Esszimmer Nachhall bei Sprechfrequenzen viel zu hoch

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Svenii
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 18. Apr 2010, 10:51
Hallo zusammen,

wir haben zuhause ein spezielles Problem was die Akustik unseres Esszimmers betrifft.

Zum Raum:

Länge: 5m
Breite: 4m
Raumhöhe: 3m

Decke komplett aus Beton, eine Fensterfront durchgehend, restliche Wände sind normale Trennwände aus Gips.
Der Boden ist Parkett.

Es steht in den Raum nur ein 2+1m Tisch, 6 Stühle und aus optischen Gründen wirklich gar nix was den Raum akustisch hilft (Keine Bilder, Teppiche, Möbel etc.pp).

Hab nun gestern 6 Basotect Baffeln raummittig in dem Still an den Decken installiert.



Die Tonhöhe des Grundtons der menschlichen Stimme liegt für die männliche Stimme bei etwa 125 Hz, für die weibliche bei etwa 250 Hz. Dachte durch die Absorber verbessert sich die AKustik etwas.

Allerdings bleibt der Nachhall. In den Raum wird natürlich nur gesprochen und keine Musik gehört.
Der Hall ist aber einfach unangenehm.

Hoffe ihr könnte man den ein oder anderen Tipp geben.

Danke euch


[Beitrag von Svenii am 18. Apr 2010, 10:56 bearbeitet]
SRAM
Inventar
#2 erstellt: 18. Apr 2010, 13:23
Damit kannst du erstmal eine geeignete Konfiguration erstellen (erstmal den Ist-Zustand, dann nach Verbesserungen suchen):

http://www.knauf.de/...akustik_rechner.html

Hinweis zu den baffles an der Decke: wenn deine störenden Frequenzen relativ hoch liegen, hilft nur eine Einbeziehung der ganzen Deckenfläche als Absorber. Selbst dann bleiben Flatterechos bei Frequenzen, die bei den Raumabmessungen schon gerichtet sind insbesondere zwischen Innenwand und Glasfront. In dem Falle ist die Einbeziehung der der Glasfront gegenüberliegenden Wand vorteilhaft.

Gruß SRAM
Svenii
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 18. Apr 2010, 22:53
Danke für die Antwort und den Hinweis mit den Baffles.

Leider bin ich etwas mit dem Rechner überfordert....vieleicht kann mir das jemand genauer erklären die Lösung.
Ruffneck1
Neuling
#4 erstellt: 18. Apr 2010, 23:18
Servus Svenii,

wo genau liegt Dein Problem?

Du betreibst ja einen mächtigen Aufwand Respeckt...

Wieviele Personen halten sich im Durchschnitt in dem Raum auf?

Diese dienen ebenso zur Dämpfung, und zwar dämpfen die die Mitten. Ich glaube fasst, die Decke des Raumes stellt nicht das Problem das, eher die Geometrie und diese Fensterfront nebst Kunstoffmöbiliar. Ich könnte wetten, der Raum wirkt recht "kalt". Hast Du schonmal über irgend eine Art Gardienen und Sofas nachgedacht?

Beste Grüße,
Norbert
Svenii
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 18. Apr 2010, 23:36
6 Personen im Schnitt....

Der Raum ist absolut "kalt". Es folgen akustisch höchstens noch 3,4 Flächenvorhänge.
Sofa passt leider nicht rein.




Das einzige was aksutisch gemacht wurde sind die 6 Baffels oberhalb des Tisches. Wirkung allerdings gleich null

Beim Sprechen ist der Hall nachwievor da.
charles_b
Stammgast
#6 erstellt: 18. Apr 2010, 23:42

Svenii schrieb:
Danke für die Antwort und den Hinweis mit den Baffles.

Leider bin ich etwas mit dem Rechner überfordert....vieleicht kann mir das jemand genauer erklären die Lösung. :prost



Hallo,
ich kam mit dem verlinkten Rechner ganz gut klar. Konntest du das Programm den starten?

Den Raum habe ich erst mal so gelassen - zum Üben. Dann habe ich mal 0qm für die Flächen der Dämmung eingesetzt und dann nach und nach vergrößert.

Was fehlt ist natürlich ein Rechner, der dann auch noch die Kosten für das Material anzeigen würde...

Also, was hat geklappt mit dem Programm, was hat NICHT funktioniert.

p.s. der verlinkte Rechner geht gut, doch der Rechner auf den Knauf seiten kennt scheinbar nur Wände, keine Decken.

Da ich in einer Schule arbeite, sind Decken natürlich sehr interessant.
Svenii
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 18. Apr 2010, 23:48
Der Rechner funktioniert natürlich, allerdings kann ich mit diesen Fachchinesisch nicht wirklich was anfängen. Brauche einfach nur eine Lösung um das Problem in den Griff zu bekommen

Wenn ich noch zusätzlich 5qm Basotect Platten verbauen (unten bei den Heizungen unter der Fensterfront wegen Optik) hätte ich hier merklich einen Vorteil?


[Beitrag von Svenii am 18. Apr 2010, 23:52 bearbeitet]
charles_b
Stammgast
#8 erstellt: 19. Apr 2010, 01:04

Svenii schrieb:
Der Rechner funktioniert natürlich, allerdings kann ich mit diesen Fachchinesisch nicht wirklich was anfängen. Brauche einfach nur eine Lösung um das Problem in den Griff zu bekommen

Wenn ich noch zusätzlich 5qm Basotect Platten verbauen (unten bei den Heizungen unter der Fensterfront wegen Optik) hätte ich hier merklich einen Vorteil?


Erst mal eine Grundsatzfrage: Fühlen sich die Leute, die dort Reden und Essen, überhaupt wohl? Vom Ambiente wäre es mir persönlich zu steril. Bin eher ein Typ, der einen Stuhl mit Rückenlehne und Armlehne möchte, um dann zu philosophieren...

Doch zurück zur Akustik: Im Grunde genommen ist dein Raum ja so ähnlich wie ein Klassenzimmer: kahl.

Da dieses Design ja so bleiben soll, müssen die Akustik-Sachen an die Decke verbracht werden. Die weißen Röhren müßten also noch mal komplett runter, damit eine Schallschluckdecke angebracht werden kann.

Modifizier doch das Beispielzimmer im Programm erst mal so, dass es deiner Geometrie entspricht. Da sind diverse Flächenanpassungen notwendig. Danach sehen wir weiter, was so an die Decke soll.
Svenii
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 19. Apr 2010, 08:51
Die Optik spielt wirklich eine große Rolle. Die Decke ist absichtlich in "Sichtbeton" gestaltet und sollte möglichst so bleiben.

Was ich mir allerdings noch eingehen lassen würde wären ein oder zwei Eckabsorber bzw. an der Wand eventl. ein Absorber.

Bin da echt etwas ratlos
Svenii
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 19. Apr 2010, 08:53
Edit:

Was würde es bringen wenn ich noch mehr Baffles an die Decke hänge.

oder

Ist es besser an der Wand akustisch etwas zu machen.
charles_b
Stammgast
#11 erstellt: 19. Apr 2010, 22:38

Svenii schrieb:
Edit:

Was würde es bringen wenn ich noch mehr Baffles an die Decke hänge.

oder

Ist es besser an der Wand akustisch etwas zu machen.


Hm, die weißen Röhren an der Decke sind aus Beton?

Die Decke hat halt den Vorteil, dass man da nicht hinsieht. Wenn du was an die Wand machst, sieht es wie ein Bild oder hingeklebt aus - also nichts, was dir wirklich g-fallen dürfte.

Und in den Ecken ist zwar die spezifische Wirkung der Elemente hoch, doch wir reden bei dir um einen hochproblematischen Raum, der akustisch ja eine Kathedrale ist.

Da schätze ich, dass man mit den Ecken nicht viel machen kann.

Kann man die Röhren an der Decke entfernen? Im Grunde genommen sehen die Decken und Wänder von schalltoten Räumen auch so ähnlich aus: lauter Schaumstoffpyramiden.

Könntest du dir vorstellen, die ganze Decke eben in Schaumstoff auszuführen, incl. Struktierung?

Gruß
charles_b
p.s. ich habe deine Raummaße mal in das Programm eingegeben und gesehen, dass bei 250 Hz der Nachhall besonder groß ist, ebenso noch groß bei 150 Hz.

In Sachen Konversation hast du dir also mit dem Raum ein Sahnestückchen herausgesucht.
Svenii
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 19. Apr 2010, 23:43
Merci für den Hinweis "Sahnestückchen"

Ich kann die Baffles natürlich wieder entfernen habe sie nur aus folgende Gründen (sortiert nach Prio. ) montiert:

1. Optik
2. Kosten
3. Aufwand

Die Decke besteht rein aus Beton. 3 Wände sind aus Rigips und eben eine Fensterfront.

Bin schon fast etwas verzweifelt und scheue einfach den Aufwand gleich die ganze Decke zu verkleiden (acuh wenn es sicherlich am meisten bringt).

Gibt es keine andere Möglichkeit?
bartman4ever
Inventar
#13 erstellt: 20. Apr 2010, 08:24
Das einzige was effektiv helfen sollte, wäre eine Akustikdecke. Dafür müssten dann die Baffles weg. Aus welchem Material sind die eigentlich?
Svenii
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 20. Apr 2010, 08:53
Fussel_804S
Stammgast
#15 erstellt: 20. Apr 2010, 12:13
Hallo,

wenn du auf Optik viel Wert legst: Guck dir mal die Absorber bei r-t-f-s.de an. Sieht ganz schick aus. Dort kannst du auch eine kostenlose Beratung vorab bekommen. In meinem Hörraum hat es mir weitergeholfen. Es geht ja nicht nur drum, Absorber aufzuhängen. Die Dinger müssen auch an die richtige Stelle.

LG
hannesp
Neuling
#16 erstellt: 20. Apr 2010, 16:03
Hi!

Ich habe ein ähnliches Problem. In unserem Wohn/Esszimmer ist die Nachhallzeit auch unerträglich hoch. Das stört nicht nur beim Musik hören, sondern bereits beim unterhalten.

Das Anbringen eines Deckensegels ( Ecophone / Pinta ) habe ich als eine Möglichkeit erwogen. Kosten ca. 450€ pro Segel.

Zurzeit überlege ich, den ganzen Raum mit Akustikputz zu versehen.

Inspiriert hat mich dieser Thread: http://www.hifi-forum.de/viewthread-72-646.html

Googlen nach Baumwollputz bringt weitere Infos.

Vieleicht wäre Akustikput ja auch für dich die richtige Lösung.
charles_b
Stammgast
#17 erstellt: 20. Apr 2010, 18:22

hannesp schrieb:
Hi!

Ich habe ein ähnliches Problem. In unserem Wohn/Esszimmer ist die Nachhallzeit auch unerträglich hoch. Das stört nicht nur beim Musik hören, sondern bereits beim unterhalten.

Das Anbringen eines Deckensegels ( Ecophone / Pinta ) habe ich als eine Möglichkeit erwogen. Kosten ca. 450€ pro Segel.

Zurzeit überlege ich, den ganzen Raum mit Akustikputz zu versehen.

Inspiriert hat mich dieser Thread: http://www.hifi-forum.de/viewthread-72-646.html

Googlen nach Baumwollputz bringt weitere Infos.

Vieleicht wäre Akustikput ja auch für dich die richtige Lösung.


Danke für den Tipp mit dem Baumwollputz. Leider konnte ich aus dem Thread nicht entnehmen, welchen Putz er genommen hat - bleibt wohl nur gogglen oder hast du einen Tipp?

Zu den Baffles: Ich dachte, die seien aus Beton, konnte mir nix richtiges drunter vorstellen.

Jetzt wo ich weiß, dass diese weisen Würste nur aus Schaumstoff sind, würde ich meine Empfehlung zur Deckendämmmung aufrecht erhalten:
1. Baffles abmontieren
2. Deckendämmung anbringen, kostengünstig scheint da auch Mineralwolle (ca. 4 cm dick, wird auf der Knauf-Seite erwähnt) inkl. Lochplatte zu sein.
3. Baffles wieder anbringen, da es optisch ja so aussehen soll.

Ich glaube das ist einfacher als die Dämmung zwischen die Baffles an die Decke zu bringen - zu viel Kleinarbeit.

Die kahlen Wände untenherum bleiben aber, so dass dies nur eine Teillösung sein kann/dürfte.

Gruß
charles_b

p.s. Wir haben übrigens ähnliche Bahnhofshallenprobleme in unseren großen Klassenzimmern. Völlig kahl. Jetzt wird die Schule renoviert und eigentlich wären Schalldecken sogar vorgeschrieben. Die Schule bzw. der Architekt machen aber nix in die Richtung, obwohl es vor ein paar Monaten noch hieß, das "komme alles".

Jetzt habe ich vor, einen riesigen Theatervorhang im oberen Wandbereich mal festzutackern.

Das Aufhängen von 30 Kinderanorakt an der Bildleiste hat zumindest schon mal merklich was gebracht.... armes Deutschland.
hannesp
Neuling
#18 erstellt: 20. Apr 2010, 21:13
In div. anderen Threads wurde oft www.fashion-design-tapeten.de als Bezugsquelle für günstigen Putz genannt.

Die Sache mit dem Baumwollputz scheint mir eine ganz brauchbare Lösung zu sein.
Teuer ist es eigentlich auch nicht.

Nachteil halt: Eine ganze Menge Arbeit. Tapete, falls vorhanden, muss runter. Dann grundieren. 24h warten. Erneut grundieren. Wieder warten. Dann Putz aufsprühen. Gerät zum aufsprühen kann man sich bei o.g. Firma leihen.

Bin noch nicht schlüssig ob ich das machen werde. 3-Tage Aufwand ist es bestimmt.
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