REW + Equalizer APO - richtige Filterwahl

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StephanBpunkt
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 10. Aug 2022, 19:45
Hallo zusammen,

ich probiere jetzt schon einige Tage mit REW und Equalizer APO rum um meine Lautsprecher zu vermessen und korrigieren. Vorab, es handelt sich um ein 2.1 System am PC, welches aus einem alten Paar kleiner 2-Wege Lautsprecher (Elac M Sat 40), einem (noch) Bose Acoustimass 5 Subwoofer und einem kleinen 2.1 Verstärker auf TPA3116 Basis besteht. Zum einmessen habe ich ein UMIK-1 Mikrofon.

Mir geht es eigentlich um die richtige Auswahl bzw Parameter der Filter, die REW berechnen soll. Je mehr ich lese, desto verwirrter bin ich. Einige sagen, nur den Bassbereich entzerren, andere reden von der Schröderfrequenz, wieder andere sagen komplett entzerren. Dazu kommen Sachen wie angebliche Probleme mit der Laufzeit bei steilen Filtern, überhöhter Grundton durch geringen Wandabstand der LS usw.

Was würdet Ihr mir raten? Welche Einstellungen bei den Filter Tasks in REW sind sinnvoll, bis wohin entzerren, wie viele Filter, steile Filter egal?

Momentan habe ich den kompletten Frequenzgang korrigieren lassen, wobei obenrum nur wenige flache Filter sind, im Bassbereich auch zwei steilere gegen die Raummoden. Habe das Target Level recht niedrig gesetzt und lediglich Absenkungen gewählt.

Über ein paar Tipps wäre ich sehr dankbar damit ich mir nicht noch weitere Tage den Kopf darüber zerbrechen muss ob das alles jetzt soweit ok ist oder ich hier gerade totalen Mist verzapfe.
quecksel
Inventar
#2 erstellt: 10. Aug 2022, 21:07

Momentan habe ich den kompletten Frequenzgang korrigieren lassen, wobei obenrum nur wenige flache Filter sind, im Bassbereich auch zwei steilere gegen die Raummoden. Habe das Target Level recht niedrig gesetzt und lediglich Absenkungen gewählt.


So mache ich es weitestgehend auch

Hier mal ein Beispiel wie das aussehen könnte:
bsp

Die Messung ist eine Mittelung aus mehreren einzelnen im engen Bereich des Hörplatzes (wandnah).
Targetkurve an den im Raum leicht abfallenden Frequenzgang des Lautsprechers angepasst. Moden weggesaugt, obenrum gibts bei mir nix mehr zu tun. Den Bass lasse ich etwas steiler ansteigen, wobei mir das schon fast etwas zu viel ist. Dafür habe ich dann mittig im Raum noch etwas Bass wenn ich nicht auf der Couch sitze.

Sollten sich bei dir im oberen Frequenzbereich noch Unregelmäßigkeiten ergeben muss man ausprobieren. Eine typische Überhöhung im Hochton (3-6 kHz) zu reduzieren kann z.Bsp. vorteilhaft sein.
Prim2357
Inventar
#3 erstellt: 10. Aug 2022, 21:20
Moin,

vllt kannst du hier ja noch die eine oder andere Info rausziehen:
https://youtu.be/5vL2KdUjqiQ?t=609
StephanBpunkt
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 10. Aug 2022, 21:39
Naja, mein Frequenzgang ist leider nicht annähernd so glatt...

f-gang

Die Erhöhung bis 500Hz kommt warscheinlich daher dass ich die Lautsprecher lediglich 20cm von der Wand weg habe und der linke zudem noch nahe einer Schräge steht. Hab Sie lediglich auf knapp 15cm hohen Ständern leicht nach oben angewinkelt stehen. Zudem hat der Verstärker nur einen fixen 6db HPF bei 100Hz integriert. Auch gut möglich dass die LS allgemein nicht mehr die Besten sind, da Diese zu meinen Jugendzeiten oft als mobile Partyanlage gedient haben und daher damals recht viele Vollgasorgien mitgemacht haben. Vielleicht auch Reflexionen von der Fensterlaibung links oder der Rückwand ca. 1,50m hinter mir? Die Laibung und den Teil der Schräge vorm linken Lautsprecher wollte ich definitiv noch was mit 5cm PUR Schaumstoff dämmen.

Gemessen habe ich übrigens links, rechts und mittig vorm Kopf am Sitzplatz sowie das Gleiche weiter vorne bei ca. Anfang des Schreibtisches, da ich öfter recht nah vorm Monitor hänge.

Wie streng ist denn die Geschichte mit den steilen Filtern obenrum und dadurch verschobenen Laufzeiten zu bewerten? Sonst noch Ideen, die man recht einfach umsetzen kann um hier was zu verbessern?

Danke schonmal!
Prim2357
Inventar
#5 erstellt: 10. Aug 2022, 22:09
Du hast doch obenrum gar keine steilflankigen Filter vorgeschlagen bekommen....

Du solltest auch jeden Filter ruhig mal einzeln einsetzen und dann hören, was sich verändert, und auch dann bewerten, was dir besser gefällt.
Eine SPL Messung ist ja nicht alles...
Wenn du zu viele Filter setzt, sich Filter hörtechnisch negativ bemerkbar machen, dann musst du auch mal einen Schritt rückwärts machen.
Bei mir ist da früher mit weniger Erfahrung dann auch mal die Räumlichkeit im Klangbild zusammengefallen wenn ich es übertrieben habe,
es gibt halt Grenzen für diese Systeme, deshalb immer auch schlussendlich das Gehör ein Wort mitreden lassen.
StephanBpunkt
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 10. Aug 2022, 22:37
Ich habe die max. Filteranzahl auf 5 Stk. und Flatness Target auf 4dB begrenzt, damit REW nicht so wild korrigiert. Ich habe ebenfalls das Gefühl wenn man den Frequenzgang so extrem glattbügeln lässt, es der Musik irgendwie an Lebendigkeit fehlt. So wie es jetzt ist, bin ich eigentlich recht zufrieden. Interessieren würde es mich dennoch welche Einstellungen allgemein am sinnvollsten wären. Vielleicht habe ich ja einfach nur kein Gehör für guten Klang.

@Prim2357: Das Video werde ich mir morgen mal anschauen. Danke.


[Beitrag von StephanBpunkt am 10. Aug 2022, 22:37 bearbeitet]
quecksel
Inventar
#7 erstellt: 10. Aug 2022, 22:44
Uff, sicher dass du nicht einfach ein Alpenpanorama abgepaust hast?

Wenn die Aufstellung asymmetrisch ist sollte man schauen dass man das oberhalb vom Bass mit getrennten EQs für links und rechts ausgleicht. Unterhalb (~200Hz) dann wieder die Mittelung aus L+R betrachten. Man kann auch versuchen beide separat im gazen Bereich glattzuziehen aber dann stimmt am Ende wegen der Asymmetrie wahrscheinlich die Summe nicht und man optimiert sich einen Ast...

Filter unter 200 Hz würde ich schmalbandiger setzen.

Schaumstoff in der Dicke bringt nur im Mittelhochton Absorption, das finden hier viele suboptimal. Ich finde es kommt auf den Anwendungsfall an.

Steile Filter: Da wir hier ja entzerren wirken die korrekt gesetzt eher beruhigend auf die Phase. Und im Mittelhochton ist die eh nicht hörbar.

Ansonsten: Was Prim sagt!
Prim2357
Inventar
#8 erstellt: 10. Aug 2022, 23:07


Wollte noch anmerken, im Mittel Hochtonbereich messe ich L+R immer getrennt, versuche aber trotzdem die Filter L+R ähnlich zu setzen, wegen dem Phasenverlauf. Hat man allerdings keine Symmetrie, dann wie quecksel schon geschrieben hat einzeln entzerren, aber, wie schon gesagt jeden Filter hörtechnisch überprüfen.

Im Bassbereich ruhig auch zur Kontrolle die Summenmessung L+R ansehen, im Vergleich zu den Einzelmessungen.
Ich persönlich schaue mir auch immer noch dazu das Wasserfalldiagramm an, und generiere lieber eine kleine Senke in einen Bereich mit sehr hoher Nachhallzeit, das klingt für meine Ohren sauberer.
Was ich damit sagen will, die perfekte Linie ist nicht in jedem Fall diejenige welche am Besten gefallen muss. (Wenn man damit "nur" Musik hört und nicht abmischt natürlich, das sind zwei Paar Schuhe)
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