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Stammtisch der Kopfhörerfreunde

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MacFrank
Inventar
#41855 erstellt: 25. Jul 2011, 21:17

Remanerius schrieb:
Es mag sein, dass so eine Sucht sich wie eine Krankheit verhält und es sehr schwer sein kann, davon geheilt zu werden. Da stimme ich auch mit dir überein. Der Punkt ist aber der, dass es nun mal selbstverschuldet ist. Sicher gibt es widrige Umstände im Leben und es kann einem wirklich Scheiße gehen. Trotz alledem habe ich aber immer noch die Möglichkeit, standhaft zu bleiben und abzulehnen, wenn mir jemand eine Zigarette/ein Glas sonstwas anbietet. Wenn ich dazu nicht die Eier habe, dann habe ich etwaige Konsequenzen auch mir selber zuzuschreiben.

Mal prinzipiell: "Sucht" ist eine nach dem ICD-10 klassifizierte Krankheit (psychische Störung), die verschiedenste Ausprägungen, Symptome und Aspekte einschließt.

Natürlich beginnt der Alkoholiker selbst zu trinken. Na klar erhängt sich der Suizident selbst. Selbstverständlich setzt sich der Junkie die Nadel selbst. Das wäre Realitätsverweigerung, wenn man das anzweifeln würde.
Ich finde es auch idiotisch, auf Basis von "die können ja nix dafür" prügelnde Jugendbanden, Attentäter oder Vergewaltiger mit Hinweis auf psychische Labilität/Nervosität vor Konsequenzen zu bewahren. Das ist Schwachsinn, weil es mMn die Regel der Konsequenzfolge auf Fehlverhalten vollkommen aufhebt - wozu noch an irgendetwas halten? Das wäre Egoismus pur.

Dennoch macht es sich die Gesellschaft viel zu leicht, solche Vorkommnisse als "individuelle Einzelprobleme" darzustellen.
Was mich ärgert, ist, dass durch Schuldzuschreibung eines passiert: die Verantwortung liegt automatisch allein beim Betroffenen. Sicherlich wird es in einem Teil der Fälle tatsächlich so sein. Nur ist die Folge die, dass kein Augenmerk mehr auf die umgebungsvariablen gelegt wird, die zur Entstehung beigetragen haben!
Warum muss immer erst ein Amoklauf passieren, um auf Rechte Szene, religiösen Fanatismus oder Schwerste Persönlichkeitsstörungen aufmerksam zu werden? Reichen nicht die tausenden schwer beziehungs-, ess-, sexuell, ect. gestörten Jugendlichen in jeder Stadt? Wieviele Adipositaskinder braucht es, um an einer Schule soziale Missstände oder familiäre Probleme in den Familien zu erkennen? Wieviele Jugendliche müssen in die Notaufnahme mit aufgeschnittenen Pulsadern eingeliefert werden, um die soziale und emotionale Armut zu erkennen, mit der sie täglich konfrontiert sind?

Ob jemand "Eier" hat, oder nicht, ist im Falle einer psych. Störung vollkommen unerheblich. Selbstkontrolle ist eine psychische Ressource, die unter Belastung schnell abhanden kommt. Für den Gesunden nicht nachvollziehbar stellt sich dem Kranken diese Frage nach dem "ob" einfach nicht mehr. In der Sucht ist es schon zu spät. Und davor ist es eben noch kein Problem, denn bis zu diesem Punkt ist Alkohol sozial toleriert.
Du kannst überlegen und wählen, schwer Süchtige können's nicht mehr - die Alternative existiert einfach in deren Kopf nicht mehr. Ich bin froh, noch nie in dieser Situation gewesen zu sein.


Remanerius schrieb:
Allgemein habe ich das Gefühl, dass es in letzter Zeit nur noch Opfer gibt. Wenn jemand erschossen wird, dann ist der Tote natürlich das eine Opfer. Der Täter aber ist das andere Opfer. Und zwar das Opfer seiner sozialen Umstände und Umgebung. Mittlerweile hat ja keiner mehr Schuld an dem, was er tut. :.

Wie vorher schon erwähnt, kann ich auch oft nicht verstehen, womit da teilweise argumentiert wird. Die Person als aktiv Handelnde einfach auszuklammern ist für mich nicht nachvollziehbar. Keiner von uns ist einfach ein Spielball der Gezeiten, handelt nur so, wie es ihm die Situation/Umwelt vorgibt.

Gleichsam muss ich aber sagen: Vor allem in der jungen Generation wimmelt es nur so von Opfern. Punktum. Ob sie Opfer von dysfunktionalen Verhaltensweisen, die sie sich selbst auferlegen im Blinden Glauben an eine ideale Realität die es nicht gibt, oder weil sie schlichtweg keinen Ausweg aus der Misere ihres Alltags haben, ist hier natürlich zu differenzieren. Aber wer nie eine Chance bekommt, hat nicht dieselben Voraussetzungen wie andere. "Gleichheit" existiert nicht wirklich.


Sorry, wurde wiedermal länger.


@Stedefreund: Du bist Psychologe?


[Beitrag von MacFrank am 25. Jul 2011, 21:18 bearbeitet]
Kakapofreund
Inventar
#41856 erstellt: 25. Jul 2011, 21:30
Ich habe alle Krankheiten, die der ICD-10 auflistet.

Bei mir heben die sich aber gegenseitig auf...
ZeeeM
Inventar
#41857 erstellt: 25. Jul 2011, 21:31

Remanerius schrieb:
Es mag sein, dass so eine Sucht sich wie eine Krankheit verhält und es sehr schwer sein kann, davon geheilt zu werden. Da stimme ich auch mit dir überein. Der Punkt ist aber der, dass es nun mal selbstverschuldet ist.

Ich verstehe schon, das es schwer ist einzusehen, das ein Mensch und damit auch die eigene Person in eine Situation geraten kann, die nicht mehr der freien Kontrolle unterliegt. Es gehört schon ein gewisses Maß an Reife dazu zu erkennen, das es keine Frage von "Eiern" ist, mit etwas klar zu kommen oder nicht. Suchterkrankungen entstehen schleichend und die Einsicht ist in die Erkrankung ist final nicht mehr möglich, die wird sogar vehement abgelehnt.

Eine Frage an dich: Alles nur eine Frage des Willens, des Arsch und Eier in der Hose? Ja?

Die Frage solltest du für dich ganz persönlich beantworten, weil es kann auch dich betreffen.
NX4U
Hat sich gelöscht
#41858 erstellt: 25. Jul 2011, 21:51
Tja, der Mensch ist halt auch viel komplexer und nicht nur eine einzelne Denkmaschine mit Selbstbewußtsein. Genetische Faktoren, antropologische und Soziolisations Einflüsse, psychologische Faktoren, Veränderungen der Hirnchemie durch körperliche Fehlfunktion. Die Unfähigkeit langsame, schleichende Einflüsse sich bewußt zu machen oder wahrzunehmen......

Eier, paah! Eier haben oder nicht ist hier nicht die Frage, sondern krieg ich mit wann ich sie verliere/verloren habe.
ZeeeM
Inventar
#41859 erstellt: 25. Jul 2011, 21:54
Eier dienen zum Fortpflanzen. Erst das Fressen, dann die Moral.
Stedefreund
Stammgast
#41860 erstellt: 25. Jul 2011, 22:01

MacFrank schrieb:
@Stedefreund: Du bist Psychologe?


Nein, nicht im Entferntesten. Im Moment bin ich wieder Realschüler. Ich bin seit nun mehr acht Jahren in Therapie, seit Beginn meiner frühen Jugend habe mich viel mit Psychologie auseinander gesetzt oder besser gesagt auseinander setzen müssen.


ZeeeM schrieb:
Eine Frage an dich: Alles nur eine Frage des Willens, des Arsch und Eier in der Hose? Ja?


Ich möchte die Frage aufgreifen. Die Antwort lautet: Jein. Es ist ein Zusammenhang aus vielerlei Faktoren, entweder du bist stark genug oder du bist es eben nicht. Es gibt tatsächlich Menschen, die sich daraus werkeln trotz schlechtem sozialen Umfeld und ohne Unterstützung sogar bei schwereren Erkrankungen. Gerade die Sucht ist natürlich gesundheitsgefährdender als so manch andere psychische Erkrankung und es kann passieren, dass du daran stirbst.

Außen vor gelassen war gerade Frau Winehouse ein Fall für sich, aber es gibt Tausende ja wenn nicht gar Millionen anderer Fälle.

Es stimmt schon ein Stück weit, du brauchst eben doch die Eier um dich daraus zu holen. Auch mit Medikamenten und Therapie liegt es immer noch an dir. Es liegt an dir, was du aus deinem Leben machst, so schlecht es dir auch geht und selbst wenn du zu verzweifeln drohst. Es muss weiter gehen. Es ist immerhin keine Geisteskrankheit sondern "heilbar".
Kakapofreund
Inventar
#41861 erstellt: 25. Jul 2011, 22:01
Aus Eiern machen wir Nordwestlichter Pannenkoekjes...
ZeeeM
Inventar
#41862 erstellt: 25. Jul 2011, 22:10
<Post wegen inhaltlichen Unsinns gelöscht>


[Beitrag von ZeeeM am 25. Jul 2011, 22:27 bearbeitet]
Kakapofreund
Inventar
#41863 erstellt: 25. Jul 2011, 22:15
Wenn man psychisch erkrankt ist, kann das sowieso nur etwas mit dem Satan zu tun haben und es ist auch ein Zeichen, dass man sich Gott nicht in ausreichendem Maße zugewandt hat.

Oder man ist einfach in der falschen Partei...

In diesem Sinne...
MacFrank
Inventar
#41864 erstellt: 25. Jul 2011, 22:25
Sag mal, ist dir nur so langweilig, oder kannst du dich nicht zurückhalten, Mist zu posten?
Kakapofreund
Inventar
#41865 erstellt: 25. Jul 2011, 22:28
Weder noch. Wieso fragst Du?

Und welcher Mist? Von welchem Mist redest Du?
servicegedanke
Hat sich gelöscht
#41866 erstellt: 25. Jul 2011, 22:35

Nordwestlicht schrieb:
Wenn man psychisch erkrankt ist, kann das sowieso nur etwas mit dem Satan zu tun haben und es ist auch ein Zeichen, dass man sich Gott nicht in ausreichendem Maße zugewandt hat.


Ich denke, er meint das hier! Klingt ja, als wäre das nach 2 Stunden Coffeeshop entstanden!
Stedefreund
Stammgast
#41867 erstellt: 25. Jul 2011, 22:36

MacFrank schrieb:
Sag mal, ist dir nur so langweilig, oder kannst du dich nicht zurückhalten, Mist zu posten? :.


Och! Ich find es ganz amüsant, vielleicht liegt es an meinem Galgenhumor


@ ZeeeM

War das dein Ernst? (Ich habe es noch gelesen)

Dann würde ich eher dich bezichtigen eine oberflächliche Denkweise an den Tag zu legen. Ich kann aber dazu gerne nochmal Stellung beziehen.

Eins meiner Probleme waren Minderwertigkeitskomplexe, also ich würde behaupten ich gehöre nicht zu den von dir genannten Personenkreis und wenn du die vielzahl meiner psychischen Erkrankungen erahnen könntest würdest du sicher nicht so von mir denken
MacFrank
Inventar
#41868 erstellt: 25. Jul 2011, 22:39
Deine letzten drei Beiträge.

Gut, ich vergaß anzumerken, dass es mein subjektives Empfinden ist, dass du den mMn sehr interessanten und mir wichtigen Themenfluss störst.
ZeeeM
Inventar
#41869 erstellt: 25. Jul 2011, 22:49

Stedefreund schrieb:


@ ZeeeM

War das dein Ernst? (Ich habe es noch gelesen)

Dann würde ich eher dich bezichtigen eine oberflächliche Denkweise an den Tag zu legen. Ich kann aber dazu gerne nochmal Stellung beziehen.


Das war mein Ernst. Aber wozu Stellung nehmen? Wo denkst du, das es Diskussionsbedarf gäbe? Was soll eine Diskussion bringen? Ich werde von meinen Standpunkt kaum abrücken.
Kakapofreund
Inventar
#41870 erstellt: 25. Jul 2011, 22:52
Ja, ich störe immer, das ist meine Lebensaufgabe.

Klar, man leidet bei einigen Problemen dieser Art sehr, aber man leidet auch unter der Gesellschaft und ihren Menschen, die auch viele in den vorzeitigen Tod treibt... ah... es sei denn, man leidet nur unter der Gesellschaft, weil man ein psychisches Problem hat... hmmm...

Also wahrscheinlich ist die Menschenwelt ein ganz toller Verein, aber dank meines Hirns weiß ich das nicht zu schätzen und sehe oft nur die vorherrschende Dummheit dieser, die sich durch ihre alltäglichen Handlungen ausdrückt.

Wer weiß, wer weiß... wir sind sowieso ja alle nur in der Matrix... oder so ähnlich...


[Beitrag von Kakapofreund am 25. Jul 2011, 22:55 bearbeitet]
Stedefreund
Stammgast
#41871 erstellt: 25. Jul 2011, 22:53

ZeeeM schrieb:

Stedefreund schrieb:


@ ZeeeM

War das dein Ernst? (Ich habe es noch gelesen)

Dann würde ich eher dich bezichtigen eine oberflächliche Denkweise an den Tag zu legen. Ich kann aber dazu gerne nochmal Stellung beziehen.


Das war mein Ernst. Aber wozu Stellung nehmen? Wo denkst du, das es Diskussionsbedarf gäbe? Was soll eine Diskussion bringen? Ich werde von meinen Standpunkt kaum abrücken.


Das ist traurig, denn der Kopf ist rund damit das Denken die Richtung ändern kann, so hat es doch geheißen.

Du hast dir also ein Urteil über einen Menschen gebildet, den du nicht kennst, kann ich das auch irgendwo lernen
servicegedanke
Hat sich gelöscht
#41872 erstellt: 25. Jul 2011, 22:54
Minderwertigkeitskomplexe sind doch fast Ursache Nr. 1 für weitergehende psychische Erkrankungen. Wobei Minderfwertigkeitsgefühle bereits eine Erkrankung sind, in weitestem Sinne natürlich. Aber hier wird der Grundstock gelegt. Die Ursachen für Minderwertiglkeitskomplexe sind vielfältig und basieren oftmal auf einer völlig verzerrten Selbstwahrnehmung, die wiederum auf mangelnder Zuwendung zurückzuführen ist, weil das wichtige und vor allem korrekte "Feedback" fehlt oder fehlte. Darüber hinaus sind natürlich Stoffwechselerkrankungen für Depressionen ursächlich, Stichwort Seretonin Wiederaufnahmehemmer.
Seele und Körper sind aus dem Gleichgewicht, der Tribut an eine unerbittliche Leistungsgesellschaft!

Amy Winehouse ist das Opfer unsäglichen Erfolgdrucks. Sie hätte es wie Frank Duval machen sollen. Aussteigen, solange noch Zeit war. Aber das ist natürlich leichter gesagt als getan!
Kakapofreund
Inventar
#41873 erstellt: 25. Jul 2011, 22:57

servicegedanke schrieb:
Amy Winehouse ist das Opfer unsäglichen Erfolgdrucks.


Das ist ein Faktor, aber nicht das ganze Bild, würde ich sagen.
ZeeeM
Inventar
#41874 erstellt: 25. Jul 2011, 23:02

Stedefreund schrieb:

Du hast dir also ein Urteil über einen Menschen gebildet, den du nicht kennst, kann ich das auch irgendwo lernen :D


Falsch verstanden. Ich habe mir nicht mal ein Urteil gebildet. Vieleicht haben die Leute recht, das die Flucht in die "Psychische Erkrankung" nichts mehr ist als ein feiges Abtauchen vor den Anforderungen des Lebens.
Ist das so? Man kann sich noch so sehr den Ponyhof herbeiwünschen, noch soviel Verständnis aufbringen und noch soviel Nachdenken. Die Realität ist da direkt, geradeaus und grausam. Sowenige wie du eine Krebserkrankung wegdiskutieren kannst, sowenig kannst du die mittlerweile etablierten Auslesemechanismen wegdiskutieren. Zeig deine Verletzlichkeit und sie wird zu deinem Nachteil genutzt. DAS sollte man lernen. DAS ist Realität.
Stedefreund
Stammgast
#41875 erstellt: 25. Jul 2011, 23:04

servicegedanke schrieb:
Stichwort Seretonin Wiederaufnahmehemmer.


Die sind mein täglich Brot. Ich frage mich des öfteren ob ich immun gegen das Gift der Seewespe bin, die nutzt unter anderem Serotonin als Nervengift. Ist aber ein anderes Thema
ZeeeM
Inventar
#41876 erstellt: 25. Jul 2011, 23:06
Doxepin 100mg/Tag .. Ein Malus.
Stedefreund
Stammgast
#41877 erstellt: 25. Jul 2011, 23:10

ZeeeM schrieb:
Falsch verstanden. Ich habe mir nicht mal ein Urteil gebildet. Vieleicht haben die Leute recht, das die Flucht in die "Psychische Erkrankung" nichts mehr ist als ein feiges Abtauchen vor den Anforderungen des Lebens.
Ist das so? Man kann sich noch so sehr den Ponyhof herbeiwünschen, noch soviel Verständnis aufbringen und noch soviel Nachdenken. Die Realität ist da direkt, geradeaus und grausam. Sowenige wie du eine Krebserkrankung wegdiskutieren kannst, sowenig kannst du die mittlerweile etablierten Auslesemechanismen wegdiskutieren. Zeig deine Verletzlichkeit und sie wird zu deinem Nachteil genutzt. DAS sollte man lernen. DAS ist Realität.


Ok, mein Fehler. Dann will ich dich nicht angegriffen haben, vorher Klang das einwenig so, als wäre ich von dir in eine Schublade gesteckt worden. Außerdem wollte ich jeglich klar machen, dass ohne Eigeninitiative fast gar nichts mehr geht. Auch nicht bei psychischen Erkrankungen.

Anders als eine genetische Erkrankung kannst du eine seelische aber durchaus therapieren. Bedingt aber es geht.

Bedenke die vielen Menschen die so gerne wieder Gesund werden wollen. Die die angstfrei, frei von Zwängen leben wollen. Für die ist die Hoffnung auf Genesung ein wesentlicher Teil der Genesung. Es muss nicht gleich die Depression sein, die das Bild des gesundwerdens verwischt, da der erkrankte kaum in der Lage ist ein realistisches Zukunftsbild zu erzeugen. Es muss nicht immer ein Collateralschaden sein.
Stedefreund
Stammgast
#41878 erstellt: 25. Jul 2011, 23:18

ZeeeM schrieb:
Doxepin 100mg/Tag .. Ein Malus.


Vielleicht driften wir deshalb auseinander. Ich hatte unter anderem Zwangsstörungen, Zwangsgedanken, Panikstörung, Angststörung, generalisierte Angststörung, Ticstörungen. Ach weiß der Geier ...

Fluvoxamin 250mg inzwischen 150mg und ich bin sogar richtig stolz auf mich

Bei den genannten Krankheitsbilder heißt es "Eier" festschnallen oder Klappse.

An guten Tagen habe ich es geschafft, vor die Tür zu gehen und bis zum Markt zu kommen, bis meine Zwänge überladen waren und ich Panikattacken bekam, aber immerhin konnte ich essen kaufen.


[Beitrag von Stedefreund am 25. Jul 2011, 23:18 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#41879 erstellt: 25. Jul 2011, 23:22
Ich sollte aufhören den Stammtisch zuzuspammen.
Hier geht es um Kopfhörer.


[Beitrag von ZeeeM am 25. Jul 2011, 23:34 bearbeitet]
Kakapofreund
Inventar
#41880 erstellt: 25. Jul 2011, 23:29
Ich habe so etwas Richtung ICD-10 F60.1.

Zum Thema Medikamente muss ich sagen, dass ich seit ich volljährig bin und selber entscheiden darf, keine mehr genommen habe.

Vorher waren es aber auch nur Schilddrüsenpräparate, die sowieso nichts brachten, bzw. ein wirkungsloses Placebo bei mir waren, bzw. schlimmer: Nebenwirkungen...

Ich kann die meisten Ärzte aus diesem Grund verständlicher Weise weder leiden noch ernst nehmen.

Im Grunde habe ich bisher Glück, relativ gesund zu sein.

So etwas sollte man nicht verachten, wenn man das von sich behaupten kann.
Stedefreund
Stammgast
#41881 erstellt: 25. Jul 2011, 23:31

ZeeeM schrieb:
In deinem obigen Satz klassifizierst du du eine seelische Erkrankung gegenüber einem hirnorganischen Schaden als mindern. Warum?


Vielleicht um mich selber zu belügen? Schließlich kann man seelische Erkrankungen heilen, hirnorganische nicht. Gute Frage.


ZeeeM schrieb:
Das Problem was viele Menschen habe ist, das sie es sich nicht vorstellen können, das mit ihnen selber sowas passiert, sowenig, wie die Vorstellung nicht mehr zu sein.


Das war eine meiner größten Ängste, wer erkrankt hat auch oft Angst davor "durchzudrehen". Aber das ist irgendwie an der Aussage des Satzes vorbei geschossen.

Genau, lasst uns über Erfreuliches diskutieren


[Beitrag von Stedefreund am 25. Jul 2011, 23:33 bearbeitet]
Kakapofreund
Inventar
#41882 erstellt: 25. Jul 2011, 23:35
Stedefreund
Stammgast
#41883 erstellt: 25. Jul 2011, 23:37

Nordwestlicht schrieb:
ETWAS ERFREULICHES


Du bist verrückt
ZeeeM
Inventar
#41884 erstellt: 25. Jul 2011, 23:38

Nordwestlicht schrieb:
ETWAS ERFREULICHES


Der kann doch am Tag das Mehrfache seines Körpergewichts kacken, oder? So bin ich in etwa auch durch den Tag gwatschelt. (2muchBohnen)
Kakapofreund
Inventar
#41885 erstellt: 25. Jul 2011, 23:45
Das leitet mich zur Frage, was passiert, wenn man den Kakapo mit Bohnen füttern würde... besser nicht...

Wenn man ihn in Ruhe lässt, wird der Kakapo locker älter als ein Mensch (>80 Jahre, einige Quellen sprechen sogar von mehr als 100 Jahren).

Daraus folgere ich für mich, dass wenn man mich in Ruhe in meinem Sumpf lassen würde, ich locker 200 Jahre alt werden könnte... aber durch den enervierenden Stress, den andere bei mir unnötiger Weise verursachen, werden es wohl nur noch 130 Jahre werden...

Hmm... noch mehr als 100 Jahre im HiFi-Forum... ob es dann überhaupt noch so etwas wie das Internet inkl. Forum gibt?!

Hoffentlich gibt es in 100 Jahren wieder eine vierstellige Anzahl von Kakapos.

Ich bin vernarrt in dieses Wesen. (Hmm... welche Krankheit das wohl ist?!)

Sirocco_looks_so_happy


[Beitrag von Kakapofreund am 25. Jul 2011, 23:51 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#41886 erstellt: 25. Jul 2011, 23:51
Das doofe ist, der letzte Tag kommt. So oder so. Möglicherwies für jedes Stück Materie
http://de.wikipedia.org/wiki/Big_Rip

Leben ist in begrenzter Zeit maximale Änderungen zu erleben. Leben ist subjektiv und möglicherweise würde eine Galapagos Schildkröte sagen: Boah, mein Leben verging wie im Fluge. Die Eintagsfliege dagegen sitzt auf der faulen Tomate und ruft: Laaaaaangweilig! .. um 6:00 Uhr ist die Nacht rum.
Kakapofreund
Inventar
#41887 erstellt: 25. Jul 2011, 23:59
Ja, stimmt.

Bevor sich aber jede Materie "sublimiert" gibt es auf der Erde noch ein paar schöne Asteroideneinschläge inkl. dazu gehöriger Vulkanausbrüche, die wir allerdings wahrscheinlich als Menschen nicht mehr "genießen" können, weil wir uns bis dahin schon selber den Gar ausgemacht haben.

Falls in ein paar Monaten so ein Teil einschlägt, ziehe ich meine Behauptung zurück...

Da es überall Wasser im All zu geben scheint, sehe ich die Chance für Leben, das es gibt, gab und geben wird, als sehr groß an. Und da es auch ohne Wasser Leben geben kann...

Für die meisten Menschen bleibt natürlich die Erde der Mittelpunkt des Universums, bzw. wohl eher ihr Ego ist das Zentrum aller Dinge...

Tolles Hirn.
Stedefreund
Stammgast
#41888 erstellt: 26. Jul 2011, 00:03
Der gütige Herr, der seine Geschöpfe ersäuft. Der allwissende Herr, der alles falsch macht. Eva und Adam, die Ursula von der Leyen der Bibel und der gewöhnliche Mann, zeugen die Menschheit.

Gott wird unser Universum nicht vernichten, Satan auch nicht. Kakabos auch nicht. Es handelt sich übrigens um Kakaboritis.
ZeeeM
Inventar
#41889 erstellt: 26. Jul 2011, 00:04
Kosmologie ist toll.
Sagte ich, das mir Wolf Rayet Sterne gefallen? Ich beneide die Leute an ihren Teleskopen und ihren Beschleunigern. Forschung ohne ökonmisches Ziel ist das Höchste, es ist Spielen und ohne Spiel wird kein Mensch erwachsen, er verkümmert.
NX4U
Hat sich gelöscht
#41890 erstellt: 26. Jul 2011, 00:08
Kinders, geht ins Bett. Schlafentzug kann ganz, ganz böse Folgen haben.
servicegedanke
Hat sich gelöscht
#41891 erstellt: 26. Jul 2011, 00:25
Wenn ich mir das so durchlese, hatte das bereits Folgen!
Stedefreund
Stammgast
#41892 erstellt: 26. Jul 2011, 00:36

servicegedanke schrieb:
Wenn ich mir das so durchlese, hatte das bereits Folgen! ;)


kfasdjödfj kfasdjödfj

Wer glaub Unsinniges von mir zu lesen. Dies ist ein Opferungsritual aus dem alten Afrika vom Medizinmann kfasdjödifikowski.


[Beitrag von Stedefreund am 26. Jul 2011, 00:38 bearbeitet]
Remanerius
Inventar
#41893 erstellt: 26. Jul 2011, 01:40

Stedefreund schrieb:
Da spricht jemand aus eigener Erfahrung?! ;)

Ja. Ich bin 18, also gerade in dem Alter, wo alle fleißig daran arbeiten, Drogen zu nehmen. Dennoch verweigere ich zum Beispiel standhaft Zigaretten. Ich finde das Zeugs einfach unnütz und widerlich. Mir wurden natürlich schon tausendfach welche angeboten. Und sicher wäre ich "voll cool" gewesen, hätte ich zugegriffen und dazu gehört. Sicher wurde ich auch manchmal schief angeschaut, als ich abgelehnt habe. Dennoch habe ich immer selbstbewusst abgelehnt, auch wenn es mir schlecht ging oder ich betrunken war. Mit dem Alkohol habe ich auch relativ früh die einschlägigen Erfahrungen gemacht. Dann habe ich aus Respekt vor dem Zeug erstmal nichts angerührt. Mittlerweile trinke ich wieder ab und zu, lehne es aber auch oftmals ab, wenn ich keine Lust habe. Sicher wird man ziemlich schief angeschaut, wenn 20 18-Jährige mit Vodka feiern und ich Wasser und Cola trinke. Na und? Ich habe gelernt, darauf zu scheißen und fühle mich so wohler. Unter der Woche trinke ich gerne mal ein Bierchen, aber das auch nur alkoholfrei. Also ja, eigene Erfahrung.

@MacFrank: Da hatte ich dich vorher etwas falsch verstanden. Ich stimme mit dir größtenteils überein.



Zeeem schrieb:
Es gehört schon ein gewisses Maß an Reife dazu zu erkennen, das es keine Frage von "Eiern" ist, mit etwas klar zu kommen oder nicht. etc.

Wenn du deine oftmals doch inhaltlich gar nicht schlechten Beiträge durchgängig auf ein vernünftiges Niveau bringen könntest, hätte ich mehr Lust, mich mit dir zu unterhalten. Ich finde es auch unnötig, dass du dich an meiner vielleicht etwas saloppen Wortwahl bezüglich des Wortes "Eier" aufhängst. Die Aussage war doch verständlich.

@Stefefreund: Zustimmung.

@Nordwestlicht: Ich kann deinem "Galgenhumor" manchmal auch etwas abgewinnen. Manchmal ist es aber auch zuviel. Wenn man sich ernsthaft über etwas unterhalten will, dann stören diese Posts mit teils nihilistischem und teils sinnlosem Inhalt. Du scheinst halt jemand zu sein, der sehr ausgelassen introvertiert ist und sich hier in der Anonymität so richtig ausleben kann. Wenn ich mir hier aber so die Reaktionen anschaue, dann empfinden viele dieses exzessive Ausleben als etwas anstrengend.


Stedefreund schrieb:
Zwangsstörungen, Zwangsgedanken, Panikstörung, Ticstörungen.

Du bist mir sympathisch. Willkommen im Klub.
Besonders bei Zwangsgedanken und Panikattacke hat man das Gefühl, man ist reif für die Klapse. Und Tics haben mir mein halbes Leben ruiniert. Einerseits ist es manchmal körperlich belastend. Ich hatte mal ein Psychopharmadingsbums mit paradoxer Wirkung. Da halfen nur noch Schlaftabletten Aber vor allen Dingen haben die Tics und die Reaktionen von dummen Kindern mir die Pubertät versaut und mich zeitweise stark isoliert.

So, ich hoffe, ihr wisst diesen Post zu würdigen. Ich hab das alles auf dem Ipod getippt und es hat mich bestimmt 40 Minuten gekostet. Und ich kann immer noch nicht schlafen
Kakapofreund
Inventar
#41894 erstellt: 26. Jul 2011, 01:56

Remanerius schrieb:
@Nordwestlicht: Ich kann deinem "Galgenhumor" manchmal auch etwas abgewinnen. Manchmal ist es aber auch zuviel. Wenn man sich ernsthaft über etwas unterhalten will, dann stören diese Posts mit teils nihilistischem und teils sinnlosem Inhalt. Du scheinst halt jemand zu sein, der sehr ausgelassen introvertiert ist und sich hier in der Anonymität so richtig ausleben kann. Wenn ich mir hier aber so die Reaktionen anschaue, dann empfinden viele dieses exzessive Ausleben als etwas anstrengend.


Ein paar Beiträge weiter unten hat ZeeeM es treffend beschrieben: Das Spielen.

Ich spiele hier eben auf meine Art. Zwischendurch. Viele andere Spielmöglichkeiten werden mir vorenthalten, also tobe ich mich hier etwas aus, aber doch im Grunde nur sehr sehr milde.

Außerdem bin ich auch nur schubweise/phasenweise im HiFi-Forum, bzw. Internet, weil es Phasen gibt, da interessiert mich das alles nicht mehr. Dann bin ich monate- oder jahrelang "afk".

Selten kann ich mich auf Sachen voll einlassen, nein, eigentlich nie. Alles ist bis zu einem bestimmten Grad für mich interessant und dann wird es absolut uninteressant, was aber nicht heißt, dass es mich in Jahren wieder bannen könnte.

Das zieht sich durch alle meine Lebensbereiche. Ich bleibe nie lange an einem Ort, bringe fast nichts zu einem Ende, kann mit Beziehungen, etc. nicht viel anfangen und auch Menschen langweilen mich schnell.

So war es schon immer und so wird es auch wohl bleiben.

Mich erstaunt nur, dass ich kein Problem damit habe, mehrere Wagneropern am Stück durchzuhören. Vielleicht ist das eine der wenigen Sachen, auf die ich mich langfristiger konzentrieren kann...

...und darum ist mir der HD800 auch so lieb, denn mit ihm macht das am meisten Spaß.
Silent117
Inventar
#41895 erstellt: 26. Jul 2011, 02:00

Remanerius schrieb:

Stedefreund schrieb:
Da spricht jemand aus eigener Erfahrung?! ;)

Ja. Ich bin 18, also gerade in dem Alter, wo alle fleißig daran arbeiten, Drogen zu nehmen. Dennoch verweigere ich zum Beispiel standhaft Zigaretten. Ich finde das Zeugs einfach unnütz und widerlich. Mir wurden natürlich schon tausendfach welche angeboten. Und sicher wäre ich "voll cool" gewesen, hätte ich zugegriffen und dazu gehört. Sicher wurde ich auch manchmal schief angeschaut, als ich abgelehnt habe. Dennoch habe ich immer selbstbewusst abgelehnt, auch wenn es mir schlecht ging oder ich betrunken war. Mit dem Alkohol habe ich auch relativ früh die einschlägigen Erfahrungen gemacht. Dann habe ich aus Respekt vor dem Zeug erstmal nichts angerührt. Mittlerweile trinke ich wieder ab und zu, lehne es aber auch oftmals ab, wenn ich keine Lust habe. Sicher wird man ziemlich schief angeschaut, wenn 20 18-Jährige mit Vodka feiern und ich Wasser und Cola trinke. Na und? Ich habe gelernt, darauf zu scheißen und fühle mich so wohler. Unter der Woche trinke ich gerne mal ein Bierchen, aber das auch nur alkoholfrei. Also ja, eigene Erfahrung.


Das ändert sich IMHO stark sobald man die Schule verlässt. In der Schule hat man "gezwungenen Umgang", d.h. man muss auf Gedei und Verderb mit den Leuten auskommen, sonst wird die Schule zur Hölle.

Nen schlechten Kollegen auf der Arbeit kannst du umschiffen und einfach höflich zusammenarbeiten. Oder man findet gleichgesinnte weil man auf der Uni/Hochschule/Ausbildung nunmal mindestens ein gemeinsames Interesse hat und man meist auch irgendwie in ein Raster passt.

Kleines Beispiel:
Von fast 85% Raucher in der Schule gings bei mir zu vllt. 10% Raucher in der Uni. Davon sind 90% Gelegenheits bzw. Sozialraucher bei Parties oder mal im Rauchereck, aber die haben oft auch mal 3-4 Monate keinen mehr angesteckt. Alkohol oder ähnliches wird auch sehr intensiv auf Feiern konsumiert, aber keiner wird mehr schief angeschaut, wenn er nicht trinkt. Das ist vllt. noch in den ersten 2 Semester so, aber danach soll jeder halt machen was er für richtig hält.

Insgesamt entspannt sich also IMHO nach der Schulzeit die Lage enorm und man kann mehr "sich selbst sein" und muss sich zeitlich weniger anpassen und kann sich ein eigenes Umfeld schaffen. In den Momenten in denen man sich anpassen muss, muss man dafür aber um so mehr sich irgendwie arrangieren (Anzug im Job, Monatelange Projektarbeit mit Wildfremden, usw.). Da gehört auch eine gehörige Portion "Eier" dazu (TM Remanerius).

Zum Thema Krankheiten:
IMHO sollte man eine helfende Hand anbieten, aber nicht mehr. Ungewollte Hilfe nützt nichts, da der Wunsch sich zu ändern von Innen kommen muss. Ohne den Änderungswunsch kann die Umgebung machen was sie möchte. Meiner Meinung nach sucht man sich auch eine entsprechende Umgebung nach seinen eigenen Vorstellungen.
Wenn man also ausgenutzt wurde, hat man sich dort durch vorhergehende Taten dort hineinmanövriert (in dem Beispiel z.B. oft Sachens spendiert um "Freunde" zu finden). Ich biete dann eine Hand an um wieder heraus zu kommen, muss aber IMHO warten bis man erkannt hat, dass einem die Situation nicht gefällt.

Für alle Erwachsenen gilt IMHO:
Man ist kein Produkt seiner Umgebung, sondern die Umgebung ist ein Produkt von mir und ich kann sie ändern in dem ich mich ändere.


[Beitrag von Silent117 am 26. Jul 2011, 02:02 bearbeitet]
joewez
Stammgast
#41896 erstellt: 26. Jul 2011, 02:20

Mich erstaunt nur, dass ich kein Problem damit habe, mehrere Wagneropern am Stück durchzuhören. Vielleicht ist das eine der wenigen Sachen, auf die ich mich langfristiger konzentrieren kann...


Nö, viel einfacher!

Die stellen keine Fragen, wollen keine Antworten und schon gar keine Lösungen.

LG Jens
Kakapofreund
Inventar
#41897 erstellt: 26. Jul 2011, 02:32

Silent117 schrieb:
Für alle Erwachsenen gilt IMHO:
Man ist kein Produkt seiner Umgebung, sondern die Umgebung ist ein Produkt von mir und ich kann sie ändern in dem ich mich ändere.


Eine schön verpackte Sinnlosigkeit, insofern Du die soziale Umgebung ansprichst. (Bei der natürlichen Umgebung ja sowieso, denn Du kannst Dich noch so sehr ändern wollen, um Wasser einzuatmen, Du wirst es nicht schaffen.)

Natürlich kann man sich ändern, aber dann doch nur, um sich an eine andere Umgebung anzupassen.

Anpassen... Darwins "survival of the fittest", aber innerhalb dieser kranken und fehlgeleiteten Gesellschaft...

Man ist definitiv das Produkt seiner Umgebung und nicht umgekehrt.

Meine Umgebung, die ich mir gezwungenermaßen freiwillig am Liebsten suche, ist mein trautes Heim. Wenn ich nun "nach draußen" gehe und mich aktiv unter Leute begebe, müsste ich schon ähnlich wie Hitler oder eine andere Rampensau veranlagt sein, um meine Umgebung mir anzupassen.

Im Gegenteil aber ist es so, dass die Umgebung mich beeinflusst, indem sie mich nervt, weswegen ich ja im Haus bleibe... oder von mir aus im Wald, oder irgendwo, wo alles fremd und unverbindlich ist.

Im Idealfall ist der Sozialkontakt ein Wechselspiel, das meiner Erfahrung nach aber höchstens zwei Charaktere duldet, die sich gegenseitig beeinflussen.

Alles andere, was mit Gruppen, etc. zu tun hat, ist ein Anpassen, ein Mitlaufen, ein Führen und Folgen.

Früher (am Anfang der Menschheit) waren Gruppen eventuell zum Überleben wichtig. Heute (schon seit Zehntausenden von Jahren) dienen sie eben meist nur noch dazu, eine Einzelperson künstlich zu erhöhen und dieser Einzelperson die Kontrolle über die anderen Personen zu geben.

Drastisch ausgedrückt.

Die Lücken, die es in meiner Antwort zu füllen gibt, darf jeder für sich selbst ausfüllen...


joewez schrieb:
Die stellen keine Fragen, wollen keine Antworten und schon gar keine Lösungen.


In der Tat. Lösungen für Probleme, die es eigentlich gar nicht gibt...


[Beitrag von Kakapofreund am 26. Jul 2011, 02:41 bearbeitet]
joewez
Stammgast
#41898 erstellt: 26. Jul 2011, 02:37


Insgesamt entspannt sich also IMHO nach der Schulzeit die Lage enorm und man kann mehr "sich selbst sein"


War das bei dir wirklich so?
Ich hatte in der Schule 1, 2 Leute, die ähnlich bekloppt waren wie ich und wir hatten ein relativ unbekümmertes Leben.

Das hat danach schleichend aufgehört.
Ausbildung: OK war noch viel Spass.
Marine: Ja, Auslandshäfen waren schön.
Technikerschule: Mmhh, flog mir einigermaßen zu, war auch noch lustig.
Job: Bis hin zur jetzigen Stellung inkl. spätem Studium, wurde es eher stressiger,
nicht langweiliger, aber ganz klar, auch nicht ruhiger, oder entspannender.

LG Jens
Silent117
Inventar
#41899 erstellt: 26. Jul 2011, 02:44

Nordwestlicht schrieb:

Silent117 schrieb:
Für alle Erwachsenen gilt IMHO:
Man ist kein Produkt seiner Umgebung, sondern die Umgebung ist ein Produkt von mir und ich kann sie ändern in dem ich mich ändere.


Eine schön verpackte Sinnlosigkeit, insofern Du die soziale Umgebung ansprichst.

Man ist definitiv das Produkt seiner Umgebung und nicht umgekehrt.

Meine Umgebung, die ich mir gezwungenermaßen freiwillig am Liebsten suche, ist mein trautes Heim. Wenn ich nun "nach draußen" gehe und mich aktiv unter Leute begebe, müsste ich schon ähnlich wie Hitler oder eine andere Rampensau veranlagt sein, um meine Umgebung mir anzupassen.


Du suchst dir doch deinen Wohnort (und damit deine Nachbarn), deine Freunde, deine Frau und deinen Arbeitsplatz aus? Mit deiner Wirkung auf andere Menschen bekommst du doch entsprechende Reaktionen. Wenn du Nett und Offen auf Leute zugehst, werden die Leute tendenziell Nett und Offen reagieren. Du suchst dir aus wieviel und wie intensiv soziale Kontakte ausfallen, indem du bei Smalltalk bleibst oder dem ein oder anderen auch mal etwas persönliches Anvertraust, weil du ihm vertraust. Du kannst dich auf der Suche nach einem One-Night-Stand begeben oder versuchen eine feste Freundin/Frau zu finden. Ob du später also eine Person hast die dich in schwierigen Zeiten stützt, ist dein freier Wille und die Konsequenz deiner Handlung.

Mir ist bewusst, dass dies alles Tendenzen und keine Garantien sind. In einem schönen Wohngebiet kann es absolute Idioten als Nachbarn geben und man kann nie seine Traumfrau treffen und immer an die falsche geraten, aber IMHO formt man durch sein tagtägliches Handeln und die Entscheidungen die man trifft, seine Umgebung.


joewez schrieb:
War das bei dir wirklich so?
Ich hatte in der Schule 1, 2 Leute, die ähnlich bekloppt waren wie ich und wir hatten ein relativ unbekümmertes Leben.


Ging mir ähnlich, aber zur Zeit würde ich das wirklich so beschreiben. Die Zeit in der man sich verstellen muss ist kleiner geworden, man hat mehr Rückzugspunkte und findet andere Verrückte. Die Intensität wen man sich verstellen muss nimmt jedoch zu, aufgrund des Ausgleiches finde ich das jedoch insgesamt "entspannter". Das muss natürlich nicht jedem gleich vorkommen.

Ich muss dazu erwähnen, dass ich auf einer Ganztagsschule von 8 bis 17 Uhr war, die kleine Klassen hatte. D.h. man musste sehr lange mit sehr wenigen Leuten auskommen.


[Beitrag von Silent117 am 26. Jul 2011, 02:50 bearbeitet]
joewez
Stammgast
#41900 erstellt: 26. Jul 2011, 02:49

Heute (schon seit Zehntausenden von Jahren) dienen sie eben meist nur noch dazu, eine Einzelperson künstlich zu erhöhen und dieser Einzelperson die Kontrolle über die anderen Personen zu geben.


Stimmt, ich bin auch gerne der Tollste und Klügste in einer Gruppe. Vor allem freue ich mich, wenn die Anderen das merken!

Aber richtig schön ist es, wenn man mit Menschen zusammen sein darf, die einen auch noch toll und schön und klug und überhaupt finden,
wenn man gerade den größten Bockmist, die Peinlichkeit des Jahres abgegeben hat.

Es muss nicht alles Kampf sein!
ZeeeM
Inventar
#41901 erstellt: 26. Jul 2011, 08:24
Ohne das Internet wäre das Massaker in Norwegen nicht denkbar gewesen... So vernimmt man es aus der Presse.
zuglufttier
Inventar
#41902 erstellt: 26. Jul 2011, 08:24
So, ich lese den Stammtisch hier erstmal ne Weile nicht mehr mit. Bei Fragen oder so eben direkt anschreiben...
Nickchen66
Inventar
#41903 erstellt: 26. Jul 2011, 08:30
Ich melde mich auch vom Stammtisch ab, hier ist mir zu viel Nabelschau von Gestörten.
Kakapofreund
Inventar
#41904 erstellt: 26. Jul 2011, 08:31

ZeeeM schrieb:
Ohne das Internet wäre das Massaker in Norwegen nicht denkbar gewesen... So vernimmt man es aus der Presse.


Ja. Endlich. Internet präventiv komplett abstellen.

Achso, das war die Meldung von übermorgen über die dann statt findende Verlautbarung der CDU/CSU bezüglich des Themas...

Verdammt, die Meldungen der Zukunft kenne ich, warum aber nicht die Lottozahlen?!
Kakapofreund
Inventar
#41905 erstellt: 26. Jul 2011, 08:32

Nickchen66 schrieb:
Ich melde mich auch vom Stammtisch ab, hier ist mir zu viel Nabelschau von Gestörten.


Ja, es ist immer schlimm, wenn man sich durch die Aussagen anderer an sich selbst erinnert fühlt...
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