Sansui SP-5000

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VolkerG
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 23. Aug 2007, 15:24
Hallo Zusammen,

hatte die Sansui SP-5000 ja neulich schon mal kurz vorgestellt.
Jetzt nach 10 Tagen eingehender Hörsessions ist die Zeit gekommen einen ersten Bericht zu verfassen, doch zuerst mal ein paar Daten.

Bauzeit: dürfte so von etwas 1968/69 bis 1974/75 gewesen sein, 1975 kamen die Nachfolger SP-5000A.

Ein guter Freund erinnert sich 1969 in einem Thübinger HiFi-Studio des öfteren mit leuchtenden Augen den SP-5000 gelauscht zu haben, allerdings waren 3000,- DM beim besten Willen nicht bezahlbar.

Größe: Höhe 84cm, Breite 49cm, Tiefe 43cm
Gewicht: ca. 40kg
Bestückung: Bass 38cm, Mittelton 2x 165mm und 2x 100mm, 2x Hochtonhorn 65mm
Impedanz: 8 OHM
Maximum Power: 90 Watt
Wirkungsgrad: 102dB/1W (?)
Hoch- und Mitteltonbereich - wie damals üblich - regelbar: "Soft" - "Natural" - "Clear"

Zuerst sind mir die SP-5000 ja auch irgendwie "muffig" vorgekommen, keine rechte Präzision im Bass und auch sonst nicht gerade "der Bringer"

Mittlerweile durfte ich die SP-5000 von einer ganz anderen Seite kennen lernen und habe viel Spaß dabei darüber Musik zu hören.

Was die SP-5000 brauchen ist ein Verstärker der dem Bass kompromisslos klarmacht wer das Sagen hat, also Kontrolle und nochmals Kontrolle.

Sind die SP-5000 dahingehend versorgt ist die Wiedergabe sehr neutral, mit minimaler - aber angenehmer - Erhöhung im Mitteltonbereich.

Ein sehr voluminöser - doch absolut sauberer - Bass, bildet das Fundament auf dem Mittel-/Hochtonbereich aufbauen.
Die Räumliche Wiedergabe und Präsenz erinnert schon sehr stark an Flächenstrahler - ist ja zusammengenommen auch ne ganz schöne Membranfläche der 4 Mitteltöner.
Der Hochtonbereich ist sehr klar und sauber, ohne allerdings irgendwie nervig zu werden.

Ins Wohnzimmer geschleift durfte sich zuerst mein Jadis Orchestra den SP-5000 annehmen.
Bei kleinen Besetzungen und moderaten Pegeln - z.B. Charlie Haden "Montreal Tapes" in diversen Duo- und Trio-Besetzungen, oder Renaud Garcia Fons "Alborea" - hat der Jadis keinerlei Probleme die SP-5000 sauber zu treiben, der Kontrabass kommt so etwas von Hammermäßig herüber....
...feinste Anschläge vom Piano kommen fast schwerelos.

Bei komplexerer Musik - z.B. Pink Floyd "P.U.L.S.E." - und gleichzeitig richtig hohen Pegeln ist dann doch zu hören dass sich der Jadis teilweise ganz schön ins Zeug legen muss.

Bei diesen - wirklich heftig hohen - Pegeln kommt dann No.2 ins Spiel.
Der schnell engagierte Sansui G-9700 lässt hier keinerlei Anstrengungen erkennen, der Druck den dieses Gespann erzeugt ist einfach nur Brachial.
Erkauft wird dies allerdings mit einer etwas "schlechteren" Feinauflösung und auch die räumliche Staffelung der Schallereignisse gelingt dem Jadis besser.

Da ich solch brachiale Pegel nur äusserst selten fahre ist für mich der Jadis die erste Wahl.
Allererste Wahl wäre die No.3 im Vergleichstest gewesen, doch die Bryston 3B hatte ich nur für ein Paar Tage als Leihgabe eines Freundes zur Verfügung.
Ohne große Abstriche in Kauf nehmen zu müssen könnte ich aber auch ganz gut mit dem G-9700 leben.
Doch der G-9700 wird gehen und dann darf sich auch mein G-9000DB an den SP-5000 austoben.

Bevor Jemand nach Bildern schreit gibt's die gleich freiwillig







Bei allen Hörsessions standen die Regler von Mittel-/Hochton - selbstverständlich - auf Neutral.
Bei allen Verstärkern standen die Klangregler - sofern vorhanden - auf Null, bzw. waren deaktiviert.
Zuspieler: Pioneer PD-75 und Thorens TD-226, mit Koshin GST-801 und Kiseki Blue "Silverspot"
Als Phonovorstufe - bzw. bei der Bryston als Vorstufe - diente meine gute Sanyo Plus C-55


Beste Grüße,
Volker
Curd
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 23. Aug 2007, 16:56
Hallo Volker,
schöner Bericht - Danke

Die Teile sehen etwas gewöhnungsbedürftig aus - aber 40 KG pro Box lassen tief blicken

Maxihighend
Stammgast
#3 erstellt: 23. Aug 2007, 21:28
Hallo Volker!

Toller Hörbericht - also werden die Sansuis "familienintern" betrieben...

lens2310
Inventar
#4 erstellt: 23. Aug 2007, 22:54
Hmm,

Obwohl diese Teile aufgrund ihres großen 38èr Bass und der vielen Chassis recht imposant wirken, wurde hier doch ein Fehler gemacht. Die Membranmitteltöner stecken nicht in eigenen Gehäusen und werden von der Pumpwirkung der Bassmembran mit angetrieben. Zu teuer ??
Der große Bass hat eigentlich ein viel zu kleines Gehäuse.
Ich kenne ähnliche Sansuis aus einer uralten Diskothek, dort klangen sie recht mäßig, die Lautstärke war aber ausreichend.
UBV
Stammgast
#5 erstellt: 23. Aug 2007, 23:02
Hallo Volker,

interessanter Bericht! Ich habe ja die SP5500X welche mir erst klanglich nicht so recht gefallen haben. Aber mit den richtigen "Zuspieler" sind die gar nicht so schlecht. Daher kann ich Deinen Bericht gut nachvollziehen.
VolkerG
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 24. Aug 2007, 09:17
Guten Morgen Zusammen,

freut mich dass der Bericht ankommt


Die Teile sehen etwas gewöhnungsbedürftig aus


Jepp Rollo, haben aber einen ungeahnten WAF
Originalton "Oah, da kann man ja richtig was draufstellen"


Toller Hörbericht - also werden die Sansuis "familienintern" betrieben...


Max, so isses und zwar in zweierlei Hinsicht.
Natürlich erstens in der Familie an sich - wobei auch die Nachbarn gerne etwas abhaben können/werden/müssen
Und zweitens wird - neben dem Jadis - der G-9000DB einen festen Platz im Wozi bekommen


Obwohl diese Teile aufgrund ihres großen 38èr Bass und der vielen Chassis recht imposant wirken, wurde hier doch ein Fehler gemacht. Die Membranmitteltöner stecken nicht in eigenen Gehäusen und werden von der Pumpwirkung der Bassmembran mit angetrieben. Zu teuer ??


Dass ein eigenes Volumen für die MT der bessere Weg ist leuchtet sogar mir - mit eher bescheidenem Wissen - ein.
Doch würde ich nicht sagen das Sansui damals einen Fehler gemacht hat, sondern dieses eher billigend/bewusst in Kauf genommen haben.
Die Pumpwirkung ist m.E. nicht so sehr groß. Durch die sehr groß dimensionierte Reflexöffnung ist für einen enormen Druckausgleich gesorgt, was Andererseits - für mein dafürhalten - dafür sorgt dass der Bass recht biestig zu kontrollieren ist.
Damals - in den 60ern - wurden Lautsprecher noch nicht am Computer entwickelt. Damals kam es noch mehr auf jahrelange Erfahrung an und einem geschulten Gehör vertraute man mehr als einem Rechenschieber.


Der große Bass hat eigentlich ein viel zu kleines Gehäuse.


Dann schau Dir mal die späteren Sansuis wie z.B. die SP-X9700 an. Hier wurde ein 38er Bass in ein Gehäuse gesetzt welches noch nicht einmal die Hälfte des Volumens der SP-5000 hat.

Im übrigen ist Jeder der einmal in die Nähe von Worms kommt herzlichst eingeladen sich die Sansui anzuhören und sich sein eigenes Urteil zu bilden.
Kann gut sein dass vielen der "Sound" nicht gefällt...
...macht doch nix, die Geschmäcker sind einfach verschieden.

Nach langen Jahren der Irrungen und Wirrungen weiß ich mittlerweile wo ich Wiedergabemäßig hin will und denke mit den SP-5000 einen gewaltigen Schritt in diese Richtung weitergekommen zu sein.

Beste Grüße,
Volker
andisharp
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 24. Aug 2007, 17:37
Auch aus kleinen Gehäusen kann man fetten Bass zaubern, ist alles eine Sache der Weiche. Guckt euch mal die ollen Kappas an, null Gehäuse, aber bösartigen Tiefbass, leider aber auch Verstärkerkiller.
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