Bassloch im Sitzen, Stereo (Raummode?) - was tun?

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Akira-
Neuling
#1 erstellt: 15. Jan 2014, 11:55
Hallo zusammen,

ich wühle mich schon seit einigen Tagen durch das Forum und bin mittlerweile ob der Ratschläge etwas verunsichert.

Aber vielleicht zunächst zu meinem Problem: Seit einiger Zeit habe ich mir neue Standboxen angeschafft (4x Heco Celan 901, Center, Sub. Angeschlossen am dem doch betagten, aber tadellos funktionierenden Pioneer VSX 917) und durfte, nachdem ich mit ihnen meine alten Vitas ersetzt habe, feststellen, dass ich an meiner Sitzposition kaum Bass habe. Ich habe sogar das Gefühl, dass mir die Mitten fehlen.

Im Stehen habe ich jedoch den Sound, den ich gerne hätte. Er klingt voluminöser und satter. Setze ich mich hin, ist es vorbei. Wenn ich den Bass dann hochdrehe, um auch auf der Sitzposition etwas zu hören, wummert es im gesamten Raum, so dass meine Nachbarn wohl mehr in den Genuss des Heimkinos kommen als ich.

Das Bassproblem habe ich auch, wenn nur die Fronts laufen, d.h. im Stereobetrieb. Folgende Maßnahmen habe ich aus einigen der Beiträge zum Thema vertikale Raummode gelesen:


  • Andere Aufstellung der Standboxen: 0,5m nach vorne, komplett an die Wand, Neigung, Drehung... nichts. Kein Effekt. Aufgrund der Leinwand kann ich sie jedoch nicht enger zusammen und auch nicht weiter auseinander (zumindest nicht die linke Standbox, denn die steht an der linken Seitenwand).
  • Antimode: Tenor war jedoch, dass das nur die Symptome korrigiert. Und das auch nur spärlich. Ursache bleibt.
  • Equalizer: die Frequenz etwas anheben. Leider weiß ich noch nicht genau, welche Frequenz mir hier fehlt. Da muss ich mich noch mit dem Rechner beschäftigen. Aber auch hier werden nur die Symptome korrigiert und allgemein wird davon abgeraten, da man nicht fein genug regeln kann. Sehe ich jedoch derzeit als der vielversprechendste Versuch.
  • Andere Aufstellung des Subwoofers: Fronts auf Small, bei 100Hz trennen und den Bass vom Sub machen lassen. Bereits getan und es brachte nur marginale Besserung. Die vertikale Positionierung des Bass unter die Decke ist bei den 50Kg doch etwas problematisch, in 1m Höhe habe ich ihn aber schon gehabt, was das Problem nicht wesentlich verbesserte.
  • Änderung der Sitzposition: ich kann nach vorne (zumindest so, dass ich aufgrund der Leinwand kein "erste Reihe-Kinofeeling" bekomme. Sonst habe ich schlechten Sound und schlechtes Bild) und ein Stück nach hinten. Links/rechts geht ebenfalls. Leider verbesserte sich nichts. Und in der Höhe kann ich meine Sitzposition nicht verändern, zumindest nicht um den Meter, den ich bräuchte um den Bass wahrzunehmen.
  • Eckabsorber: geht wohl nur um das Wummern für die Nachbarn in den Griff zu bekommen. An meinem Problem ändert sich nichts, nur dass ich den Bass etwas mehr aufdrehen kann um ihn an der Hörposition zu haben, während er in den Ecken etwas ruhiger ist.
  • DBA/SBA: das ist der letzte Ausweg. Eine Investition in 8 Subwoofer sollte die letzte Möglichkeit sein. 8x Celan Sub wäre nicht nur optisch, sondern auch monetär ein absoluter Overkill.


Das zu meinen (zugegeben leider erfolglosen) Versuchen. Habt Ihr evtl. eine Idee? Meine Regierung zu Hause ist hier relativ schmerzfrei. Hätte sogar einem DBA zugestimmt, zumindest optisch. Dass der DBA evtl. ~4k+ EUR kostet, habe ich aus taktischen Gründen verschwiegen.

Aber bauliche Maßnahmen, wie z. B. Absorber oder ein schwerer, schwarzer Theatervorhang (würde es denn überhaupt was bringen?) um aus dem "L-Raum" ein Rechteck, bzw. ein fast-Quadrat zu machen, die Höherstellung oder Umpositionierung des Sub macht sie vorbehaltlos mit.

Würde mich über Vorschläge freuen. Anbei noch die Skizze des Raums. Es ist nicht alles Maßstabs-getreu, aber die wesentlichen Dinge sollten zu sehen sein (grün die Möbel, rot die Boxen, blau die Leinwand, grau die Fenster). Ach ja: es handelt sich um schwimmend verlegtes Parkett.

Grundriss


[Beitrag von Akira- am 15. Jan 2014, 12:12 bearbeitet]
bartman4ever
Inventar
#2 erstellt: 15. Jan 2014, 12:29
Für DBA/SBA wird ein idealer Raum benötigt. L-Form ist da nicht geeignet.

Meiner Meinung nach sollte man sich auf die exakte Einbindung des Subwoofers konzentrieren. Diesen optimal auf- und einstellen und dann die Receivereinstellungen meßtechnisch optimieren. Die Phasenanpassung zwischen Main und Sub ist da sehr wichtig. Dann mit einer Übernahmefrequenz von 80 beginnend die optimale Einstellung finden.

Ein zweiter Subwoofer bringt schon eine enorme Steigerung in der gleichmässigen Bassanregung des Raumes. Aber die Einbindung sollte auch meßtechnisch erfolgen.

Deine ganzen Subwoofer-Tests sind aufgrund der fehlenden meßtechnischen Phasenanpassung nicht aussagefähig. Die Anhebung des Sub kann durchaus etwas bringen. Nur muss das gesamte System korrekt eingestellt werden, um den positiven Effekt nachzuweisen.
Akira-
Neuling
#3 erstellt: 15. Jan 2014, 13:14
Okay, dann scheidet DBA/SBA aus. Habe gerade mit einem zweiten Sub experimentiert und bei 80Hz getrennt. Kaum Verbesserung. Bei einer Trennung bei 50Hz scheine ich marginal eine Annäherung des Basses im Stehen an den Bass im Sitzen zu haben. Kann aber auch nur Wunschdenken sein.

Wenn ich auf einen Stuhl klettere, merke ich, dass das ganze Volumen (es ist ja nicht nur der Bass, der fehlt, sondern auch die Mitten. Die Stimmen klingen im Sitzen deutlich heller) irgendwie an der Decke hängt.

Ich werde wohl nicht darum herumkommen, den Raum auszumessen um zu schauen, bei welcher Frequenz ich diesen Einbruch erleide... Da komme ich wohl mit einem Notebook (als Software dann Carma?) und dem Mikrofon vom MCACC des Pioneer nicht sonderlich weit, oder?


[Beitrag von Akira- am 15. Jan 2014, 13:16 bearbeitet]
SonnyTucson
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 15. Jan 2014, 13:30
Hallo Akira,

abgesehen von der Subwoofer-Diskussion ist die Aufstellung der Mains tatsächlich kaum schlechter zu realisieren als in deinem Beispiel. Sorry!.
Falls Du z.B. nur Stereo (ohne Subs) geniessen willst, besteht folgendes Problem (ich vereinfache die Problematik bezogen auf einen rechteckigen Raum, da die Einflüsse der leichten L-Form hier nicht abgeschätzt werden können):

- der linke LS befindet sich in der Ecke und regt die ersten Raummoden maximal an (daher tieffreqentes Wummern bei 'geeignetem' Musikmaterial)
- der rechte LS befindet sich dagegen ungefähr bei einem Viertel der Raumbreite und regt die zweite Raummode gering an
- die Sitzposition ist also ca. bei einem Achtel der Raumbreite und damit in der Nähe der Minima der dritten und vierten (Breiten-)Mode

Alle Punkte zusammen scheinen bei dir ein ausgedehntes Frequenzloch im Bassbereich zu bewirken, das durch neue Positionierungen im Bereich 0-0,5m nicht ausgeglichen werden kann. Bei 5.1-Betrieb kannst Du dieses Problem mittels eines zweiten Subs tatsächlich in den Griff bekommen und einen akzeptablen Bassbereich erreichen.

Wenn Du aber im Pure-Stereo Modus gerne Musik hörst ist die Problematik mit keinem Absorber oder Antimode in den Griff zu bekommen. Der linke LS wird durch die Eckpositionierung auch im höheren Frequenzbereich immer ein anderes 'Abstrahlverhalten' aufgeprägt bekommen als die rechte, 'freistehende' Box. Die Bassauslöschungen werden weiterhin existent sein. Den Sitzbereich um 90° gegen den Uhrzeigersinn drehen ist wohl nicht möglich? Zwar würden dann beide Mains die Raummoden maximal anregen, aber gleichmässig und durch den Einsatz von Antimode/Equalising könnte dies kompensiert werden.

Viele Grüsse
Guido

PS:
Eckabsorber: geht wohl nur um das Wummern für die Nachbarn in den Griff zu bekommen.
Nein, die Nachbarn werden durch den Einsatz von Eckabsorbern nicht beschützt, sie bekommen weiterhin das Wummern mit. Hierzu wären konstruktive Massnahmen am Raum nötig, die man nur mit maximalem Aufwand/Kosten erreichen kann! Leider....
Akira-
Neuling
#5 erstellt: 15. Jan 2014, 13:56
Danke für die Einschätzung. Dann ist wohl ein Umzug das Mittel der Wahl ;-)

Durch die Fensterfront habe ich keine Möglichkeit zur Befestigung der Leinwand. Auf der anderen Seite ist ebenfalls nur der Durchgang zum Essbereich. Also ist eine Änderung der Sitzposition nur um 180° möglich, was aber nichts bringen dürfte.

Würde ich die Stand-LS nun zum Stereohören nutzen wollen, könnte ich die LS weiter in den Raum, vor die Leinwand positionieren? Würde das was bringen?

Rein aus Interesse: Was würde denn als bauliche Maßnahme helfen, um die Nachbarn zu entlasten?
SonnyTucson
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 15. Jan 2014, 14:12
Hi Akira,


Würde ich die Stand-LS nun zum Stereohören nutzen wollen, könnte ich die LS weiter in den Raum, vor die Leinwand positionieren? Würde das was bringen?


Nicht viel, da die Anregung der Quermoden (Raumbreite) bei dir das Problem zu sein scheint, die neue Positionierung müsste also in Richtung rechts (von der Sitzposition aus gesehen) geschehen.


Was würde denn als bauliche Maßnahme helfen, um die Nachbarn zu entlasten?


Oh, ich glaube, daß willst Du nicht wissen...
Keine, die man bereit wäre, an einer bestehenden Wohnung vorzunehmen, ohne die komplette Konstruktion auf den Kopf zu stellen. Hier wäre an ein Raum-im-Raum Konzept zu denken, oder andere Maßnahmen aus dem Studiobereich. Aber wir kennen ja auch nicht den Status Quo deiner Wohnung. Vielleicht hat der Architekt ja schon vieles richtig gemacht!?

Warum aber Eckabsorber nicht hierzu in der Lage sind, wird schnell deutlich:
Deine Wohnung hat vielleicht 200qm Wand-/Deckenfläche, durch die der Schall sich auf benachbarte Wohnungen übertragen kann (der Einfachheit halber, natürlich hast Du auch Fenster/Aussenwände). Ein großer Eckabsorber/Superchunk hat vielleicht 2qm Oberfläche. Könnte dieser zu 100% alle tieffrequenten Anteile dämmen (was er nicht kann) hast Du noch 198qm Wohnungsfläche übrig, durch die Schall übertragen werden kann...da der Superchunk im tieffrequenten Bereich aber vielleicht nur 30% Wirkungsgrad hat, bist Du wieder bei fast 200qm Fläche angelangt!
bartman4ever
Inventar
#7 erstellt: 15. Jan 2014, 14:19
Vor ein paar Wochen habe ich bei einem Bekannten die Anlage in einem ähnlichen Raum/Aufstellung eingemessen. Für 5.1 ist das Ergebnis auch mit einem Sub sehr gut geworden. Direct mode kann man sich abschminken. In Wohnräumen halte ich linearen Bass der Main für nicht durchführbar. Da reichen auch leider keine 4 Eckabsorber.
Akira-
Neuling
#8 erstellt: 15. Jan 2014, 14:21
Ich dachte, dass es eine vertikale Mode ist, die das Problem verursacht (Bass hängt an der Decke rum)... dann war das ein Missverständnis auf meiner Seite.

Vielen Dank für die Erläuterung zu den baulichen Maßnahmen, das wäre wohl doch etwas zu übertrieben für das "bisschen besseren Sound". Dann werde ich wohl damit leben müssen, dass ich in der Sitzposition keinen satten Sound habe.

Wäre zumindest das Rumspielen am Equalizer des AVR anzuraten, oder verschlimmbessere ich das Problem nur noch? Wie gesagt: wäre bereit (fast) jede Art von Absorbern oder Resonatoren im Raum anzubringen (an der Rückwand stehen DVDs), sofern es hilft. Was es wohl aber nicht zu tun scheint.

batman4ever: Kannst Du mir Lesestoff zum Thema Einmessen empfehlen? Würde das gerne mal probieren.


[Beitrag von Akira- am 15. Jan 2014, 14:24 bearbeitet]
bartman4ever
Inventar
#9 erstellt: 15. Jan 2014, 15:23

Akira- (Beitrag #8) schrieb:
batman4ever: Kannst Du mir Lesestoff zum Thema Einmessen empfehlen? Würde das gerne mal probieren.

Dieses Forum ist voll davon. Mit einmessen meine ich in erster Linie nicht EQ sondern erstmal die korrekte Einstellung der Phase, ÜF und Pegel.
SonnyTucson
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 15. Jan 2014, 15:23

Wäre zumindest das Rumspielen am Equalizer des AVR anzuraten, oder verschlimmbessere ich das Problem nur noch?


Da Du ein Bassloch hast, wird der AVR dieses nicht durch unnötige Leistungsabgabe in diesem Frequenzbereich auffüllen können. ABER es gab schon Effekte, bei denen durch Anwendung der Einmessprogramme eine stark ausgeprägte Mode weniger angeregt wurde und der Ampiltudengang im Bassbereich danach wesentlich linearer war. Dies KANN geschehen, wenn die nun unterdrückte Mode eine Überlagerung mit einer Quer- oder vertikalen Mode einging, die zur Auslöschung führte. Leider scheint aber die Aufstellung in deinem Fall so eindeutig auf eine schlechte Anregung aller Moden hinzudeuten, daß ich dem wenig Chancen gebe.
Ein Versuch kostet aber nichts, so lass doch einmal MCACC einmessen und hör dir das Ergebnis an!

Nicht lachen, aber verstopfe bei dem linken LS doch mal beide BR-Öffnungen. Damit simuliert man einen früheren Bassabfall und sollte die Theorie mit den gegenseitigen Auslöschungen stimmen, müsste der Effekt (so unsinnig sich das erst einmal anhört) ein gesteigerten Tieftonanteil sein. Ich war kürzlich noch in einem amerikanischen Forum unterwegs, wo der User nach Verschliessen der BR-Öffungen einen besseren und gleichmässigeren Bassbereich hatte (mit Messungen belegt).
Akira-
Neuling
#11 erstellt: 15. Jan 2014, 16:28
So, die Herren. Folgende Einstellungen haben ein, zumindest ausreichendes Ergebnis zu Tage gebracht: MCACC ist durch, Phase 0, verschließen der BR Öffnungen bei beiden Fronts, Aufstellen eines zweiten Sub im Rücken und Trennung bei 80Hz. MCACC regelt sehr flach, so dass ich noch was am EQ schrauben werde müssen. Aber das Loch ist deutlich weniger ausgeprägt.
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