Marantz 2270 Lautsprecher raucht ab

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elbasti
Neuling
#1 erstellt: 29. Jul 2013, 14:11
Hallo zusammen,

Habe vor kurzem meinen Marantz Receiver Bj. 1973 wieder in Betrieb genommen, um in einem separaten Raum ungestört Musik hören zu können.Das Gerät war ca. 5 Jahre ausser Betrieb. Nach einer Laufzeit von ca. 30 min gab der rechte Lautsprecher plötzlich einen unangenehmen Ton von sich, worauf ich den Receiver sofort ausschaltete. Aber es war bereits zu spät, ein Lautsprecher der 3-Wege Box war durchgebrannt.

Nach Recherchen in versch. Foren wechselte ich vorsichtshalber die Kondensatoren des Netzteiles aus, reinigte gleichzeitig die Kontakte der verschiedenen Regler auf der Frontseite und nahm das Gerä tmit einem anderen Boxenpaar (100 W) wieder in Betrieb. Nach einigen Hörtests von max. 15 min, Lautstärke nur mittel, war ich ganz begeistert, dass auch die Kratzgeräusche der Potentiometer verschwunden waren.

Als ich letzte Woche wieder ausgiebig Musik hören wollte passierte es wieder, dass 1 Lautsprecher vom rechten Kanal abrauchte! Das wird langsam eine ziemlich teure Sache.
Kann mir jemand weiterhelfen, wo der Fehler zu suchen ist?
Retrostyle
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 29. Jul 2013, 15:01
Ich sag nur "Ruhestrom einstellen". Dafür brauchst du latürnich das Service-Manual, was du wahrscheinlich schon für die ElKo-Kur heruntergeladen hast.
ruesselschorf
Inventar
#3 erstellt: 29. Jul 2013, 17:45
Hallo,

welcher LS der Box ist denn nun abgeraucht? Welche Quelle (Radio-CD-Phono) wurde beim 'Abrauchen' gehört?

Gruß, Helmut
elbasti
Neuling
#4 erstellt: 30. Jul 2013, 08:09
Hallo,

vielen Dank für die schnellen Antworten.
Es rauchte der Bass-LS der 3-Wege Box ab (Sony SS-H 2900; max. Inp. Power 100W). Diese Box ist noch mit einer Hochton-Kalotte und einem ca. 6 cm breiten LS für die Mitten ausgestattet. Eingestellt war UKW Radioempfang. Normalerweise ist am Marantz Receiver noch ein CD-Spieler und ein Revox Tonbandgerät A77 angeschlossen.

Auf den Rat von Restrostyle hin werde ich mal die Verstärker Einstellungen mit dem Service Manual überprüfen soweit dies mit einem digitalen Multimeter möglich ist.

Gruß Klaus
pelowski
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 30. Jul 2013, 09:12

elbasti (Beitrag #4) schrieb:
...Auf den Rat von Restrostyle hin werde ich mal die Verstärker Einstellungen mit dem Service Manual überprüfen soweit dies mit einem digitalen Multimeter möglich ist...

Hallo,

das ist zwar nicht verkehrt, wenn aber der TT "abgeraucht" ist, dann wurde er mit Sicherheit durch Gleichstrom zerstört.
Beim MT und HT sitzt in der Weiche ein Kondensator davor, der diesen abblockt.

Du musst den Fehler finden, der bewirkt hat, dass am LS-Ausgang eine beträchtliche Gleichspannung (mehr als ein paar mV) anlag. Natürlich ohne den Anschluss eines weiteren Lautsprechers.
Offensichtlich besitzt der Marantz keine LS-Schutzschaltung mit Relais, bzw diese ist auch defekt. Kenne ihn aber nicht näher.

Grüße - Manfred
Bertl100
Inventar
#6 erstellt: 30. Jul 2013, 09:24
Hallo zusammen,

der 2270 hat nach dem mir vorliegenden Schaltplan schon ein LS-Relais.
Die Schutzschaltung müßte also defekt sein, damit der beschriebene Fehler auftreten kann.
Evtl. ist dort C808 kurzgeschlossen.
Funktioniert denn die Einschaltverzögerung?

Gruß
Bernhard
ruesselschorf
Inventar
#7 erstellt: 31. Jul 2013, 00:14
Hallo,

wenn Du das Gerät einschaltest, sollte nach etwa 3 Sekunden ein Relais im Gerät klicken, erst danach ist Musik zu hören - beim Ausschalten verstummt die Musik sofort, ohne (verzerrten) Nachlauf.
Verhält sich Dein 2270 genau so?

Gruß, Helmut
elbasti
Neuling
#8 erstellt: 03. Aug 2013, 09:31
Hallo zusammen,

Habe jetzt die verschiedenen Einstellungen für den Ruhestrom mal überprüft und nachjustiert:
1. 0 VDC Ausgansgwert an den LS Ausgängen: L= 24,5 mV ; R= 172,1 mV !!
2. 5 mVDC Ausgansgwert zwischen J756 und J754: L=8,5 mV ; R= 15,8 mV

Die Spannungen an den LS Ausgängen haben sich von gestern auf heute wieder etwas verändert 10-15 mV), event. durch den Temperaturunterschied (gestern 35 Grad, heute nur noch 24 Grad Raumtemperatur), werde nochmals nachjustieren.

Jetzt eine neue Erkenntnis durch die Info von Helmut: Habe einen Kopfhörer angeschlossen und den Receiver eingeschaltet.Auf dem rechten Kanal ist sofort nach dem Einschalten Musik zu hören, wenn auch zuerst etwas leiser. Nach ca. 3 Sekunden schaltet das Relais und erst dann ist aus dem linken Hörer die Musik zu hören, so wie es sein soll.
Beim Ausschalten ist links der Ton sofort weg, rechts ist er noch kurz zu hören.

Bei einer Sichtprüfung des Einschaltrelais habe ich festgestellt, dass 1 Kontakt fest ist, d.h. der bewegliche Kontakt sich mit einem festen Kontaktpunkt verschweisst hat.

Ich werde mir jetzt ein neues Relais besorgen und einbauen. Weiß jemand eine Bezugsquelle?
Ist es notwendig oder sinnvoll, weitere Bauteile auf der Einschaltplatine zu tauschen, z.B. Elkos?
Kann durch einen defekten Relaiskontakt der LS abrauchen?

Ich hoffe, ihr könnt mir hier weiterhelfen.
Gruß Klaus
ruesselschorf
Inventar
#9 erstellt: 03. Aug 2013, 12:07
Hallo,

das verschweisste Kontakt Paar des Relais deutet auf einen vorausgegangenen kapitalen Defekt dieser Endstufe hin. Dadurch ist auch Dein Lautsprecher zerstört worden.
Das Relais ist relativ einfach zu ersetzen. Aber die betroffene Endstufe gehört dringend repariert, sonst riskierst Du eventuell wieder Deine LS.

Gruß, Helmut
elbasti
Neuling
#10 erstellt: 07. Aug 2013, 11:33
Hallo zusammen,

Ich denke auch, dass der Fehler in der Endstufe liegt, die im Fehlerfall eine zu hohe Spannung an den LS abgibt und diesen zerstört. Eine Schwierigkeit bei der Fehlersuche sehe ich darin, dass das Problem nicht statisch vorliegt und erst nach einer gewissen Einschaltzeit auftritt.
Wie gehe ich das Problem am besten an um den Fehler zu lokalsieren? Messwerte sind im Schaltplan nur bei den Endstufen-Transistoren angegeben.
Hat jemand einen Tipp?

Gruß Klaus
Bertl100
Inventar
#11 erstellt: 07. Aug 2013, 12:41
Hallo zusammen,

übliche Methoden zum Eingrenzen zeitweiliger Fehler sind Kältespray/Fön und Abklopfen der Platine und Bauteile. Natürlich gibt schon auch Fälle, wo man so nicht weiter kommt.
Dann wird es in der Tat sehr lästig. Vor allem, wenn der Fehler nicht soo häufig auftritt.

Dann würde man wohl am ehesten Bauteile auf Verdacht tauschen. Trotzdem bleibt dann hinterher der Nachweis schwierig, dass der Fehler auch wirklich behoben wurde!

Gruß
Bernhard
bukongahelas
Inventar
#12 erstellt: 07. Aug 2013, 16:26
In solchen Fällen erneuere ich möglichst viele Bauteile auf den Endstufenplatinen , zumindest alle Sicherungswiderstände.
Def Transistoren durch Ersatztypen ersetzen.
Doppel/TripleDioden durch Reihenschaltung 1N4448 ersetzen.
Elkos erneuern/vergrößern , mit Fokos parallelschalten.
Bias und DC Offset Trimmpotis reinigen.
Alle Lötstellen nachlöten.
Platine reinigen.
Endtransistoren neue Glimmerscheiben und Wärmeleitpaste.
DC und Bias einstellen.

Erspart Messungen an unzugänglichen Platinen/Modulen und das mehrfache De/Montieren bei der Fehlersuche.
Besonders bei sporadischen Fehlern die fordergründig zeitintensive Methode , die sich aber dreifach rentiert,
weil es zu 99% sofort funktioniert und die neuen Bauteile sicher wieder 20+ Jahre halten werden und
weil man sogar Verbesserungen nachrüsten kann die den Amp gleich oder besser wie neu klingen lassen.
bukongahelas
elbasti
Neuling
#13 erstellt: 02. Jan 2014, 11:03
Hallo zusammen,

Mein Marantz 2270 läuft wieder. Hat ja etwas gedauert, ist auch zeitaufwendig und man hat ja noch anderes zu tun. Ich möchte kurz die Arbeiten beschreiben:
1. Einschaltrelais mit einem kompatiblen Typ ersetzt (auf Form der Sockelstifte achten). Funktion der Einschaltverzögerung mit Lautsprecher oder Kopfhörer kontrollieren. Nur auf den Einschaltklick zu hören genügt nicht, Kontakte könnten, wie bei mir geschehen, festgeschweisst sein.
2. Ausbau der Endstufenplatine. Nur so ist eine vollständige Sichtprüfung und Austausch der Bauteile möglich. Kabelverbindungen zur Platine genau notieren. Ausgebaute Endstufenplatine mit dem Receiver durch Kabel verbinden (5), für Eingangsseite ein abgeschirmtes Kabel verwenden.
3. Sichtprüfung der Bauteile auf der Endstufenplatine. Keine Auffälligkeiten. Austausch der Folienkondensatoren (C762, C763) durch MKS Kondensatoren. Wurden ausgewählt, da sie in der Nähe der Endstufen-Transistoren eingebaut sind und eine relativ hohe Spannungsfestigkeit haben müssen (100V bzw. 200V). Die beiden Elkos auf der Eingangsseite wurden ebenfalls ersetzt.
4. Anschluss von 2 Messgeräten zum Einstellen der 0 VDC und der 5mVDC.
5. Nach dem Einstellen der Werte wurde an der ausgebauten Endstufe ein kostengünstiger Lautsprecher (mit entsprechender Leistung natürlich) angeschlossen und der Testlauf gestartet.
6. Nachjustierung der Einstellwerte nach ca. 1 Stunde. Testläufe bis 6 Stunden an mehreren Tagen, wobei ich immer in der Nähe des Gerätes war, falls wieder etwas abrauchen sollte!
7. Testläufe ok. Einbau der Platine, Kontrolle der Einstellwerte, Chassis Abdeckung anbringen.

Das Gerät läuft jetzt wieder super. Der RDS Manager, zum Anzeigen der Radiosender, wurde wieder an den Quadro Ausgang angeschlossen. Mein Marantz 2270 wird dieses Jahr 40! Ob meine neueren Geräte auch dieses Alter erreichen?

Vielen Dank an das Forum für die Mithilfe.
Gruß Klaus
lofterdings
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 07. Jan 2014, 21:44
Hi, prima, dass die Kiste wieder läuft.
Magst Du verraten, was genau nun dran war?
Das festgebappte Relais hat ja "nur" dafür gesorgt, dass der Fehler bis zur Box durchschlagen konnte...

Thx LD
elbasti
Neuling
#15 erstellt: 08. Jan 2014, 19:11
Hallo,
Wie in Punkt 3 beschrieben wurden die beiden Folienkondensatoren (Mylar), die sich im Bereich der Endstufen Transistoren befinden, als erstes auf Verdacht ausgetauscht.Hintergrund: an den Receiver waren früher Marantz G7 Boxen angeschlossen. Im Betrieb gab es da immer wieder einen lauten "Knall" was auf einen defekten C hinwies. Die Marantz Boxen überstanden das aber unbeschadet. Begonnen habe ich mit dem Austausch der Mylar-C's an Hand der Teileliste, da ich gelesen habe, dass diese mit zunehmendem Alter Probleme machen können. Dass der Austausch gleich ein Volltreffer war ist natürlich Glücksache.
Gruß Klaus
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