Lautsprecherplatzierung Golf 3 GTI

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Phreak26
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 13. Feb 2011, 10:11
Hallo Leute,

bin neu hier und auch in Sachen Car-Hifi eher unwissend.
Mein Soundsystem besteht aus folgenden Komponenten:
Emphaser ECX 165 für die vorderen Türen
Emphaser ECX 100 für das Amaturenbrett
Canton RS 2.160 für die hinteren Türen
Subwoofer JBL GTO 1204BR
Endstufe Spectron SPA 4150

Meine Frage ist wie ich das ganze anschliessen soll um einen schönen Sound hinzubekommen.
Der Sub gebrückt laufen lassen an Kanal 3/4
Die Emphaser über Kanal 1/2 und die Canton ganz normal über Radio mit Weichen.
Türen usw sind bereis alle gedämmt.

Vorschläge und Ratschläge nehme ich sehr gerne entgegen.
Autogol1
Stammgast
#2 erstellt: 13. Feb 2011, 11:03
Also ich persönlich würde das Canton nach vorne bauen die Endstufe genau so anschließen wie du es geschrieben hast und die LS für die hinteren Türen einfach weg lassen...und vergiss nicht die Türen ordentlich und ausreichend zu dämmen!

Hier eine sehr gut umschriebene Begründung warum du die hinteren LS weg lassen solltest!

Fangen wir mal humanbiologisch an und vertiefen das ganze dann physikalisch:

Tiere lassen sich grob in Raub- und Beutetiere einteilen. Diese haben jeweils andere Wahrnehmungen der Umwelt.
Bei Raubtieren, und der Mensch zählt dazu, sind die zur Jagd benutzten Sinnesorgane nach vorne ausgerichtet um den exakten Standort der Beute zu ermitteln, während bei Beutetieren eine Erfassung der kompletten Umwelt erstrebenswert ist.
Besonders gut kann man den Unterschied bei Vögeln sehen:
Eine Eule (Raubvogel) hat beide Augen nach vorne ausgerichtet, eine Amsel dagegen hat die Augen seitlich am Kopf.
Bei Schlangen sind die beiden Sensoren zur Jagd noch enger beieinander (Molekülsensoren in den Spitzen der gespaltenen Zunge).
Extremen Rundblick haben z.B. Chamäleon, mit einer Abdeckung von über 340°.

Die Erfassung des größtmöglichen Bereiches hat aber den Nachteil, dass dadurch kein Raumbild entsteht, was dem Beutetier aber egal ist, da es ja nur wissen will, dass eine mögliche Gefahr lauert und es sich verstecken oder fliehen muss.

Die Erfassung eines kleinen Bereiches, aber dafür mit definierten Abständen der Sensoren schränkt zwar das Sichtfeld ein, man empfängt die Umwelt aber räumlich.

So, zurück zu den Menschen. Diese nutzen zur Jagd zwei Quellen. Die Augen und die Ohren.
Beide sind nach vorne ausgerichtet - gut, die Ohrlöcher sind zwar seitlich angebracht, aber die Ohrmuscheln sorgen für Ausrichtung nach vorne.
Beide Quellen für den Empfang sind Wellen, einmal Lichtwellen, einmal Schallwellen.
Zur genauen Ortung der Quellen werden immer mindestens zwei Empfänger benötigt.
Da sich die Augen selbst im Kopf bewegen lassen, und das Gehirn die genaue Stellung kennt, funktioniert das räumliche Sehen auch noch relativ gut, wenn ein Auge ausfällt.
Deine Ohrmuscheln sind aber fest (ja, manche Menschen können damit wackeln, aber sie bestimmt nicht drehen ).

So weit so gut, nun ein bisschen Physik.
Wir betrachten das ganze mal in einer Ebene. Eine Welle wird von einem punktförmigen Sender kreisförmig abgestrahlt (Rundstrahler), wenn sie nicht gebündelt wird (wie bei einer Taschenlampe, deinem Mund, usw.). Darauf, dass ein Haus ja keine Lichtquelle ist, sondern Licht nur reflektiert, wollen wir jetzt nicht eingehen, da wir uns jetzt ja nicht für Optik, sondern Akustik interessieren.
OK, ist eine Schallquelle genau vor dir, so kommt die Welle am linken und am rechten Ohr zur gleichen Zeit an. Dein Gehirn weiß also, dass die Quelle den gleichen Abstand zum rechten und zum linken Ohr hat, also auf dem Lot zur Strecke vom linken zum rechten Ohr durch deren Mittelpunkt liegen muss.
Ist die Quelle weiter links, so kommt das Signal am rechten Ohr später an, oder je nach Winkel gar nicht.
So kannst du die Richtung der Quelle sehr genau orten, falls sie sich vor dir befindet.
Hinten funktioniert das nur sehr eingeschränkt, da - wie schon erwähnt - die Ohrmuscheln nach vorne ausgerichtet sind.
Das kannst du auch an den Reflexen bei Wahrnehmung eines Geräusches erkennen, wenn du nachts durch den Park gehst.
Hörst du eine Maus im Feld vor dir, richtet sich dein maximal dein Kopf sofort zur richtigen Stelle aus. Ist das Geräusch hinter dir, muss sich erst der ganze Körper ausrichten (du drehst dich um) und die Umwelt neu "scannen".
Oder es wird sofort ein Fluchtreflex ausgelöst, da der Mensch hinten im Sinne der Umweltwahrnehmung ein Beutetier ist und dort nur die Existenz einer Quelle, aber nicht deren Standort interessant ist.

Nun zur Musik:
Stehen vor dir 2 Lautsprecher, und zwar so, dass die Lautsprecher und du ein gleichschenkliges (im Idealfall gleichseitiges) Dreieck bilden, und kommt aus den beiden Lautsprechern exakt das gleiche Signal zum gleichen Zeitpunkt, so kommt dieses an deinen Ohren zur gleichen Zeit an und dein Gehirn wird eine Schallquelle genau vor dir identifizieren.
Wird nun das gleiche Signal rechts etwas später gesendet, verschiebt sich die Pseudoquelle nach links, da dein Gehirn ja das gleiche Signal früher am linken Ohr wahrnimmt.
Analog funktioniert dies auch mit den Amplituden der Wellen (Lautstärke).

Gehen wir nun ins Tonstudio und schauen uns mal an, was passiert, wenn eine Band ein Lied aufnimmt.
Eine gute Band spielt zusammen im Studio.
Zur Aufnahme werden mehrere Mikrofone benutzt.
Die Signale der Mikrofone werden auf 2 Kanälen gespeichert.
Diese Kanäle enthalten also ein überlagertes Signal, das sich für die beiden Kanäle für ein Instrument in Laufzeit und Lautstärke unterscheidet.

Wird diese Aufnahme dann über die 2 Lautsprecher ausgegeben, so filtert dein Gehirn verschiedene Schallquellen (die Instrumente und Stimmen) aus dem "Mix" der Signal heraus.
Durch die unterschiedlichen Laufzeiten und Lautstärken (die schon bei der Aufnahme entstanden sind) des jeweiligen Instruments auf den beiden Kanälen, wird dein Gehirn also das eine Instrument in der Mitte positionieren, das andere weiter links, das andere weiter rechts, usw.
Es baut sich also eine Bühne vor dir auf, die im Idealfall die Positionen der Musiker bei der Aufnahme im Studio wiederspiegelt.
Das ganze sollte also so klingen, als ob du selbst mittig vor der Band stehst und zuhörst.
Auf einem Konzert, bei dem Lautsprecher genutzt werden, funktioniert dies auch genau so.
Die Signale der Instrument werden von Mikrofonen erfasst, verstärkt, und wieder auf 2 Quellen (jeweils ein Boxenturm links und rechts der Bühne) ausgegeben.
Haben die Tontechniker gut Arbeit geleistet, so entspricht dann beim Zuhören die virtuelle Position der Schallquelle der Position des jew. Musikers, die du visuell wahrnimmst.

Hast du nun die gleichen Stereosignale nun nochmals zur gleichen Zeit hinter dir, so kann dein Gehirn die Instrumente nicht mehr räumlich zuordnen und du denkst, du steht in den Instrument, und zwar in allen gleichzeitig. Und das hört sich nicht gerade berauschend an.
Selbst Musik, die komplett synthetisch hergestellt wird, wird nur in 2 Kanälen gespeichert und Effekt wie sich durch den Raum bewegende Klangquellen würden dadurch verloren gehen.

Nur bei speziellen Aufnahmen machen mehr als 2 Lautsprecher Sinn, was z.B. bei Filmen genutzt wird, wo es ja gewünscht ist, dir vorzugaukeln, dass du wirklich mitten im Geschehen bist und den Film dadurch besser erleben kannst.
Ein anderes Beispiel wären besondere Installationen, z.B. der Klanggarten, den der Vater eines Freundes von mir komponiert und zu speziellen Anlässen, z.B. zu Landesgartenschauen installiert.

Eine weitere Ausnahme sind Frequenzen unter 120Hz. Diese kann das Gehirn nur schwer orten, unter 80Hz gar nicht mehr.
Das liegt daran, dass der Abstand der Ohren geringer ist als die halbe Wellenlänge des Signals und somit zu den verschiedenen Zeitpunkten des Eintreffens an den Ohren keine Amplitudenänderung wahrnehmbar ist.
Deshalb darfst du deinen Subwoofer auch in den Kofferraum stellen, wobei du die Trennfrequenz nie höher als 80Hz wählen solltest.

Natürlich musste ich einiges Dinge verallgemeinern oder weglassen (z.B. Interferenzen, stehende Wellen), was meine Erläuterungen aber nicht falsch macht!

Die Quintessenz des Ganzen ist also, dass das Auto also akustischer Raum wegen Reflexionen, usw. sowieso schon mehr schlecht als recht ist und man dies nicht auch noch durch Lautsprecher im Rücken vollends zerstören sollte!

(Vielen Dank an den Zuckerbäcker für den Beitrag, ich hoffe ich durfte mir den Beitrag ausleihen!)

Gruß Christian
Phreak26
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 13. Feb 2011, 11:40
Danke!
Ich werde mal beide Systeme im Frontbereich testen.
Ich denke ich werde das Emphaser nehmen, die Canton Hochtöner kreischen mir zu sehr.
Das Frontsystem als HPF oder Full laufen lassen??
Fred._Freih._v._Furchen...
Gesperrt
#4 erstellt: 13. Feb 2011, 12:05
Die Türen ordentlich dämmen, stabile Aufnahem für die TMT´s.
Den TMT aus dem Canton vorne in die Tür und mittels Bandpass dementsprechend getrennt/angekoppelt an den Hochpassfilter für die Coaxe im Armaturenbrett. Hinten NIX einbauen!!!
Phreak26
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 13. Feb 2011, 12:59
Ok,

kann jetzt noch ne 6 Kanal Endstufe Denon DCA 800 bekommen oder ne Axton 5Kanal. Bin mit Spectron eigentlich unzufrieden.
Was meint Ihr?
Fred._Freih._v._Furchen...
Gesperrt
#6 erstellt: 13. Feb 2011, 13:02
Was für ein Radio hast du denn? Irgendwie musst du ja auf 6 Kanäle und Bandpassfunktion für die Canton TMT´s kommen.
Autogol1
Stammgast
#7 erstellt: 13. Feb 2011, 13:05

bonny09 schrieb:
Was für ein Radio hast du denn? Irgendwie musst du ja auf 6 Kanäle und Bandpassfunktion für die Canton TMT´s kommen.


Warum 6Kanal...ne 5Kanal tut es doch auch!
Phreak26
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 13. Feb 2011, 13:06
Nen älteres Kenwood...Hat nur zwei Chincausgänge! Radio soll aber bald ebenfalls neu
Fred._Freih._v._Furchen...
Gesperrt
#9 erstellt: 13. Feb 2011, 13:10
Kauf dir ein Radio mit 3 Paar VV
Eine gute Endstufe mit Bandpassfunktion Rodek 680A

http://www.google.de...lXTcbcNMqFswbOwbmjDQ
Phreak26
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 18. Feb 2011, 19:17
So, habe nun alles angeschlossen und es hört sich deutlich besser an als vorher.
Nun geht es ans Dämmen- obwohl ich das schon gemacht hatte. Dröhnt und vibriert leider immer noch.
Dachte an 50Bitumen der Stärke 2.8mm. Für die Türen jeweils 10Matten=40Matten. Der Rest für den Kofferraum (Nummernschild)
Fred._Freih._v._Furchen...
Gesperrt
#11 erstellt: 20. Feb 2011, 09:37
Hast du Bilder vom Einbau?
50 Bitumenmatten würde ich nicht nehmen, lieber eine Rolle Alubutyl.
Autogol1
Stammgast
#12 erstellt: 20. Feb 2011, 18:04
Für die Türen brauchst du etwa 2,5qm Alubutyl!Läßt sich einfacher verarbeiten als Bitumenmatten und wie die Leute hier immer sagen ist es auch noch etwas leichter!
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