Trafos oder laufwerke abschirmen?

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turnbeutelwerfer
Inventar
#1 erstellt: 06. Jun 2007, 09:57
Hallo, ich besitze eine hochwertige Stereo kette die ich gerne verbessern möchte,
ich sah unter anderem das immer mehr High end Hersteller ihre Trafos abschirmten.

Meist waren es Ringtrafos, wegen der internen Streuung wohl.
Ich sah hier u., Alu , Kupfer,...

1)Was ist hier das beste Material???
2)Muß ich komplett abschirmen , also eine Dose sozusagen umzubauen oder langt ein Trennstück zwischen Platine und Trafo??
3)Muß das Matrial leitend mit dem Chassi verbunden sein ?

4)Was ist bei normalen Kerntrafos,gilt hier ähnliches?
KSTR
Inventar
#2 erstellt: 06. Jun 2007, 17:15
1) ein magnetischens Material, Mu-Metall oder zumindest Stahlblech (Weißblech)

2) Idealerweise ja, aber eine ausreichende "Umleitung" des Streu-Magnetfeldes (nämlich in's Blech) reicht auch oft. Obacht, bei Rinkernen keine Kurzschlusswicklung bauen aus Versehen, sonst PENG!

3) Nicht zwingend, aber vorteilhaft. Bringt dann auch Abschirmung gegen elektrostatische Streufelder (von Netzspannung führenden Teilen/Leitern).

4) Noch mehr, weil stärkeres magnetisches Streufeld

5) und wichtig: "If it ain't broke, don't fix it"

Grüße, Klaus
Hörbert
Inventar
#3 erstellt: 06. Jun 2007, 19:12
Hallo!

Ob und wie du einen Trafo Schirmen mußt ist eine Frage der Jeweiligen Relevanz. Bei einer reinen Endstufe (Verstärkungsfaktor in der Regel etwa 12) ist eine Trafoschirmung komplette Augenwischerei da das Streufeld des Trafos im Quadrat zur Entfernug abnimmt und sich als Störfaktor in der Schaltung nicht bemerkbar macht. Eine Ausnahme können allerdings Röhrenendstufen darstellen bei denen der Trafo und die Übertrager nahe beieinander auf einem Blech montiert sind, hier gibt es eine wenn auch nicht allzu hohe Gefahr der Einstreuung. Bei Vorstufen mit integriertem Phonoteil hingegen ist eine Trafoschirmung unter Umständen schon von Vorteil, insbesondere bei MC-Vor-Vorverstärkern und eventuell verbauten MC-Übertragern. Die günstigste Form einer Schirmung ist das einziehen eines Gehäuseteilers aus Stahlblech der den Trafo von Rest der Schaltung trennt. Zu beachten ist dabei nur daß der Trafo in Bezug auf die übrige Schaltung von dem Blechstreifen verdeckt wird. Diesen Gehäuseteiler sollte man auf das gleiche Potential wie das übrige Gehäuse legen. Eine Trafokapsel sieht selbstverständlich wesentlich Schicker aus hat aber nicht mehr an Wirksamkeit aufzuweisen. Alternativ aber nur bei starker HF-Einsteuung wirklich notwendig ist das Einkapseln aller Teile der Schaltung und jedewr Verbindung zwischen ihnen. ( Wenn du z.B. im Umkreis von 10 Metern ein Fernsehturm hast, dann bleibt dir sonst nicht viel übrig. )

MFG Günther
turnbeutelwerfer
Inventar
#4 erstellt: 06. Jun 2007, 20:40
Hallo, danke dem Bericht.
Ja die Endstufe ist eine Röhre sowie der Cd Player,nur die Vorstufe ist Transistor aber ohne Phono.


Also langt ein normaler Blechstreifen z.b verzinkt mit ca 1mm dicke oder besser 2-3 mm !?
Und diesen dann fest mit dem Gehäuseboden verbunden über Blechschrauben.

Und wie kommt es das einige Hersteller mit Kupferblechen abschirmen oder gar ganze gehäuseböden /Deckel darausbauen??
hf500
Moderator
#5 erstellt: 06. Jun 2007, 20:46
Moin,
Stahlblech hat bei schwachen magnetischen Feldern kaum eine Schirmwirkung. Dazu ist die Anfangspermeabilitaet des Materials zu klein.
Abhilfe bringt nur hochpermeables Material wie z.B. Mu-Metall.

Wegen Wirbelstrombildung und dadurch hervorgerufener Feldschwaechung kann man schwache magnetische Felder recht gut mit Alu oder Kupfer schirmen,
man braucht dazu allerdings Wandstaerken von >2-3mm.

Fuer die Schirmung von elektrischen Feldern reicht eine duenne, leitende Folie.

Und, was schon angesprochen wurde: Bevor nicht zweifelsfrei festgestellt wurde, dass der Trafo Brumm in der Schaltung induziert,
sollte man auch nichts unternehmen.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 06. Jun 2007, 20:46 bearbeitet]
KSTR
Inventar
#6 erstellt: 06. Jun 2007, 22:36

hf500 schrieb:
Stahlblech hat bei schwachen magnetischen Feldern kaum eine Schirmwirkung. Dazu ist die Anfangspermeabilitaet des Materials zu klein.
Abhilfe bringt nur hochpermeables Material wie z.B. Mu-Metall.
Ja, das stimmt schon. Aber 3 Lagen 0.5mm Weißblech mit etwas Abstand untereinander funktioniert schon ganz gut, kostet nix, ist gut lötbar und man darf es bearbeiten.

Grüße, Klaus


[Beitrag von KSTR am 06. Jun 2007, 22:37 bearbeitet]
hf500
Moderator
#7 erstellt: 06. Jun 2007, 22:40
Moin,
werde ich mal gelegentlich ausprobieren.

Wo wir bei Blechen sind: Wo im allgemeinen bekommt man duenne (0,25mm) Beche aus Kupfer oder Messing?
Muss nicht gross sein, 200x100mm reichen schon.

73
Peter
cr
Inventar
#8 erstellt: 06. Jun 2007, 23:24
Ich hatte bei einem Verstärkerselbstbauprojekt große Probleme mit dem Phonokabel, das am Trafo vorbei mußte. Es durch ein Wasserleitungsrohr aus Eisen zu legen, beseitigte das Brummen. Eine Schirmung des Trafos selbst war unnötig, obwohl der Line-In-Pufferverstärker nahe beim Trafo stand (auf die Endstufe hatte es auch keine Wirkung). Bei mir war also nur Phonostufe und Zuleitungskabel zu ihr magnetisch geschirmt.
KSTR
Inventar
#9 erstellt: 07. Jun 2007, 00:32
@hf500:
http://www.gemmel-metalle.de/
oder halt beim Klemptner/Installateur deines Vertrauens

Grüße, Klaus


[Beitrag von KSTR am 07. Jun 2007, 00:34 bearbeitet]
turnbeutelwerfer
Inventar
#10 erstellt: 07. Jun 2007, 06:05
Also am besten eine Blechplatte und Kupferplatte je ca 2 mm dick , ev sogar zusammenverschraubt nutzen ?
Ultraschall
Inventar
#11 erstellt: 07. Jun 2007, 09:53
Ich habe ja noch aus alten Restbeständen 0,7mm Mu-Metall-ein Glück.
Aber mal zum Vergleich der magnetischen Schirmung: in der Praxis erreiche ich etwa gleiche Schirmwirkung mit normalen Stahl-/Eisenblech ca 2,5 mm stark. Ist eben vom Gewicht deutlich schwerer und schwerer zu winkeln und zu bearbeiten. Da muß man scon in die "Schlosserei seines Vertrauens" gehen, weil die meisten wohl nicht das geeignete Werkzeug dafür zu Hause haben.

Anosnsten ist Blech und Kupferplatte gut. Ich würde die zwischendurch sogar isolieren (Mit doppelseitigen Teppichklebeband zusammenkleben), das kommt den Mehrlagenaufbau näher und erhöht das elektrische Schirmungsmaß noch.
Aber keine Illusion: jedes Loch, jeder offene Millimeter am Rand verschlechtert das Schirmungsmaß.
turnbeutelwerfer
Inventar
#12 erstellt: 07. Jun 2007, 15:57
ok,
aber ich dachte es können ruhig hier und da ein paar mm spalte oder löcher sein weil ja das Prinzip des Käfiges gilt??
hf500
Moderator
#13 erstellt: 07. Jun 2007, 18:02
@KSTR

Moin,
danke fuer den Link. Bei den Installateuren und Dachdeckern bin ich mir nicht sicher.
Ich glaube nicht, dass die etwas im Bereich um 0,25mm Dicke haben. Mal sehen...

73
Peter
Earl_Grey
Inventar
#14 erstellt: 16. Jun 2007, 21:09
Bei conrad glaube ich gibt's Cu- und andere Bleche ...
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