Dicke Lautsprecher-Kupferkabel out!

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skyranger73G
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 18. Aug 2017, 17:42
Sind jetzt dünne Koaxial-Lautsprecherkabel (Leiterdurchmesser weniger als 1 mm) besser als dicke Vollkupferkabel (Leiterdurchmesser größer als 2,5 mm)?!

Stockfisch Lautsprecherkabel TTC-4

Also gibt es doch Kabelklang, auch wenn oft dass Gegenteil (Hifi-Voodoo) in diversen Internetforen, auf diversen Hifi-Internetseiten behauptet wird?
Ich frage mich eh, warum Oehlbach & Co. überhaupt noch ihre teureren, klanglich angeblich besseren Kabel (nur gute Werbung/Marketing?) an den Mann/Frau bringen können, wenn man keinen Unterschied zu Billigkabeln hört?
Diese Unternehmen müssten doch schon lange pleite sein.


[Beitrag von skyranger73G am 18. Aug 2017, 17:51 bearbeitet]
frank60
Inventar
#2 erstellt: 18. Aug 2017, 18:27
Und wieder eine Firma, die mit viel Getöne ihren Tinnef für sehr viel Geld unter das Volk bringen will. Und noch dazu mit haarsträubenden, geradezu abenteuerlichen Behauptungen. Wenn man wie ich beruflich mit Wechselspannungen von 50Hz bis in den Hochfrequenzbereich zu tun hat, weiß man beim lesen des Werbetextes nicht, ob man lachen oder weinen soll.
Der beispielsweise dort beschworene Skin Effekt spielt in der Audio Technik keinerlei Rolle, er ist da, mehr nicht, er hat keine praktischen und hörbaren Auswirkungen. Noch dazu die Behauptung, er würde bei niederfrequenter Wechselspannung nicht auftreten, Irrtum. warum wohl sind moderne Hochspannungskabel, die gigantische Strommengen über hunderte Kilometer übertragen müssen, Hohlleiter? Genau deshalb, weil dort auf Grund der hohen zu übertragenen Leistung und des Spannungsabfalls auf den langen Strecken Kabel aus Vollmaterial unnötig viel Kupfer kosten würden. Die Umstände erfordern, daß der Leitungsquerschnitt sehr hoch sein muß, andererseits wird der Strom eben nur auf der Oberfläche des Leiters übertragen, da liegen Hohlleiter als Lösung sehr nahe. Aber da reden wir eben von mehreren 100Kilovolt und vielen Megawatt an elektrischer Leistung. dagegen ist die Leistung, die ein Lautsprecherkabel übertragen muß, der reinste Witz.
Richtig lustig wird es dann mit den beschworenen Laufzeiten. Strom ist es allerdings vollkommen Wurst, ob er in Kabeln aus Vollmaterial oder Hohlleitern übertragen wird, er wird immer mit der gleichen Geschwindigkeit übertragen.
Man muß sich zudem auch nur fragen, warum setzen Telekom und Artverwandte nicht auf Hohlleiter, denn die arbeiten ja bei VDSL aktuell auch mit bis zu 17MHz, da sollte der Skin Effekt ja noch ausgeprägter sein? Tja, der technische und finanzielle Aufwand würde in keinerlei Verhältnis zu dem Nutzen stehen, auch dort kann der Skin Effekt vernachlässigt werden, trotz der "Klingeldrähtchen".

Hohlleiter bringen in der Audiotechnik also nur Eines, sie füllen dem Hersteller und dem Verkäufer schnell die Taschen, ohne daß sie dafür große Anstrengungen unternehmen müssen. Und nebenbei erfordern sie natürlich auch (in der Regel) teure Spezialstecker, die man natürlich zufällig gleich mit im Angebot hat.


[Beitrag von frank60 am 18. Aug 2017, 19:54 bearbeitet]
günni777
Inventar
#3 erstellt: 18. Aug 2017, 18:31
Aber Achtung! Stockfisch Kabel funktionieren nur mit Stockfisch Aufnahmen. Andere Aufnahmen sind zu schlecht, um Unterschiede hören zu können.

Genau, dünne Kabel sind besser, bei dicken Kabeln brauchen die Musiksignale ja ne Ewigkeit, bis die sich endlich zum LS-Terminal durchgewuselt haben. 0,14 qmm Modellbahndraht ist optimal für warmen und schnellen Klang.

Ich hab die ganze Kabel Nummer bei mir durchgetestet mit A/B Umschalter, vom 0,14 er Modellbahndraht bis 4 qmm Wireworld mit Silber Verloetung der Stecker. Ergebnis: Nullkommanull Unterschied beim normalen Hören, und selbst im Moment des Umschaltens nichts. Ldgl. 0,14er Strippe im Bassbereich hier und da marginale Unterschiede bei Zimmerlautstärke, aber auch nur im Moment des Umschaltens.

Ist ja auch kein Wunder, Bass benötigt höheren Strom und so dünne Strippen empfiehlt ja auch niemand.

Vergiss den ganzen Kabelquark, Aufstellung und Feinjustierung der geeigneten Lautsprecher und Raumakustik sind die realen Baustellen für guten Hifi Klang.

Jahrzehnte langes Marketing und Suggestion haben ein Heer von Gläubigen produziert, thats all.
frank60
Inventar
#4 erstellt: 18. Aug 2017, 18:41

günni777 (Beitrag #3) schrieb:
Jahrzehnte langes Marketing und Suggestion haben ein Heer von Gläubigen produziert, thats all.



Sieht man an dem Forum, dessen Mitglieder mit offenem Ende Musik hören.
ZeeeM
Inventar
#5 erstellt: 18. Aug 2017, 18:55
Und du wirst sehr viele Leute finden, die Stein und Bein schwören, das sie Unterschiede deutlich hören. Dann fliegen dir Begriffe wie über den Tellerrand schauen, Grau ist alle Theorie um die Ohren. Notfalls werden Musikimpulse als die komplexesten Signale überhaupt postuliert.
Da wird noch munter die Quantenmechanik bemüht, Kabel kryogenisiert, über Laufrichtung und Einspielen fabuliert.
Aus einem anderen Forum
http://www.open-end-...242262&postcount=491

Dann gibt es Hersteller von Schnerzartikeln, die mit einem dicken Blubb "Technologie" begleitet wird.
Mickey_Mouse
Inventar
#6 erstellt: 18. Aug 2017, 19:01

skyranger73G (Beitrag #1) schrieb:
Ich frage mich eh, warum Oehlbach & Co. überhaupt noch ihre teureren, klanglich angeblich besseren Kabel (nur gute Werbung/Marketing?) an den Mann/Frau bringen können, wenn man keinen Unterschied zu Billigkabeln hört?
Diese Unternehmen müssten doch schon lange pleite sein.

weil die Leute nicht vergleichen oder wenn sie das tun, dann nicht per Blind-Test, sondern der Verkäufer kommt mit einem "Trara!" aus der Ecke und sagt: "jetzt habe ich hier noch einen ganz feinen Leckerbissen, das XYZ Kabel Silver Shadow aus Einhorn Schwanz Haaren von reinen Jungfrauen in Vollmond Nächten geflochten!"
jeder leichtgläubige Mensch hört anschließend wie viel besser das klingt

gucke hier mal ins Forum, wie solche Dinge beiläufig erwähnt werden: das schildert jemand die Probleme mit seinem Bass (ganz klar eine reine Raummoden Geschichte) aber es wird beiläufig (mehr oder weniger, bei einigen auch eher penetrant) darauf hingewiesen, dass das Problem ja nicht am XYZ Kabel liegen kann.

zu dem Text von Stockfisch, technisch gesehen ist daran ja nichts auszusetzen, es passen halt nur nicht die Maßstäbe!
natürlich hat das Coax Kabel ein "besseres Timing", im MHz Bereich.
aber so kann man halt "echte" physikalische Effekte für die Werbung nutzen und sehr viele Leute mit gefährlichem Halbwissen werden das dann auch schlucken und felsenfest daran glauben.
8erberg
Inventar
#7 erstellt: 18. Aug 2017, 21:03
Hallo,

ich glaub dann an Kabelklang wenn ein Entwicker, Produzent und Vertreiber seine Kabel in einem neutralen Blindtest zweifelsfrei erkennt.

Aber vorher friert die Hölle zu...

Peter
ZeeeM
Inventar
#8 erstellt: 18. Aug 2017, 21:28

8erberg (Beitrag #7) schrieb:

ich glaub dann an Kabelklang wenn ein Entwicker, Produzent und Vertreiber seine Kabel in einem neutralen Blindtest zweifelsfrei erkennt.


Das verblindete Tests in der Hinsicht untauglich sind, das hat die Branche schon unter die Leute gebracht.
_ES_
Administrator
#9 erstellt: 19. Aug 2017, 01:57
Aus der Produktbeschreibung(Link siehe Post#1.) :


(...)Dieser Prozess ist seit Urzeiten genetisch bei uns angelegt und kann überlebenswichtig sein


Ich finde den Satz einfach toll, ob seiner universellen Verwendbarkeit...



Ich frage mich eh, warum Oehlbach & Co. überhaupt noch ihre teureren, klanglich angeblich besseren Kabel (nur gute Werbung/Marketing?) an den Mann/Frau bringen können, wenn man keinen Unterschied zu Billigkabeln hört?


Alles eine Frage der Einbildung - etwas, was dem Holzohr völlig fremd ist, das ist unbestechlich wie ein T1000....
Der "anderen Seite" allerdings auch.
ZeeeM
Inventar
#10 erstellt: 19. Aug 2017, 08:26
Manchmal blendet die Einbildung hörbare Unterschiede aus, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
Nick_Nickel
Inventar
#11 erstellt: 20. Aug 2017, 10:48
Stockfisch TTC-4
1.250,00 € / Paar
soundrealist
Gesperrt
#12 erstellt: 21. Aug 2017, 08:47
Also ich oute mich jetzt mal : Ich liebe schicke, massive Kabel mit Goldstecker und allem was dazu gehört. Egal ob Lautsprecherkabel, Chinc, Digitalverbinungen oder was auch immer. Trägt nicht nur zu einer deutlich wertigeren Optik bei, oft haben sie eine bessere Abschirmung als 08/15-Strippen, sind meist "wackelkontaktsicherer" und kurze, dicke Strippen verheddern auch nicht so leicht. Hinzu kommt eine wesentlich edlere Haptik. Im Normalfall würde ja auch niemand auf einen nagelneuen Porsche rostige Stahlfelgen aufziehen, selbst wenn sich im Fahrverhalten dadurch auch noch so wenig ändert.

Aber

Ich habe keine Lust, mehr dafür zu bezahlen, als das Zeug tatsächlich wert ist oder irgendwelche Unsummen dafür zu investieren.
Bis zum doppelten Preis einer "Standardstrippe aus dem Baumarkt" bin ich sogar bereit, dafür zu berappen. Aber das sollte es dann auch wirklich sein. Alles andere ist Abzocke. Und auch auf irgendwelche verlogenen Marketingaussagen kann ich gut und gerne verzichten.


[Beitrag von soundrealist am 21. Aug 2017, 08:49 bearbeitet]
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 21. Aug 2017, 09:15
Moin

bei mir leben Kabel von Funk, Thomann, Beifänge von deals unter Kollegen (irgendeines dieser Klöppel-Kimber) und (theoretisch) sauteure Spezialkabel für Hochfeldumgebung in trauter Gemeinschaft- hinsichtlich der Kontakt-und Steckerqualität sowie der Verarbeitung kann man durchaus Unterschiede feststellen. Klanglich ist mir auch bei all meinen LS-Basteleien nie irgendein reproduzierbarer Zusammenhang zwischen Kabel a oder b und einem besseren/schlechteren Klang aufgefallen, selbst meine 'on the fly Bastelkabel', die ich beim basteln nutze, klingen nicht anders als die späteren , 'richtigen' Kabel.

Aber ich habe mal nem Kollegen LS gebaut, in denen ich LS-Kabel von Monster als Innenverdrahtung genommen habe, da der Hund des Hauses den Mantel des Kabels zerkaut hatte und die Dinger übrig waren.. Bis heute ist der Mann vom 'Mwehrwert' der 'aufwändigen' Verkabelung überzeugt.
(aufwändig war es, weil diese blöden Kabel nen Kunststofffaden in der Litze eingebastelt haben, was beim verlöten so richtig doof ist.. )
cr
Inventar
#14 erstellt: 22. Aug 2017, 23:00
Das mit den dünnen Kabeln ist ein 15 Jahre alter Hut, nun reloaded.
Das Argument damals lautete (sinngemäß), dass der Klang präziser ist, weil sich die Elektronen nicht so leicht verlaufen können (sie können nicht seitlich ausweichen wie im dicken Draht und damit den Impuls verwaschen)
Na ja, dümmer gehts immer mit dummen Analogien
ZeeeM
Inventar
#15 erstellt: 22. Aug 2017, 23:39

cr (Beitrag #14) schrieb:

Na ja, dümmer gehts immer mit dummen Analogien


Und es gibt genug Leute die Stein und Bein darauf schwören das es genauso ist.
Die haben kein Bock auf Schulwissen und Rumtheoretisieren
Also verkauft man ihnen wonach sie verlangen und erzählt ihnen Geschichten die sie gerne Hören.
Amen
_ES_
Administrator
#16 erstellt: 22. Aug 2017, 23:47
Business as usual and everywhere...
soundrealist
Gesperrt
#17 erstellt: 23. Aug 2017, 08:15

cr (Beitrag #14) schrieb:
Das mit den dünnen Kabeln ist ein 15 Jahre alter Hut, nun reloaded.
Das Argument damals lautete (sinngemäß), dass der Klang präziser ist, weil sich die Elektronen nicht so leicht verlaufen können


Eine konträre Theorie "pro Dickkabel" war die Storie mit dem Wasserhahn: Je mehr man aufdreht (je dicker das Rohr) umso mehr kommt raus
skyranger73G
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 24. Aug 2017, 19:51
Hier wird super erklärt, auf was man beim Kabelkauf achten sollte und welche Behauptungen in Bezug auf Hifi-Kabel grober Unfug sind.
Hifi-Kabel


[Beitrag von skyranger73G am 24. Aug 2017, 20:04 bearbeitet]
soundrealist
Gesperrt
#19 erstellt: 24. Aug 2017, 20:06
Sehr ausführlich
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