Erstreflexionen bedämpfen?

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Jerri1988
Stammgast
#1 erstellt: 21. Apr 2013, 22:09
Hi,
hatte vor langer Zeit schonmal einen Thread, da ich aber quasi an einem Haus-Totalumbau war/bin, ist das Thema Raumakustik lange flachgefallen, und ich habs erst die letzten Tage wieder aufgegriffen.
Ich geb erstmal grob die Daten durch:
Raummaße:
-Länge: 5,31m
-Breite: 3,81m
-Dachschrägen: vorne und hinten, beginnend jeweils ab 80cm Raumhöhe
-maximale Deckenhöhe: 2,4m (quasi 1,2 Meter mittig gerade auf der Höhe, dann beginnen die Schrägen)
-Besonderheiten: Keine Fenster im Raum; Durchgangsraum, Durchgänge sind rechts und links jeweils auf 141cm von vorne gesehen

Bisher getroffene Akustische Maßnahmen:
-Decke von 2,7m ca 30cm abgehängt, gefüllt mit Rockwool Sonorock, verkleidet mit Rigiton Big Quattro 41
-provisorische Bassfallen aus Sonorock vorne (60cm breit, 50cm tief, 70cm hoch)
Geplante Maßnahmen:
-Bassfallen vorne vergrößern (80cm breit,65cm tief, 80cm hoch)
-Bassfallen hinten (65cm breit, 35cm tief, 80cm hoch)

So nun meine Frage, ich hab noch je ein Spiegelpunkt an jeder Seitenwand, bei denen ich quasi Erstreflexionen habe (die andere Stelle, an der ich einen Lautsprecher im Spiegel sehe, ist jeweils direkt Mittig am Durchgang).

Macht es überhaupt Sinn, wenn ich dort 5cm dickes Basotect anbringe, um die Reflexion (und ein Flatterecho) wegzubekommen, oder wirkt das zu allgemein für Erstreflexionen schmalbandig und überdämpft nur die Höhen?

Hab leider grade immoment keine Zeit für eine Skizze, falls die noch wichtig wäre.

Dankeschön
Jerri

Edit: Habe es doch noch geschafft, eine Skizze zu erstellen.
Grün eingezeichnet wären die zu bedämpfenden Punkte:

Raum


[Beitrag von Jerri1988 am 21. Apr 2013, 23:06 bearbeitet]
bartman4ever
Inventar
#2 erstellt: 22. Apr 2013, 07:26
Das macht absolut Sinn. Basotect geht bei entsprechender Dicke schon recht tief. Selber habe ich 12 cm Termarock an den Deckenspiegelpunkten und 7 cm dickes Basotect an den Wänden. Jetzt habe ich das Basotect an einigen Stellen verdoppelt. Das Ergebnis ist wirklich (auch messtechnisch) besser geworden. Heute würde ich nur noch 10-er oder 12-er verbauen.

absorbtionswerte_basotect
Klaus-R.
Inventar
#3 erstellt: 22. Apr 2013, 09:15
Hallo Jerri,


Jerri1988 schrieb:
So nun meine Frage, ich hab noch je ein Spiegelpunkt an jeder Seitenwand, bei denen ich quasi Erstreflexionen habe (die andere Stelle, an der ich einen Lautsprecher im Spiegel sehe, ist jeweils direkt Mittig am Durchgang).

Macht es überhaupt Sinn, wenn ich dort 5cm dickes Basotect anbringe, um die Reflexion (und ein Flatterecho) wegzubekommen, oder wirkt das zu allgemein für Erstreflexionen schmalbandig und überdämpft nur die Höhen?


Ob das Bedämpfen von Erstreflexionen Sinn macht, hängt von verschiedenen Dingen ab. Alles Wissenswertes zu diesem Thema in meiner Literaturauswertung:

http://www.casakustik.de/down/Fruehe_Reflexionen_+_Abb..pdf

Was die Messungen von Schallabsorptionskoeffizienten angeht, liefert die Messung im Hallraum keine verlässlichen Ergebnisse, die Werte in Datenblättern usw. sind also mit Vorsicht zu geniessen:

http://www.audioasylum.com/forums/rives/messages/6830.html
http://www.hifi-forum.de/viewthread-72-4578.html
http://www.hifi-foru...um_id=72&thread=4593

Klaus
Jerri1988
Stammgast
#4 erstellt: 22. Apr 2013, 10:44
Erstmal dankeschön für die Antwort.

Mehr als 5cm an der Wand sind leider nicht drinne (WAF soll möglichst hoch bleiben ), ist ja immerhin quasi mein Wohnzimmer.
Bin eigentlich schon schon froh, dass ich ne quasi 30cm Akustikdecke mit starker grober Lochung einbauen konnte, und ziemlich große Bassfallen hinstellen kann.

Meine Sorge ist halt, dass ich irgendwie dann ausversehen den Hochton überdämpfen könnte, Teppichboden (Velours, nichts zu dickes) wird hinterher auch drinne liegen.

Jedenfalls hab ich auf dem Boden jetzt schon einen Läufer liegen, weil es sonst im Raum unglaublich scharf klingt, was die Höhen angeht.
Basotect hab ich noch einen 3cm dicken Rest rumliegen, wenn ich das provisorisch an die Spiegelpunkte anbringe, klingt es für mein Empfinden besser, gerade was die Ortung angeht, aber wiegesagt, ich hab ein bisschen Bammel, wenn der Teppichboden drinne ist (immoment ist der Boden Estrich).
Die Dachschrägen sind übrigens aus Fermacell

Kann man eigentlich auch sowas hier machen:
Klick mich!

Bzw die Sachen, die man dort unter "Absorber farbig" findet?
Würde nämlich relativ hübsch aussehen, die Frage ist, ob das irgendwie das Basotect in seiner Wirkung beeinträchtigt.
Angeblich solls ja besser werden, aber ich denk halt immer, dass Papier in gewisser Weise geduldig ist.

Gruß Jerri


[Beitrag von Jerri1988 am 22. Apr 2013, 10:47 bearbeitet]
Jerri1988
Stammgast
#5 erstellt: 22. Apr 2013, 11:20
Hallo Klaus,

danke für die Lesestoff, hab ich mal grob gelesen (Zeitmangel gerade immoment), werde ich mir aber noch genauer ansehen.

Wie im letzten Post schon beschrieben, hat sichs für mich etwas "Test-Basotect" positiv auf die Akustik ausgewirkt.

Was ich die ganze Zeit noch vergessen habe, zu erwähnen (fällt mir gerade ein), dass ich noch zusätzlich den Plan hatte, die Lautsprecher mit Audyssey XT32 (Pro/Installer Version) zu entzerren.

Wiegesagt, werde den Kram nachher nochmal genau durchlesen, danke dafür schonmal

Jerri
bartman4ever
Inventar
#6 erstellt: 22. Apr 2013, 12:31
Wenn dein Raum vorbehandelt ist, reicht die Consumer-Version von Audyssey absolut aus. Bei mir bin ich sogar mit MultEQ XT zufrieden und sehe keinen Grund aufzurüsten.
Jerri1988
Stammgast
#7 erstellt: 22. Apr 2013, 13:23
Hatte mal MultEQ XT (davor die 2006er Version von YPAO) und beide sind total abgegangen, seitdem ich Lautsprecher mit Magnetostaten hab (Infinity Renaissance 90 vorne, Infinity Renaissance 80 hinten).

Erst mit dem Onkyo 5509 (XT32) konnte ich was brauchbares rausholen, bzw ich hatte mir gleich zum Onkyo damals ein Installer Kit geordert. Wobei den Onkyo hatte ich (Umbau seidank) erst zweimal in Benutzung mit normalem XT32, auch wenn ich Lizenz und Pro Mic wiegesagt hier liegen habe.

Weiß nicht, woran es genau lag (Mic Aufstellung ist mir übrigens klar), aber grade im oberen Mittelton und Hochtonbereich kam vor dem XT32 bei mir nichts klar.
Allerdings war der Raum damals auch komplett unbehandelt und mit Fliesenboden+ Läufer.

Wobei das ist vermutlich bei jedem Raum etwas anders .

Hat jemand von euch eigentlich schonmal die "gefärbten" Basotects ausprobiert?

Jerri

Edit: Die Antwort hier soll natürlich nicht heißen, dass ich deine Meinung nicht respektiere, es soll lediglich die gemacht Erfahrung mit Einmess Systemen bei mir ein kleinwenig widerspiegeln!


[Beitrag von Jerri1988 am 22. Apr 2013, 13:27 bearbeitet]
bartman4ever
Inventar
#8 erstellt: 22. Apr 2013, 13:28
Wenn der Raum sehr schlecht und unbehandelt ist, holt XT32 schon mehr raus. XT klingt auf Onkyo auch anders als auf Denon oder Marantz.
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