Akustikberatung Nachhallreduzierung

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larola
Stammgast
#1 erstellt: 07. Mrz 2019, 10:27
Hallo zusammen,
ich habe meinen Raum mit Basotect behandelt.
Die Ergebnisse habe ich hier eingestellt. Gemesen wurde mit dem Umik1 und Carma. Das Mikrofon stand dabei genau am Abhörplatz.
Im Bereich des Sitzplatzes bin ich mit dem, was klanglich von vorne kommt, schon zufrieden. Ich würde gerne im Rücken hinter mir (Bereich Esstisch, siehe Fotos) gerne noch weiter den Nachhall reduzieren.
Dort sind bisher 4 Absorber (50x50x10cm) angebracht.
Jetzt würde ich dieses aus 4 Absorber bestehende Quadrat noch weiter ausbauen, indem ich weitere Platten um diese 4 Platten herum anbringe. Bei der Plattendicke bin ich mir nicht sicher.
Welche Dicke würdet ihr empfehlen, um auf der einen Seite den Nachhall zu reduzieren udn auf der anderen Seite aber auch noch eine angenehme Gesprächsatmosphäre am Esstisch zu haben?
Einen Hinweis noch: Ich betreibe das Antimode Dual Core 2.0 , was ja Raumkorrekturen bis 500 Hz vornimmt.
Bin für jeden Hinweis dankbar...Screenshot (5)Screenshot (6)Screenshot (8)Screenshot (7)SDC16731SDC16732SDC16733SDC16734SDC16735
Gruß
Larola


[Beitrag von larola am 07. Mrz 2019, 10:29 bearbeitet]
Geraffelsammler
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 07. Mrz 2019, 14:26
Ob nun 5, 7 oder 10 cm spielt im Ergebnis kaum eine Rolle. Mach doch einfach mit 10 cm weiter, schon der Optik wegen.
larola
Stammgast
#3 erstellt: 07. Mrz 2019, 14:32
Moin Geraffelsammler,
warum spielt das im Ergebnis keine Rolle?
Wenn ich z.B. "nur" 5 cm Basotect nehme, hat das doch auf die Absorption einen ganz anderen Einfluss, da eben nicht so breitbandig absorbiert wird, oder?
Ich kann halt meine Messergebnisse nicht richtig einschätzen und weiß nicht genau, wieviel Absorber welcher Dicke ich wohl nehmen müsste...
Gruß
Larola
BassTrap
Inventar
#4 erstellt: 07. Mrz 2019, 15:35
Hi,

um hinten den Nachhall zu reduzieren:
Es müßten Absorber an die Türen, die reflektieren viel Schall, und an den Wänden ist kaum mehr Platz, geht natürlich nicht. Aber auch nicht zu dünne Vorhänge mindern den Hall. Und ein Teppich unter'm Tisch würde dort auch helfen.

Vorne:
Die beiden Standlautsprecher würde ich auf den Hörplatz einwinkeln. Dadurch reduzieren sich die seitlichen Reflexionen etwas und der direkte Schallpegel sollte etwas steigen, denn links und rechts sollten eigentlich auch Absorber angebracht sein. Die Reflexionen könntest Du im Impulsdiagramm als frühe Peaks erkennen.
Absorber hinter den Boxen bringen bei mir bzgl. frühe Reflexionen rein gar nichts, senken aber den Hall etwas ab.

M.M.n.sollten mit Absorbern zuerst die frühen Reflexionen bekämpft werden. Erst dannach würde ich mich um den Hall kümmern. Denn evtl. reichen erstere bereits, um den Hall ausreichend zu dämpfen. Geht man andersrum vor, könnte das Zimmer schnell überdämpft werden.

Dein Antimode scheint im Bass nichts zu bewirken: den riesen Buckel bei ca. 48Hz sollte der eigentlich wegbügeln. Oder sind die beiden Frequenzgänge ohne Antimode aufgezeichet?

Grüße,
Markus
larola
Stammgast
#5 erstellt: 07. Mrz 2019, 15:50
Moin Markus,
danke für deine schnelle Antwort.
Die Aufzeichnungen sind ohne das Antimode gemacht, Korrektur erfolgte bis 300 hz.
Hier das Ergebnis der Messung vom Antimode:
Screenshot (9) = Raumanalyse
Screenshot (10) = vorher
Screenshot (11) = nachher
Screenshot (12) = übereinander gelegt



Gruß
Larola


[Beitrag von larola am 07. Mrz 2019, 16:07 bearbeitet]
Geraffelsammler
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 07. Mrz 2019, 16:12
Kaum eine Rolle, nicht keine Rolle!

Weil die wirksame Oberfläche der Absorber in Relation zur Raumoberfläche gesehen werden muss. Und ob Du nun 0,2% der Fläche oder 0,4% der Fläche behandelst, macht einfach keinen grossen Unterschied. Also auf den Raum insgesamt gesehen. Am Esstisch macht es natürlich schon einen Unterschied, ob direkt darüber kein Absorber, oder vier oder acht Absorber hängen.

Im Sinne einer guten/natürlichen Akustik am Tisch wäre eine grössere räumliche Verteilung der Absorber sinnvoll, insb. seitlich an den Wänden. Nun ist bei Dir aber kaum freie Wandfläche in diesem Bereich vorhanden, das macht die Sache schwierig...
BassTrap
Inventar
#7 erstellt: 07. Mrz 2019, 16:40
Hallo Larola,

wie sind denn die Graphen skaliert? -250 bis 200dB. Skaliere die doch bitte in einem 60dB Abschnitt und nicht 450.

Grüße,
Markus
larola
Stammgast
#8 erstellt: 07. Mrz 2019, 16:57
Markus, wo stelle ich das genau ein?
Bin schon froh wenn ich mit Carma halbwegs klarkomme...
BassTrap
Inventar
#9 erstellt: 07. Mrz 2019, 17:50
Rechts oben mit "Limits". Top und Bottom sollten 60dB auseinander liegen, der Graph dann in der Mitte stehen.
larola
Stammgast
#10 erstellt: 07. Mrz 2019, 18:04
Screenshot (13) = Vorher

Screenshot (14) = Nachher


[Beitrag von larola am 07. Mrz 2019, 18:05 bearbeitet]
Klaus-R.
Inventar
#11 erstellt: 07. Mrz 2019, 19:53
Moin,


larola schrieb:
Ich würde gerne im Rücken hinter mir (Bereich Esstisch, siehe Fotos) gerne noch weiter den Nachhall reduzieren.


Die BBC hat in den 60igern diesbezüglich Messungen gemacht in einem kubischen unmöblierten Raum, Kantenlänge 3m, der LS strahlte in eine Ecke, gemessen wurde an 100 gleichmässig verteilten Mikrofonpositionen.

Randall, "Diffusion of sound in small rooms", Institute of Electrical Engineers 1960, Paper no. 3272E

Grundmessung in völlig leerem Raum, RT60 = 1.76 s, danach Messung mit einer Wand komplett mit Absorbern bedeckt, eine weitere Messung mit zusätzlich 3 Diffusoren an den anderen Wänden. Es ergaben sich Zonen mit verschiedenen hohen Nachhallzeiten, mit der niedrigsten Zeit im Bereich der Wand mit den Absorbern.

Dass diese Ergebnisse auf normal möblierte Wohnräume übertragbar sind, bezweifle ich, die Nachhallzeit gezielt in nur einem Teil des Raumes zu reduzieren, ist demnach höchstwahrscheinlich nicht realisierbar. Woher stammt die Annahme, dass dies möglich ist?

Kopie des papers kann ich bei Interesse schicken.

Klaus
larola
Stammgast
#12 erstellt: 07. Mrz 2019, 19:59
Moin Klaus,
danke für deine Antwort.
Ich hätte gedacht, dass ich mit Absorbern im hinteren Bereich die Schallwellen quasi erst nach deren Eintreffen im hinteren Bereich des Raumes absorbiere und dass die dazu führt, dass quasi hinten mehr Schall absorbiert wird als vorne...
Gruß
Larola
Geraffelsammler
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 07. Mrz 2019, 20:06

Klaus-R. (Beitrag #11) schrieb:
Dass diese Ergebnisse auf normal möblierte Wohnräume übertragbar sind, bezweifle ich, die Nachhallzeit gezielt in nur einem Teil des Raumes zu reduzieren, ist demnach höchstwahrscheinlich nicht realisierbar. Woher stammt die Annahme, dass dies möglich ist?

Kommt auf den Messpunkt an. An seinem Esstisch ist die Nachhallzeit sicher jetzt schon merklich niedriger als in der Küche. Die Nachhallzeit ist ja per Definition die "mittlere Nachhallzeit", eben weil dafür mehrere Messungen notwendig sind, die gemittelt werden. Wäre die Nachhallzeit überall im Raum gleich, würde ja eine Messung ausreichen.
Klaus-R.
Inventar
#14 erstellt: 07. Mrz 2019, 21:01
Hallo,


larola schrieb:
Ich hätte gedacht, dass ich mit Absorbern im hinteren Bereich die Schallwellen quasi erst nach deren Eintreffen im hinteren Bereich des Raumes absorbiere und dass die dazu führt, dass quasi hinten mehr Schall absorbiert wird als vorne...


Die Zahl der Reflexionen pro Sekunde ist cS/4V

c = Schallgeschwindigkeit in m/s
S = Raumoberfläche in m2
V = Raumvolumen in m3

Bei einem Raum von 8x5x2.5 m macht das 125 Reflexionen. Die paar Reflexionen, die in einem Raumteil auf einen Absorber treffen, machen da den Kohl nicht fett, wenn die anderen (nahezu) ungebremst weiterschwirren.

@Geraffelsammler
Für Präzisionsmessungen sollen laut ISO 3382-2 2006 an mindestens 3 Positionen jeweils 3 Messungen gemacht werden, bei mindestens 2 Quellpositionen, dies mit Schallquelle und Mikrofon mit kugelförmiger Abstrahlcharakteristik. Gibt es seriöse Info darüber, dass in verschiedenen Bereichen von Wohnräumen verschieden hohe Nachhallzeiten gemessen werden/wurden?

Klaus
larola
Stammgast
#15 erstellt: 15. Mrz 2019, 12:44
...auch wenn ich ein bißchen später antworten, vielen Dank für eure Hinweise.
Nochmal von meiner Seite die Bitte, die Messergebnisse noch einmal zu interpretieren?
Ich wollte eigentlich noch 8 Basotect-Platten im Bereich des Esstisches rund um die bereits 4 befestigten Platten machen.
Nur weiß ich nicht, in welcher Dicke...
Gruß
Larola
Geraffelsammler
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 15. Mrz 2019, 13:31
Was spricht denn für dich gegen 10 cm dickes Material? Was ist denn deine "Sorge"?
Geraffelsammler
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 15. Mrz 2019, 13:46

Klaus-R. (Beitrag #14) schrieb:
Bei einem Raum von 8x5x2.5 m macht das 125 Reflexionen. Die paar Reflexionen, die in einem Raumteil auf einen Absorber treffen, machen da den Kohl nicht fett, wenn die anderen (nahezu) ungebremst weiterschwirren.

Es sind aber (viel) mehr als ein paar Reflexionen die auf den Absorber treffen, weil Schall sich ja nicht laserstrahlartig verteilt, sondern als sich zunehmend ausdehnende Kugelwelle. Sonst würde man ja nicht im ganzen Raum hören können. Wo man Schall wahrnimmt, kann man Schall auch absorbieren.
larola
Stammgast
#18 erstellt: 15. Mrz 2019, 19:53
Hallo Geraffelsammler,
meine Sorge ist, dass ich den Raum überdämpfe bzw. falsch dämpfe.
Dazu kann ich die Wirkung von Absorbern in verschiedene Dicke nicht richtig einschätzen...
Ist meine Sorge unbegründet?
Gruß
Larola
Geraffelsammler
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 15. Mrz 2019, 22:52
Falsch dämpfen wäre einseitig dämpfen, also nur den Hochton. Das passiert mit dünnen Absorbern, z.B. Basotect mit 3 oder 4 cm Stärke. In 7 oder 10 cm Stärke wirkt es schon deutlich breitbandiger, daher unbedingt zu empfehlen.

Ausser es ginge nur um den Esstisch, da würden "notfalls" auch 5 cm reichen, wenn man nur die Sprachverständlichkeit am Tisch erhöhen wollen würde.

Und überdämpfen, dazu müsstest Du viel viel viel mehr Material anbringen. Viele Leute haben Akustikdecken, da wirkt die komplette Deckenfläche als Absorber - und das ist immer noch alles Andere als überdämmt.
larola
Stammgast
#20 erstellt: 18. Mrz 2019, 19:45
...okay, vielen Dank!
Dann messe ich schaue ich nochmal wohin genau mit zukünftigen Absorbern.
Wie wäre es mit dem Platz oberhalb des TV?
Hinter meinem Hörplatz sind ja Fenster, da ginge es nur an der Decke...
Gruß
Larola
Geraffelsammler
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 18. Mrz 2019, 20:27

larola (Beitrag #1) schrieb:
SDC16733

Vielleicht findest Du ja einen anderen Platz für das Eckregal und das Bild mit den Pferden. Dann könntest Du rechts und links neben dem Fenster (bzw. der Terrassentür?) ja jeweils einen etwas grösseren Absorber anbringen...
larola
Stammgast
#22 erstellt: 19. Mrz 2019, 12:13
Moin Geraffelsammler,
d.h. du priorisierst die Rückwand hinter dem Hörplatz?
Ich hätte jetzt an oberhalb des TV gedacht, um quasi noch im erweiterten Bereich der Erstreflektion tätig zu werden...
Gruß
Larola
larola
Stammgast
#23 erstellt: 19. Mrz 2019, 12:15
Moin Geraffelsammler,
d.h. du priorisierst die Rückwand hinter dem Hörplatz?
Ich hätte jetzt an oberhalb des TV gedacht, um quasi noch im erweiterten Bereich der Erstreflektion tätig zu werden...
Beim Eckregal hätte ich gedacht, dass es da in der Ecke akustisch ganz gut steht.
Gruß
Larola
Geraffelsammler
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 19. Mrz 2019, 12:47
Ich favorisiere in erster Linie diese horizontale Ebene (Kopfhöhe) zum Anbringen von Absorbern. Die Lautsprecher bündeln den Schall ja auch horizontal, nicht nur vertikal auf den Hörplatz. Und ich versuche symmetrisch bei der Anordnung der Absorber zu bleiben. Und ich favorisiere eine gleichmässige Verteilung der Absorber im Raum. Daher hinten, daher Kopfhöhe, daher beide Seiten.

Pegelstarke frühe Reflexionen würde ich bei Dir eher von den Seitenwänden, dem Tisch, etc. erwarten, weniger von der - ja ohnehin bereits behandelten - Decke.
BassTrap
Inventar
#25 erstellt: 19. Mrz 2019, 13:38
Hi,


larola (Beitrag #22) schrieb:
Ich hätte jetzt an oberhalb des TV gedacht, um quasi noch im erweiterten Bereich der Erstreflektion tätig zu werden...

von dort kommen sicher keine Reflexionen, die es für einen präziseren Höreindruck zu unterdrücken gilt (Erstreflexionen), allerdings trägt diese große Wandfläche sehr wohl zum Nachhall bei, und gegenüberliegend die beiden Türen und die Türen/Fenster and der Seite.

Grüße,
Markus
Geraffelsammler
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 19. Mrz 2019, 13:53
Ach so, er meinte an der Front... Ja, Frühe Reflexionen sollte es da keine geben...
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