Sym-Asym-Vorverstärker im Eigenbau

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geist4711
Inventar
#1 erstellt: 22. Feb 2012, 21:37
Problemstellung: Aktivweiche ist mit Symetrische Ein- und Ausgängen bestückt und meine Soundkarte bzw meine Endstufen nicht.
Es ergibt sich ein leises aber störendes 'Verstärkersurren'.....

Um dem abzuhelfen baue ich mir nun einen kleinen Vorverstärker mit Symetrischen Ein- und unsymetrischen Ausgängen um erstmal die symetrischen Ausgänge der Weiche an die unsymetrischen Eingänge der Verstärker an zu passen.

'Der kleine' bekommt einen 'normalen' Ein- Aus-schalter um das Gerät auch völlig Stromlos machen zu können.
im Normalfall soll er aber ausgeschaltet im 'standby-modus' arbeiten.
dies wird über eine entprechende LED angezeigt werden.
Wenn man 'den kleinen' dann einschalten will, braucht man nur den 'ein' taster kurz drücken.
das netzteil mit dem vorverstäker wird hochgefahren(währendessen leuchtet ein 'timer-led') und wenn die Ausgänge zugeschaltet werden, leuchtet eine 'Betriebs-LED'.
Ausgeschaltet wird über einen extra Taster und wenn ich C6 so schon richtig kalkuliert habe(wird noch in der Praxis getestet), schalten sich erst die Ausgänge ab und später die restliche Elektronik.
Die 'standby-LED' leuchtet nun wieder.

Geplant ist folgende Schaltung:
opa-vorv

Statt der in der Schaltung angegebenen OPA2658P will ich jedoch OPA2604AP verwenden, die Type gab es nur nicht in den libaries von eagle, angeschlossen wurden die 'falschen opas' in der schaltzeichnung aber so, wie die OPA2604AP angeschlossen werden sollen.

Hat jemand dazu noch Ideen, Anregungen, Verbesserungsvorschläge?

edit: schaltplan in details überarbeitet -einige bauteilwerte zb fehlten.....
mfg
robert


[Beitrag von geist4711 am 24. Feb 2012, 03:00 bearbeitet]
Hmeck
Inventar
#2 erstellt: 23. Feb 2012, 14:28
Hi,
für symmetrisch auf asymmetrisch braucht man normalerweise keinen extra Anpassungs-Verstärker. Schätze, da surrt etwas anderes.

Grüße, Hmeck
richi44
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 23. Feb 2012, 15:58
Ich will nicht meckern...
Aber sind die Eingänge XLR? Dann würde ich auch die Buchsen normgerecht anschliessen. Pin 1 ist Masse, Pin 2 ist "hot" = a-Draht, Pin 3 ist "cold" = b-Draht.
Zweitens sind an den Eingängen OPV eingebaut, die keine Funktion haben und deren Noninvers-Eingang keine Masse bekommt. Damit geht der Ausgang dieser OPV auf Minus-Speisung und damit sind auch die nachgeschalteten Asymmetrierer gleichspannungsmässig vorbelastet.

Erstens die XLR richtig anschliessen.
Zweitens die Eingangs-OPV weg, denn die bringen nichts.
Drittens die Asymmetrierer direkt an die Eingänge aufschalten (über C entkoppelt).
De-Symmetrierer
So hast Du Material gespart und die Ausgänge erst noch entkoppelt.

Und NE5532 reichen allemal aus. Die sind in analogen Tonpulten von Studer zu hunderten verbaut und damit wurden (und werden z.T. heute noch) CDs produziert. Wenn die also unzureichend wären, könnte man CDs gar nicht anhören!

Und wie Hmeck schon sagte ist es unwahrscheinlich, dass es an der asymmetrischen Ansteuerung liegt. Oft sind z.B. die asymmetrischen Kabel an Pin 2 und 3 des XLR verdrahtet (3 geht auf den Schirm des Cinch). Damit hat der symmetrische Eingang keinen Erdbezug. Das funktioniert, wenn dieser Eingang trafosymmetriert ist, nicht aber bei elektronischer Symmetrierung.

Oder es gibt irgendwelche Schutzerde-Probleme. Dann müsste man erst mal dieses in den Griff bekommen.

Und es gibt noch ein Problem: Die Aktivweichen sind z.T. dafür gedacht, mit Hochpegel "gefüttert" zu werden (1.55V) und nicht für Niederpegel. Wenn man eine solche Weiche z.B. direkt vor die Endstufe klemmt und die Lautstärke reduziert, kommt eigentlich "nichts" mehr in die Weiche rein, aber was sie ausgibt (inkl. ihrem Rauschen!) geht voll Rohr auf die Endstufe. Dabei müsste sie Vollpegel am Eingang haben und ihr Ausgang (bezw. der Eingang der Endstufe) müsste geregelt werden.
D1675
Inventar
#4 erstellt: 23. Feb 2012, 20:14

richi44 schrieb:
Und NE5532 reichen allemal aus. Die sind in analogen Tonpulten von Studer zu hunderten verbaut und damit wurden (und werden z.T. heute noch) CDs produziert. Wenn die also unzureichend wären, könnte man CDs gar nicht anhören!

Ist das wirklich so? Die "High-Ender / Goldohren" hassen den NE5532 ohne Ende, das müssten die mal wissen.
audiophilanthrop
Inventar
#5 erstellt: 24. Feb 2012, 00:34
Da gilt wie immer im Leben: Kaum macht man's richtig, schon funktioniert's.

Man sollte halt mal die Messungen von Samuel Groner nebst resultierender Tips studiert haben. Dann klappt's auch mit dem NE5532. (Davon ausgehend ist mir die Beliebtheit des besagten OPA2604 übrigens ein Rätsel. Zumal der schon zu oszillieren scheint, wenn man ihn nur schief anguckt.)
geist4711
Inventar
#6 erstellt: 24. Feb 2012, 02:15
ja ja, nehmt ihr mann meine mühsam zusammengeknöpfelte schaltung auseinander.............. *grins*

im ernst, ich find das gut, so komm ich auf sachen die ich sonst evtl übersehe.
also fangen wir mal an zu antworten:

angefangen hat alles damit das ich mir meine aktivweiche geholt hab.
nach dem anschliessen der selbst konfektionierten kabel(und der nachkontrolle ob alles richtig verlötet ist) stellte ich fest, das die(übrigens elektronische symetrierten) ausgänge 'eigenklang', also gerätesurren haben.
ähnlich dem geräusch bei 'zurück in die zukunft' wo der kleine seinen riesen-lautsprecher-verstärker voll aufdreht...
das ich den 'klang' kenne(von pa-anlagen her), suchte ich erstmal die masse-geschichte in den griff zu kriegen.
also massekabel in allmöglichen kombinationen verlegt und auch die stromstecker gedreht etc, etc, etc..... -kein erfolg.

der sub-verstärker ist übrigens mit symetrischen eingängen ausgestattet und macht keine geräusche ausser denen die er machen soll.

so kam ich dann darauf aus den symetrierten ausgängen unsemetrische für meine endstufen zu machen, eben mit jener schaltung.
und damit dann zu besgater....
die eingänge sind nicht gemäss den pinbelegungen bei XLR belegt -meine schlampigkeit, beim realen aufbau wird das aber korrekt sein -habe die schaltung mal dahingehend angepasst.

nun zu den opa-opamps, die habe ich ausgewählte, weil ich mich erinnerte das diese opas sehr gut sein sollen und mir diese dann -sprich deren datenblätter, in die hand fielen und dort sahen die daten extrem gut aus.
gerade was zb THD anging -sehr gut passend zu der noch in planung befindlichen endstufe die einen bei 0,08% liegen soll -die opas sollen 0,001% haben -passt also.
die schaltung selbst habe ich aus dem datenblatt -eine beispielaplikation die eine lowpass beinhaltet der bei ca. 100khz greifen soll.

kann es sein, wie leider ab und an zu finden, das diese schaltung 'dummerweise ein oder mehrere fehler' drin hat damit diese nicht jeder maleben nachbaut?

netzteil und timer sind nicht aus dem datenblatt, die kommen aus andern quellen....

die weiche ist übrigens ordentlich angesteuert(direkt aus der soundkarte welche im oberen bereich ausgesteuert ist) und die pegelsteller stehen auf 'neutral*(vom wählbaren bereicht + bis - 6dB) dafür sind die endstufen runtergeregelt(auf 9uhr-stellung).
achja und den link von samuel ... werde ich mal eingehend studieren -lerne ja immer gerne dazu.....

edit: leider is die seite in englisch und um den text dann genau zu verstehen is das für mein schlechtes englisch zu schwierig -schade wäre interessant gewesen.

mfg
robert


[Beitrag von geist4711 am 24. Feb 2012, 03:04 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 24. Feb 2012, 11:42
Einfach nochmals zum Thema OPV:
Ein analoges Studer Tonpult 900 hat vom Mik-Eingang bis zum Line-Ausgang zwischen 16 und 20 OPV hintereinander. Und so ein Ding kommt auf einen Klirr <0.1%. Und in diesem Klirr ist auch jener enthalten, den der Ausgangsübertrager und der Eingangsübertrager hinzu liefert. Die reine Verstärker-Elektronik liegt bei besser als 0.01%. Das macht pro OPV einen Klirr von rund 0.0025%
Jetzt müssen wir wissen, dass wir diese 0,01% im Minimum (bei 1kHz) nicht unterschreiten werden und diese somit auf der CD haben.
Nur klirrt bereits das Mikrofon mit bis zu 0,5%. Und wenn da z.B. noch ein schlecht eingestellter Limiter drin ist, so kann dieser in den Bässen schnell noch 5% dazu liefern!

Da muss man sich doch fragen, was es denn ausmacht, wenn in der Wiedergabekette statt 0.001% plötzlich 0.5% werden.
Oder anders gesagt: Was macht es aus, wenn ich in einer Stufe statt des NE5532 einen "höherwertigen" OPV einsetze....

Tatsache ist folgendes: Eine Halbleiterschaltung verzerrt, wie auch eine Röhrenschaltung verzerrt. Und je nach Schaltungsauslegung ist diese Verzerrung grösser oder kleiner. Und eine Schaltung verstärkt und rauscht.
Wenn ich jetzt die vorliegende Schaltung betrachte, so habe ich keine aktive Verstärkung. Die ganze Verstärkung, welche der OPV liefert wird per Gegenkopplung wieder "vernichtet".Wenn jetzt der OPV mit 1% klirrt, dabei aber eine Leerlaufverstärkung von 80dB hat, so wird bei Reduktion der Verstärkung auf 0dB dieser Klirr um 80dB abgesenkt, was 0,0001% Klirr entspricht. Wenn nun der eine OPV die Klirrdaten bei V 0dB und der andere bei V 40dB angibt, so entsteht allein daraus ein Unterschied von 40dB oder 1/100.

Ein Tonpult ist eine kostspielige Sache. Da macht es im Verhältnis nicht viel aus, ob ein OPV nun 5 Cent oder 1€ kostet. Allein der Lautstärkeregler des Kanals kostet etwa 30€ für den Gerätehersteller (Ersatzteilpreis über 100€). Wenn man also mit dem OPV die Messdaten verbessern könnte würden bessere Bauteile verwendet. Wenn aber die Differenz minim ist so verwendet man das, was nötig ist und verzichtet auf "Luxus" oder "Hirngespinste".

Mit einem NE5532 bekommt man eine Störspannung (Rauschen und Klirr) von rund -100dBU. Das entspricht 0.001% Man kann diesen Wert verbessern, indem man die Ausgangsspannung anhebt. Ist diese 10dB höher, bleibt die Störgrösse gleich, der Störabstand vergrössert sich aber auch um die 10dB. Dann wäre sie bei 0,0003% bezogen auf die Ausgangsspannung. Und solche Werte sind mit dem NE5532 realistisch bei entsprechender Auslegung der Schaltung. Aber wenn ich das oben gesagte einbeziehe (Klirr des Mikrofons) so ist es absolut belanglos, ob die Störspannung nun 0.0003% der Ausgangsspannung beträgt oder 0.03%. Bestimmend sind nicht mehr diese wenigen OPV, sondern das ganze Gamüse davor, also das Plattenstudio. Und da habe ich keinen Einfluss.
geist4711
Inventar
#8 erstellt: 24. Feb 2012, 12:27
sehr schlüssige und interessante aussage.
im prinziepist es mir ja egal ob ich ein 5€-IC oder ein 1€-IC einsetze, mir ist nur wichtig, das die beschaltung dann zum (späteren) amp passt.

dazu mal das datenblatt des OPA3604P:
OPA-datenblatt


die endstufe soll später ca so ausehen (achtung noch im roh-stadium und die eigentliche bechaltung der STK-Module kommt aus dem datenblatt -ohne DC-schutz und lüftersteuerung und vorv-slave-schaltung) :
2x50w-Amp-klein

hier das datenblatt des stk:
stk-4191V-datenblatt

zurück zum eigentlichen, die beschalltung der opas habe ich aus dem datenblatt, figur nr.6, übernommen.
die durchgangsverstärkung von 1 ist übrigens erwünscht, ich brauche keine signalverstärkung der aktivweichen-ausgänge....

könnte ich denn solche aussenbeschaltung auch mit den NE5532 machen?



edit:
wobei sich mir gerade die frage stellt, ob ich das stk-modul nicht direkt mit dem symetrischen signal ansteuern könnte und so die ganze op-amp geschichte einspare? -wobei ich mir da nochnicht im klaren bin wie ich das dann beschalten muss und ich auch noch(auslegung der KK-grösse bei verwendung mit lüftersteuerung) mit der kühlung hadere.......
mfg
robert

mfg
robert


[Beitrag von geist4711 am 24. Feb 2012, 12:34 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 24. Feb 2012, 14:00
Hallo Robert,
Die Schaltung Nr 6 ist eine Prinzipschaltung (und daher nicht vollständig!) und in erster Linie geht es da um das 100kHz-Filter am Eingang. Das kann man natürlich auch ohne die zwei unnützen OPV am Eingang verwirklichen und sogar noch besser. Hier wird alles, was oberhalb 100kHz liegt zwischen den beiden Eingängen (also ein Ausgangssignal des Quellgerätes) mit 6dB/Oktave Steilheit abgeschnitten (bei 20kHz hat dies eine Dämpfung von rund 0.15dB). Signale, welche aber zwischen einem Eingang und Masse anliegen werden nicht beschnitten, also alle Störungen, welche von aussen als Störstrahlung auf die Schaltung einwirken haben volle Wirkung!

Wenn schon sowas gebastelt wird, dann sollte es auch und vor allem diese Störstrahlungen unterdrücken. Dazu wird am Noninverseingang ein C gegen Masse geführt (150pF) und am Inverseingang ein gleicher Kondensator parallel zum Gegenkopplungs-Widerstand (also vom Ausgang zurück) eingesetzt. Damit sind Störungen auch auf nur einem Draht maximal unterdrückt. Dieser ganze Käse da vorne macht also keinen Sinn. Und abgesehen davon muss auch erst bewiesen sein, dass da irgendwelche Störstrahlungen vorhanden sind.

Natürlich könntest Du die Schaltung auch mit dem NE5532 aufbauen. Wie Du ja meinem Vorschlag entnehmen kannst habe ich die beim OPA vorhandene Asymmetrierstufe genau gleich übernommen, nur dass bei mir der beim OPA fehlende Massebezug vorhanden ist. Und wie gesagt würde ich das Filter nicht mit den unnützen zusätzlichen OPV ausführen, sondern wie eben erklärt.

Und noch zurück zum OPA und seinen Daten: Die Leerlaufverstärkung ist 100dB (bei 1kHz), also 100'000 fach. Und der Klirr (inkl. Rauschen) beträgt 0.0003% bezogen auf eine Ausgangsspannung von 3.5V bei 1kHz. Nicht angegeben ist die Messbandbreite und diese geht entscheidend ins Resultat ein!!
Aber rechnen wir mal, was die 0,0003% bei Verstärkung 0dB bedeutet und wie hoch der Klirr bei Leerlaufverstärkung wäre. Er wäre dann um die Verstärkung, also 100'000 mal grösser, entsprechend einem Klirr der eigentlichen Schaltung von 30%!! Das ist nun nicht das Gelbe vom Ei!
Und rechnen wir weiter: Bei einem Rauschen von 10nVxWurzelHz ergibt dies eine äquivalente Rausch-Eingangsspannung von 1.41 Mikrovolt. Die Klirr-Eingangsspannung (wenn also das Quell gerät so stark klirren würde wie die OPV-Schaltung) wäre dann 35 Mikrovolt. Das bedeutet, dass der Klirr wesentlich bedeutender ist als das Rauschen.

Zusammenfassend ist dieser OPA zwar mit einem geringen Klirr gesegnet wenn man ihn als reinen Spannungsfolger einsetzt. Wenn man ihn aber für sich betrachtet ist er kein Ausbund an Verzerrungsarmut, im Gegenteil! Und betrachtet man den Frequenzverlauf der Leerlaufverstärkung, so sinkt diese von urasprünglich 120dB auf 70dB bei 8kHz ab. Das bedeutet, dass bei höheren Frequenzen der Klirr deutlich zunehmen wird.

Dieser OPV sieht auf den ersten Blick gut aus und hat auch keine wirklichen Nachteile, er hat aber auch keinerlei Vorteile in dieser Anwendung. Und wie gesagt ist die in Fig 6 vorgestellte Schaltung eigentlich nur eine halbe Sache mit unnötig vielen OPV.


Zur Endstufe: Mir sind die Sanyo STK etwas "mulmig". Mit solchen Dingern habe ich auch schon vor vielen Jahren gearbeitet und kaum hatte man eine Schaltung aufgebaut war der STK nicht mehr lieferbar!
Im Grunde kann man mit vernünftigen Schaltungen und Einzel-Transis und normalen OPV besseres erreichen ohne Lieferschwierigkeiten gewärtigen zu müssen.
geist4711
Inventar
#10 erstellt: 24. Feb 2012, 18:24
soooooo, viel gemacht und getan.
danke nochmal für deine erklärungenrichi, sehr gut nachvolltiehbar.

mit den stk's stimmt, ab und an gibt es die plötzlich nicht mehr und früher wurde auch gerne gemeckert das die elektrosatisch labil und nicht kurzschlussfest wären -naja, habe früher schon welche genutzt(einer meiner amps heute noch, ein kleinner akai ), mir ist nie einer weg-gebrannt, aber sie sind einfach zu handhaben und haben eine schön riesige fläche um ihre abwärme los zu werden -in meinen augen einer DER pluspunkte :-) naja und ruhestrom etc brauch man nicht einstellen -ich weiss, manchmal bin ich faul....

nun aber zur vorv.-schaltung:
mit dem plan aus dem datenblatt, hab ich sowas schon befürchtet, währe ja zu schön wenn man etwas einfach übernehmen könnte, dann könnte ja jeder was bauen *grummel*
ich habe mir die freiheit genommen deinen schaltungsvorschlag mal von meinen plan ausgehend um zu setzen und das kam dabei raus:
NE5532-vorv

hab ich das so korrekt umgesetzt? ok, die masseführung wird noch stern-verdrahtet, also ein zentraler massepunkt von denen aus alle auf masse führenden bauteile angeschlossen werden aber dann währe meine zeichnung mir zu unübersichtlich geworden........
noch anregungen idee usw von anderer seite her? immer her damit!

achja, er soll wohl in ein kleiner flache alu-gehäuse aus ein paar C-profilen und platten mit gummifüssen drunter -oder ein 1HE 19" fertigteil, passend zur weiche jedenfalls -wir werden sehen wenn die schaltung läuft, nächsten monat will ich die teile kaufen gehen die ich nochnicht hier hat.

mfg
robert


[Beitrag von geist4711 am 24. Feb 2012, 18:29 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 25. Feb 2012, 10:48
Zuerst eine Frage:
Was sollen die ganzen Relais in der Kiste? Bei einem OPV hat man üblicherweise keine "Anlaufschwierigkeiten", also knallt da nichts und damit kannst Du Dir das Geld und die Arbeit sparen. Und Relais in NF-Kreisen sind nicht ganz ohne. Relais für 1A Strom sind kein Problem, die brennen sich bei jedem Schalten sauber, aber bei Mikroampère? Da kommt man nicht ohne Reedrelais aus! Und das wird teuer!!

Dann sind Dir einige Fehler unterlaufen. Die Eingangsbuchsen sind Pin 2 an Noninvers und 3 an Invers zu verdrahten! Ich habe es hier korrigiert.
Das oberste Pot ist (gegenüber den anderen) verkehrt rum eingezeichnet.
Die Seriewiderstände im Ausgang sind 33 Ohm und nicht 10k!
ne5532-vorv_155505
Zur Masse:
Ich gehe mal davon aus, dass Du entweder eine Euro-Printplatte erstellst für die 4 Eingänge (10 x 16cm). Da geht auch das Netzteil mit drauf. Den Trafo würde ich eventuell in ein "Steckergehäuse" bauen, damit er nicht in die Schaltung hinein brummen kann.
Oder Du baust 4 kleine Prints, die Du auf ein Mutterboard aufsteckst. Bei den Submodulen hat jedes seine Masse an einen Stift geführt, also gibt es da schon mal keine Stern-Masse. Und die Masse an die vier Module wirst Du sicher auch nicht mit Drähten an einen Stern führen, sondern eine Masseschiene (genau wie Schienen für + und - Speisung) einbauen.
Und bei einer Printplattem, wo alle vier Verstärker drauf sind gibt es auch z.B. in der Mitte eine Masseschiene, auf welche die Massen der vier Verstärker geführt werden.
Print

Stell Dir vor, wir würden jede Masse mit einem Draht über die Printplatte führen oder entsprechned lange Leiterbahnen vorsehen. Das sind keine Massen, das sind Antennen, die jede Störung aufnehmen oder abstrahlen. Da ist Schwingen vorprogrammiert!
Das mit der Sternmasse ist eben nur eine halbe Wahrheit. Wenn es um Hochfrequenz geht (und der OPV läuft bis 10MHz) sind kurze Leitungen hundert mal wichtiger als ein Sternpunkt, der bei 50Hz seine Vorteile hat...
geist4711
Inventar
#12 erstellt: 25. Feb 2012, 12:18
hallo richi,
danke für dein statement und, du hast recht :-)
irgendwann wenn man es besonders gut machen will, macht man zuviel des guten....

in meinem falle, viele relais, zuviel masse-spektakel und natürlich meine fehler in der zeichnung -man sollte sich sein ergebniss immer einen oder zwei tage später nochmal genau ansehen......

ich werde nachher mal nochmal alles überarbeiiten.
-die relais für die OPV-ausgänge kommen weg.
-die fehler die ich eingebaut habe werden korrigiert

habe gestern auf heute nacht eine verbesserte version der zeichnung angefangen(noch unfertig) die zb. auch 'richtige XLR-buchen' hat, wenn ich mit der fertig bin, lade ich die gleich mal hoch -wird dann auch soweit fehlerkorrigiert sein.

zum aufbau:
das ganze soll, passend zur aktivweiche, in ein 19" gehäuse in 1HE eingebaut werden(man es gibt ja kaum mehr günstige gehäuse! -oder wenn dann kein 19" und andere ausführungen sind meist hässlich wie die nacht).
verlötet werden die bauteile auf streifenraster -bei so wenig schaltung und weil ich früher schon oft und gern so gebaut hab(hab zb noch den 'bohrer' womit man die streifen an passender stelle fachgerecht trennt) dürfte das kein grosses problem werden
aufbau auf der rasterplatine so wie von dir vorgeschlagen.
trafo in einer gehäuse-ecke(mit aluwinkeln ein wenig geschirmt und netzteil + IC-platine in der gegenüberliegenden ecke des gehäuses.
alle leitungen werden so kuz als möglich gehalten, signal-leitungen zu dem buchsen und potis geschirmt und alle dann noch bleibenden massen, zum gehäuse und was ich jetzt gerade nicht bedenke, direkt am nezteil-elko angesetzt.

achja, was dagegen wenn ich dich als freundlichen unterstützer auf meiner internetseite wo der vorv. auch veröffentlicht wird erwähne?

mfg
robert
richi44
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 25. Feb 2012, 13:24

achja, was dagegen wenn ich dich als freundlichen unterstützer auf meiner internetseite wo der vorv. auch veröffentlicht wird erwähne?

JA, denn ich finde, 4711 stinkt und damit will ich nicht in Verbindung gebracht werden


Nein, natürlich kein Einwand, Euer Ehren!
detegg
Inventar
#14 erstellt: 25. Feb 2012, 15:53
Moin,

Zwischenfrage an Robert - welche aktive FW verwendest Du? Welche Endstufe(n)?

Vlt. hab ich es nur überlesen ...

;-) Detlef
Kay*
Inventar
#15 erstellt: 25. Feb 2012, 18:32


Da muss man sich doch fragen, was es denn ausmacht,
wenn in der Wiedergabekette statt 0.001% plötzlich 0.5%
werden.

Genau!
unter Laborbedingungen soll Klirr grösser 0,1% u.U.
hörbar sein
...
die dazu nötigen Labor(!)bedingungen wird hier wohl
niemand zur Verfügung haben,
von Labor='Praxisgerecht' reden wir mal garnicht,
wer hört schon reine Sinustöne zur Unterhaltung

Die neuen Op's mit noch weniger Klirr haben den Sinn,
sie können sehr niederohmig betrieben werden, die
können also mehr Strom bei einem best. Klirr,
es ergibt also weniger Rauschen durch die Beschaltung.
(Richi hat Recht, man sollte sich die Datenblätter sehr
genau ansehen)

HIER wäre ein Pegelschalter hinter der Weiche,
wenn man mehrfach-Potis vermeiden möchte,
eine gute Lösung.

...
aber der oben beschriebene Fehler liegt woanders!


die endstufe soll später ca so ausehen ... stk-4191

Hää?
Robert, DA würde ich noch mal drüber nachdenken
Ich erwarte in einem Chip, neben der Qualität, mindestens
halbwegs funktionierende interne (!) Schutzschaltungen
alá LM3886
geist4711
Inventar
#16 erstellt: 25. Feb 2012, 19:03
so habe fertig für heute:
hier der aktuellste plan:
sym-asym-vorv-klein-NE5532

@detegg:
Aktivweiche: Behringer CX2310
HT-Endstufe: Akai UC-U2
TMT-Endstufe: Kenwood KA-4020
Sub-Endstufe K+H TELEWATT MB140

@kay:
nunja, grosse kühlfläche und geringste THD die ich bisher bei einem 1-chip-Amp gefunden habe -wobei letzteres mitlerweile ja nichtmehr soo end desehen werden muss...
wie meinst du das mit fehler liegt woanders?

@richi:
jepp das 'duftzeugs' stinkt,
als rheinländer in Hamburg ist das '4711' bei mir auch ehr ein einleuchtender hinweis auf meine rheinische herkunft :-)
mfg
robert


[Beitrag von geist4711 am 25. Feb 2012, 21:47 bearbeitet]
stex_
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 25. Feb 2012, 19:32
Um die Übersicht um einiges zu erhöhen könntest du die Supply Symbole aus den Eagle Libraries verwenden (Supply1, Supply2).

Von den STK's würde ich auch absehen, gerade bei den erprobten National Semiconductor Chips (LM3886, LM4780, LM4702), oder eben diskret.

So wie ich das sehe hat der STK4191 einen höheren THD als z.b. ein LM3886. Zusätzlich kommt dazu das der STK nur THD angibt anstatt THD+N, und 1.2mVrms Noise sind auch nicht wenig.
richi44
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 25. Feb 2012, 19:42
OT EIN

als rheinländer in Hamburg ist das '4711' bei mir auch ehr ein einleuchtender hinweis auf meine rheinische herkunft

Da lob ich mir Farina gegenüber!!

Mir losse dr Dom in Kölle, denn wenn dat Trömmelje geht...

OT AUS
geist4711
Inventar
#19 erstellt: 29. Feb 2012, 21:50
das gehäuse wird nun langsam fertig....

aufgebaut aus 2 C-Profilen mit 6,5cm höhe, also etwas mehr als 1HE, zwei L-Profilen und einem alu-bodenblech (alles material welches noch vorhanden war) und an sonsten mit den abmessungen enies 'kurzen' standart 19" gehäuses.der deckel wird entweder ein gitterblech welches ich noch habe oder evtl auch ein stück plexiglas (auch vorhanden) -mal sehen was mir später besser gefällt.

derzeitiger stand:
vv-geh 011
vv-geh 013

die front bekommt einen vollflächigen transparenten folien-aufkleber, schwarz mit weisser beschriftung.
bevor die folie nicht fertig ist wird die front nochnicht gebohrt -damit die löcher dann auch nach der folien-beschriftung passend sitzen.

mfg
robert
richi44
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 01. Mrz 2012, 09:44
Ich habe nochmals dein Schaltbild angeschaut. Eigentlich war doch ausgemacht, dass die Relais raus kommen! Da sind aber immer noch welche Drin, die die Speisung umschalten. Und wenn Du eine Extern-Buchse für 12V einbaust, dann muss es natürlich auch eine Minus-speisung geben. Schmeiss diese Buchse raus und das Umschaltrelais. Und dann vergiss auch gleich den NE555. Was soll der da? Sobald Du das Netz einschaltest entsteht die Speisespannung und diese geht an die OPV. ENDE!
Diese Speisung verspätet an die OPV zu leiten nützt doch überhaupt nichts.
geist4711
Inventar
#21 erstellt: 01. Mrz 2012, 15:13
hi richi, du hast wie immer recht, zuviel des guten....

allerdings werde ich um eines der relais nicht herum kommen, da mit dem ja die getastete ein- auschaltung realisiert wird.
werde den schaltplan nochmal überarbeiten, aber erstmal heute noch etwas am gehäuse tun...
mit der negativen 12v-spannung, mal sehen ob ich die in der für später geplanten endstufe brauche, bisher hab ich da nur 12v + für lüftersteuerung und dc-schutz mit einschaltverzögerung.
edit: hier ndie aktuellste version des schaltplans:
SAvorv-klein


mfg
robert


[Beitrag von geist4711 am 01. Mrz 2012, 19:59 bearbeitet]
geist4711
Inventar
#22 erstellt: 02. Mrz 2012, 20:46
ich hab mich heute um die fronplatten-folie gekünnert.
die folie für die frontplatte soll später so aussehen:
Frontplatte-2-klein

mfg
robert
geist4711
Inventar
#23 erstellt: 15. Mrz 2012, 19:41
es geht weiter.....
die bauteile sind gekommen und das gehäuse wurde komplett fertig.
hier das gehäuse wie es nun in der anlage steht:
013
die gummi-füsse oben drauf kommen wieder weg, da sollte später der amp drauf stehen aber der wird nun ehr unten stehen da das gehäuse von ihm tiefer ist und die füsse werden dann direkt daran befestigt.
die ic-schaltungen selbst wurden auf 4 lochraster-platinen (für jeden kanal eine) aufgebaut.
masse und alle stromzufuhr-leitungen wurden sternförmig aufgebaut mit gleichen kabel-längen.
alle ein-und ausgangs-leitungen haben auch die selbe länge und deren masse(abschirmung) geht seperat an jede 'zuständige' platine.

009

hoffe man kann es sehen: oben die reihe der vorstufen-platinen und unten rechts das netzteil -hinterm gehäusegitter ;-)
dietage mach ich nochmal eine innenansicht -muss eh nochmal den deckel abnehmen, aber nichtmehr heute ;-)

das ganze klingt mit den vorhandenen enstufen schon besser als vorher, man merkt die asymetrierung im feinzeichnenderen klangbild -nein, das is kein woodoo -man hört es deutlich :-)
achja und das störgeräusch ist nun auch weg.
die folie für die tront werde ich wohl selbst ertsllen und auf kaufbare folie drucken.
die angebote der druckereien dazu wahren haarsträubend...
da ich jedoch keinen A3 drucker habe, gibt es eben rechts und links eine kleinere folie, aber das hat noch viel zeit, ich will noch die dann noch sichtbaren alu-bereich in der front 'bürsten' also gebürstete oberfläche und da muss ich erstmal sehen wie ich das am besten antstelle......

noch ein bild zusammen mit dem nun auch schon gefertigten amp-gehäuse.
006


an dieser stelle nocheinmal meinen dank an alle die mir tipps, anregungen und mehr zu meinem projekt gegeben haben!

mfg
robert


[Beitrag von geist4711 am 15. Mrz 2012, 19:47 bearbeitet]
geist4711
Inventar
#24 erstellt: 18. Mrz 2012, 15:05
nachdem ich heute für den amp noch einen zusätzlichen 7812 in den vorv gelötet haben(der vorhandene war ausgelastet) hier gleich als nachreichung bilder vom innenaufbau ohne gitter davor :-):
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mfg
robert
geist4711
Inventar
#25 erstellt: 04. Apr 2012, 21:24
kurz noch ein paar erfahrungen nachdem der vorverstärker nun eine weile in betrieb ist.
der klang der gesammtanlage ist merklich besser geworden, feinzeichnender und mit besserer bühne, also ohne diesen desymetrierenden vorverstärker.

mein inzwischen wieder in betrieb genommener röhrenamp mit 4xEL84 läuft sehr harmonisch damit, kein brumm oder anderes gestöre vom vorv.

abschliessend habe ich jetzt mal einen schaltplan und das dazugehörige layout gezeichnet, für den der es lieber auf platine statt auf lochraster(vieleicht noch kleine einzelne wie ich das gemacht habe) zu verwenden.
allerdings ohne netzteil, das ist aber so klein das man es auch frei an den spannungsreglern verdrahten kann.

schaltplan:
SAvorv-schaltung-layer
layout:
SAvorv-layer
die mit E bezeichneten Pin's sind die eingänge mit A die ausgänge und P die poti-anschlüsse.
masse von potis und buchsen geht zentral an einen masse-sternpunkt

mfg
robert.
bAD_kARMA
Stammgast
#26 erstellt: 06. Apr 2012, 11:36
Hab mitgelesen und verstehe leider nicht alles, aber sollte ich mal eine ähnliche Anforderung haben (und das kommt, da bin ich mir sicher ), schon mal von mir ein DANKE für die Arbeit, die Du Dir gemacht hast .
Und dass Du die Verschaltung auf Lochraster gemacht hast, macht den Vorverstärker nur umso sympatischer .

Gruß
Sven
Rasmann
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 23. Nov 2012, 22:54
Hab ebenso mitgelesen (man kann quasi garnicht mehr weggucken), als ich auf der Suche nach Erfahrungen mit rauscharmen OPV´s war.
Die Meinungsverschiedenheiten werden wohl nie enden!!!
Schon zu Ost-Zeiten war der 072/074 der Favoriet. Heute kämpfe ich um die Entscheidung zwischen TL072, NE5532, LM394, LT1028, OPA134, OPA177, AD797 usw....
Zumal man den 072 auch rauscharm halten kann, wenn man seine Umgebung mit Widerständen um 10Kohm bestückt zum Beispiel.
Was ein super OPV kostet wäre mir persönlich erstmal egal, nur sollte man dann auch aufmerksam sich um die Beschaltung kümmern, um nicht Perlen vor die Säue zu werfen. Und dabei kannman lesen, lesen, lesen.... bis man sein "Ding" findet. Schwierig.
Zum Beispiel fand ich diese Schaltung einer Klangregelung mal ganz gut:
Klangregelung2

Beide Klangsteller haben einen eigenen OPV, damit sie sich nicht allzu beeinflussen. Die Bassanhebung und senkung geht bis über 20dB, was mir etwas zu viel wäre, aber das kann man durch R beeinflussen.
Aber man stößt hier immer wieder auf die alte Klangregelung wie diese:
Klangregelung

Das muss ja auch einen Grund haben.

Vielleicht habt ihr Anmerkungen und mehr Erfahrungen und Know How.
Rasmus
richi44
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 24. Nov 2012, 12:31
Zum Thema "Rauschen":
Das Rauschen eines OPV spielt dann eine Rolle, wenn wir es mit sehr kleinen Signalen zu tun haben, also etwa bei Tonband-Tonköpfen, Mikrofonen oder Plattenspieler-Systemen. Bei Hochpegel-Eingängen (CDP als Quelle) spielt das Rauschen "keine" Rolle mehr. Also müssen wir mal unterscheiden, ob die Rauschfreiheit Sinn macht.
Weiter rauscht jeder Widerstand und zwar mit einer definierten Leistung, nur abhängig von der Temperatur. Wir können tun und lassen was wir wollen, unter dieses Rauschen kommen wir nie! Wir können höchstens die Temperatur des Bauteils absenken....

Wenn wir eine Schaltung mit einzelnen Transistoren aufbauen, so können wir den Arbeitspunkt beliebig einstellen. Und weil der Eingangs-Rauschstrom und die Eingangs-Rauschspannung vom Arbeitspunkt abhängt können wir diese Werte durch die Wahl des Arbeitspunktes beeinflussen.
Ich habe gesagt, ein Widerstand rausche mit einer definierten Leistung. Diese Rauschleistung bedeutet einen bestimmten Rauschstrom und folglich auch eine bestimmte Rauschspannung. Ist der Ohmwert höher, so nimmt die Rauschspannnung zu, der Rauschstrom ab. Und wenn wir nun den Transistor mit diesem Widerstand verbinden, so führt der Rauschstrom des Transistors am Widerstand logischerweise zu einer Rauschspannung. Mit anderen Worten: Je nach Arbeitspunkt des Transistors ist die Schaltung für einen höheren oder kleineren Widerstand der Quelle optimiert.
Und das wiederum bedeutet, dass wir je nach Anwendung (Mikrofon oder Tonkopf) einen anderen Arbeitspunkt wählen sollten.

Hier kurz ein Blick in die Vergangenheit: Mit normalen Transistoren war es nicht möglich, rauscharme Schaltungen zu bauen, die sich direkt für Mikrofone eigneten. Das Rauschen war zu hoch und der Quellwiderstand zu klein. Dies wurde mit Eingangstrafos an den Schaltungen ausgeglichen bezw. angepasst.
Oder bei Entzerrverstärkern für Tonabnehmersysteme (Plattenspieler) wurde der Arbeitspunkt so gewählt, dass ein geringes Rauschen entsteht. Dies war bei einem sehr kleinen Ruhestrom des ersten Transistors möglich. Allerdings ist eine minime Eingangsspannung nötig, um den Transistor zu sperren. Bereits kleine Hochfrequenzsignale konnten an diesen Schaltungen demoduliert werden und es entstand ein "wilder Radioempfang".

Wenn man nun integrierte Schaltungen verwendet, so ist der Ruhestrom gegeben und damit auch die optimale Eingangsimpedanz. Wähle ich einen AD797, so ist sein Rauschminimum bei einer Quellimpedanz von etwa 100 Ohm erreicht, bei einem NE5534 sind es rund 5k. Ich kann also nicht durch Wahl des Arbeitspunktes das Rauschen beeinflussen, sondern durch die Wahl des tatsächlichen IC.

Ob man FET-OPV verwendet (TL071) oder bipolare (NE5534) hängt in erster Linie von der Quellimpedanz ab. FET-OPV haben einen sehr geringen Rauschstrom, den man nahezu vernachlässigen kann. Dafür haben sie aber eine recht erhebliche Rauschspannung. Ist die Quellimpedanz konstant (ein Widerstand), findet man einen bipolaren OPV mit geringem Rauschen, der zur Quelle passt. Handelt es sich aber um eine kapazitive oder induktive Quelle, so ist deren Impedanz nicht konstant und damit trifft man den optimalen Wert nur bei einer Frequenz. Dort kann es sein, dass das stärkere Rauschen des FET besser abschneidet, weil es fast keinen Rauschstrom gibt und sich somit an der höheren Quellimpedanz kein zusätzliches Rauschen bildet. Diese ganzen Überlegungen fussen aber darauf, dass wir den idealen Arbeitspunkt haben. Dieser ist wie erwähnt bei IC fix und daher wird die Wahl entsprechend der Vorgaben getroffen.

Verringerung des Rauschens:
Wie eingangs erwähnt ist das Widerstandsrauschen (von der Temperatur abgesehen) fest. Und auch das Transistorrauschen ist eine weitgehend gegebene Grösse. Nun gibt es aber zumindest da die Möglichkeit, das Rauschen zu mildern. Angenommen, wir hätten vier Transistoren am Eingang parallel geschaltet, so liefert jeder Transistor eine ihm eigene Rauschleistung, also Strom und Spannung. Und diese Werte sind jeweils doppelt so hoch, wie bei nur einem Transistor (daher vierfache Leistung). Betrachten wir aber die Verstärkung und damit die Ausgangsspannung , so nimmt diese (vereinfacht gesagt) auf den vierfachen Wert zu.
Wir haben folglich bei vier parallelen Eingangstransistoren die vierfache Ausgangsspannung, aber nur die doppelte Rauschspannung am Ausgang und damit hat sich das Transistorrauschen halbiert. Das Problem ist, dass der Arbeitspunkt aller Einzeltransistoren bei jeder Eingangsspannung und bei jeder Temperatur gleich sein muss, sonst funktioniert es nicht. Und damit müssen diese Transistoren ausgesucht und in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht sein. Dies ist vielfach bei hochrauscharmen OPV bereits eingebaut oder es werden "Doppeltransistoren" verbaut (die intern auch mehrfach bestückt sind).

Wie bereits erwähnt haben Widerstände ihr festes Rauschen. Wenn wir nun eine rauscharme Schaltung aufbauen wollen ist nicht nur das Transistorrauschen und das Rauschen des Quellwiderstandes massgebend, sondern auch alle anderen Widerstände in der Schaltung. Eine "Optimierung" nur eines Punktes bringt praktisch nichts, wenn nicht die anderen Punkte ebenfalls optimiert werden. Ein Gegenkopplungswiderstand geht genau so in die Gesamtrechnung ein wie die Quellimpedanz....
richi44
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 24. Nov 2012, 12:56
Zu den Klangstellern:
Die Erste mit den getrennten OPV für Höhen und Tiefen führt bei Betätigung des Höhenreglers zu einer leichten Beeinflussung der Eingangsimpedanz der Schaltung. Weil ich nicht weiss, was da am Eingang hängt ist die Folge undefiniert.
Bei der Zweiten ist der Eingang durch den ersten OPV vom Eingang abgetrennt, sodass Rückwirkungen der Regler nicht entstehen.


Beide Klangsteller haben einen eigenen OPV, damit sie sich nicht allzu beeinflussen

Die Beeinflussung der Klangregler hat mit ihrer gewählten Grenzfrequenz zu tun.
Angenommen, ich baue einen Hochtonregler, der eine minimale Frequenz von 3kHz hat (als 3dB-Punkt), so ist seine Beeinflussung bei 20kHz +/-16.57dB, bei 1kHz aber (nur oder immer noch) 0.4575dB Würde ich den 3dB-Punkt auf 5kHz berechnen, so wäre die maximale Beeinflussung bei 20kHz +/-12.3dB, bei 1kHz aber nur 0.1703dB. Lasse ich bei 1kHz einen Einfluss von 1dB zu, so liegt der 3dB-Punkt bei 1965 Hz und die maximale Beeinflussung bei 20kHz wäre 20.195dB
Und genau so ist es im Bass. Da spielt es eine Rolle, ob ich den 3dB-Punkt bei 500Hz, 330Hz oder 200Hz wähle. Das hat also nicht das Geringste damit zu tun, ob die beiden Netzwerke parallel oder in Serie geschaltet sind.

Fazit: Ich würde auf jeden Fall die zweite Variante wählen, weil ich durch den ersten OPV die Rückwirkungen vermeide, die bei der ersten Variante unbekannt sind.
Rasmann
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 24. Nov 2012, 21:18
Wieder was gelernt. Man sollte doch mal mehr versuchen zu rechnen und ins Detail zu gehen, gerade als Amateur und Hobby-Löter.
Das mit dem Eingangswiderstand in Bild 1 ist völlig korrekt. Der Höhenregler liegt ja mehr oder weniger parallel zu R1. Da muss noch ein OPV vor.
Das Rauschthema hab ich so wie es bei dir zu lesen ist schon des öfteren lesen können und nun weiß ich, es ist eine nicht zu unterschätzende Hürde, will man absolute "Stille" bei ohne Musik ;-)
Irgendwann jedoch sagt man sich, man kanns auch übertreiben. (oder ich kühle alles runter auf -273°C)
Danke


[Beitrag von Rasmann am 24. Nov 2012, 21:29 bearbeitet]
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