Akustikschaumstoff .Teuer oder geht auch billig

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Ludrig
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 28. Sep 2016, 20:06
Hallo!

Ich würde gerne meinen Kellerraum (akustisch leider sehr unpassend mit ca 4x4x2.2m) etwas optimieren.

Nun liest man ja viel mit den verschiedensten Möglichkeiten, Basotek, Deckensegel, Bassfallen usw.

Ich selbst kenne vom sehen nur Pyramiedenplatten aus Zeiten als ein Kollege auch noch im Tonstudio gearbeitet hat.

Also habe ich da einfach mal geschaut was es so gibt. Generell ist die Preisspanne ja immens.

Da ich aber (noch) kein Vermögen ausgeben möchte habe ich das hier gefunden und frage mich gerade ob so etwas sein Geld überhaupt wert ist:
https://www.amazon.d...mstoff/dp/B004JK1YCA

Hübsch muss es nicht sein, es muss seinen Sinn erfüllen.

Danke für ein paar Meinungen!
hg_thiel
Inventar
#2 erstellt: 28. Sep 2016, 22:21
Denn Sinn erfüllt leider nur das richtige Material und zwar in richtiger Stärke und Position.
Ohne Messung schmeißt man in der Regel nur Geld zum Fenster raus.
Ludrig
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 28. Sep 2016, 23:08
Kannst du das bitte ein wenig erörtern?
Einfach irgendwas an die Wänd klatschen ist nicht die Lösung, aber Spielgmethode an Wand und Decke und Teppich am Boden kann doch mit dem richtigen Material schon etwas bewirken?


[Beitrag von Ludrig am 29. Sep 2016, 08:52 bearbeitet]
quecksel
Inventar
#4 erstellt: 28. Sep 2016, 23:27
Ja, im Vergleich zum nackten Raum ist das von dir erwähnte so gut wie immer eine Verbesserung. Bei den Absorbern nur auf eine ausreichende Dicke achten -> basotect 10 cm, die von dir verlinkten reichen wahrscheinlich nicht aus.

Je mehr man aber investiert desto eher lohnt sich der Griff zu Messmikro und REW, speziell weil man dann auch sinnvoll ein DSP zur Raumkorrektur einbinden kann.
Ludrig
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 29. Sep 2016, 07:47
Also dann mit RAW und/oder Carma messen.?
Das Mikro vom Antimode kann ich ja dafür nehmen, oder? Das vom Denon ist soweit ich das mal gelesen hatte nicht linear genug.

Wie ist denn der Ablauf? Soll ich einen Thread aufmachen mit dem Raum selbst und dann die Messergebnisse dazu posten für weitere Tips?


[Beitrag von Ludrig am 29. Sep 2016, 08:18 bearbeitet]
icebaer72
Stammgast
#6 erstellt: 29. Sep 2016, 08:23
Du kannst sowohl das Mikro vom AntiMode, als auch vom Denon nehmen.
Mit beiden kannst du Nachhall und Erstreflektionsmessungen (Wasserfall, RT60) durchführen. Sowie einen Vorher-Nachher-Vergleich von zwei Messungen.

Was du mit beiden nicht machen kannst, ist den Frequenzgang genau bewerten. Dafür sind beide nicht genau genug, bzw braucht man ein kalibriertes Mikro.

Den Pyramidenschaumstoff würde ich nicht nehmen. Der absorbiert durch die verschiedenen Höhen den Schall zu unterschiedlich.
Dann eher eine ebene Oberfläche nehmen.

Bei den Raummaßen würde ich auch stark vermuten, dass du einiges im Bassbereich machen musst, da ein quadratischer Grundriss nicht unbedingt gute Voraussetzungen sind. Und noch dazu die Raumhöhe in etwa die Hälfte davon ist.
Ludrig
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 29. Sep 2016, 08:45
Das mit dem Bass habe ich bereits bemerkt.
Unsauber, dröhnend. Deswegen kam dann auch der Antimode Cinema dazu. Jetzt ist der Bass viel präziser und knackiger. Daher jetzt ja auch die Gedanken über Dämpfung des Raumes.

Das einzige was ich da momentan habe (auch wenn es eher ein Witz ist und weniger wegen der Dämpfung war/ist) sind Styroporplatten in 1cm Dicke.
Die hatte ich genommen weil der Raum komplett nackt war und ich die Wände nicht schwarz streichen wollte. Also die Platten drauf (davon hatte ein Freund noch Tonnenweise rumfliegen) und die schwarz angestrichen.
Der Boden ist gefliest, da liegt aktuell ein dünner schwarzer Teppich. Hier soll noch ein Langflorteppich drauf, allerdings nicht in der Größe des Raumes, denn sonst müsste ich die Tür unten kürzen.

Edit:
Also eher so etwas oder komplett eben`?
https://www.amazon.d...gh-End/dp/B004LZ1T3M


[Beitrag von Ludrig am 29. Sep 2016, 08:51 bearbeitet]
icebaer72
Stammgast
#8 erstellt: 29. Sep 2016, 09:26

Ludrig (Beitrag #7) schrieb:
Also eher so etwas oder komplett eben`?
https://www.amazon.d...gh-End/dp/B004LZ1T3M

Bei dem Preis kannst du doch auch gleich Basotect nehmen: Basotect (1000x500x70mm)
Das ist zwar doppelt so teuer, aber auch doppelt so gross.
Dann die Platte mit ein paar cm Abstand an die Wand gehängt. Das ist genauso gut, wie 10cm direkt an die Wand.

Bei Basotect sind die Aborbtionswerte bekannt und gut. Bei dem anderen Produkt, kann keiner sagen, was das Material wo und wie absorbiert.

Edit: So was wäre auch eine bewährte Alternative: AixFoam


[Beitrag von icebaer72 am 29. Sep 2016, 09:29 bearbeitet]
Sonny_Tucson
Stammgast
#9 erstellt: 29. Sep 2016, 09:49
Darüberhinaus sind die Werte für Glas-, Steinwolle und Thermohanf bekannt.
Bei gleicher Dicke ähnliche Absorptionswerte wie Basotect, aber viel günstiger (OK, ein Holzrahmen müsste noch dazu gebaut warden).
helld
Neuling
#10 erstellt: 29. Sep 2016, 10:07
Hallo,

ich klink mich mal hier einfach ein. Man kann doch nicht einfach den Raum voll mit Absorbern packen und dann soll es gut klingen dann kannst du den Raum auch gleich so lassen. Das mit dem Styropor ist auch eher blöd würd ich sagen für so einen Raum.

Was wird passieren wenn man es einfach vollklatscht mit Absorbern... die Mitten und Höhen werden völlig überdämpft und der Bass bleibt weiter das Problem und klingen tut das zwar anders aber nicht gut. Dann kaufen die Leute ein teueres Antimode oder Co um ihren verpfuschten Raum wieder halbwegs gerade zu biegen so läuft das meistens....

Also man müsste vielleicht mal so anfangen...

1. Was ist in diesem Raum? ein Hörraum, ein Heimkino... das wäre schon mal sehr interessant denn jeden Raum behandelt man anders.

2. Wo sind die Probleme im Bass Bereich? das würde man nur durch messen herrausfinden

3. Aufstellung der LS verändern evtl? das würde man nur durch messen herrausfinden

4. Erstreflektionsflächen finden! Das kann man mit einem Spiegel leicht herrausfinden

und so weiter... Also es gibt schon einen Grund warum das nicht so einfach ist.



Dann die Platte mit ein paar cm Abstand an die Wand gehängt. Das ist genauso gut, wie 10cm direkt an die Wand.


Das ist auch nicht so einfach ne Faustformel. Es stimmt zwar das der Absorber nicht direkt an die Wand muss da ein Absorber im Druckmaximum nicht viel Effekt hat aber das ist ja je nach Wirkfrequenz wieder unterschiedlich. Bei einem 7cm dicken Absorber der 7cm von der Wand entfernt ist wirst du bis ca 500-550Hz noch absorbieren darunter is nichts mehr.

Alles was sich dann im Bassbereich bewegen wird wirst du mit porösen Absorbern nicht mehr absorbieren. Hier kommen da so Dinge wie Helmholzresonatoren, Plattenschwinger, Lochplattenresonatoren zum Einsatz. Diese muss man auf seine Raummoden berechnen, bauen und meistens noch feinjustieren.

Tja und dann erst kann man von einem Raum sprechen der akustisch behandelt ist.

Vielleicht solltest du dich auch erstmal einlesen bevor du mit soetwas beginnst. Es gibt Leute hier die haben echt viel Ahnung von sowas.

Funktionsweise von Absorbern
Sonny_Tucson
Stammgast
#11 erstellt: 29. Sep 2016, 10:40
Hallo helld,

so sehr ich Dir im oberen Teil deiner Aussagen zustimmen würde, muss ich leider den Behauptungen über die untere Grenzfrequenz widersprechen. Poröse Absorber wirken nicht nur im Bereich einer Viertelwellenlänge, sondern auch noch weit darunter, bis in den Bassbereich hinein. Vergleiche Untersuchungen der BBC, Toole, Winer et al...
Und einem akustischen Laien die Konstruktion von Helmholzresonatoren, Plattenschwingern und Lochplattenresonatoren nahezulegen ist auch nicht zielführend wenn man bedenkt, wieviele Teilnehmer in diesem Forum daran bereits gescheitert sind.
Im Großteil aller Fälle kann man mit Superchunks in den Raumecken schon eine deutliche Verbesserung erreichen und sich dann gezielt um die Erstreflektionsflächen kümmern.
helld
Neuling
#12 erstellt: 29. Sep 2016, 11:33
Ja natürlich arbeiten poröse Absorber auch darunter aber halt immer schwächer. Das habe ich ein bisschen blöd geschrieben sorry.

Aber wenn du eine 38Hz Raummode bekämpfen willst zum Beispiel dann wird es schon sehr schwer das mit Absorbern zu machen und er arbeitet sehr breitbandig sprich du machst dir alles darüber auch irgendwo wieder kaputt unter umständen.

Das dies ein sehr sehr komplexes Thema ist brauche ich nicht zu sagen aber einfach ein paar Absorber in den Raum zu klatschen ist halt definitiv nicht die Lösung. Man muss sich halt auch selber hinsetzen und sich in solche Themen einarbeiten. Ich hab ja auch viel gelesen und ich bin kein Akustiker oder was in die Richtung aber zumindest habe ich jetzt schon ein wenig Ahnung von der Materie.

Wenn man es natürlich einfach haben will dann lässt man einen Akustiker kommen der hat richtig Ahnung kostet viel Geld und man kann glücklich sein. Das ist aber schon das einzige was einfach an diesem Thema wäre...
13mart
Inventar
#13 erstellt: 29. Sep 2016, 15:27

helld (Beitrag #12) schrieb:

Aber wenn du eine 38Hz Raummode bekämpfen willst zum Beispiel dann wird es schon sehr schwer das mit Absorbern zu machen .

Der TE hat ein antimode Cinema im Einsatz. Das funktioniert ohne den Besuch eines Akustikers.

Gruß Mart
helld
Neuling
#14 erstellt: 29. Sep 2016, 23:06
Das mit den 38Hz war auch nur ein Beispiel wegen den porösen Absorbern.


Der TE hat ein antimode Cinema im Einsatz. Das funktioniert ohne den Besuch eines Akustikers.


Was die Aussage soll versteh ich jetzt nicht der TE will seinen Raum akustisch optimieren und man liefert ihm Vorschläge wie man sowas macht oder angehen könnte. Das Antimode oder generell solche Raumkorrekturprozessoren sind auch nicht immer einfach die Lösung.
Klar für Kleinigkeiten zum ausbügeln sind sie ok und haben ihre Daseinsberechtigung aber man kann nicht den bescheidensten Hörraum nehmen ne Anlage reinstellen und dann so ein Teil ranhängen und dann wird das schon passen. Also so wird das ja auch nichts mit der Akustik...
Jens1066
Inventar
#15 erstellt: 02. Okt 2016, 21:36

Sonny_Tucson (Beitrag #9) schrieb:
Darüberhinaus sind die Werte für Glas-, Steinwolle und Thermohanf bekannt.
Bei gleicher Dicke ähnliche Absorptionswerte wie Basotect, aber viel günstiger (OK, ein Holzrahmen müsste noch dazu gebaut warden).


Kann ich nur zustimmen. Ich habe selbst ein Deckensegel gebaut und mich intensiv mit verschiedensten Materialien und deren Absorbtionswerten beschäftigt. Aufgrund dieser Werte hab ich mit einem Tool verschiedene Simulationen gemacht. Ergebnis und letztendlich der Bau findest Du ab hier.

Gebracht hat es extrem viel im Klang. Präziser und auf den Punkt, sowohl bei Surround als auch bei Musik.
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