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LS Aufstellung

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LauderBack
Stammgast
#51 erstellt: 12. Sep 2009, 10:13
Ja, da hast du vollkommen Recht.

Meinste es würde reichen ein Absorber zu machen über dem Sofa der 1 Meter hoch ist und so breit wie das Sofa dann ist?

Wie dick sollte er dann sein? Direkt auf der Wand oder 5cm Abstand oder so?
Used2Use
Hat sich gelöscht
#52 erstellt: 12. Sep 2009, 10:28
Sind so 2m², das ist eine gute Fläche.

Die Dicke hängt davon ab wie viel Platz du opfern willst. Wie gesagt, 20cm ohne Luft ist Minimum. Effizienter sind 20cm+7cm Luft, aber wenns dicker geht...

An den Stellen der 1. Reflektion links und rechts neben den Boxen bringen Absorber auch sehr viel. Der rechte LS steht weiter weg von der Wand (was gut ist). Es könnte sein, daß die Bühne besser klingt wenn an der linken Seite ein Absorber ist, der dort den geringen Abstand ausgleichen könnte. Müsste man versuchen. An dieser Stelle darf er auch kleiner sein, etwas größer als die Box, logischerweise auf selber Höhe.

Die Decke kann man mit Molton abhängen, schaut gut aus und ist nicht allzu teuer. Aus Molton kann man auch einen Vorhang machen bzw. damit die Absorber verkleiden. Das Material ist wegen seines Preises sehr beliebt, und hat günstige akustische Eigenschaften.
LauderBack
Stammgast
#53 erstellt: 12. Sep 2009, 10:35
Okay, gut.

An der Decke wollte ich nichts machen.. ist mit Holz verkleidet und mit extra Beleuchtung.. sieht gut aus. Daher entfällt es, an der Decke etwas zu machen.

Habe jetzt eine passende Folie gefunden, ist es schlimm wenn sie etwas "dicker" ist als Malerfolie? Also sie ist nich so hauchdünn... kann das etwas negatives haben?

Wegen dem linken LS das werde ich mir dann mal genauer anschauen wenn ich das über dem Sofa fertig habe.


[Beitrag von LauderBack am 12. Sep 2009, 10:36 bearbeitet]
Used2Use
Hat sich gelöscht
#54 erstellt: 12. Sep 2009, 10:38
Sofern die Folie nicht schwer und steif ist ist sie geeignet. Die Folie reflektiert den Superhochton, was ein Vorteil ist. Der wird sonst schnell überdämpft.
LauderBack
Stammgast
#55 erstellt: 12. Sep 2009, 11:20
Das habe ich eben gemacht (sind 4 Lagen Glaswolle). :



So ok? Würde dann nur noch mit Klebeband das alles etwas fester machen und natürlich zu machen..

Ziemlich groß das Ding.. oO


[Beitrag von LauderBack am 12. Sep 2009, 11:21 bearbeitet]
Used2Use
Hat sich gelöscht
#56 erstellt: 12. Sep 2009, 11:30
Hmm, solangs luftdicht ist ist ok. Den Rest überlass ich mal deiner Phantasie.
LauderBack
Stammgast
#57 erstellt: 12. Sep 2009, 11:33
Okay, werde es gleich mal komplett fertig machen, dass ich es sogar ins Zimmer packen kann um es auszuprobieren.

Und um es zu "verkleiden" da müsste ich mir noch etwas einfallen lassen...
LauderBack
Stammgast
#58 erstellt: 12. Sep 2009, 12:33
Habe das Teil fertig, aber noch nicht im Zimmer.

Wie hast du es eigentlich an der Wand befestigt?
Used2Use
Hat sich gelöscht
#59 erstellt: 12. Sep 2009, 12:38

Wenn es ganz einfach werden soll kann man auf die Luft verzichten, Nägel in die Wand schlagen und die Platte einfach aufstecken. Oder man befestigt Abstandhalter aus Holz oder Blech und befestigt dort die Nägel, so bekommt man leicht den Wandabstand hin.
LauderBack
Stammgast
#60 erstellt: 12. Sep 2009, 12:42
Ja das hab ich schon gelesen^^

Aber was meinst du mit Platte? Das alles erstmal auf einer Platte befestigt?
Used2Use
Hat sich gelöscht
#61 erstellt: 12. Sep 2009, 12:51
Ich dachte dabei noch an Steinwolle, die ist zwar flexibel aber man kann sie als Platte bezeichnen. Vielleicht etwas ungeschickt formuliert...

Die Glaswolle ist ja viel flexibler, da wirds spannend.

*kopfkratz

Da muß man improvisieren, dazu müsste man halt wissen was man so zur Hand hat. Sonst zieh dir McGuiver rein
LauderBack
Stammgast
#62 erstellt: 12. Sep 2009, 13:06
Ouw

Das Ding ist ziemlich groß:





Hmm.. ich könnte hinten eine schmale Platte in der Mitte anbringen und dann daran aufhängen, das müsste klappen denk ich.
LauderBack
Stammgast
#63 erstellt: 12. Sep 2009, 13:26
Habe mal kurz den Anfang vom Film Death Race angeschaut.. ich höre jetzt Töne die ich vorher nie gehört habe.. Das merkt man, das der Superhochton lauter ist, find ich gar nicht mal so schlecht. Hört sich auch viel klarer an.
Used2Use
Hat sich gelöscht
#64 erstellt: 12. Sep 2009, 13:56
Freut mich. Das mit der Optik ist so eine Sache...aber dir fällt sicher was nettes ein.

Ich mag den gedämpfen Klang, klingt gemütlicher. Auch wenn man sich unterhält - ganz anderst als in den oft recht leeren Räumen die manche haben.

Aber wem sag ich das...
LauderBack
Stammgast
#65 erstellt: 12. Sep 2009, 14:21
Da hast du mal wieder Recht, mir gefällts auch so.:)

Eben kamen meine Eltern ins Zimmer.. natürlich fragen die was das ist.

Ich danke dir echt dafür !

Was so ne Kleinigkeit (naja, so klein ist das nicht :D) ausmacht..
Used2Use
Hat sich gelöscht
#66 erstellt: 12. Sep 2009, 14:38

Eben kamen meine Eltern ins Zimmer.. natürlich fragen die was das ist.


Jo, mein Steinwollebunker verursacht auch öfter Ratlosigkeit/Kopfschütteln bei Unbeteiligten

Aber man weis ja wofür mans tut...

Viel Spass noch damit
LauderBack
Stammgast
#67 erstellt: 12. Sep 2009, 18:08
Jop!

Danke dir!
LauderBack
Stammgast
#68 erstellt: 13. Sep 2009, 09:12
Woher kriege ich den Molton Stoff am billigsten?
Used2Use
Hat sich gelöscht
#69 erstellt: 13. Sep 2009, 11:05
Bei uns in Graz gibts einen SEWA. Der hat einen vergleichbaren Stoff sehr günstig (jedoch eher dünn). Möbelhäuser kann man abklappern, da gibts schöne Stoffreste sehr günstig. Molton selbst findet man bei Bühnenausstattern, Musikhäusern ect.

Gute Alternative sind Fleecedecken. Diese flauschigen dünnen Tagesdecken. Hab ich verwendet, gibts hauptsächlich mit Muster und man bekommt sie fast überall. Meine sind vom Lidl oder Hofer(Aldi).

Bei kleineren Mengen sind die Preisunterschiede eher unwesendlich (4-8€/m²), mit den Versandkosten zusammen zahlt sichs oft nicht aus zu bestellen.

Der bessere Suchbegriff ist "Bühnenmolton"

http://www.quinte-on...chtundurchlassig.php
Ist ein normaler Preis, je nach Fläche kann sichs auszahlen was besseres zu suchen - Preisroboter/Google ect. sei dein Freund

Generell kann man sagen
glatt, dicht und schwer -> reflektiert Hochton
flauschig, luftig und leicht -> absorbiert Hochton
(Wenn dahinter ein Absorber ist)

Molton allein ist auch ein guter Absorber. Dazu verwendet man ihn aul Vorhang, oft auch vor Wänden. Dazu muß man allerdings genug Material verwenden, damit der Vorhang auch im zugezogenen Zustand Wellen macht. So ein Vorhang ist meist das einzige das man vor einem Fenster umsetzen kann, zwecks Symetrie dann natürlich auch auf der gegenüberliegenden Wand. Die Wirkung so eines Vorhangs ist deutlich messbar - bei einem x-belibigen müsste man schon Glück haben (die meisten Vorhangstoffe sind nicht gut geeignet)

Nachdem deine Boxen (CD-Horn) den Hochton eher aufs Sofa bündeln wäre etwas reflektierendes passend. Aber ansich spielt das eher eine Rolle wenn man das Letzte aus dem Raum kitzeln will und große Absorberflächen verwendet. Da überdämpft man den Hochton sehr schnell. Bei deinem kleinen Absorber muß man sich noch keine Sorgen machen.


[Beitrag von Used2Use am 13. Sep 2009, 11:06 bearbeitet]
LauderBack
Stammgast
#70 erstellt: 13. Sep 2009, 11:19
Okay, danke!

"kleinem Absorber" naja.. so klein ist das nu auch nicht...
Used2Use
Hat sich gelöscht
#71 erstellt: 13. Sep 2009, 11:36
Klein für Absorber

Minimumausstattung wären ja 4 Absorber. An der Rückwand 2x1m, so wie deiner. An den Seitenwänden und der Stirnwand noch 4 kleinere an den Stellen erster Reflektionen. Bei der Dicke bist du auch am unteren Limit, würdest du den ganzen Raum mit 20cm Absorbern verkleiden wäre der Klang grauenvoll.

An den anderen Stellen 1. Reflektion ist dein Raum halt etwas durchwachsen. Beim PC schauts schlecht aus, das Fenster geht auch nicht wirklich und einseitig Dämmen ist meist schlechter als nichts machen. Somit bist du entschuldigt
LauderBack
Stammgast
#72 erstellt: 13. Sep 2009, 11:43
Okay.

Aber ich bin immer noch verwundert was das bringt.. als ich das Teil gestern weckpacke (weil ich sonst nicht pennen könnte), da war der Unterschied extrem...
LauderBack
Stammgast
#73 erstellt: 14. Sep 2009, 10:02
Ich glaube diese Decke eignet sich wohl eher nicht:



Oder?
Used2Use
Hat sich gelöscht
#74 erstellt: 14. Sep 2009, 10:23
Ich denk schon. Ich hab so eine ähnliche Decke mal gemessen, da ist mir nichts negativ aufgefallen.
LauderBack
Stammgast
#75 erstellt: 14. Sep 2009, 10:31
Okay,super.

Dann weiß ich wie ich jetzt alles fertig machen kann. Mache ein Bild wenn alles fertig ist.
andreas3
Inventar
#76 erstellt: 14. Sep 2009, 21:13
Hallo ihr Lieben, habe gerade den Thread gelesen und bin sehr inspiriert. Ich kann Used2Use nur zustimmen, die meisten Räume klingen einfach zu hallig.

Ich hatte wegen Renovierung für ein paar Tage einen Berg aus Sofa, Polstern Kissen und Decken im Hörraum deponiert, und die Anlage klang viel besser. Leider bestand meine Frau darauf, alles wieder ins andere Zimmer zu stellen, was kann man machen.

Später hatte ich ein Riesenstück Schaumstoff bestellt, um die Polster in meinem Caravan zu erneuern. Die Lieferung erfolgte als 1.90m lange Rolle von ca 90cm Durchmesser, und aus Platzgründen landete sie wieder im Hörraum. Die Wirkung war erstaunlich!

Seit ich auf euren Thread gestoßen bin denk ich über eine Lösung aus Steinwolle nach, also bis dann, andreas3
madmaxx507
Ist häufiger hier
#77 erstellt: 14. Sep 2009, 23:22
Moin,
bin ein klein bisschen verwirrt.
Habe jetzt immer gelesen, dass hinter dem Hörplatz Diffusoren gehören wegen LEDE? Wurde das jetzt nur angeraten, wegen der überspitzten Höhen?
Used2Use
Hat sich gelöscht
#78 erstellt: 15. Sep 2009, 04:16

Habe jetzt immer gelesen, dass hinter dem Hörplatz Diffusoren gehören wegen LEDE


Diffusoren sind eine gute Sache, aber in erster Linie muß man den Nachhall reduzieren. Erst wenn die Reflektionen leise genug sind macht es Sinn sie als weitere Maßnahme noch zu streeuen.

Unser Gehör bestimmt die Größe eines Raumes nach der Verzögerung der 1. Reflektion. Im Prinzip wie bei einem Echolot, nur weit weniger präzise. Befindet sich der Hörplatz direkt an der Wand ist der Laufzeitunterschied minimal. Daher kann unser Gehör die Reflektion nichtmal als solche erkennen, wir hören den direkten und den reflektierten Schall gleichzeitig. Jetzt ist es aber so, daß wir Instrumente hauptsächlich am Einschwingvorgang erkennen. Kaum vorstellbar, aber eine Gitarre unterscheidet sich vom Klavier hauptsächlich durchs andere Einschwingen. Ein Einschwingvorgang ist ein sehr kurzes Ereigniss, dieses wird durch die sehr frühe Reflektion verdoppelt und verwaschen. Wäre die Wand weit weg und die Reflektion verzögert, dann würden wir nicht einen verfärbten Einschwingvorang hören, sondern 2 saubere. Außerdem verursacht die Reflektion an der Wand einen Einbruch im Frequenzgang. Die Frequenz dieses Lochs verschiebt sich deutlich wenn man sich vor oder zurücklehnt. Ist die Reflektion spät ist der Einbruch sehr tief und vergleichsweise unproblematisch.

Eine ausrechend verzögerte Reflektion ist wie man sieht also weit weniger schädlich als eine frühe. Daher plaziert man nach der reinen Lehre weder Lautsprecher noch Hörplatz nahe an Wänden, 1-2m sind da Minimum. Hat man so einen großen Raum so kann man ein LEDE verwirklichen. Großer Wandhabstand nach hinten, ein min. 30cm tiefer Diffusor min halbe Wandfläche. Wie man sieht, groß. Ich hab schon öfter darauf hingewiesen wie wichtig es ist eine ausreichend große Bandbreite sicherzustellen. Beim LEDE steht und fällt alles mit dem Diffusor. Wenn er es leistet könnte ich mir vorstellen, daß man eine Art Sourroundeffekt erzielt.

Wie man sich leicht vorstellen kann muß man bei kleinen Räumen einen völlig anderen Ansatz verfolgen. Ist die frühe Reflektion nicht vermeidbar wird sie absorbiert. Wünscht man dennoch diffusion so findet diese an den Seitenwänden statt, da ist der nötige Abstand Lautsprecher->Wand, Wand->Hörer von je 1.5m erreichbar. Erhöhter Seitenschallanteil, sofern diffus, macht eine breite Bühne. Ist aber ansich sounding, genauso wie LEDE.

Will man die Aufnahme hören so wählt man DEDE. Auf der Aufnahme sind bereits Reflektionen enthalten. Sie geben uns Aufschluss über die Größe des Aufnahmeraums. Will man, daß ein großer Raum auch zuhause groß kling so muß man alle Reflektionen des eigenen Raums verhindern (der ja kleiner klingt). Das kostet einem zwar auch viel Platz. Ist aber in einem kleinen Hörraum bis 4x3m umsetzbar. Ergebniss ist erstaunlich, ich erreiche im Nahfeld eine gehörte Bühnentiefe von 10m. D.h. ich kann Hintergundinstrumente deutlich außerhalb meines Raumes orten.
madmaxx507
Ist häufiger hier
#79 erstellt: 15. Sep 2009, 12:12
Ah,
vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Bergamo
Stammgast
#80 erstellt: 15. Sep 2009, 12:41
Sehr schöne ausführliche Antwort, die man dazu auch noch recht leicht verstehen kann !

Danke dafür. Werde ich weitergeben, wenn ich anderen helfe.
Werd ich außerdem meiner Freundin erzählen, damit die LS immer genug Luft haben dürfen

Gruß
andreas3
Inventar
#81 erstellt: 15. Sep 2009, 18:04
... und ich schließe mich freudig an. Du hasts in klaren Worten auf den Punkt gebracht. Hätte ich Zeit würde ich sofort Richtung Baumarkt starten...

Sonderlob für den Verzicht auf ausschweifende Erklärungen!

Jetzt hab ich aber nochmal eine Frage, ich weiss zwar dass es anders ist aber irgendwie doch auch nicht recht logisch: Wenn Schallwellen bewegte Luft sind und Plastikfolie luftdicht umschließt, wieso durchdringen sie dann die Folie um in der Steinwolle absorbiert zu werden?

Wahrscheinlich hab ich in Physik nicht aufgepasst oder sitze auf der Leitung, aber ich hätte das Dämmmaterial mit luftdurchlässigem Stoff bezogen.

Grüße von andreas3
madmaxx507
Ist häufiger hier
#82 erstellt: 15. Sep 2009, 18:29
Jo mich würde es auch interessieren ob man beispielsweise ein Plakat über die Absorber kleben kann, ohne dass die Eigenschaften zu sehr verändert werden. Dann könnte man dahinter LEDs machen, sähe bestimmt geil aus.
Used2Use
Hat sich gelöscht
#83 erstellt: 16. Sep 2009, 06:13
Schall ist keine Strömung. Eine Luftströmung könnte man mit einer Folie aufhalten, eine Schwingung nicht. Die Folie wird vom Schall angeregt und schwingt mit. Hinter der Folie entstehen so die selben Druckschwankungen wie vor der Folie -> der Schall durchdringt sie. Luftduchlässige Stoffe sind deshalb sehr geeignet, weil sie duch das offene Gewebe sehr leicht sind. Hat also nur indirekt mit der Luftdurchlässigkeit zutun.

Schwerere Folien/Stoffe verändern zwar die Wirkung etwas, aber ich kann mir kein Material vorstellen, daß die Wirkung so verschlechtern würde, daß der Absorber keinen Sinn mehr macht.

Diese Effekte setzt man bei einer umfangreichen Raumakustik gezielt ein. Der Hochton wird ab einer gewissen Absorberfläche überdämft. Daher macht es Sinn nur beim Absorber hinter dem Hörplatz auch den Hochton zu schlucken. Bei den restlichen Absorbern im Raum entscheidet man im Einzellfall dann welche Abstimmung am geeignetsten sein dürfte.
andreas3
Inventar
#84 erstellt: 16. Sep 2009, 07:34
Danke für die Antwort, is ja logisch, aber manchmal hab ich nen Knoten im Hirn.

Hier noch ein Tipp für die bemitleidenswerten Hörer wie mich, die aus einrichtungstechnischen Gründen mit den Ohren an der Rückwand sitzen müssen, bei mir je nach Sitzposition 40 - 70 cm:

Ich habe Korktapete an der Wand, dass sind sehr dünne furnierähnliche Naturkorkstücke auf einer Papierunterlage.

Die Höhen werden geschluckt und durch die unregelmäßige Oberfläche gibts noch einen leichten Diffusionseffekt.

Gut Ohr, andreas3
Used2Use
Hat sich gelöscht
#85 erstellt: 16. Sep 2009, 09:21

Ich habe Korktapete an der Wand, dass sind sehr dünne furnierähnliche Naturkorkstücke auf einer Papierunterlage.
Die Höhen werden geschluckt und durch die unregelmäßige Oberfläche gibts noch einen leichten Diffusionseffekt.


Immer die Wellenlänge beachten!

Schall ist größer als die meisten denken. Gegenstände im zentimeterbereich sind zu klein um nennenswerte Effekte zu erzeugen. Die vielen Knöpfe und Drehregler an einem Mischpult sind z.B auch kein Diffusor.

Die Kortapeten sind leider zu fein strukturiert um als Diffusor zu wirken. Der oft zitierte Setzkasten z.B wirkt wirklich, aber die Struktur ist vergleichsweise rießig.
Luftschall absorbieren kann Kork leider auch nicht. Dazu ist die Schicht zu dünn. Außerdem müsste das Material poröser sein.
Körperschall dämmen kann Kork, dazu wird er auch eingesetzt. So kann er unter dem Lamitatboden oder an der Wand Vibrationen schlucken.

Vielleicht mal ein Minimalansatz für kleine Hörräume.

Raum 15m², rechteckig
Hörplatz nahe Rückwand
Boxen: 2.1 Sub/Sat System
1x Fenster linke Seitenwand
1x Tür rechte Seitenwand

Glaub das ist recht typisch. In kleinen Räumen hat keiner das Sofa mitten im Raum stehen, also ist der wandnahe Hörplatz unvermeidbar. Die Boxen stehen an der Wand im Wandverbau/Lowboard. Können aber zum Musikhören auf Ständern günstiger aufgestellt werden. Der Sub steht dort wo er am besten klingt.

Hochtonabsorber: wenige, 4cm dick
Mitteltonabsorber: mittel, 30cm dick
Grundtonabsorber: viele, 50m dick

An der Rückwand hat man das größte Problem, also kommt dort ein dicker Absorber hin. 30cm sind hier meist machbar. Dickere Absorber tarnt man indem man sie bündig mit der Umgebung aufbaut.

An den Seitenwänden haben wir auf einer Seite ein Fenster. Die Lösung liegt auf der Hand. Ein akustischer Vorhang. Dadurch das der Wandabstand recht hoch ist wirkt auch ein dünner Absorber bis zu tiefen Frequenzen. Man verwendet meist reichlich Molton, der Vorhang muß starke Wellen schlagen. Dadurch erreicht er seine Dicke. Auf der gegenüberliegenden Wand muß ein ähnlicher Absorber plaziert werden, sonst passt die räumliche Ortung nicht. Hier kann man entweder einen 2. Vorhang verwenden, wie oft in Heimkinos, oder man verwendet einen normalen dünnen Absorber. Ist die symmetrische Anordnung nicht möglich sollte man dennoch einen dünnen Vorhang verwenden. Dieser absorbiert dann nur den Hochton und verhindert Flatterechos zwischen den sonst kahlen Wänden.

Die letzte erste Reflektion die man gegebenenfalls noch dämpfen kann ist die an der Decke. Akustikdecken kommen selten in Frage. 1-2 hinterleuchtete Dämmplatten mit etwas Abstand sehen sehr gut aus. Dazu verwendet man Basotect, etwas teurer aber ansehnlich. Nebenbei leicht genug um sie auch in Mietwohnungen und an Gipskartondecken befestigen zu können.

Die Gundtonabsorber sind schwierig unterzubringen. Sofas sind meist Hohlräume die nebenbei bei unserem Beispiel an einer Raumkante stehen. Füllt man diesen Hohlraum sowie auch den Spalt zum Boden und zur Wand, so hat man einen relativ großen Kantenabsorber. Weitere Kantenabsorber schaden nie, kommt drauf an ob man sie unterbringen kann.

Weitere Absorber zur Nachhallreduktion sind nicht zwingend nötig. Sollte man noch Platz haben wären diese dann mit etwas festerer Folie zu versehen um weitere Dämpfung im Hochton zu vermeiden.

Spezielle Diffusoren sind auch eher selten möglich. Aber es gibt ein paar Tricks wie man sich den Raum streeuend einrichten kann. Keine geschlossenen Fronten. Regale unregelmäßig einräumen.
Alle Strukturen zwischen 3cm und 50cm streeuen.
Daher auch mein Ansatz mit den porösen Absorbern zwischen den Möbeln. Der Absorber wirkt bei tiefen Frequenzen nicht. Die Struktur aus Möbel-Wand(mitAbsorber)-Möbel streeut recht wirkungsvoll den Grundton. Also den Bereich wo man sonst wenig machen kann.

Im Bass wirds schwierig, man kann 3 Möglichkeiten unterscheiden.

Billig/Groß -> Helmholtzabsorber
Normal/Klein -> Mehrere Subs
Teuer/Groß -> DBA

Mehrere Subs sind die einzige Möglichkeit wenn man nicht messen kann.

"Das klingt ja schlimm, gehts nicht einfacher?"

Sicher. Hallradius beachten.
Innerhalb des sgn. Hallradius hört man die Aufnahme mit allen Vorteilen bzg. Ortung und Durchhörbarkeit. Bisher haben wir mit viel Aufwand versucht den Hörplatz, der ja 2m weit entfernt ist, in diesen Hallradius zu bringen. Einfacher ist es, die Lautsprecher einfach zu bewegen. In einem schlechten Raum ist der Hallradius winzig, in einem Abstand von 30cm beginnt der Raum schon zu verfärben. Man kann aber mit wenigen Absorbern das schlimmste ausbessern und erhält so einen praktikableren Hallradius von z.B 50cm. Dann muß man nur noch die Lautsprecher maximal 50cm vor einen stellen. Dabei verwendet man ein normales Stereodreieck, nur eben ein kleines. Auf dem Schreibtisch ist da der Klassiker. Daher auch mein Hinweis auf die Kompaktboxen mit Ständer. Selbst mit allen Maßnahmen die ich aufgezählt habe wird man die 2m nicht schaffen. Daher muß man die Lautsprecher näher am Hörplatz aufstellen um optimale Resultate zu erzielen. Mit Kompaktboxen die man nach Bedarf hervorholen kann sollte das kein Problem sein.
Bergamo
Stammgast
#86 erstellt: 16. Sep 2009, 10:03

Used2Use schrieb:
Die letzte erste Reflektion die man gegebenenfalls noch dämpfen kann ist die an der Decke.



Hallo,

ich werde bald (da gerade umgezogen) hinter meinem Hörplatz wieder meine Absorber anbringen. An der Decke evtl. auch was kleineres, da auf dem Boden nur eine kleine Fläche mit Teppich bedeckt ist.

Was ist aber mit der Wand hinter den LS ?
Dieser Wandabstand lässt bei vielen sehr zu wünschen übrig, und die 1. Reflektionen beeinflussen deutlich den Direktschall.
Ich würde dort den größten Teil der Absorber anbringen, weil ich in meinem Falle die größte Fläche bedecken kann, und die Absorber zudem auch gut aussehen.

Spricht etwas dagegen? Ich habe z.B. nur einen hinteren Abstand von etwa 75 cm, was ja gerade so das Minimum bzgl. des Laufzeitunterschiedes Direkt-, Reflektionsschall darstellt.

Gruß
Used2Use
Hat sich gelöscht
#87 erstellt: 16. Sep 2009, 10:20
Die müssen dann aber wirklich eine brauchbare Dicke haben. Der Lautsprecher strahlt nach hinten keinen Hochton ab, daher wärs sinnlos einen dünnen zu verwenden. Aber an sonsten ein guter Platz.
andreas3
Inventar
#88 erstellt: 16. Sep 2009, 10:34
Hallo Used2Use, klingt einleuchtend, ich bin sicher du hast da mehr Ahnung als ich.
Aber ich höre schon einen Unterschied, wenn ich ein Brett oder gar einen Spiegel hinter dem Hörplatz aufstelle. Im Vergleich zur Korktapete, die ich übrigens damals aus optischen Gründen ohne Gedanken an Akustik genommen hatte, leidet die Präzision und der Klang wird verwaschen.
Das sind keine Welten aber deutlich wahrnehmbar!

Grüße andreas3
Used2Use
Hat sich gelöscht
#89 erstellt: 16. Sep 2009, 10:48
Solche Wahrnehmungen gibts immer wieder. Das es anderst klingt mag sein, der Gund dafür wäre interessant. Aber mit einem richtigen Absorber hat das leider nicht viel gemein.

Zwischen einer leeren Wand, ob mit oder ohne Kork, und einem Absorber liegen wirklich Welten.


[Beitrag von Used2Use am 16. Sep 2009, 10:49 bearbeitet]
andreas3
Inventar
#90 erstellt: 16. Sep 2009, 12:08
Da geb ich dir Recht. Ich hab Familie und begrenzte Mittel und probiere deshalb mit kleineren Maßnahmen Verbesserungen zu erzielen, so habe ich beispielsweise an der Fensterseite eine Leine gespannt und eine Wolldecke aufgehängt, natürlich auch nix professionelles aber schon hörbar. Außerdem hab ich Spaß beim experimentieren, deshalb bin ich dir wirklich dankbar für deine Beiträge, andreas3
SchwerkraftPilot
Neuling
#91 erstellt: 24. Sep 2009, 23:13
Hallo werte Forumsmitglieder und Leser,

ich selbst lese hier nun schon etwas länger aus gegeben Anlass mit, da der Informationsumfang mich wunderbar bedient erst mal ein DANKE für die Beiträge. Nun möchte ich euch meine Anfängerfragen nicht länger vorenthalten, den wie viele verfolge ich auch mit meinem ersten „Beitrag“ eine geplante neu Anschaffung. Hier geht’s mir zum Anfang erst mal um Anregungen zum Aufbau der Anlage im Zimmer selbst. Im Zimmer muss neben dem Sound Equipment auch Bett, Sofa, Schrank und Schreibtisch untergebracht werden. Welche Wand würdet ihr für die Lautsprecher (5.1)bevorzugen. Andere Anregungen wie die Positionen von Absorbern oder dafür als Aushilfe fungierende Bücherregale würden mir auch helfen um die Gestaltung meines Wohn/Schlafzimmers zu planen.



Danke für eure Zeit
Tobias


[Beitrag von SchwerkraftPilot am 24. Sep 2009, 23:28 bearbeitet]
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