#2 Heimkinoplanung - Akustik

+A -A
Autor
Beitrag
Niiggii
Stammgast
#1 erstellt: 26. Jan 2014, 01:01
Hallo liebes Forum

Ich plane derzeit ein Heimkino und nun beginnt der Trockenbau (wird professionell erledigt). Thread dazu hier -> http://www.hifi-foru...m_id=36&thread=13457
Ich möchte mir bereits jetzt Gedanken machen zur Akkustik in meinem zukünftigen Heimkinoraum.
Hier mal das Geplante:
Skizze vom Kinoraum von Oben:
Kinozimmer Final

3D Skizze vom Heimkinoraum Draufsicht:
Kinozimmer Draufsicht

Zeichnungsplan durchsichtig:
Kinozimmer Skizze Draufsicht

Raum 3D von Oben:
Kinozimmer ObenKinozimmer Skizze Oben


Daten/Fakten:
- Kellerraum
- Innenwände aus Beton
- Aussenwände/Wand zum Nachbar mit Schallisoliert mit Gipswand
- L/B/H 615/490cm/210cm
- Boden wird komplett mit Teppich verlegt
- Hintere Vorhänge nur provisiorisch


So nun habe ich mir schon ein paar Überlegungen gemacht und mich auch ein wenig in die Raumakustik eingelesen. Da das Thema sehr komplex und umfangreich ist, möchte ich hier gerne Tipps und Tricks erhalten, um auch das Bestmögliche aus meinem Raum herauszuholen. Ich habe auch vor, euch daran teilhaben zu lassen wenns dann wirklich ans praktische Arbeiten geht. Gleich vorneweg, ich kenne mich nur sehr bescheiden aus mit Messungen und den ganzen Raumakustischen Massnahmen, welche es zu berücksichtigen gilt.

So nun zu meiner Überlegung. Ich bin bei meinem Stöbern natürlich auf Poisen Nuke gestossen, dieser Verfolgt einen ANsatz der sich "LEDE" nennt.
Ich zitiere: "LEDE ist die Abkürzung für Live End Dead End. Auf Deutsch: lebendiges Ende und totes Ende. Dies soll bedeuten, dass eine Raumhälfte so gestaltet ist, dass der Schall geschluckt wird und die andere Raumhälfte soll hingegen für ein Lebendigeres Klangbild sorgen.

In einem LEDE Raum wird dementsprechend also im vorderen Raumteil durch absorbierende Materialien der Anteil der Frühreflektionen minimiert.
Die Rückseite vom Raum aber wird mithilfe von Diffusoren so gestaltet, dass man keine diskreten, eventuell störenden Reflektionen von der Rückwand erhält, sondern dass ein verwischtest (diffuses) Klangbild einen besseren Raumeindruck erzeugt."


So wie ich das verstehe bin ich da mit meiner derzeitigen Planung nicht auf dem Holzweg, ich habe vor die vordere Raumhälfte mit Bühnenmolton an den Wänden zu verkleiden (Siehe 3D Skizze). Die Überlegung ist dabei einfach: Frühreflexionen sollten so gar nicht entstehen bei den Front L/R. Das sollte also schon einmal nicht schlecht sein, oder?

Weiter schreibt PoisonNuke:
"Im Surroundbetrieb wird ein DEDE angestrebt. Also Dead End – Dead End.
Der Raum muss also hinten wie vorne absorbierend gestaltet werden.
Für Surround sollte wenn möglich eine so niedrige wie mögliche Nachhallzeit angestrebt werden, da bei entsprechend gutem Quellmaterial jeglicher Raumeinfluss negativ ist.
Die Grenze für die Nachhallzeit bestimmt lediglich das Wohlbefinden. Wenn 0,2sek Nachhallzeit als angenehm empfunden werden (was meistens auch der Fall ist), dann sollten diese auch realisiert werden, insofern es möglich ist.

Es gelten die gleichen Grundsätze wie bei Stereo, nur das die Betrachtungen, die bei Stereo lediglich für vorne gegolten haben, nun auch für hinten beachtet werden müssen. Man muss also für jeden Lautsprecher im Surroundsystem die Spiegelstellen an den Begrenzungsflächen finden und mit Absorbern verkleiden. Im Endeffekt läuft das bei einem 7.1 System auf eine vollflächigen Verkleidung heraus. Dies wäre das Optimum, aber es reicht auch aus, wenn man im vorderen Bereich die wichtigen Stellen und hinten nur ein paar bedämpft, um bereits sehr hochwertige Ergebnisse zu erreichen.
".

Ich bin nun etwas verwirrt wegen der Überdämpfung. Wenn ich in der vorderen Raumhälfte schweren Molton einsetze, dann sollte das doch keine Nachteile mit sich bringen? Es werden ja eigentlich nur die Erstreflexionen geschluckt. Sollte ich aber den ganzen Raum mit schwerem Molton an den Wänden auskleiden, dann habe ich bestimmt eine Überdämpfung der Höhen, oder? Also dachte ich mir, ich könnte im hinteren Raumbereich, anstatt Molton Absorber verwenden, die denn Schall nicht schlucken sondern "zerstreuen" (Ich habe mal von solchen Absorber gelesen, allerdings kenne ich deren genaue Bezeichnung nicht mehr.) Wäre das ein guter Ansatz?

Und nun zu meinem nächsten Vorhaben bezüglich Akustik. Ich möchte mir den Onkyo TX NR 5010 mit dem Audyssey Pro Kit besorgen um damit die letzten Beulen auszubügeln. Ist auch das empfehlenswert? (Nicht mal unbedingt wegen der Verbesserung, sondern das ich generell mal grafisch eine Übersicht über den Frequenzgang, Nachhall ect. habe in meinem Raum).

Ich dachte mit diesen Massnahmen in Kombination mit der ziemlich perfekten Aufstellung (Stereodreieck, Abstand der Rear zueinander, nicht mittig im Raum sitzend, vier Subwoofer ect.) sollte ich doch sehr optimale Ergebnisse erzielen können?

Von den Subwoofer handelt auch meine letzte Frage. Ist es nötig mit (theoretischer) Audyssey Pro Einmessung und den vier Subs noch Bassabsorber in die Ecken zu pflanzen? Klar kann man diese Frage nicht mit Ja/Nein beantworten. Aber vielleicht erkennen die Profis unter euch etwas, das zu einem JA/Nein dieser Frage tendiert

Ahja, btw: An die Decke kommen Absorberplatten, das ist allerdings gleich im Rohbau einkalkuliert und wurde uns empfohlen. Ist das von Vorteil, oder?

Ich möchte mich einfach sehr gut vorbereiten und vieles bereits jetzt durchdenken! Das ich nicht ums Messen ect. herumkomme ist mir klar, dass macht mir auch Spass. Ich möchte nur wissen, ob ich mit meinen Überlegungen in die richtige Richtung einschlage und ihr diese bestätigen könnt

Sollte ich gerade den grössten Murks geschrieben haben, bitte immer her mit anderen (besseren) Ansätzen.


Freundliche Grüsse
Niiggii


[Beitrag von Niiggii am 26. Jan 2014, 01:10 bearbeitet]
meg_fan
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 26. Jan 2014, 03:03
Du hättest viel Akustikoptimierung direkt in Trockenbauweise erledigen können. Das wäre eine saubere Lösung gewesen, vergleichsweise günstig und insgesamt besser abgestimmt als man es nachträglich hinbekommt.

Wenn's ein reines Kino (Surround) wird kann es schon trocken ausgelegt werden, 0.2 Sek Nachhall über den gesamten Frequenzbereich wäre natürlich prima (DEDE). Mit Molton allein erreichst Du das aber nicht (davon würde ich auch abraten); und im Bassbereich (< 200 Hz) gleich gar nicht mit üblichen Mitteln. Daher wird eine "elektrische" Lösung, z.B. ein Antimode, wohl unerlässlich sein. Insbesondere wenn die Akustik im Mittel-/Hochton trocken ausgelegt ist, fallen Fehler im Bassbereich auch gleich noch mehr auf. Statt oder zusätzlich zu den Molton-Vorhängen brauchst Du Breitband-Absorber, z.B. einfacher Schaumstoff in ordentlicher Stärke (> 10 cm) den man hinter dem Molton-Vorhang "versteckt". Oder eben schönere Absorber und auf die Molton-Vorhänge verzichten.

Diffusoren (die den Schall streuen) brauchst Du nicht, sie würden bei Surround keine hörbare Verbesserung bringen. Hättest Du Dipole als Rears wäre das schon wieder etwas anderes..
Niiggii
Stammgast
#3 erstellt: 26. Jan 2014, 11:09
Hallo meg_fan

Also es wird scho einiges gemacht beim Trockenbau. Die Wand zum Nachbarn sowie die Aussenwände werden mit Mineralwolle ect. gedämmt. Da der Raum zu Beginn einfach nackt ist, werden jetzt jeweils Wände vor die Wände gezogen und die Schallisolierend befüllt. Auch an der Decke werden 5cm Absorber platziert. Der Boden wird mit Teppich ausgekleidet. Das sind doch bereits einige Akustische Massnahmen oder täusche ich mich?

Ahja etwas Bedenken habe ich auch bei der Leinwand.
Ich sitze 4.1m von der Leinwand entfernt, die Leinwand selbst ist 2.4m breit. Das ist etwas klein
Allerdings habe ich das Problem, dass der Raum nur 220cm hoch ist. Darunter müssen auch die Subs stehen. Ich denke, es gibt dafür keine Lösung oder?

Freundliche Grüsse
Niiggii


[Beitrag von Niiggii am 26. Jan 2014, 19:43 bearbeitet]
Niiggii
Stammgast
#4 erstellt: 26. Jan 2014, 19:49
So hab nun noch etwas rumgetüftelt und finde ich habe eine gute Lösung gefunden:

Kinozimmer neu
Leinwand Decke

Gut aus folgenden Gründen: (Meiner laienhaften Meinung nach)

1. Leinwand wird nach vorne gezogen -> Grösseres Bild, Problem mit Raumhöhe überwunden.
2. Reflexionen durch Leinwand ausgeschlossen, da nicht an die Wand gehängt. (Lautsprecher stehen seitlich daneben und nicht davor)
3. Komplette Wand hinter der Leinwand kann mit Bühnenmolton abgedeckt werden -> Keine Erstreflexionen
4. Kompletter Vorhang an der Wand schwarz -> Besserer Kontrast

Schlage ich da wirklich 4 Fliegen mit einer Klappe? Oder werden 20 neue geboren

Freundliche Grüsse
Niiggii
Niiggii
Stammgast
#5 erstellt: 27. Jan 2014, 17:00
Sorry Thema bleibt derzeit mal geschlossen, es hat sich bei der Planung nochmal grundlegendes Verändert, falls Interesse besteht am Thread -> http://www.hifi-foru...m_id=36&thread=13457

Freundliche Grüsse
Niiggii
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Akustik ?????????
nezt am 06.01.2004  –  Letzte Antwort am 06.01.2004  –  3 Beiträge
Raum Akustik - 2 Möglichkeiten ?
k-man2k2 am 09.09.2008  –  Letzte Antwort am 14.09.2008  –  17 Beiträge
Akustik verbessern
Mavea am 08.12.2008  –  Letzte Antwort am 23.12.2008  –  13 Beiträge
Akustik Verbässern
martints am 27.03.2016  –  Letzte Antwort am 24.04.2016  –  10 Beiträge
Akustik Vorhang
martints am 08.05.2016  –  Letzte Antwort am 28.05.2016  –  18 Beiträge
Wartesaal- Akustik
mark29 am 19.10.2011  –  Letzte Antwort am 22.10.2011  –  13 Beiträge
Akustik studieren?
Konstantin am 14.04.2004  –  Letzte Antwort am 28.12.2009  –  8 Beiträge
Akustik-Vorhang
MLuding am 25.02.2005  –  Letzte Antwort am 21.02.2012  –  8 Beiträge
Akustik Katastrophe
cinrec am 19.08.2005  –  Letzte Antwort am 23.08.2005  –  6 Beiträge
Raum Akustik
Pelu52 am 02.10.2005  –  Letzte Antwort am 02.10.2005  –  2 Beiträge
Foren Archiv
2014

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.721 ( Heute: 2 )
  • Neuestes MitgliedMaxikulti
  • Gesamtzahl an Themen1.551.049
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.536.841

Hersteller in diesem Thread Widget schließen