Neue Maßnahmen im Hörraum (Hifi + Studio)

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Marko@Rockvoice
Stammgast
#1 erstellt: 27. Jan 2013, 21:36
Guten Abend!

Nachdem ich meine neuen aktiven Adam Pencil nun seit einer Woche bei mir habe und damit auch für den Hifi-genuss einen guten Grundstein gelegt habe will ich meine akustischen Maßnahmen nochmal überdenken.

Leider habe ich das Gefühl, dass die eingesetzten 800 Euro für Absorber nicht nur sinnvoll waren.
Der Hochton scheint überdämpft, Mittelton irgendwie okay und Tiefton immer noch (oder gerade jetzt erst) eine richtige Katastrophe zu sein.

Nun zu Raum und Anwendung:

Nutzung ist für Gesangscoaching und Gesangsaufnahmen + Mix&Master, Hifi und Heimkino

Der Raum hat ca. 16 qm und ist 3,4 x 4,5 x 2,7 m groß.

Beschaffenheit: Laminat auf Estrich, oben abgehängte Holzpaneldecke auf Holzbalkenkonstruktion in 3,40m Höhe (Altbau).

Hier ein Raumplan:



und hier ein Bild kurz vor Fertigstellung des Arbeitsbereichs:

Arbeitsbereich

Bisherige Maßnahmen:

Wie auf dem Raumplan angedeutet, habe ich hinter den Frontlautsprechern die Ecken mit Vicoustic 8 x Wavewood panelen diagonal vom Boden bis unter die Decke.

4 x 50x100x7,5 cm Basotect unter der Zimmerdecke

4 x 50x50x5cm Basotect Panele an den Wänden wo Early Reflections wären.

Messungen:

Hier aktuelle Messungen mit Carma und REW über die ADAM Pencil, gemessen mit einem Behringer ECM 8000 Messmikrofon:

mk3-ww-inlay

mk3-10cm

Und die LFE bis 200 Hz nochmal einzeln:
rew-lfe

HILFE!

Ich habe keine Ahnung, ob mich mich nicht total verzettelt habe und eigentlich alles ganz anders angehen sollte...

DANKE!
tapsel
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 28. Jan 2013, 03:15
Bei der CARMA Messung fehlt vermutlich einfach mal wieder nur der Anfang der Impulsantwort (daher der enorme Hochtonabfall). Im Zeitbereich kannst du per "Processing/Move Impulse Response" die Impulsantwort verschieben. Immer wieder in ca. 100 Sample Schritten, bis der "echte" Anfang der Impulsantwort zu sehen ist. Dann hast du bestimmt auch einen besseren Frequenzgang im Hochtonbereich
bartman4ever
Inventar
#3 erstellt: 28. Jan 2013, 10:23
Mache bitte mal Einzelmessungen links und rechts. Die Skalierung auch in Carma auf 10 dB setzen. Auf was willst du denn den Raum optimieren? Vocalaufnahmen und Mix/Master unterscheiden sich ja. Der Kompromiss wäre wohl ein Nachhall von 200 bis 300 ms runter bis 100 Hz.

Zu Anfang würde ich die Main in der Aufstellung optimieren. Wahrscheinlich ist direkt an der Wand oder deutlich weg von der Wand besser als so ein Zwischending wie jetzt. Ist der Subwoofer beim Mischen integriert?

Dann hat man im hinteren Bereich auch Reflektionen von den Main, die behandelt werden müssen. Decke und Boden nicht vergessen. Die Stellen bekommt man gut mit dem ETC in REW raus. Du solltest auch den Bereich im Raum bearbeiten, wo der Vocalist steht. Ist ja eine zusätzliche Schallquelle. Wo ist denn deine Abhörposition beim Mischen?
Marko@Rockvoice
Stammgast
#4 erstellt: 28. Jan 2013, 15:24
Das hatte ich verbessen zu erwähnen - für Gesangsaufnahmen habe ich eine mobile 3-teilige Absorber-Stellwand mit "Dach", die dafür sehr gut Dienste leistet. Dafür gilt es also nicht zu optimieren.

Fürs Mischen nutze ich nur die ADAM A7 ohne Subwoofer. Ich mache bei mir in erster Linie Pre-Production und gebe dann eh für Mix/Master ab oder mache halt kleinere Produktionen, wofür eine etwas verbesserte Raumakustik völlig ausreichend wäre. Da ich nah vor den Monitoren sitze werden die Raummoden eh nicht so sehr angeregt wie bei den Standlautsprechern.

Zielsetzung ist also sehr gutes Hifi zum Genießen aber auch um Kunden unter Hifi-Bedingungen einen Mix zu präsentieren.

Hier die aktualisierten Messdaten von Carma, jeweils links und rechts. Den Impulse Response habe ich verschoben, allerdings bleibt der reduzierte Bereich ab 10 kHz. Carma misst ja scheinbar nur bis 20.

links:
links

rechts:
rechts

Wasserfall
links:
mk3-left2

rechts:
mk3-right2

Hinter die diagonal angebrachten WaveWoods hatte ich testweise den Hohlraum mit Basotect zugestopft, weil ich dachte damit eine bessere untere Grenzfrequenz zu bekommen, allerdings hat es laut Messungen das Problem nicht wirklich in den Griff bekommen. In der Tiefe war etwas geringfügig besser, dafür aber die Senke bei 250-300 Hz enorm verschlimmert.

Ratlosigkeit.
bartman4ever
Inventar
#5 erstellt: 28. Jan 2013, 17:00
Also die vorderen Lautsprecher in der Skizze sind die Adam? Dann mal ran an die Wand und messen. Damit kann die Senke bei 50 Hz wahrscheinlich gut aufgefüllt werden. Und die anderen bis 500 Hz hoffentlich auch.

Wo ist deine Hörposition beim Arbeiten? Die Sitzposition ist doch die für Besucher oder?

In den Raumecken ist Sonorock raumhoch am besten. Da kann man sich auch schöne Verkleidungen bauen. Basotect ist für Bassabsorber nicht ideal. Hast du mal einen Link für deine Wavewood? Kannst du die noch zurückgeben?


[Beitrag von bartman4ever am 28. Jan 2013, 17:02 bearbeitet]
Marko@Rockvoice
Stammgast
#6 erstellt: 28. Jan 2013, 17:28
Okay, ich werde gleich mal die Lautsprecher an die Wand stellen und messen.
Allerdings sind die Bassreflexöffnungen an der Rückseite. Diese habe ich schon mit Schaumstoff etwas zugemacht und zudem mit dem Shelve-filter der Aktivmodule den Bereich <150 Hz -6dB rausgedreht... Bin mal gespannt.

Die Wavewoods sind schon seit 1,5 Jahren verbaut und zurückgeben kann ich die wohl nicht mehr.
Sahen optisch ganz gut aus und das ist ja nun auch wichtig, dass so ein Raum für Coaching angenehm aussieht.

Hier Fotos von allen Seiten:

http://www.rockvoice.de/images/arbeitszimmer-ost.jpg


http://www.rockvoice.de/images/arbeitszimmer-sud.jpg


http://www.rockvoice.de/images/arbeitszimmer-nord.jpg


http://www.rockvoice.de/images/arbeitszimmer-west.jpg


[Beitrag von Marko@Rockvoice am 28. Jan 2013, 17:29 bearbeitet]
Marko@Rockvoice
Stammgast
#7 erstellt: 29. Jan 2013, 21:34
so,... jetzt habe ich die ADAMs direkt an die Wand gestellt (ca. 7 cm Abstand wegen Bodenplatte und Kabel).

Aber leider ist das Ergebnis ähnlich, und die tiefen Frequenzen sind noch lauter geworden.

mk3-wand-left

mk3-wand-right

Zwei Dinge die mir auffallen:

- Warum ist links dieses derbe Loch bei ca. 300 Hz und rechts nicht?
und
- warum ist das Maximum bei ca. 40 Hz mit anschließender Senke links auch extremer ausgeprägt als rechts?

Die Lautsprecher stehen beide mit gleichem Abständen zu den Wänden. Ist dann der rechte Lautsprecher anders abgestimmt als der linke?

Beim Einmessen mit Audyssey gab es auch eine Fehlermeldung: Vorsicht - Phase L/R!
Obwohl ja beide mit chinch->XLR-Kabel verbunden sind und eigentlich keine Phase passiert sein kann.

Ist das ein Zeichen, dass einer der Lautsprecher vielleicht tatsächlich anders verlötet ist bzw. Fehler der Frequenzweiche?
bartman4ever
Inventar
#8 erstellt: 29. Jan 2013, 23:04
Diese Fehlermeldungen sind oft falsch. Kenne ich von Yamaha.

Zu den Kurven. Wenn man sie übereinander legt, sind die neuen doch aber besser und haben weniger Senken. Die Überhöhungen bekommt Audyssey weg oder sind die Kurven schon mit Audyssey? Integrier den Subwoofer, stell den vernünftig auf, dann hast du bis 100 Hz keine grossen Probleme. Das mache ich im Studio auch.

Wo ist die Abhörposition? Du sitzt doch nicht auf dem Sofa beim Mischen.

Welchen Receiver nutzt du?
Marko@Rockvoice
Stammgast
#9 erstellt: 29. Jan 2013, 23:24
Audyssey habe ich im Denon 4810 nur das XT und noch nicht das XT32.
Das neue XT32 ist da ähnlich feinfühlig wie das System von Pioneer.
Leider klingt das XT sehr platt und deshalb lasse ich es ganz aus.

Die Kurven sind also ohne Audyssey.

Abhörposition ist vor dem Schreibtisch wo auch die Nahfeld-ADAMs stehen.
Die gehen direkt über das RME Interface per XLR.
Da habe ich mal eingemessen und die da sehen Frequenzgang und Wasserfalldiagramm ziemlich gut aus. Aber da ist der Hörabstand ja auch 50 cm statt 3 Metern... ergo mehr Raumklang.

Wenn ich jetzt noch hinter den Hauptlautsprechern zwei normale WaveWoods http://www.vicoustic.com/VN/Homecinema/produtoInfo.asp?Id=88
gegen diese hier mit Helmholtz-Resonator tauschen http://www.vicoustic.com/VN/Homecinema/produtoInfo.asp?Id=71

Dann wäre die Absorbtion auch etwas tiefer wirksam und könnte möglicherweise ein bischen noch im Frequenzgang verbessern und die Nachhallzeit unterhalb von 150 Hz.
Oder?
bartman4ever
Inventar
#10 erstellt: 29. Jan 2013, 23:53
Also ist der Sub eingebunden? Wenn ja, wo sind die Übernahmefrequenzen und wie ist die Phase eingestellt? Zunächst sollte man den Sub linear bekommen, dann die Phase am Sub zu den Main korrekt einstellen, dann sauber Pegeln. Dann kann man mal mit Audyssey einen Versuch machen oder den manuellen EQ nutzen. Die Main mit fullrange laufen zu lassen, wird wohl nicht klappen.

Im Studio habe ich mit einer Marantz-Vorstufe absolut sauberen Sound. Allerdings nutze ich 3 Subwoofer. Im Wohnzimmer klappt das aber auch mit nur einem Sub sogar mit einem alten gammeligen Yamaha. Morgen kommt mein neuer Denon im WZ. Da wird das auch klappen.

MultEQ XT ist schon gut, wenn man sich nicht nur auf die Automatik verlässt. Und sowieso dynEQ und dynVol ausschalten. In meinem alten Onkyo war XT aber schlecht implementiert. Bei Denon/Marantz läufts doch eigentlich korrekt.
Marko@Rockvoice
Stammgast
#11 erstellt: 30. Jan 2013, 00:04
Für Stereo über Hauptlautsprecher und Mix über die Abhören ist der Sub nicht eingebunden.
Nur fürs Heimkino habe ich den Sub dabei. Habe dann die Übernahmefrequenzen auf 80 Hz manuell festgelegt.

Als Sub habe ich auch nur einen Canton AS 105 - also eher Mittelklasse. Ich weiß nicht ob ich mir für Hifi damit einen Gefallen tue. Möglicherweise muss ich da auch nochmal schauen ob es da was passenderes für (a) Raum und (b) sonstiges Equipment gibt.

Wie kann ich denn den Sub linear bekommen wie du sagst?
Phase ist auf 0° eingestellt. Da traue ich mich nicht ohne weiteres dran.
Habe mich damit noch gar nicht befasst.
bartman4ever
Inventar
#12 erstellt: 30. Jan 2013, 00:11
Da er laut Skizze gleich entfernt ist wie die Main, sollte die Phase auf 180 stehen. Mache doch mal eine Messung vom Subwoofer. Nimm dazu das DTS-Signal von Carma. Eigentlich steht der Sub gar nicht so schlecht. Den Canton kenne ich jetzt nicht.
bartman4ever
Inventar
#13 erstellt: 30. Jan 2013, 20:20
Nur mal als Beispiel. Heute kam der neue Denon 1713. Der reicht mir für das WZ absolut aus.

Erstmal eine Messung im Modus direct von L / R / lfe:

vorher

Jetzt mit Modifikation der Phase am Sub, Audyssey-Einmessung und Anpassung der Übernahmefrequenzen.

neu

Wenn man einen guten Standort für den Sub findet, braucht man auch kein Audyssey mehr. In den Hauptkanälen kann man ja immer noch die eine oder andere Frequenz mit dem manuellen EQ etwas glätten. Was ich damit sagen will ist, dass man einen Sub eher optimieren kann als 5 Hauptlautsprecher. Klar ist der Bass knackiger, wenn er von den Main kommt. Aber man braucht auch den Raum dafür.

edit: ich habe gestern nochmal neu gemessen und optimiert und die letzte Messung aktualisiert.


[Beitrag von bartman4ever am 01. Feb 2013, 10:30 bearbeitet]
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