Raum-Schalldämmung

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tomiondrums
Neuling
#1 erstellt: 30. Aug 2010, 13:54
Hi!
Ich hoffe, ich treffe mit meinen Fragen hier auf das richtige Forum und belästige euch nicht unnötig.

Weil ich (leider nur) in meiner Freizeit Schlagzeuger bin und mir mein Geldverdienberuf wenig andere zeitliche Spielräume lässt, hab ich vor, mir einen schallgedämmten Raum zu bauen, sodaß ich auch abends und nachts üben kann. (Platz steht mir unter dem Dach unserer Scheune, welche an unser Wohnhaus angebaut ist, dazu einigermaßen ausreichend zur Verfügung.) Ich befasse mich mit dem Thema seit einigen Jahren, allerdings habe ich bisher nur wenig praktische Erfahrungen sammeln können und ich finde leider auch keinen wirklichen Einstiegspunkt in die Theorie (Gesetzmäßigkeiten, Formeln, Materialwerte,...).

Ich stelle mir die Konstruktion im Moment folgendermaßen so grob vor: Die Wände, den Boden und die Decke möchte ich als eine Art Sandwich-Platten ausführen und ich möchte so eine Art Raum-im-Raum, sprich eine Kabine bauen. (Ich weiß, sowas gibt's auch fertig, aber um mir das leisten zu können muß ich die nächsten zwei Jahre ausschließlich dafür zur Arbeit gehen )

Als Außen- und Innenschale denke ich derzeit über Spanplatten, OSB, MDF nach. Die nach außen gewandte Schale würde dann ca. 10mm, die nach innen gewandte Seite 20mm dick. Zwischen Außen- und Innenschale soll ein Abstand (20cm+/-?) sein, der mit Steinwolle ausgefüllt ist, um die Schalen auf Abstand zu halten würde ich ein Raster aus hochkant aufgestellten Styroporplatten (Dicke 3-5cm), welches auf die Schalen jeweils unter Zuhilfenahme von Hartschaumdübeln und gewöhnlichen Bauschrauben aufgeschraubt ist vorschlagen. (Dementsprechend befände sich die Steinwolle also in den durch das Styropor abgetrennten Feldern). Daß man sich's besser vorstellen kann, hier ein Bild: http://img821.imageshack.us/f/schallschutzpanel.gif/
Was ich für die Wandinnenverkleidung, den Bodenbelag und für die Verschönerung der Decke nehme lass ich mal noch offen, weil ich hier nicht von allzuhohen Dämmwerten ausgehe.

Für die Tür möchte ich Balkontüren verwenden und zwei hintereinander (erste geht nach außen, zweite nach innen auf (das mit dem Griff ist hinzukriegen)) einbauen, Fenster ist keines vorgesehen.

Meine Fragen dazu:

  1. Ich hab mal gelesen, die Wände eines gewöhnlichen Aufnahmeraums in einem Tonstudio hätten eine Schalldämmwirkung von ca. 68db. Ich war zwar schon ein paarmal in einem Tonstudio, kann aber nicht beurteilen, ob das ein besonders gut gedämmtes mit vllt. sogar 100db war. Wie kann ich mir eine Dämpfungswirkung von 68db vorstellen, d.h. wie laut darfs drinnen sein, daß man draußen (nahezu) nichts mehr wahrnimmt?

  2. Woher bekommt man die Schallabsorptionswerte für verschiedene Baustoffe (Pressspan, Styropor, Steinwolle (für versch. Volumengewichte, Dicken und v.a. Frequenzen))?

  3. Gibts irgend ein, aus eurer Sicht empfehlenswertes Buch etc. mit dem man sich als Anfänger in die Bauakustik/den Tonstudiobau einlesen kann (Mathematik ist für mich kein Problem, aber es sollte möglichst wenig "fachliches" Voraussetzen)?

  4. Was haltet ihr von meiner Konstruktionsidee -- kann das so oder so ähnlich funktionieren, bzw. seht ihr Schwachpunkte?
    Was würdet Ihr unter den gegebenen Umständen anders machen?
    Sind 20cm Steinwolle/Styropor-Zwischenfutter realistisch, wenn man erreichen will, daß drinnen ein akustisches Schlagzeug volles Rohr drangsaliert wird (und Musik auf etwa gleicher Lautstärke läuft) und draußen nichts mehr hörbar ist?
    Was ist von einer Entkopplung der Außen- von der Innenschale mittels Styropor (wie beschrieben) zu halten? Gibt's vielleicht bessere Alternativen?

  5. Haltet ihr eine Simulation mit einer Lautsprecherbox (Subwoofer etc. weil ja v.a. die Bässe schwierig zu beherrschen sind) in einem Versuchswürfel (innen 0.6x0.6x0.6m, außen 1x1x1m), der nach o.g. Prinzip gebaut ist für sinnvoll? D.h. wären Messergebnisse nach eurer Ansicht auch auf größere Objekte skalierbar oder gibt's zu viele Seiteneffekte...?

  6. Hat jemand von euch schonmal was ähnliches gebaut? Wenn ja, wie, mit welchen Erfahrungen und Erkenntnissen?

Vielen Dank schonmal vorab!
MfG
Thomas
tomiondrums
Neuling
#2 erstellt: 02. Sep 2010, 10:57
keiner da? keiner interressiert?
ehemals_Mwf
Inventar
#3 erstellt: 03. Sep 2010, 00:33

tomiondrums schrieb:
keiner da? keiner interressiert? :(

Nö.

Raum in Raum...
...sehr spezielles Thema, was für Profis, aber sicher in den Tiefen des HF schon behandelt, z.B. hier:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-72-1079.html.

Allgemein:
Werbung und Laien denken gerne 1-dimensional.
Schall-Dämmung /-Absorption ist aber stark Frequenz-abhängig.
Den Bassdrum-Rumms zu vernichten ist sehr viel aufwendiger als hohe oder mittlere Tonlagen. Mit einem einzigen dB-Wert ist das nicht getan.

Gruss,
Michael
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