Emitter-Widerstände am Endtransistor für Verstärker berechnen?

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killmaster
Stammgast
#1 erstellt: 07. Jan 2007, 00:55
Guten Abend,

könnte mir vielleicht einer ein wenig beim bestimmen von Emitter Widerständen für die Endtransistoren in AB Verstärkern? Ich wollte einen kleine Verstärkerplatine bauen und bin bei den Widerständen gestolpert.. Vielen Dank!

Grüße
Bartek
killmaster
Stammgast
#2 erstellt: 07. Jan 2007, 00:59
Sorry für meine Tippfehler... haben das helfen vergessen und meinte" Wollte eine kleine Verstärkerplatinebauen..."

Gruß
richi44
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 07. Jan 2007, 14:28
Ich nehme an, Du weisst, wozu die Widerstände da sind.
Und sonst zur Wiederholung:
Die Emitterwiderstärnde passen erstens Datenstreuungen der Transistoren etwas an. Zweitens sorgen sie dafür, dass sich der Transistor nicht unkontrolliert aufheizt, weil ja ein heisser Transistor bei der gleichen Ube mehr Strom zieht als ein kalter.
Bekannt ist aber auch, dass an diesem Emitterwiderstand ein Spannungsabfall entsteht,der eigentlich einen Verlust darstellt.
Und letztlich sollte bekannt sein, dass ein üblicher Transistor bis 0,5V sperrt, dann langsam in den Leitbereich geht und bei maximal etwa 0,75V voll leitet.

Wenn wir uns eine Klasse B Endstufe vorstellen, so haben wir Spitzenstströme von etwa 10A. Der Ruhestrom liegt bei etwa 0,1A.
Wenn wir nun einen Widerstand von 1 Ohm nehmen würden, hätten wir einen Spannungsabfall von 0,1V beim Ruhestrom, aber im Spitzenfall einen solchen von 10V und bei den 10A eine Spitzenleistung von 100W, die nicht zum Lautsprecher gelangt, sondern an diesem Widerstand verheizt wird. Dafür haben wir mit Sicherheit eine genügend hohe Spannung, um die Bauteiltoleranzen auszugleichen. Trotzdem wird man diesen Widerstand nicht wählen wegen der hohen Verluste.
Wir können aber auch einen Widerstand von 0,1 Ohm nehmen. Dann haben wir im Ruhefall eine Spannung von 10mV, was weniger ist, als die Bauteiltoleranz ausmacht. Das bedeutet, dass wir die Transistoren einzeln durchmessen und paaren müssen. Dafür ist die maximale Verlustleistung nur noch 10W und der Spannungsverlust 1V.
Man wird also in der Praxis den Wert irgendwo in die Mitte, also bei 0,33 Ohm legen.

Wenn wir eine Schaltung in Klasse AB berechnen, haben wir wieder 10A Maximalstrom, aber einen Ruhestrom von 1A. In diesem Fall haben wir bei einem Widerstand von 0,1 Ohm eine genügend hohe Spannung, um die Bauteiltoleranz auszugleichen, der Verlust ist aber minimal (10W Peak).

Es gibt eigentlich keine "Berechnung" des optimalen Wertes, sondern es ist ein Kompromiss.
Man kann sich ja auch vorstellen, 10 Transistoren parallel zu betreiben. In diesem Fall wären Widerstände von 1 Ohm nicht schlecht. Da kann der Ruhestrom schon recht klein sein und trotzdem reicht die Spannung aus, die Toleranz auszugleichen. Und andererseits ist auch bei 10A Totalstrom die Spannung nur 1V.

Das bedeutet, es kommt auf die Schaltung an, ob Transistoren parallel betrieben werden, es kommt auf den gewünschten Arbeitspunkt an und darauf, wie hoch wir uns die Verluste vorstellen.
killmaster
Stammgast
#4 erstellt: 07. Jan 2007, 15:02
Hallo,

habe es endlich mal ganz verstanden, ich danke dir für diesen text.

Grüße
Bartek
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