Sehr halliges Wohnzimmer optimieren

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Cougar_R1
Inventar

#1 erstellt: 14. Okt 2015, 16:58

Hallo erst mal....

Ich möchte mein Wohnzimmer akustisch optimieren,da die Nachhallzeiten unterirdisch schlecht sind.
Nun suche ich Anregungen und Möglichkeiten für meinen Raum.Wenn die Frau es zulassen würde,wäre der Umfang den ich dafür betreiben würde natürlich größer.Aber es soll eben immer noch ein Wohnzimmer sein

Ich habe mal ein Messung mit REW gemacht um zu die Nachhallzeiten zu veranschaulichen.
Wichtig wäre erstmal eine grundsätzliche Reduzierung des Nachhalls auch im oberen Bereich.

Ein großer Teppich zwischen Lautsprecher und Tisch wäre wohl das erte was ich machen kann...Und dann?
Da ich davon wenig Ahnung habe die Möglichkeiten ja raumabhängig sehr individuell sind,bin ich über jede Info sehr dankbar!

Hier mal ein paar Bilder.

Cougar_R1
Inventar

#3 erstellt: 14. Okt 2015, 18:40

Mit dem Sofa habe ich viel expermientiert.
Hatte ich weiter vorne,aber da kam überhaupt kein Bass an.Hatte den Sub an zwei Positionen gestestet und hinten neben dem Sofa war es am besten.

yordi
Inventar

#4 erstellt: 14. Okt 2015, 20:09

hallo Cougar R1,
was Du da zeigts ist nicht der Nachhall, sondern das Wasserfalldiagramm. Daraus läßt sich der Nachhall nur bedingt ableiten.

Clicke in REW auf RT60, dannn auf Controls, oberhalb des Bildes ganz rechts außen. Anschließen die Kästchen " use Bars on RT 60 plot und darunter auf one third octave Band einschalten. Dann hast Du eine suabere Darstellung des Nachhalls.

Dann kann man weiter sehen.

@Carol*, mit einem Deckensegel wirst Du den Nachhall im Baß nicht beeindrucken können, es sei denn das Deckensegel aht eine Dicke von 100 cm!
Die frühen Refelxionen werden auchn nicht durch die Rückwand, sondern durch den Boden, oder die Seitenwände hervorgerufen. Dh. diese Reflexionspunkte befinden sich in der Nähe der Lautsprecher: deswegen heißen sie auch frühe Refelexionen

Gruß yordi

yordi
Inventar

#6 erstellt: 14. Okt 2015, 22:26

hallo Carol*,

die Schallgeschwindigkeit in trockener Luft bei 20 Grad C beträgt 343,2 m/s.

In einer Millisekunde sind das 0,343 m, in 15 Millisekunden legt der Schall demnach 5,14 m zurück!

Gruß yordi

Cougar_R1
Inventar

#7 erstellt: 15. Okt 2015, 06:10

Zum Thema Wasserfalldiagramm. Mir geht es um eine allgemeine Optimierung.
Das Nachhall was anderes ist wie das Wasserfalldiagramm wußte ich nicht.
Aber sollte nicht im optimalen Fall alle Frequenzen innerhalb von 300 ms abgefallen sein, wie es immer gezeigt wird?

Werde auf jedenfall unter anderem Bassotecplatten an der Decke anbringen.

Klaus-R.
Inventar

#8 erstellt: 15. Okt 2015, 09:01

Cougar_R1 (Beitrag #7) schrieb:

Aber sollte nicht im optimalen Fall alle Frequenzen innerhalb von 300 ms abgefallen sein, wie es immer gezeigt wird?

Das Schallfeld in Wohnräumen setzt sich im Wesentlichen aus Direktschall und frühen Reflexionen zusammen, hat also (messtechnisch nachgewiesenen) starken Richtcharakter, der Nachhallanteil ist vernachlässigbar. Ist der Hall subjektiv im grünen Bereich, kann das Thema zu den Akten gelegt werden. Messungen sind nicht nötig, die immer wieder angeführten Werte für Nachhallzeiten in Wohnräumen (0.2 - 0.4 s, im Bass 0.7 s) wurden meines Wissens nie gründlich psychoakustisch abgeklopft. Die wenigen Untersuchungen, die es gibt, würden eine Nachhallzeit von 0.5 s oberhalb von 200 Hz stützen, darunter sind Werte bis 0.8 s angemessen. Untersuchungen zum Frequenzganz der Nachhallzeit gibt es für in Räumen dieser Größenordnung vorliegende Zeiten nicht.

Die 0,3 s als anzustrebendes Ziel würde ich also erstmal vergessen. Da Wohnzimmer, sollten akustische Massnahmen im Idealfall nicht als solche erkennbar sein. In unserm Wohnzimmer ist daher zum Senken der Nachhallzeit eine Spanntuchdecke.

Was den Begriff der "frühen Reflexionen" angeht: früh heisst lediglich innerhalb der Zeitspanne, in der der Präzedenzeffekt wirksam ist, d.h. je nach Signaltyp (Klicklaute, Sprache, Musik etc.) bis zu ca. 80 ms nach dem Direktschall, danach wird die Reflexion als Echo wahrgenommen. Ein weiteres Kriterium ist der Pegel der Reflexion, nur die Erstreflexionen sind pegelstark genug, um störend wirken zu können. Daß sie prinzipiell stören, ist allerdings bisher nicht nachgewiesen.

Klaus

Cougar_R1
Inventar

#9 erstellt: 18. Okt 2015, 11:58

Ich werde jetzt dann erst mal ca. 14 Basotec Platten 100x50x5 cm an der Decke installieren.Dann mal sehen,was das bringt.
Teppich ist leider raus,will meine Frau nicht.
Würde es außerdem was bringen,hinter dem Sofa einen Kasten zu bauen,der nach vorne offen bzw. mit nem Tuch bespannt ist und dann mit Glaswolle,Basotec Schnipsel oder ähnlichem gefüllt ist?
Maße wären wohl so ca. 250 x 70 x 15 cm.

DJPEAR
Ist häufiger hier

#10 erstellt: 10. Jan 2016, 01:53

Hallo Cougar,

hast du dein Vorhaben nun umgesetzt und die Platten installiert? Haben die Platten den gewünschten Effekt gebracht?

Gruß

Cougar_R1
Inventar

#11 erstellt: 10. Jan 2016, 11:04

Nein, noch nicht. Ich habe vor erstmal ein großes Deckensegel mit 10 cm Basotect Platten zu bauen. Das ganze werde ich aber erst im Frühjahr machen. Will da noch Lampen usw. installieren.

Snörre
Neuling

#12 erstellt: 27. Mrz 2016, 12:23

Hallo,
bin neu hier und habe auch ein sehr halliges Wohnzimmer. 7,5m x 4,6m.
Meine Lautsprecher sind unter der Decke auf der schmalen Seite. die gegenüberliegende Wand ist mein Essbereich mit einer kahlen Wand.
Die Musik war einfach überall.
Jetzt habe ich 60cm von oben 5cm Basotectplatten angebracht mit Dekorkante. Dann noch rechts und links 45cm und 120cm nach unten.
Dazwischen sind 6 WDS-7 Diffusoren von Thomann. (Gestrichelte Quadrate)
Erstaunlich wie sich die Akustik geändert hat!!!

Auch wenn man sich jetzt unterhält ist es sehr viel angenehmer.
An die Decke überlege ich mir noch, ob ich runde weisse Basotectplatten unregelmässig anbringe.
In deinem Fall würde ich zuerst mal den ersten halben Meter von oben mit Basotectplatten (5cm schlucken schon sehr viel weg) anbringen. Jedoch nicht direkt an die Wand, da es auf dem Foto wie eine Aussenwand aussieht. (Kondensgefahr wegen thermischer Isolierung der Basotectplatten!)
Diese Basotectplatten würde ich auf eine Holzplatte/rahmen kleben und mit 2 cm Abstand von der Wand mit Kletten befestigen.
Darunter würde ich dann die Diffuroren mit 1cm Abstand und Kletten (5cm lange Streifen über Kreuz) befestigen. Somit kann man sie zum Streichen wieder abnehmen.
Oder:
Einen grossen Rahmen machen wo Alles draufgeht und dann an die Rückwand mit etwas Abstand zur Wand. Das Sofa muss dann halt 20cm von der Wand weg wegen der Kopffreiheit.

Anstatt die Decke komplett zumachen mit 10cm Basotect würde ich einen dichten Teppich zwischen TV und Sofa legen. Nimmt auch etwas die Spiegelungen des Filmes vom Boden weg.

[Beitrag von Snörre am 27. Mrz 2016, 12:24 bearbeitet]

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