Fragen zu meinem neuen Tonstudio (Positionen, Akustik, Raummodi) )

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swantje
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 20. Jan 2014, 18:32
hallo liebe Leute

ich recherchiere nun seit einer Weile, komme aber nun nicht so recht weiter bei der Planung meines Tonstudios. Ich werde mit Nahfeldmonitoren arbeiten und vermutlich Geld investieren in Selbstbau-Absorber gemäß dieser Workshops:

Eckabsorber
Seitenabsorber


Verschiedenes scheint allgemein zu stimmen:


- boxenaufstellung im gleichseitigen dreieck oder in jeweils 30° zum Hörer

- Boxen mindesten 1 m von Wänden entfernt

- nicht in der Raummitte sitzen.


zum letzten Punkt eine Frage:

bei meinem Raum (unten skizziert) säße ich in der roten Variante weiter außerhalb der Mitte des Raums, hätte aber wesentlich mehr Breite als Tiefe (ist das nicht ungünstig?). In der blauen Variante säße ich wahrscheinlich ziemlich in der Mitte, was ja auch ungünstig sein soll (sieht auf dem Bild nicht so unterschiedlich aus, nach dem was ich ausgemessen habe wäre es aber ne ecke mittiger im Raum als die rote variante).

studioraume2nfqdv6w9

Welche Position sollte ich bevorzugen, blau oder rot?
Was denkt ihr sonst zu dem Raum?


Ich habe mit diesem Raummodenrechner meinen Raum berechnet, kann die Daten (2-2-0 , 0-0-1 etc) aber nicht interpretieren! könnt ihr mir helfen?


1 34.1 Hz C1# 1-0-0ax
2 45.13 Hz F1# 0-1-0ax
3 56.56 Hz A1 1-1-0tan
4 62.14 Hz B1 0-0-1ax
5 68.19 Hz C2# 2-0-0ax
6 70.88 Hz C2# 1-0-1tan
7 76.8 Hz D2# 0-1-1tan
8 81.77 Hz E2 2-1-0tan
9 84.03 Hz E2 1-1-1obl
10 90.26 Hz F2# 0-2-0ax
11 92.26 Hz F2# 2-0-1tan
12 96.49 Hz G2 1-2-0tan
13 102.29 Hz G2# 3-0-0ax
14 102.7 Hz G2# 2-1-1obl
15 109.58 Hz A2 0-2-1tan
16 111.8 Hz A2 3-1-0tan
17 113.13 Hz A2 2-2-0tan
etc



Dazu auch die Frage, ob ich die Fenstertiefe berechne oder die Wand, denn die Fläche der Fenster ist größer als die Wandfläche! die Daten im Spoiler sind mit Fenstertiefe berechnet.


könnt ihr mir bei diesen Punkten weiterhelfen oder fällt euch noch was ein?

meine Vorgehensweise wäre nun, Absorber zu bauen und zusätzlich mit dem IK multimedia arc2 den frequenzbereich linearer zu bekommen.


also, ich bin sehr gespannt was ihr meint
liebe grüße
swantje
bartman4ever
Inventar
#2 erstellt: 20. Jan 2014, 18:43
Blaue Aufstellung und dann erstmal messen, Aufstellung und Hörposition per Messungen optimieren.

Mit Nahfeldmonitoren willst du mischen? Mastering würde ich da nicht drauf machen.

Wie hoch ist der Anspruch? Willst du auch für andere mischen oder für eigene Projekte.
swantje
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 20. Jan 2014, 18:55
hallo, du würdest also sagen die die mittige sitzposition weniger schlimm ist als die breite des raums bei der roten variante? das ist doch schonmal was.

ich bin noch nicht sicher welche boxen es werden, evtl auch mid-field (neumann kh 310)

ich mische vorwiegend eigene musik und film/fernseh Sounddesign/mischungen.
bartman4ever
Inventar
#4 erstellt: 20. Jan 2014, 21:42
Studios werden immer in der Längsrichtung konzipiert.

40% Hörposition ist ideal. Allerdings kann manchmal der 1m Abstand der Speaker zur Wand einen Einbruch im Bassbereich bewirken. Das muss man messen. Da kannst du ja das ARC-Mic nehmen.

Ansonsten würde ich nach der korrekten Aufstellung mit den Bass-Eckabsorbern in allen Ecken anfangen. Eventuell auch zusätzliche Kantenabsorber vorne und vorne/seitlich einsetzen. Erst dann mit Absorbern an den Spiegelpunkten seitlich/oben die Reflektionen minimieren.

Wenn es dann zu trocken wird, kann man noch Diffusoren hinten/vorne/seitlich an den Nicht-Spiegelpunkten einsetzen oder die Basstraps verkleiden.

Wichtig ist auch, die Monitore nicht auf den Arbeitstisch zu stellen, sondern Stands zu nutzen. Der Tisch sollte neigbar sein, um die Reflektionen von den Ohren wegzuleiten. Da gibts recht preiswerte bei IKEA.
swantje
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 21. Jan 2014, 00:11
toll, vielen dank für die aufschlußreiche antwort.

also nach den eckabsorbern weitere kanten bearbeiten, bevor platten hinter und neben den boxen angebracht werden? und die rückwand, hinter der sitzposition?

ich schrecke gerade etwas vor dem arbeitsaufwand zurück, die bassabsorber so zu bauen, wie oben im link beschrieben. daher überlege ich jetzt es so zu lösen wie auf diesem bild. das sollte doch auch effektiv sein?


[Beitrag von swantje am 21. Jan 2014, 00:12 bearbeitet]
bartman4ever
Inventar
#6 erstellt: 21. Jan 2014, 09:45
Für Bassabsorber reichen Pakete Sonorock in den Ecken übereinander gestapelt. Das Zeug muss aus der Verpackung raus, dann in Malerfolie verpackt und Stoff drum. In einen Schrank mit schallharten Flächen würde ich die auf keinen Fall machen. Wie soll denn da der Bass durchgehen und abgebaut werden.

Zusätzliche Kanten kann man auch gut im Nachhinein noch bearbeiten. Bei hartnäckigen Bassproblemen muss man die sowieso machen. Wenn man den Bass präziser machen will, dann ist das eine Option und kein Muss. Für Kanten reichen 25 x 30 cm aus. Also quasi ein halber Steinwolle-Block.

Hinter den Boxen und der Hörposition benötigt man nicht wirklich Absorber. Damit wird ein Raum schnell überdämmt und man muss wieder Diffusoren bauen/kaufen. Wichtig sind die Spiegelpunkte an den Seiten, der Decke, dem Fußboden und der Arbeitsplatte. Das macht man aber erst, wenn der Bass optimiert ist.

Du brauchst eigentlich ein akustisches Konzept. Also zum Beispiel LEDE für stereo. Da muss hinten mit Diffusoren der Sound angeregt werden. Dafür gibt es schweineteure Diffusoren. Selbstbau ist sehr aufwändig oder man nutzt Regale, die mit verschiedenen schallharten Materialen gefüllt sind CDs, DVDs, ...).

Auf jeden Fall musst du dich mit der Meßproblematik auseinandersetzen. Frequenzgang, Wasserfall, ETC und RT60 sind deine neuen Freunde.
swantje
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 22. Jan 2014, 15:04
alles klar, so werde ich es machen.

kann man die wolle nicht einfach in der verpackung lassen? die folie sollte ja sogar unnötige höhendämpfung verhindern.

LEDE klingt super.

ich habe mehrfach gelesen, das ein abstand der eckabsorber-türme zur wand sinnvoll wäre? zb 10cm?

ginge auch dieses schön günstige Isover TP1 ?
bartman4ever
Inventar
#8 erstellt: 22. Jan 2014, 16:53
In der Verpackung ist das Material leicht gepresst. Dadurch erhöht sich der Strömungswiderstand. Basswellen dringen schlechter ein und werden dementsprechend schlechter abgebaut. Ich gehe da immer auf Nummer Sicher. Dabei unbedingt einen Mundschutz tragen. Auch danach, wenn man Reste wegsaugt.

Wandabstand kann den Effekt erhöhen. Man muss aber bedenken, dass man dadurch Beugungseffekte hervorrufen kann, die den FG insgesamt negativ beeinflussen. Mittlerweile baue ich die Dinger wieder direkt an die Wand.

Isover soll genauso gut sein. Hab ich aber noch nicht verarbeitet.
swantje
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 22. Jan 2014, 23:20
ok,
ich war heute 2 stunden im baumarkt und habe verschiedene konstruktionsmöglichkeiten für die eckabsorber durchgespielt. metall/latten-konstruktionen waren mir alle zu teuer oder aufwändig (es kann sein das ich bald schon wieder mit dem studio umziehen muß.

da kam mir folgende idee: kartons!
isover oder rockwool in große schwarze müllsäcke (passt genau), mit gaffa zutapen, in die kartons einpassen, stapeln, fertig.
ein modulares system! man kann auch molton vorhängen wenn man möchte.

spricht da was gegen?

manche machen rigips oder holz vor die steinwolle, dann wird karton wohl auch gehen?
man könnte auch schlitze in die kartons schneiden.

wie wäre die grundfläche der umzugskartons einzuschätzen (65 x 35 cm), reicht das an masse?
wie würde man ein solches rechteck in der ecke aufstellen?


[Beitrag von swantje am 22. Jan 2014, 23:21 bearbeitet]
bartman4ever
Inventar
#10 erstellt: 23. Jan 2014, 08:38
Die schwarzen Müllsäcke sind recht dick und teuer. Du könntest auch die blauen Papiersäcke nehmen. Sind etwas dünner, trotzdem fest und kostenlos.

Kartons müssten eigentlich funktionieren. Ich würde da allerdings Testmessungen machen, ob die Kanten Beugungseffekte hervorrufen.

64 x 35 ist schon etwas knapp. Meine sind 50 tief. Ich stelle sie direkt in die Ecke rein. Manche stellen die auch schräg vor die Ecke. Ich finde direkt rein besser, wenn man noch zusätzliche Kantenabsorber bündig dranbauen will.
swantje
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 26. Jan 2014, 13:46
nach einigem überlegen bin ich vor allem wegen dem unsicheren ergebnis dazu übergegangen, alles modular zu halten:

ich habe die vollen 60x60x100 pakete sonorock mit stretch-folie einzuwickeln und zu stapeln. die 500m-rolle folie (50cmbreit) hat bei hornbach 10 euro gekostet (bei obi gleicher preis für schmalere 200m!). das ist nun die günstigste methode und war erstaunlich einfach!

also, vielen dank bartman bis hierhin. ich werde in kürze nen thread mit messwerten und fragen zur weiteren detailierteren vorgehensweise aufmachen
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