Leise hören mit sattem Sound.

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MarquisNoir
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 17. Jun 2013, 20:28
Hallo,

nachdem ich im vergangenen Jahr von digital auf analog umgestellt habe... musste ich feststellen dass mir bei allem guten Willen zu gutem Sound leider ein Fehler unterlaufen ist: Meine Anlage ist zu 'fett' für meine Hörgewohnheiten.

Momentan liefert ein Yamaha CS 1000 über einen wunderbaren alten Yamaha CA 2010 (ja, ich habe einen ergattert) und T+A Criterion Boxen einen wirklich tollen Sound... solange ich den Volume-Regler wenigstens bis knapp 1/4 aufdrehe. Alles darüber hinaus haut meine Nachbarn aus den Socken - mich auch.

Tatsache ist nun aber, dass ich viel lieber leise höre! Nicht der Nachbarn wegen, sondern weil ich selbst 10 Jahre Musik gemacht habe und mehrere 1000 Watt im Proberaum einfach irgendwann zum Overkill führen.

Meine Überlegung: Einen Röhrenvorverstärker mit kleinen, aktiven Nahfeldmonitoren zu betreiben (Genelec?? Oder gibt es bessere im unteren Watt-Bereich?), evtl. mit Subwoofer (der ist vorhanden).

Der CA 2010 hat bekannterweise einen Class A Ausgang, aber welche Boxen können einen satten Sound auch bei geringer Wattzahl bieten ohne dass sie gleich abkacken wenn ich's mal für kurze Zeit lauter brauche? Ich höre Blues, alten Rock (Stones, Zeppelin...) und lege auf 'ne gute Kanaltrennung Wert (ja, ich weiß, ist der 2010 auch kein großer Meister drin!!)....

Bin gespannt, Martin
hf500
Moderator
#2 erstellt: 17. Jun 2013, 20:56
Moin,
jeder Lautsprecher, der bei angehobener Zimmerlautstaerke einen guten Ton liefert, kann das idR. auch leise.
Das Problem ist nicht der Lautsprecher, sondern der Verstaerker. Der braucht eine vernuenftige Loudness und die trifft man vorzugsweise bei aelteren deutschen Geraeten. Die aus Japan haben meist eine sehr viel mildere Einflussnahme der Loudness und der Klangsteller.
Besorge dir mal einen Grundig V2000 und probiere es aus. Gerade bei Grundig haben sie die Loudness sorgfaeltig ausgelegt, so dass der Hoerverlust bei kleinen Lautstaerken im Bass und Hoehenbereich gut kompensiert wird.
Verstaerker ohne jede Frequenzgangbeeinflussung, wie sie die "High-Ender" bevorzugen, taugen fuer Leisehoeren nichts. Unterhalb bestimmter Schalldruckpegel wird die Wiedergabe flach und mittenlastig, weil unser Gehoer so funktioniert.
Diese Verstaerker sind nur da sinnvoll einsetzbar, wo man auch die dazu erfoderlichen Lautstaerken "fahren" kann. Etwas kann man noch mit den Lautsprechern hinbiegen, wenn man welche nimmt, die ueberdurchschnittlich basstark sind. Dann muss man aber auch damit leben, dass sie einem bei etwas hoherer Lautstaerke die Bude auseinandernehmen ,-)

73
Peter
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#3 erstellt: 17. Jun 2013, 21:23
max130
Inventar
#4 erstellt: 18. Jun 2013, 16:49
Servus,
meine Erfahrung ist eine Andere als Eure:
die Lautsprecher machen es aus.

Nach Bassreflex, geschlossenen LS und Transmissionline Boxen höre ich nun mit Hörnern und muss sagen, die klingen auch SEHR leise richtig gut.

Ich betreibe die Boxen abwechselnd je nach Laune mit Röhren (ca. 2x 30W) und mit Transistor (bis zu 2x 200W), früher auch mal mit Class D (2x10W).

An allen Verstärkern der gleiche Effekt, auch sehr leise ist alles da, Bass, Mitten und Höhen.
Beim lauter drehen wird es lediglich lauter, der Klang verändert sich nicht.

Loudness-Schaltungen, wenn vorhanden, habe ich nie aktiviert.

Also mein Tip: hör die mal gute Hörner an. (in meinem Fall, Fostex FE206E im Horn-Bauvorschlag von Fostex).

VG
Stefan


[Beitrag von max130 am 18. Jun 2013, 16:50 bearbeitet]
MarquisNoir
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 19. Jun 2013, 11:58
Aha... die Sache mit den Hörnern klingt interessant. Kannst Du mir da etwas bestimmtes empfehlen??
-Poleoner-XB-
Stammgast
#6 erstellt: 19. Jun 2013, 12:14
Ich höre viel Musik und das auch leise und ich habe nicht das Gefühl das da was anders tönt

Ich sollte mal wieder ein Audiogramm machen
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#7 erstellt: 19. Jun 2013, 14:26
Hier kannst du mal schauen:
Probehören

Es gibt in deiner Nähe bestimmt auch einen Shop der sowas im Angebot hat,
BluePlanet Acoustic - Udo Wohlgemuth - Lautsprechershop.de - usw



[Beitrag von Steven_Mc_Towelie am 19. Jun 2013, 14:36 bearbeitet]
flyingscot
Inventar
#8 erstellt: 19. Jun 2013, 14:51
Die Empfindlichkeit des Ohres ist stark frequenz- und lautstärkeabhängig. Das führt dazu, dass das Ohr erst bei höheren Lautstärken eine im Tief/Hochtonbereich den Mitteltönen gleichgroße Empfindlichkeit aufweist.

Im Umkehrschluss heisst dies, dass eine lineare Wiedergabekette ohne Loudness nur bei einem Pegel eine physiologisch korrekte Tief/Hoch-Ton zu Mittel-Tonbalance hat.


[Beitrag von flyingscot am 19. Jun 2013, 14:52 bearbeitet]
max130
Inventar
#9 erstellt: 19. Jun 2013, 19:29
Hallo Martin,
wie geschrieben, Fostex FE206E, sind nun ersetzt worden durch FE206En, die, so ein Versender, nur ein anderes Sickenmaterial haben sollen.
Die Gehäuse sind nach dem den Wandlern beiliegenden Plan selbst gebaut. Ein Schreiner wird da wohl einiges an Lohn nehmen müssen.....

Google einfach mal nach Fostex FE206E und schalte auf "Bilder", dann wirst Du auch den Originalplan finden.

Probehören wäre bei mir möglich (nähe München).
Ich habe die Wandler von Spectrumaudio in Norddeutschland, die kennen vielleicht auch jemand, der die Lautsprecher vorspielen kann.

Im Saarland soll Art of Sound gute Hörner anbieten und vorführen können, da hab ich die Korrekturweiche für meine LS her.

VG
Stefan

Ausserdem: dass mit dem Loudness ist sicher richtig, aber ich kenne herkömmliche Lautsprecher so, dass sie sich ab einer bestimmten Lautstärke "freispielen" müssen. Den Hörnern, die ich kenne, fehlt diese Eigenschaft.
Und nein, Hornlautsprecher sind keine Megafone, die die Stimme so schön tütenmäßig verzerren.
stefan_4711
Inventar
#10 erstellt: 19. Jun 2013, 20:13

flyingscot (Beitrag #8) schrieb:
Die Empfindlichkeit des Ohres ist stark frequenz- und lautstärkeabhängig. Das führt dazu, dass das Ohr erst bei höheren Lautstärken eine im Tief/Hochtonbereich den Mitteltönen gleichgroße Empfindlichkeit aufweist.

Im Umkehrschluss heisst dies, dass eine lineare Wiedergabekette ohne Loudness nur bei einem Pegel eine physiologisch korrekte Tief/Hoch-Ton zu Mittel-Tonbalance hat.



hf500 (Beitrag #2) schrieb:
Moin,
jeder Lautsprecher, der bei angehobener Zimmerlautstaerke einen guten Ton liefert, kann das idR. auch leise.
Das Problem ist nicht der Lautsprecher, sondern der Verstaerker. Der braucht eine vernuenftige Loudness...
73
Peter


Die Kommentare kann ich nur bestätigen. Zum Einstieg in die Thematik kann ich diese Seite empfehlen.

Gehörrichtige Lautstärke
MarquisNoir
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 20. Jun 2013, 18:43
Erstmal vielen Dank an alle. Das war schon sehr aufschlussreich!!

@ Stefan: Habe die Fostex FE206E gegoogelt, entsprechende - den Originalplänen entsprechend aufwändige - Gehäuse werden sogar bei Ebay angeboten, allerdings nicht gerade zum Schnäppchenpreis.

Grundsätzlich denke ich aber - auch wenn das ein rein subjektiver Eindruck ist - dass Lautsprecher durchaus eine gewisse Wattzahl benötigen, mit der sie befeuert werden, um ihr gutes Klangbild zu entfalten.

Da ich leider zu meiner Teilfrage Nahfeldmonitore / Röhrenpreamp keine Hinweise bekam mache ich ein neues Thema auf - vielleicht Feld ja jemandem was dazu ein...

Danke, Martin
hackmac_No_1
Stammgast
#12 erstellt: 21. Jun 2013, 01:45
Moin,

nen kleinen Tip hätte ich da noch für Dich, nachdem die dt. Verstärker/Receiver ja schon genannt wurden.
Versuch`s doch mal mit Braun, Dual, Telefunken, Grundig oder Heco, auch Canton wäre noch einen Versuch wert.
Die LS aus den den Endsiebzigern und frühen 80ern machen zumeist eine richtig gute Figur beim "Leisehören".
Loudness ist da schon eher überflüssig..
Im Umkehrschluß kann die Abstimmung der genannten LS aber bei größeren Pegeln auch schnell mal nerven, aber dafür gibt`s ja Klangsteller.

Beste Grüße
Mac
Amperlite
Inventar
#13 erstellt: 21. Jun 2013, 04:21

hackmac_No_1 (Beitrag #12) schrieb:
Die LS aus den den Endsiebzigern und frühen 80ern machen zumeist eine richtig gute Figur beim "Leisehören".
Loudness ist da schon eher überflüssig..
Im Umkehrschluß kann die Abstimmung der genannten LS aber bei größeren Pegeln auch schnell mal nerven, aber dafür gibt`s ja Klangsteller.

Dir fällt der Denkfehler selbst auf, wenn du diesen Satz noch mal liest, oder?
8erberg
Inventar
#14 erstellt: 21. Jun 2013, 12:16
Hallo,

Taunussound lässt grüßen

Wenn man sich die db(A) "Kurve" des Gehörs anguggt versteht man auch, warum damals die Lautsprecher entsprechend abgestimmt wurden. Die waren ja nicht blöde und kannten die "deutschen Durchschnittswohnzimmer und Hörer".



(Von der "Seite aller Seiten" www.sengpielaudio.com )

Peter
germi1982
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 30. Jun 2013, 21:03

max130 (Beitrag #4) schrieb:
....
Also mein Tip: hör die mal gute Hörner an. (in meinem Fall, Fostex FE206E im Horn-Bauvorschlag von Fostex).

VG
Stefan


Ich habe auch Horn-Lautsprecher (Hoch- und Mitteltöner sind Hörner) und ich nutze trotzdem die Loudness-Schaltung meines Telefunken-Receivers.

Lautsprecher mit Hörnern haben einen extrem guten Wirkungsgrad, das heißt die sind schon mit einer geringeren Leistung lauter als die meisten konventionellen Boxen. Man braucht lediglich nicht so weit aufdrehen am Verstärker damit man die gleiche Lautstärke hat...das ist der einzige Unterschied.
TKCologne
Inventar
#16 erstellt: 30. Jun 2013, 21:43
Habe an meine NAD C370 ein Paar Canton Ergo 100DC hängen. Kann überwiegend nur leise hören, sprich Zimmerlautstärke. Da reicht auch der Klang völlig aus. Bass ist da. Laut haut es sowohl die Familie als auch die Nachbarn aus den Pantinen. Die sind recht günstig zu bekommen.
martinReg
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 01. Jul 2013, 00:06
Die loudness regelung bei den älteren braun geräten ist besonders praktisch. Die haben neben dem drehknopf für lautstärke einen für pegel. So kann man sehr gut den einsatzpunkt der loudness kurve für seine bedürfnisse anpassen.
Zweck0r
Moderator
#18 erstellt: 01. Jul 2013, 00:45
Den Pegelsteller gab's bei Grundig in Form eines Stufenschalters im V5000, V7500 und den großen Vorverstärkern. Außerdem in den Saba 92xx-Receivern.

Der Philips-Vorverstärker 22RH551 hat einen Stufenschalter für drei unterschiedliche Loudnesscharakteristiken plus Linear.
ooooops1
Inventar
#19 erstellt: 01. Jul 2013, 07:59
Moin,

habe da auch mal einen TIPP:

das was ihr da vorstellt, hat mein (relativ) preiswerter aber sehr gut verarbeiteter und klingender UNIVERSUM Verstärker auch:

15032984xq


Ooooops1


[Beitrag von ooooops1 am 01. Jul 2013, 08:01 bearbeitet]
hackmac_No_1
Stammgast
#20 erstellt: 18. Jul 2013, 14:21
Sieht wirklich sehr edel und gut verarbeitet aus, geiles Teil!
Hat auch alles was es wirklich zum guten Hören braucht. Sollte mir mal einer über den Weg laufen..
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