buchsen automatisch durch die Montage geerdet.


Also die Gehäusepins am besten direkt mit Masse verbinden?!


richi44 schrieb:
Auf keinen Fall Tantal!
Tantal vertragen nullkommanichts mit falscher Polarität. Sie müssen also immer zwingend vorgespannt sein. Und auch dann sind sie im NF-Bereich nicht gerade das Gelbe vom Ei.
Verwende normale Elkos (höhere Qualitätsklassen sind kein Nachteil).


Ich habs mir fast gedacht (meine grauen Zellen werden langsam mobil)...

Was haltet ihr von Oscon? Oder vielleicht "normale" parrallel schalten, wegen ESR).

Stefan
tiki
Inventar
#127 erstellt: 02. Nov 2006, 10:10
Kein OSCON, weil die Spannungsfestigkeit nicht reicht und es Overkill ist. Die gehören ins Netzteil, wenn überhaupt.
Warum parallelschalten? ESR ist da vorn kein Problem, eher ein Verlustfaktor, aber der auch nur bei Filterschaltungen, wo es zu signifikanten Umladungen kommt. Hier soll der Elko quasi als AC-Kurzschluß fungieren, da zählt in allererster Linie Kapazität. Die Spannungsfestigkeit ruhig eine Klasse höher wählen, wenn sie temperaturfest sind (z.B. 105°C) ist es auch eher gut. Vielleicht nicht gerade bei reichelt oder Pollin kaufen, ich z.B. habe noch reichlich alte Bestände.

Ist Batteriebetrieb Zwang? Weiß selbst nicht so recht. Ich brauch es eigentlich nicht so recht, eine Steckdose findet sich fast immer. Mit Netzteil spart man sich den DCDC-Wandler, es reicht ein Spannungsvervielfacher.
Verrückter
Inventar
#128 erstellt: 02. Nov 2006, 10:16
Mir gefällt diese konservative Variante (auch sehr einfach) immernoch am besten, insbesondere wenn man den Batteriebetrieb aufgibt (Du hast ja Recht mit Deinen obigen Ausführungen).

richi44
Hat sich gelöscht
#129 erstellt: 02. Nov 2006, 14:18
Ich würde Dir auch von Batteriebetrieb abraten. So Zappelfilippe können doch schon ganz hübsch in der Schaltung "rumsauen". Ausserdem benötigt ein Messgerät oder ein Aufnahmegerät meist auch Strom, sodass es ohne Steckdose selten gut funktioniert.

Wichtig ist auf jeden Fall, dass die Phantomspeisung wirklich sauber ist. Nersteller wie Neumann verwenden für ihre Speiseadapter ganz einfach Längswiderstand und Zenerdioden zur Stabilisierung. Da kann man problemlos grosse Elkos parallel schalten, was bisweilen von den Spannungsreglern weniger geschätzt wird. Und sonst habe ich gerade etwas über Netzteile ins "Wissen" gestellt als Gedankenstütze. Darauf könnte man auch aufbauen.

Und zu Deinem Netzteil-Schaltbild: LED 2 und 4 bleiben dunkel
Verrückter
Inventar
#130 erstellt: 02. Nov 2006, 15:29

richi44 schrieb:
Ich würde Dir auch von Batteriebetrieb abraten. So Zappelfilippe können doch schon ganz hübsch in der Schaltung "rumsauen". Ausserdem benötigt ein Messgerät oder ein Aufnahmegerät meist auch Strom, sodass es ohne Steckdose selten gut funktioniert.


Du hast Recht abgehakt!!


richi44 schrieb:
Wichtig ist auf jeden Fall, dass die Phantomspeisung wirklich sauber ist. Nersteller wie Neumann verwenden für ihre Speiseadapter ganz einfach Längswiderstand und Zenerdioden zur Stabilisierung. Da kann man problemlos grosse Elkos parallel schalten, was bisweilen von den Spannungsreglern weniger geschätzt wird. Und sonst habe ich gerade etwas über Netzteile ins "Wissen" gestellt als Gedankenstütze. Darauf könnte man auch aufbauen.


Mh, meine Elektronikerzeiten sind zwar einige Jahre zurück, aber ich meine, meine Schaltung (evtl. gegen LM´s tauschen) dürfte eine gute Ausgangsspannung liefern. Das Rauschen dürfte eigentlich auch durch die C´s erledigt sein.

Meinst Du nicht, meine Schaltung wäre ok?


richi44 schrieb:
Und zu Deinem Netzteil-Schaltbild: LED 2 und 4 bleiben dunkel :D


Dunkle LED´s signalisieren auch etwas

Spaß bei Seite. Klar, sie werden getauscht.


Stefan

P.S. Was hälst Du denn von der Schaltung, die ich weiter oben auch noch eingestellt habe? Also die mit dem einen Trafo
richi44
Hat sich gelöscht
#131 erstellt: 03. Nov 2006, 10:19
Erste Antwort:
Ich habe auch meine Kindheit in der Schweiz verbracht. Da geboren, aufgewachsen, alt geworden und...

Zweite Antwort:
Ich vermeide es normalerweise, bei den Stabi 7815 und Familie grosse Elkos am Ausgang anzubringen. Der Regler ist prinzipiell so gebaut, dass er Spannungsschwankungen am Ausgang sehr rasch ausregelt, also Schwankungen von der Eingangsseite her, wie auch Lastschwankungen. Mit einem Elko von 10 Mikrofarad kann er diese Eigenschaft voll ausnützen, wenn er einen grösseren Elko bekommt, ist diese Ausregelung fast unmöglich, er arbeitet somit dauernd gegen den Elko. Und mit den 10 My plus Folie kann man das Rauschen ganz gut unterdrücken.
Wenn ich etwas präziseres haben muss, treibe ich entsprechenden Aufwand.

Die 48V Stabi-Schaltung würde mir für Phantom nicht ausreichen. Erstens will ich die 48V einstellen können (prinzipiell reicht es zwar, wenn sie auf 2% genau ist), zweitens will ich eine absolut saubere Spannung, also eine Spannung, die einen Ripple unter etwa 50 Mikrovolt aufweist. Wenn ich nämlich ein Neumann-Mikrofon verwende, das in sich asymmetrisch ist und Pin 3 des XLR über einen Elko an Masse legt, habe ich auf Pin 2 einen Spannungsteiler zwischen dem Phantomwiderstand von 6,8k und dem Ri des Miks von etwa 200 Ohm. Und wenn ich davon ausgehe, dass das Eigenrauschen des Miks bei etwa 2 Mikrovolt liegt und die Störspannung der Phantom nicht höher sein darf als das Eigenrauschen, komme ich mit der besagten Dämpfung auf eine Fremdspannung auf der Phantom von besagten 50 Mikrovolt. Ob das mit der relativ bescheidenen Schaltung erreicht wird, ist eine offene Frage.
Weiter soll bei mir eine Schaltung kurzschlussfest sein, denn ein unbeabsichtigter Kurzschluss ist nie auszuschliessen. Die Phantomspeisung ist aber nicht kurzschlussfest. Zwar liegt vor dem Kollektor ein Widerstand, aber wenn man den Emitter kurzschliesst, bleibt die Basis durch den Elko positiv, sodass diese Elkoladung über die be-Strecke abfliessen muss. Dies führt in der Regel zu einem zu hohen Basisstrom, sodass der Trans. durchschaltet und defekt ist. Die Phantomspannung wird dann gleich der Kollektrospannung, was nicht alle Miks vertragen.

Hier zwei Schaltbilder einer Speiseschaltung, die ich für ein spezielles Mischpult mit "absonderlichen" Spannungen gebaut habe. In einem dritten Bild wären noch die Speisungen für ein fernsteuerbares Grossmembran-Mik drauf, die für Dich aber keine Bedeutung haben. Dieses Mik benötigte Spannungen von 50V oder 15,8V (-10dB Empfindlichkeit) sowie regelbar 0 bis 100V / 0 bis 31,6V.
Für diese Versorgung sind im Netztrafo-Teil die 160V bereit gestellt. Der Trafo arbeitet mit 15V sekundär.
Weiter ist im Trafo-Teil eine stabilisierte 10V Versorgung gebaut, die für die Anzeigeinstrumente nötig war.
Diese unnötigen Bereiche habe ich im Schema entsprechend farbig markiert.
Auf dem eigentlichen Stabi-Schema ist unten eine hochstabile 12V Speisung gezeichnet, die für Tonadermikrofone verwendet wird. Bei diesen Miks wird auf Pin 2 die Tonaderspeisung über 180 Ohm zugeführt, Pin 3 liegt über ebenfalls 180 Ohm an Masse. Daher geht eine Ripplespannung bei Tonader direkt in die Störspannung ein.
Für Dich wäre wichtig, dass Du einfach eine saubere 12V Referenz zur Verfügung hast, also eine mit Zenerdiode und kräftigem Elko gesäuberte und stabilisierte Spannung. Diese würde die ganze untere Schaltung auf dem "HAPT" ersetzen. Daher habe ich auch diesen Bereich markiert.
Bei der eigentlichen Phantom-Stabischaltung könnte man andere Transistoren verwenden. Ich habe diese eingesetzt, weil die Schaltung prinzipiell mit jener für die 100V identisch ist und daher eine Betriebsspannung bis 160V ansteht.

Also, die zwei Schaltbilder einfach mal als "Hirn-Unterlage".


Übrigens ist die Veröfefntlichung dieser Schaltbilder kein Problem, denn die Sanel bin ich.

Und noch was: Bin die nächsten 2 Wochen im Urlaub.
zucker
Inventar
#132 erstellt: 03. Nov 2006, 17:17
Hallo Richard,

Du sollst doch nicht immer solche Fallen stellen.
Die D an der B des MPSA 43 muß annerschrum, das hatten wir schon mal.


Und noch was: Bin die nächsten 2 Wochen im Urlaub.

Und das geht so gleich gar nicht. Eine Genehmigung erfolgt nur nach Anfrage in 5facher Ausfertigung bei 4 Wochen Bearbeitungszeit.

Verrückter
Inventar
#133 erstellt: 03. Nov 2006, 20:46

richi44 schrieb:
Erste Antwort:
Ich habe auch meine Kindheit in der Schweiz verbracht. Da geboren, aufgewachsen, alt geworden und...

Zweite Antwort:
Ich vermeide es normalerweise, bei den Stabi 7815 und Familie grosse Elkos am Ausgang anzubringen. Der Regler ist prinzipiell so gebaut, dass er Spannungsschwankungen am Ausgang sehr rasch ausregelt, also Schwankungen von der Eingangsseite her, wie auch Lastschwankungen. Mit einem Elko von 10 Mikrofarad kann er diese Eigenschaft voll ausnützen, wenn er einen grösseren Elko bekommt, ist diese Ausregelung fast unmöglich, er arbeitet somit dauernd gegen den Elko. Und mit den 10 My plus Folie kann man das Rauschen ganz gut unterdrücken.
Wenn ich etwas präziseres haben muss, treibe ich entsprechenden Aufwand.

Die 48V Stabi-Schaltung würde mir für Phantom nicht ausreichen. Erstens will ich die 48V einstellen können (prinzipiell reicht es zwar, wenn sie auf 2% genau ist), zweitens will ich eine absolut saubere Spannung, also eine Spannung, die einen Ripple unter etwa 50 Mikrovolt aufweist. Wenn ich nämlich ein Neumann-Mikrofon verwende, das in sich asymmetrisch ist und Pin 3 des XLR über einen Elko an Masse legt, habe ich auf Pin 2 einen Spannungsteiler zwischen dem Phantomwiderstand von 6,8k und dem Ri des Miks von etwa 200 Ohm. Und wenn ich davon ausgehe, dass das Eigenrauschen des Miks bei etwa 2 Mikrovolt liegt und die Störspannung der Phantom nicht höher sein darf als das Eigenrauschen, komme ich mit der besagten Dämpfung auf eine Fremdspannung auf der Phantom von besagten 50 Mikrovolt. Ob das mit der relativ bescheidenen Schaltung erreicht wird, ist eine offene Frage.
Weiter soll bei mir eine Schaltung kurzschlussfest sein, denn ein unbeabsichtigter Kurzschluss ist nie auszuschliessen. Die Phantomspeisung ist aber nicht kurzschlussfest. Zwar liegt vor dem Kollektor ein Widerstand, aber wenn man den Emitter kurzschliesst, bleibt die Basis durch den Elko positiv, sodass diese Elkoladung über die be-Strecke abfliessen muss. Dies führt in der Regel zu einem zu hohen Basisstrom, sodass der Trans. durchschaltet und defekt ist. Die Phantomspannung wird dann gleich der Kollektrospannung, was nicht alle Miks vertragen.

Hier zwei Schaltbilder einer Speiseschaltung, die ich für ein spezielles Mischpult mit "absonderlichen" Spannungen gebaut habe. In einem dritten Bild wären noch die Speisungen für ein fernsteuerbares Grossmembran-Mik drauf, die für Dich aber keine Bedeutung haben. Dieses Mik benötigte Spannungen von 50V oder 15,8V (-10dB Empfindlichkeit) sowie regelbar 0 bis 100V / 0 bis 31,6V.
Für diese Versorgung sind im Netztrafo-Teil die 160V bereit gestellt. Der Trafo arbeitet mit 15V sekundär.
Weiter ist im Trafo-Teil eine stabilisierte 10V Versorgung gebaut, die für die Anzeigeinstrumente nötig war.
Diese unnötigen Bereiche habe ich im Schema entsprechend farbig markiert.
Auf dem eigentlichen Stabi-Schema ist unten eine hochstabile 12V Speisung gezeichnet, die für Tonadermikrofone verwendet wird. Bei diesen Miks wird auf Pin 2 die Tonaderspeisung über 180 Ohm zugeführt, Pin 3 liegt über ebenfalls 180 Ohm an Masse. Daher geht eine Ripplespannung bei Tonader direkt in die Störspannung ein.
Für Dich wäre wichtig, dass Du einfach eine saubere 12V Referenz zur Verfügung hast, also eine mit Zenerdiode und kräftigem Elko gesäuberte und stabilisierte Spannung. Diese würde die ganze untere Schaltung auf dem "HAPT" ersetzen. Daher habe ich auch diesen Bereich markiert.
Bei der eigentlichen Phantom-Stabischaltung könnte man andere Transistoren verwenden. Ich habe diese eingesetzt, weil die Schaltung prinzipiell mit jener für die 100V identisch ist und daher eine Betriebsspannung bis 160V ansteht.

Also, die zwei Schaltbilder einfach mal als "Hirn-Unterlage".


Übrigens ist die Veröfefntlichung dieser Schaltbilder kein Problem, denn die Sanel bin ich.


Ich hab mir die Schaltungen noch nicht genau angeschaut. Aber vielen Dank!


richi44 schrieb:
Und noch was: Bin die nächsten 2 Wochen im Urlaub.


Das geht aber jetzt garnicht. Ich bracuh Dich hier. Nein, Spaß bei Seite.

Ich wünsche Dir/Euch einen wunderbaren Urlaub!


Stefan

P.S. Wo gehts denn hin?
tiki
Inventar
#134 erstellt: 03. Nov 2006, 23:18
Hi Süßer,

Die D an der B des MPSA 43 muß annerschrum, das hatten wir schon mal.

Sicher? Was soll sie denn dann bewirken? Sorum versteh ich die Schutzfunktion gegen negative Spannungen an der B vom MPSA.
Wenn nicht: Bäcker, bleib bei Deinen Schrippen!
zucker
Inventar
#135 erstellt: 04. Nov 2006, 05:56
Liebster Timo,

guggst Du hier:



Das ist Richards Netzteil, geboren in einer kalten Winternacht im vergangenem Januar. Die Wehen hielten recht lange an, bis mir die D auf dem Plan auffiel. Kurzum hab ich sie mit der Hebammenzange gedreht und siehe da, die Spannung flutsche nur so.

Nu frag nicht ob vorher nichts oder alles kam, das hab ich vergessen aber wenn ich nicht irre, hat der MSP abgedichtet.
Die D wird wohl die Ube vorspannen sollen oder wenn nicht, dann tut sie es zumindest jetzt und der T ist voll regelbar.
Sein Plan ist
hier
Übrigens, das Teil von Richard ist genial, stabil und sauber.

richi44
Hat sich gelöscht
#136 erstellt: 04. Nov 2006, 08:09
Weil ich ja erst morgen fliege, kann ich heute noch was dazu sagen:
Ich erinnere mich nicht mehr an eine Diskussion betr. der Diode. Und in der Originalschaltung macht sie so rum auch Sinn, weil dort der IC mit +/- betrieben wird. Da könnte die Basis stark negativ werden. In dieser Schaltung haben wir aber nur positive Speisung, sodass der OPV-Ausgang nicht negativ werden kann. Das ist klar, dass die Diode keinen Sinn macht. Aber ich würde die Diode durch einen Widerstand von 2,2k ersetzen. Dann gibt es einen Spannungsteiler und der OPV kann tatsächlich eine vernünftige Ausgangsspannung liefern, so um die 3,5V oder mehr.
Aber eben, manchmal findet man einen Fehler erst, wenn man dem Gebilde nach längerer Zeit wieder begegnet...

Gruss und schöne Zeit.
Richi
zucker
Inventar
#137 erstellt: 04. Nov 2006, 09:37

Ich erinnere mich nicht mehr an eine Diskussion betr. der Diode.


Es ist schon im Feb. gewesen. Das Teil hing mit den Mikros von Dir zusammen. Deine lockere Aussage damals "Das hält die Zellen frisch"

Schönen Urlaub und erholt Euch gut.
tiki
Inventar
#138 erstellt: 04. Nov 2006, 11:20
Wie er sich windet, der süße Aal.
Jahaa, wenn der OPA nur mit halbem Saft steht, reichen seine Arme eben nicht mehr bis zum Boden, dann braucht er Nachhilfe mittelsDrücker.
Dreht man D in Deinem Plan, schließt man damit quasi die Ausgangsspannung des OPA kurz, bis auf die Flußspannung der Diode. Damit nutzt man den Innenwiderstand derselben in Flußrichtung aus. Je nach Stromergiebigkeit und Diodenexemplar funktioniert das besser oder schlechter. Da ist Richis Korrektur mit dem Spannungsteiler schon wesentlich besser. Je nach Betriebsspannung am OPA kann der BE-Zusatzwiderstand zwischen ca. 1k und 10k liegen.

Danke für die Erläuterungen!

Wie stromergiebig sollte die Phantomspeisung eigentlich werden? Mir scheint die Kiste für unsere Anwendung etwas überdimensioniert.

Auch von mir einen schönen Urlaubswunsch an Richi+Anhang!
Verrückter
Inventar
#139 erstellt: 04. Nov 2006, 11:32

tiki schrieb:
Wie stromergiebig sollte die Phantomspeisung eigentlich werden? Mir scheint die Kiste für unsere Anwendung etwas überdimensioniert.


Hallo Tiki,

bin wieder da.

Laut "Norm" darf ein Mic max 10 mA ziehen.

Stefan

P.S. Hast Du einen Vorschlag für die Dioden? Ich such hier wie doof.
zucker
Inventar
#140 erstellt: 04. Nov 2006, 13:17

Wie er sich windet, der süße Aal


Hier windet gar nüscht mein Bester. Das Ding hast DU inkl. Mikros sogar schon in den Händen gehalten und geklebt hat das, sagenhaft.

Diese hier ist von den Bauteilen und dem Kühler her weit überdimmensioniert, da das Dingens im harten Dauereinsatz ist und auch schon mal 100m brücken muß. Es hat auch eine eigene Kiste mit 4 XLR Päärchen. Ansonsten dürfte es aber locker auf ein kleines Platinchen passen oder bei der großen mit hin können. Sauber und stabil ist die U allemal.
richi44
Hat sich gelöscht
#141 erstellt: 04. Nov 2006, 13:26
Die Schaltung ist ja (bis auf die gedrehte Diode oder den Widerstand) jene, die ich hier noch eingestellt habe. Dabei habe ich erklärt, dass es sich um ein spezielles Mischpult handelt, das neben den erwähnten Spez-Mikrofonen (mit den 100V) 4 Mikeingänge für Phantom oder Tonader besitzt. Somit ist die Speisung für 4 Phantom-Mikrofone berechnet.
An einem Mikanschluss kann im Extremfall ein Kurzschluss von a- und b-Draht gegen Masse entstehen. Damit ist die 48V Spannung über 3,4k gegen Masse geführt, was einem Maximalstrom von gut 14mA entspricht.
Wenn wir hier von EINEM Mik ausgehen, könnte man den Kathodenwiderstand des Längstransistors auf 39 Ohm erhöhen. Ausserdem haben wir es wie erwähnt nicht mehr mit 160V zu tun wie im Mischpult, folglich können die Transistoren auch mit 80V oder 100V Uce auskommen. Ebenfalls können Typen gewählt werden, die mit geringerem Strom und geringerer Leistung ausgestattet sind.

Ich erinnere mich düster, dass ich Henry diese Schaltung vorgeschlagen habe, weil sie (bis auf die asymmetrische Speisung des OPV) so im Mischpult verbaut ist (das mein früherer Chef zu seiner Pensionierung von uns geschenkt bekommen hat, zusammen mit den Spez-Mikrofonen) und einwandfrei funktioniert. Dass sich also Probleme bei der Diode ergeben haben, ist meine Schuld, genau so, wie ich erst jetzt gemerkt habe, dass ich ihm besser einen Lastwiderstand statt der Diode empfohlen hätte (irgendwie muss ich damals eine nasse Zündschnur gehabt haben ).

Es stimmt also, dass die Phantomspeisung hier etwas wohl proportioniert ist. Wir können aber wie gesagt die Bauteile anpassen, wenn wir wirklich nur ein Mik brauchen. Wir können aber auch die Geschichte für mehrere Miks berechnen, denn es könnte ja jemand auf die verrückte Idee kommen, in einem 19" 1HE Gehäuse beispielsweise 6 Kanäle oder mehr unterzubringen. Dann müsste man Re entsprechend verkleinern, um die Stromfähigkeit zu erhöhen.

Und für alle, die nicht ganz durchblicken:
BUV und BF bilden eigentlich einen Darlington (könnte man verwenden, weil es sowas problemlos bis 100V gibt). Der MPSA dient als Verstärker. Ist er gesperrt, ist seine Kollektorspannung hoch und damit die Basisspannung unserer "Darlington-Konstruktion". Somit haben wir hohe Ausgangsspannung. Ist der MPSA leitend, haben wir Null an der Basis der Längstransistor-Kombination und somit NULL am Ausgang.
Wie hoch die Ausgangsspannung ist, hängt somit von der Ansteuerung des MPSA ab. Diese wird durch den OPV vorgenommen, der an seinem Invers-Eingang eine Referenzspannung bekommt (besonders gut gesiebt) und am Noninvers einen Teil der Ausgangsspannung (mit einem Kondensator werden allfällige Störspannungen vom Längstransistor-Ausgang direkt an den Noninvers geleitet und damit die Siebung und Stabilisierung verbessert). Die kapazitive Gegenkopplung über den OPV unterdrückt allfälliges Schwingen oder ähnliche unangenehme Erscheinungen, ohne die Gleichspannungsverstärkung zu reduzieren.
Zu erwähnen ist die Strombegrenzung, die im Längstransistorzweig verbaut ist. Dazu dienen der Emitterwiderstand (10 Ohm) und die drei Dioden von der Basis des BF zum Ausgang.
Diese Dioden begrenzen die Basisspannung des BF auf ca. 1,8V über der Ausgangsspannung. Somit haben wir (die Anlaufspannungen von 2x 0,6V eingerechnet) eine maximale Spannung von 0,6V am Emitterwiderstand, was einem Strom von 60mA entspricht (darum die Vergrösserung des Widerstandes bei nur einem Mik auf 39 Ohm = rund 15mA). Dass damit die Stabilisierung (Spannungsabfall) verschlechtert wird, spielt keine Rolle, ebensowenig eine allfällig nachgeschaltete Siebung, wenn die Ausgangsspannung wirklich am letzten Punkt abgenommen wird. Die Leerlaufverstärkung des OPV regelt diese Verluste problemlos auf praktisch null Abweichung aus. Und die Störspannung, die noch auf der Phantomversorgung sein könnte, liegt unter dem von uns geforderten Pegel.
Verrückter
Inventar
#142 erstellt: 04. Nov 2006, 13:42
Hallo Richi,

ich ganz frech!

Mach doch mal eben schnell vor dem Urlaub ne Schaltung, angemessen für 2 Mics.

Gruß

Stefan
richi44
Hat sich gelöscht
#143 erstellt: 04. Nov 2006, 14:41
Entweder nimmst Du den Plan von Henry und vergrösserst den Emitterwiderstand von 10 auf 18 Ohm und ersetzt die Diode an der Basis des MPSA durch 2,2k
oder
Du nimmst folgendes Gebastel (wobei die Zeichnung gebastelt ist, nicht die Schaltung).

Hier ist der OPV symmetrisch an die Speisung gehängt, darum auch wieder die Diode am MPSA.
Den Längstransistor habe ich durch einen Darlington ersetzt, sodass der zusätzliche BF entfällt.
Den Strom habe ich ebenfalls durch die 18 Ohm im Emitterzweig angepasst.
Man könnte aber auch wie bei Henrys Schaltung eine Zenerdiode von 5,6V verwenden und auch die ganze Ausgangsregelung so übernehmen, dafür aber BF und BUV durch den Darlington BD681 ersetzen. Natürlich auch mit den 18 Ohm im Emitter. Und je nachdem, ob man den OPV symmetrisch oder asymmetrisch anspeist, bleibt die Diode an der Basis oder es kommt ein 2,2k rein.
Grundlage ist ausserdem immer die Sache mit dem 2x15V Trafo aus dem rotgrauen Schema SSM8-HAN für die 70V
Verrückter
Inventar
#144 erstellt: 04. Nov 2006, 15:08

Verrückter schrieb:
Hallo Richi,

ich ganz frech!

Mach doch mal eben schnell vor dem Urlaub ne Schaltung, angemessen für 2 Mics.

Gruß

Stefan


Hey das war ein Scherz. Aber hochachtung. Vielen Dank (Es fehlt der "Ich zieh den Hut vor Dir" Smili. Deshalb dieser, als Ersatz)

Ich schau mir das alles in Ruhe an und komm ggf. nach Deinem Urlaub auf Dich zurück. Ich hab ja mit dem Layoutern etc. der eigentlichen Schaltung ja nun genug zu tun... Ansonsten gibt es hier ja auch noch andere User (Zucker/Tiki) die Ahnung haben und bestimmt gern helfen

Gruß

Stefan

Und nochmals viel Spaß im Urlaub
richi44
Hat sich gelöscht
#145 erstellt: 04. Nov 2006, 16:15

Und nochmals viel Spaß im Urlaub

Man hat und gibt sich Mühe

Gruss
Richi
Verrückter
Inventar
#146 erstellt: 04. Nov 2006, 16:39

richi44 schrieb:

Und nochmals viel Spaß im Urlaub

Man hat und gibt sich Mühe

Gruss
Richi


Frei nach Wowereit: Und das ist auch gut so.
Verrückter
Inventar
#147 erstellt: 04. Nov 2006, 21:50
Hallo,

doch noch mal die ein oder andere Frage.

Ich glaube, die NE-Eingänge sollte man noch eher als den TL071-Eingang mit einem RC-Netzwerk (Ähnlich:R18||U$1) abschließen, also bei IC3G$1 ~5k6 (R19+P1/2||R20+P1/2) zwischen Pin3 und GND, bei IC3G$2 ~1k6 (R24||R25) zwischen Pin5 und GND.

Wie seht ihr das? Und, falls sinnvoll, wie groß das C?

Hier noch mal der Plan

http://img304.imageshack.us/my.php?image=unbenanntrv7.png
zucker
Inventar
#148 erstellt: 06. Nov 2006, 08:43
Normalerweise benötigt es dort keine Freq. Hi GK, da die ganze Sache schon vorn am Eingang mit C9 und C8 in Verbindung mit R10, R11, R8 und R9, sowie R7 und R6 begrenzt wird.
Sollte P1 ein Potentiometer werden, das weit weg von der Platine an der Frontplatte befestigt wird, dann wäre ein einfangen von HF oder anderem Gewurschtel möglich. Wenn Poti, dann von vornherein ein 3 Seelenkabel mit Schirmung verwenden.
In der allerletzten Not kann bei möglichen Schwingneigungen ein C über R20. Der Wert ist empirisch zu ermitteln.
Die obere Fg wird mit C = 1 / (2 x pi x R20 x F) bestimmt. 150Khz als Fog sollte genügen, möglicherweise auch 100Khz. Bei 12K für R20 wären das 80p, weniger ist besser. Deshalb ist es empirisch in Anlehnung an den Rechenwert zu ermitteln.
So ganz korrekt ist das hier nicht möglich, da die Veränderung des R Wertes am Poti als R Änderung auch den C betrifft.

Aus diesem Grund verwende ich für solche Stufen immer nichtinvert. OPV Schaltungen und klemm das Poti gen Masse. Aber das wollen wir mal außen vor lassen, da Richards Plan gut kommt.
Verrückter
Inventar
#149 erstellt: 06. Nov 2006, 16:39
Hallo ihr Lieben, (insbesondere Zucker )

schade dass, Richi nicht da ist, aber er soll sich erholen.

Wie ja nun bekannt sein dürfte, ist das MicPre Projekt mittlerweile eines von mir und Timo. Da Timo derzeit nicht so viel Zeit für "mich" hat, habe ich mal versucht die Regie zu übernehmen.

Er hat sich den letzten Plan angesehen und sich einige Änderungen "erlaubt". Jetzt finde es erst Recht schade, dass Richi nicht da ist, aber es gibt hier ja auch andere Cracks Ich habe die entsprechende Mail auszugsweise und an einigen wenigen Stellen leicht verändert, um eine gewisse Verständlichkeit rein zu bringen. Tiki, sollte ich Dich falsch zitiren, dann melde Dich bitte.




Verrückter schrieb:
Was meinst Du? Ist das so in Ordnung?




Tiki schrieb:
Von links nach rechts:
C22 darf 1nF haben, ist aber nur eine Bestückungsfrage.

D1/D2 sollten vor R0/R11, ebenfalls sollten "da vorn" alle Leiterzüge extrem kurz und breit (0,5-1mm) und ohne 90°-Knicke sein. Noch besser, fällt mir gerade ein, wäre, wenn Du SMAJ48AC/SMAJ58AC (SMA-Gehäuse) direkt am Steckverbinder vorsiehst, die Anoden müssen jeweils an GND, dann entspannt sich der Rest layoutmäßig und die ESDAs können bleiben, wo sie sind.




Verrückter schrieb:
Die sind schwerer erhältlich. Deshalb lieber 24er und 33er in Reihe.




Tiki schrieb:
Ich glaube, die NE-Eingänge sollte man noch eher als den TL071-Eingang mit dem RC-Netzwerk (R18||U$1?) abschließen, also bei IC3G$1 ~5k6
(R19+P1/2||R20+P1/2) zwischen Pin3 und GND, bei IC3G$2 ~1k6 (R24||R25) zwischen Pin5 und GND. Die NEs haben Biasströme von 200 bis 800nA. Wie hoch die C´s sein müssen, weis ich nicht.




Verrückter schrieb:
Ich frag mal im Forum, insbesondere nach dem C.




Tiki schrieb:
Zwischen IC3G$1 Pin1 und Pin2 150p und zwischen IC3G$2 Pin7 und Pin6 1n zur HF-Noise Unterdrückung.

Zwischen Pin2 und GND und Pin3 und GND der XLR-Ausgangsbuchse ebenfalls Supressordioden vorsehen, hier SMAJ15CA, also 15V bidirektional.

Parallel dazu je 10k für das Ruhepotential des Ausgangs.

Der Dämpfungsteiler ist mir etwas niederohmig, das schränkt die Verwendbarkeit auf niederohmige Miks ein. Zusätzlich ist die Dämpfung stark von dessen Ausgangsimpedanz abhängig. Da hier sowieso die Verstärkung unter 1 ist, bleibt die Rauschspannung höherer Widerstände völlig unkritisch. Ich würde die Widerstände höher wählen. Allerdings müßten dann R6/R7 vor R10/R11. R10/R11/R22/R23 kann man dann um je den Faktor 100 erhöhen.

Es fehlt noch der 180°-(Phasen-)Schalter, der die Eingänge vor R8/R9 tauscht.

Den Dämpfungsschalter würde ich nur für einmalig -20dB auslegen, bei Bedarf kann man immer noch +10dB des SSM dazuschalten. Zwei Dämpfer auf der Frontplatte können Verwirrung stiften, zumal nicht als Stufenschalter ausgeführt.

Die Betriebsanzeige kommt aus dem Netzteil, oder besser von der Verstärkerplatine? Dann eine (grüne 3mm) LED von +15 nach GND mit Vorwiderstand 10k.

Zwei Clip-LEDs für +/- sollten auch rein, bei +/-18V, je eine rote und eine 12V-Zener (BZX84C12V) mit 100R-1k(?) in Reihe, das in beide Richtungen von IC3G$1 nach GND.




Verrückter schrieb:
Wieviel Ohm denn nun?




Tiki schrieb:
Wenn es geht, sollte die Gesamtschaltung mit +/-18V fahren, dann erreicht man am Ausgang vollen Studiopegel.

R19=9k1, P1=10k, R21=10k+9k1. Das ergibt 0dB und +10,1dB, das sollte passen.

Außerdem wünsche ich mir eine kanalbezogene Aussteuerungsanzeige mit beleuchtetem VU-Meter. Dazu haben schon einige Leute was geschrieben, zucker ist wieder mal der Guru und unser aller Heiland. Ob er sich bauchmiezeln läßt?

Wenn Du den Plan geändert hast, stell ihn bitte, ggf. zusammen mit meinem entsprechenden Text, ins Forum, daß wenigstens zucker noch einmal drüberschaut. Nicht, daß ich hier Blödsinn verzapft habe.




So, hier der neuste Plan

Stefan



P.S. Zucker, hast Du noch Interesse an dem SSM?
tiki
Inventar
#150 erstellt: 06. Nov 2006, 17:53
Danke, sehr schön (hab ich wirklich "weis" mit "s" geschrieben )

Erklärung zu R22/R23:
sie sollen die Offsetspannung kompensieren, die ggf. durch den Biasstrom hervorgerufen werden, nach Datenblatt bis zu 800nA, das ergibt 4,5mV bzw. 1,3mV. Das kann wegen der variablen Verstärkung von IC3 natürlich nur teilweise funktionieren, außerdem sind 4,5mV nun auch kein Beinbruch, auch wenn es durch die Verstärkung 45mV werden können (plus initial offset).
Verrückter
Inventar
#151 erstellt: 06. Nov 2006, 18:56

tiki schrieb:
Danke, sehr schön (hab ich wirklich "weis" mit "s" geschrieben )


Vielleicht meine künstlerische Freiheit?!
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