Verhalten von Studiomonitoren in Wohnräumen

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Markus
Inventar
#1 erstellt: 07. Feb 2004, 23:11
Aus Interesse kaufte ich die aktuelle Zeitschrift "Homevision", da darin einige Artikel über Raumakustik zu finden waren. Es wurde größtenteils die bekannten Parameter genannt, die zu optimieren sind.

Was mich aber sehr erstaunt hat war, dass im Artikel "Raum & Klang" der Frequenzgang der vielen als hervorragender Studio-Monitor bekannten K+H 0500 im Freifeld und in einem nicht näher spezifizierten Hörraum abgebildet.



Angesichts der sonst so gerühmten Eigenschaften (gute und gleichmäßige Bündelung) wunderte mich sehr, dass oberhalb von etwa 150 Hz extreme Schwankungen, bedingt durch den Nachhallverlauf, zu sehen sind. Ebenso deutlich werden die Eigenfrequenzen des Raums im darunter liegenden Frequenzbereich.

Natürlich kann man durch entsprechende Dämpfung sicher eine Linearisierung dieser Effekte bewirken, ich wurde aber durch dieses Diagramm darin bestätigt, dass auch die Monitor-Hersteller nur mit Wasser kochen und ebenso den Raumeinflüssen unterliegen wie die Hersteller passiver HiFi-Lautsprecher.

Gruß,

Markus.


[Beitrag von Markus am 07. Feb 2004, 23:21 bearbeitet]
Möllie
Stammgast
#2 erstellt: 08. Feb 2004, 19:18
Hallo Markus,

deine Grafik verdeutlicht sehr schön, welchen Einfluß ein Hörraum auf die Wiedergabe hat.

Jetzt kann man sich vorstellen wie wichtig es ist, daß ein LS gleichmässig abstrahhlt.




Diese Grafik zeigt das Abstahlverhalten der O500 und wie man sieht- nahezu perfekt- wobei man den kleinen "Ausreiser" bei 15 kHz vernachlässigen kann da dies schon im fast unhörbaren Bereich liegt.

Ein Großteil der Hifiboxen würden hier in diesem Diagramm ein Typisches "Tannenbaumverhalten" (Zickzack) aufweisen was sich wiederum noch negativer auf die Wiedergabe in einem Hörraum auswirkt weil man einmal mehr oder weniger indirekten Schall unterschiedlichster Frequenzen am Hörplatz abbekommt. Dem entspechend schlimmer sieht dann der Fequenzgang gemessen am Hörplatz aus.

Natürlich kochen Monitorhersteller auch nur mit Wasser aber ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen, daß sie in normalen Wohnräumen weniger Aufstellungskritisch sind und somit das kleinere Übel darstellen...

Gruß Möllie
Markus_P.
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 08. Feb 2004, 20:06
Hi Möllie,

wieso? Somit ist das Ergebnis im Wohnraum irrelevant? Wäre es nicht ebenfalls sinvoll den Umstand im Wohnraum zu berücksichtigen?
BEIDE Ansätze haben ihre Berechtigung, wenn man mal ernsthaft drüber nachdenkt!

Ein bisschen mehr Fairness in der Diskussion würde immer gut tun!

Schönen Sonntag!
Markus
Möllie
Stammgast
#4 erstellt: 08. Feb 2004, 20:22
Hallo Marcus_P


Ein bisschen mehr Fairness in der Diskussion würde immer gut tun!


Ich wüsste jetzt nicht was an meinem Beitrag unfair ist?
Ich hatte lediglich geschrieben, daß LS mit unregelmäßigen Abstrahlverhalten noch ein schlechteres Ergebnis am Hörplatz verusachen können.

Gruß Möllie
US
Inventar
#5 erstellt: 08. Feb 2004, 20:48
Hallo,

bei dem abgebildeten Frequenzgang handelt es sich um eine ungeglättete Sinusmessung!

Sie ist im Mittel hervorragend linear. Die meisten Hifi-Boxen erreichen dies nichtmal im Freifeld.

Darüberhinaus sieht man selbstverständlich im tieffrequenten Bereich die Modenausprägung des Raumes.

Konzepte, die dies verhindern, sehen etwas anders aus, als die K+H O500

@Markus_P:
Das Verhalten im Raum ist selbstverständlich relevant. Durch den überwiegenden Anteil des Diffusfeldes, ist dessen frequenzneutraler Verlauf als Optimierungsziel anzusehen.

Der K+H O500 muß man ohne Zweifel bescheinigen, daß dies gelungen ist. Bei mittelstarker Bündelung, verläuft diese weitgehend frequenzneutral. Lediglich im Baßbereich könnte man sich ein verbessertes Verhalten vorstellen, welches aber mit einer "Box" im traditionellen Sinne nicht zu bewerkstelligen ist.

Gruß, Uwe
Markus_P.
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 08. Feb 2004, 20:53

Hallo Marcus_P

Hörplatz verusachen können.

Gruß Möllie


Hallo Möllie,

a) mit k.
b) danke! Für das können!

Markus


[Beitrag von Markus_P. am 08. Feb 2004, 20:53 bearbeitet]
Möllie
Stammgast
#7 erstellt: 08. Feb 2004, 20:57
Hallo Markus_P

sorry für das c

Gruß Möllie
wolfi
Inventar
#8 erstellt: 09. Feb 2004, 10:14
Hallo,
ich halte die Frage für etwas unglücklich formuliert, da es auch unter den Studiomonitoren die unterschiedlichsten mit völlig abweichenden Eigenschaften gibt. Erinnert sei hier zum Beispiel an die seit Jahrzehnten verwendeten Engländer ( Spendor, bei denen ein 20 cm - Bass bis 3 kHz läuft und ein Superhochtöner ab 13).
Albus
Inventar
#9 erstellt: 09. Feb 2004, 11:09
Morgen,

merkwürdig, was da in einem Diagramm zusammengezogen ist. Dabei handelt es sich um Abbildungen, die sZt im umfangreichen Production Partner Test der O 500C (18 Seiten lang, Nr. müßte ich raussuchen) in zwei separaten Diagrammen, im Abstand von mehr als 12 Seiten erschienen waren. Die obere Linie ist der Frequenzgang auf Achse in 2 m Abstand gemessen, bei linearphasiger Einstellung, Ort ist ein reflexionsarmer Raum. Die untere Linie zeigt die ungeglättete Messung in einem Studio (Käuferstudio), und zwar am optimalen Hörplatz; neben diesem Sweet Spot waren zwei weitere Hörplätze gemessen worden. Die daraus sich ergebenden wilden und deutlich voneinander abweichenden (Spinnen-)Frequenzgangkurven waren alsdann diskutiert und einer raumakustischen Korrektur unterworfen worden. Diese Amplitudenfrequenzgänge waren auch in einer 1/6-Oktave-Glättung gezeigt worden (was natürlich anders aussieht als die Messung auf Achse). Die kräftige Einbuchtung im Tieftonbereich wurde nicht korrigiert, zwar Resultat der Interaktion LS : Raum, jedoch für unkorrigiertbar befunden.

Das ganze Tieftonpotential der O 500C wurde - gemäß PP - erst nach Raumanpassung ausgeschöpft. Kosten der Raumanpassung; ca. 10% des Neupreises, was sich unbedingt lohnen soll.

In einem Wohnraum werden des Potenzials wegen ebenfalls raumakustische Korrekturen (mittels der Filterbatterien der O 500C möglich) erforderlich sein. Wenn denn einst jemand einen Kauf tätigen wollte.

Meint, mfG
Albus


[Beitrag von Albus am 09. Feb 2004, 11:11 bearbeitet]
tjobbe
Inventar
#10 erstellt: 09. Feb 2004, 11:28

In einem Wohnraum werden des Potenzials wegen ebenfalls raumakustische Korrekturen (mittels der Filterbatterien der O 500C möglich) erforderlich sein. Wenn denn einst jemand einen Kauf tätigen wollte.

Meint, mfG
Albus


und dann stellt die Göttergattin eine große Yuka in die Ecke und das wars....(oder heißt es dann neu messen ;))

Cheers, Tjobbe
AH.
Inventar
#11 erstellt: 11. Feb 2004, 14:18
"Angesichts der sonst so gerühmten Eigenschaften (gute und gleichmäßige Bündelung) wunderte mich sehr, dass oberhalb von etwa 150 Hz extreme Schwankungen, bedingt durch den Nachhallverlauf, zu sehen sind."

@ MarkusP:

Deine Interpretation ist nicht zutreffend. Bei den Schwankungen handelt es sich um Kammfiltereffekte, d.h. Interferenzen des Direktschalles mit Reflektiertschall.

Ansonsten kann ich Dir leider nicht beipflichten, ich habe bei den Herstellern von passiven wie aktiven hifi-Lautsprechern bisher keine Bemühungen beobachtet, die Interaktion zwischen Lautsprecher und Hörraum zu minimieren. Das Gegenteil ist dagegen oft zu beobachten, bei high-end-Klitschen vielleicht aufgrund echter Unfähigkeit, ansonsten aber aus dem Grund, den ein Entwickler einer der technisch kompetentesten Deutschen Massenhersteller nannte:

"Die Profi-Forderung nach LS mit kontrollierter Bündelung macht Sinn,
kann sich aber im Konsumerbereich wg. unfexibler/dominanter Optik bei
vergleichsweise "nüchternem" Klang nicht durchsetzen."

Gruß

Andreas
Markus_P.
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 12. Feb 2004, 03:03
Hallo,

? Ich habe das obige Zitat was mir zugedacht wird nie gesagt.
Aber egal, leider gebt ihr mit eurer Pauschalisierung eine Legitimation für ALLE aktiven Lautsprechersysteme. Also ein bisschen mehr Differenzierung würde vielen helfen! Danke

Markus
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