Plattenschwinger Bauplan für handwerklichen Vollidiot

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schwerdy
Neuling
#1 erstellt: 17. Dez 2004, 10:17
Hallo Musikbegeisterte,

ich bin selbst Musiker und habe bisher alles, was nicht direkt aus dem Klavier kommt, mit dem Kopfhörer abgehört. Der Frequenzganz ist zwar relativ linear, das Klangbild allerdings überhaupt nicht authentisch! Daher hab ich in amtliche Boxen investiert um dann festzustellen, dass mein Raum bei 125 Hz dröhnt wie sau (kleiner, würfelförmiger Raum)! Jetzt suche ich eine Möglichkeit, das Dröhnen zu bekämpfen, allerdings wohne ich in Miete und möchte daher nicht allzu viel in meinen nur vorübergehenden Hörraum investieren.

Meine ursprüngliche Idee war, einen Helmholtz Resonator zu bauen, nach den Plänen von hier: http://www.johnlsayers.com/HR/index1.htm . Allerdings bin ich alles andere als handwerklich begabt und relativ sicher, dass ein von mir gefertigter Helmholtz Resonator trotz aller Berechnungen und Sorgfalt nie bei exakt 125 Hz greifen wird. Nun könnte man ihn zwar mit Mineralwolle ausstatten, damit er breitbandiger wird, aber dann kann mich mir ja gleich einen einfachen Plattenschwinger basteln, den ich evtl mit in die nächste Wohnung mitnehmen kann. Folgende Fragen stellen sich hierbei:

- Gibt es irgendwo (vorzugsweise im Internet) einen Bauplan für einen Plattenschwinger?
- gibts sowas tatsächlich nicht?
- muss der Plattenschwinger auch auf eine Resonanzfrequenz eingestellt werden?
- wenn ja, heist dass, das er in der nächsten Wohnung nutzlos sein wird?
- Wird so ein Teil überhaupt was helfen? Gefühlsmäßig ist bei mir ein 125Hz Sinus nämlich mehr als doppelt so laut wie z.B. 120Hz oder 130 Hz...

Ich danke schonmal im Vorraus für eure Unterstützung!
Schwerdy

PS: sehr geile Seite übrigens, das hifi-forum.
PPS: die Angaben mit dem 125 Hz Dröhnen kommen nicht aus exakten Messungen mit Messmikro und Software, ich hab mit dem DX7 einfach einen Sinuston erzeugt und bin damit durch das hörbare Frequenzspektrum gefahren. Als genaue Dröhnfrequenz hab ich so die 125Hz "gemessen" :-)
ratte
Stammgast
#2 erstellt: 18. Dez 2004, 18:02
Hi,

wenn du nicht unbedingt basteln willst, guck mal dahin, die bauen sowas exakt auf die Zielfrequenz: http://www.tyranno.de/tse/deutsch.htm

gruss
ratte
jakob
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 19. Dez 2004, 13:57
Hi schwerdy,

die Seite sollte alle Informationen haben, um selbst funktionierende Absorber bauen zu können:

http://www.track4.de/sonstiges/akustik.php3

Gruß
schwerdy
Neuling
#4 erstellt: 20. Dez 2004, 17:49

jakob schrieb:

die Seite sollte alle Informationen haben, um selbst funktionierende Absorber bauen zu können:

http://www.track4.de/sonstiges/akustik.php3


Danke, kannte ich schon, habs allerdings noch nicht gerafft:

- Kann ich die Formel, wenn ich den PS genau wie dort baue, einfach so umstellen: Tiefe = (2,4*510) / frequenz ?

- Muss die Größe dann immer 0,5m x 1m sein?

- Ist der Aufbau von der Seite gesehen so korrekt?: Rückwand (16mm MDF), Mineralwolle (4cm, an der Rückwand befestigt), Luft, Membran (4mm Sperrholz)
jakob
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 21. Dez 2004, 09:39
Ja, die Tiefe kannst Du so berechnen (angegebene Randbedingung nicht vergessen), allerdings würde ich zunächst mit dem Material einen Probekasten bauen, denn die Formel kann nur eine Näherung darstellen, ob jede Spanplatte exakt dieses Flächengewicht hat, ist auch fraglich.

Eine gewisse Mindestgröße ist erforderlich, da die Platte allseitig mit dem Rahmen verklebt wird. Sie kann dann nur noch Biegeschwingungen ausführen, und eine kleine Platte wird nicht bei tiefen Frequenzen resonieren. Die Näherungsformel scheint hier einige Korrekturfaktoren für diese Größe zu beinhalten, wenn es andere Größen sein müssen, wären tiefergehende Quellen die bessere Alternative.

Der Aufbau ist so richtig beschrieben, der allseitig geschlossenen Kasten aus MDF kommt hinzu.

Die Absorber aus dem "tyranno" - Link scheinen mir nach genau diesem Muster gebaut.

Gruß


[Beitrag von jakob am 21. Dez 2004, 09:45 bearbeitet]
schwerdy
Neuling
#6 erstellt: 21. Dez 2004, 12:39
Danke erstmal!


jakob schrieb:
Ja, die Tiefe kannst Du so berechnen (angegebene Randbedingung nicht vergessen), allerdings würde ich zunächst mit dem Material einen Probekasten bauen, denn die Formel kann nur eine Näherung darstellen, ob jede Spanplatte exakt dieses Flächengewicht hat, ist auch fraglich.


Sprich: erst mal einen 0,5m x 1m x ?m bauen um zu testen, ob er mit den von mir gekauften Materialien auch wie erwartet funktioniert.


jakob schrieb:
Eine gewisse Mindestgröße ist erforderlich, da die Platte allseitig mit dem Rahmen verklebt wird. Sie kann dann nur noch Biegeschwingungen ausführen, und eine kleine Platte wird nicht bei tiefen Frequenzen resonieren. Die Näherungsformel scheint hier einige Korrekturfaktoren für diese Größe zu beinhalten, wenn es andere Größen sein müssen, wären tiefergehende Quellen die bessere Alternative.


Also sollte die Konstruktion für hartnäckige Probleme (wie ich sie habe) auf jeden Fall größer als 1m x 0,5m sein, was dazu führt, dass ich eine andere Formel anwenden muss? So'n Mist!


jakob schrieb:
Der Aufbau ist so richtig beschrieben, der allseitig geschlossenen Kasten aus MDF kommt hinzu.


Hm: wird zuerst ein geschlossener Kasten aus MDF gebaut, an dessen Frontplatte nochmal eine Schwingplatte aus Sperrholz befestigt wird? Ich schätze aber ich hab dich jetzt falsch verstanden und tatsächlich wird anstatt der Frontplatte eine Schwingplatte aus Sperrholz angebracht.

Sorry für die endlose Fragerei, aber es ist halt schwierig ohne eindeutige Zeichnungen. Aber wenn du noch ein bischen Gedult mit mir hast, werden wir's schon hinkriegen. Danke!
schwerdy
Neuling
#7 erstellt: 21. Dez 2004, 15:12
Übrigens: Im Aussensaiter Forum http://www.aussensaiter.de/forum/thread.php?thread=66854 steht, dass die Formel falsch ist! Korrekt müsste sie wohl
"f = 510 * (1 / wurzel aus (m * dl ))" lauten
jakob
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 22. Dez 2004, 15:40
Hi schwerdy,

stimmt, bei der Formel war ich mehr als leichtsinnig.

Die Version "mit Wurzel" ist sicher korrekter, allerdings gibt es andere Versionen was speziell die Konstante angeht; diese schwankt je nach Quelle zwischen 510 & 600, deswegen halte ich nach wie vor einen Probeaufbau für eine gute Idee.

Für eine Herleitung zur Klärung der offenen Fragen in der Näherungsformel fehlt mir gerade die Zeit.

Du hast Recht, gemeint war eine Kasten, bestehend aus MDF-Rahmen und MDF-Boden und Sperrholzfrontplatte.

Gruß

P.S. die Seite www.hunecke.de hat zumindest einige Prinzipzeichnungen und auch einige Erläuterungen, sowie ebenfalls einen Akustikrechner.
madonnasass
Neuling
#9 erstellt: 30. Jul 2008, 20:30
Hallo Schwerdy,

Wenn der Frequenzbereich, in dem die unerwünschte Resonanz auftritt drartig schmalbandig ist wie du das beschreibst, und du sonst mit der Hörsamkeit des Raumes mehr oder weniger zufrieden bist, ist ein Plattenabsorber generell ungeeignet, da er relativ breitbandig arbeitet, heißt dir auch viel was höher und tiefer ist dämpft. Insofern ist es auch schwer messbar (und hörbar) welche Konstante in der Näherungsformel du verwendest.
Was du brachst ist ein Helmholtz- Resonator (Unmengen an Material im Netz), da dieser schmalbandig dämpft. Daher ist es aber auch wichtig dass er genau gebaut ist. Man kann ein solches Gerät aber auch noch durch Veränderung der Rohrlänge feinstimmen.



MfG
HiFi-Selbstbau
Inventar
#10 erstellt: 31. Jul 2008, 06:36
Hi schwerdy,

zunächst mal würde ich die Hypothese 125 Hz absichern. Messen wäre die beste Variante (dann könnte man auch die "Schwere" des Problems besser abschätzen), aber auch die Angabe der Raumdimensionen und der LS- und Hörposition sollte ausreichen -> bitte nachliefern. Wenn Du kein Messprogramm hast, kein Problem: einfach rosa Rauschen abspielen, aufnehmen und analysieren (s. z.B. http://www.sonicspot.com/wavetools/wavetools.html) ACHTUNG: ggf. brauchst Du noch die VBrun300.DLL (z.B. von http://www.picosound.de/Vbrun300.zip)

Das finden einer ausgewogeneren Hörposition ist in aller Regel VIEL effektiver als das Festhalten an einer schlechten Position mit der dann nötigen passiven Vernichtung der Problembereiche.

In der Regel hat ein Raum nicht nur bei einer Frequenz ein Problem, daher wären Eckabsorber "sicherer", vor allem auch in einer zukünftig anderen Umgebung. So ein Basotect-Dreieck wirkt ab ca. 125 Hz recht effektiv - wenn Du es platzmäßig und ästhetisch stellen kannst.
http://stores.ebay.de/Der-Schaumstoff-Discounter

By the way: was für amtliche Boxen hast Du Dir denn zugelegt?

Gruß Pico


[Beitrag von HiFi-Selbstbau am 31. Jul 2008, 07:08 bearbeitet]
focal_93
Inventar
#11 erstellt: 31. Jul 2008, 11:27
Hi Pico,

der Tread ist 4 Jahre alt...

Ciao

Uwe
Dr.Sterni
Neuling
#12 erstellt: 13. Jan 2011, 03:11
...und trotzdem ist er - sogar nochmal mehr als zwei Jahre später - immer noch aktuell.

Physik ändert sich halt nicht...
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