Marantz 2238B: Kondensator am LS-Relais?

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Paladion
Neuling
#1 erstellt: 10. Jan 2021, 13:05
Hallo liebe HiFi Gemeinde,

kürzlich hatte ich das Glück einen schönen und sehr gut erhaltenen Marantz 2238B zu bekommen. Sehr gut erhalten war er jedoch nur unter der jahrzehntealten Staub/Nikotin Schicht. Nach ausgiebigem Putzen strahlte das Gerät wie neu und ebenfalls gehen alle Potis wieder wie am ersten Tag (Kontakt60).

Ein kleines Problem blieb aber:
Nach dem Einschalten (kalt) zeigte der linke Kanal Schwierigkeiten: Lautstärke etwas leiser, leicht verzerrt / knarzend, wenn die Lautstärke auf leise gestellt war. Das legte sich erst nach 15-30min, wenn das gerät warm wurde. Der Kanal spielte aber dennoch etwas leiser, als der andere.
Darum habe ich mit ein neues LS Relais besorgt, was ich demnächst einlöten will. Zuvor habe ich mir das alte Relais aber noch einmal genauer angesehen, und geputzt, aber dann ist es sogar noch schlimmer geworden mit dem Kanal. Dennoch, wenn man es bewegt, dann merkt man, dass die beiden Kanle mal gehen, mal dann nicht. Würde also schon sagen, dass es daran liegt.

Kurz vor dem Auslöten ist mir aber ein 10mF/50V Kondensator aufgefallen (Unterseite), den ich verdächtig finde. Ebenfalls, weil dort einige Verharzungen sind (altes Löt-Fließmittel?)

Gehört dieser Kondensator da hin? Hat hier jemand mal Hand angelegt? Wozu ist dieser da?

Hier ein paar Bilder vom Innenleben, und am Ende eines vom Gerät (Ich binde die auf Grund der Größe besser nicht direkt ein)

Vielen Dank für jeglichen Imput!

Kondensator (von unten):


Position auf der Platine:

Lautsprecherrelais (geöffnet) von der anderen Seite:

Andere Verharzungen auf der Platine

Gerät ganz (besseres Bild gerade nicht zur Hand):


Gerät beim Spielen (Kurzclip)
Paladion
Neuling
#2 erstellt: 10. Jan 2021, 14:08
Ich habe etwas weiter recherchiert. Wie es aussieht ist der Kondensator auch auf anderen 2238B so oder so ähnlich verbaut.

Siehe auch:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-220-2273.html

Dann werde ich das Relais mal wechseln und hoffe der Fehler hat sich danach gelegt.

PS: Wäre super, falls dennoch jemand erklären kann, wozu dieser Kondensator dort verbaut ist. Man lernt gerne dazu.
Paladion
Neuling
#3 erstellt: 10. Jan 2021, 17:31
Alles erledigt. Neues Relais ist drin, es läuft alles perfekt und wie gewünscht.
Der Wechsel war unkompliziert und hat nicht lange gedauert, da das Relais gut zugänglich ist.

Und ja, tatsächlich sah das alte Relais nicht gut aus, sehr stark oxidiert?!; zumindest waren die Kontakte ziemlich schwarz. Auch nach einer Reinigung (3000er Schleifpapier) würde es wahrscheinlich bald wieder ausfallen, da die Messingschicht sehr stark angegriffen war.


Das neue Relais eingebaut:
https://i.imgur.com/rSAZPy1.jpg

Das alte Relais vor der Reinigung
https://i.imgur.com/6H4ee0y.jpg

https://i.imgur.com/n3IVfvC.jpg

Gereinigte Kontakte (angegriffene Messingschicht)
https://i.imgur.com/sEyqIiv.jpg

Steht und spielt wie am ersten Tag
https://i.imgur.com/dkvbw7k.jpg
Compu-Doc
Inventar
#4 erstellt: 10. Jan 2021, 19:40
Klasse thread, prima Bilder!!! sauber repariert
Paladion
Neuling
#5 erstellt: 11. Jan 2021, 16:40

Compu-Doc (Beitrag #4) schrieb:
Klasse thread, prima Bilder!!! sauber repariert :prost


Vielen Dank!

Freue mich auch, dass das so gut geklappt hat. War aber auch nur möglich, da ich in den letzten 10 Jahren so viele kostbare Infos hier aus dem Forum mitnehmen konnte.
Compu-Doc
Inventar
#6 erstellt: 11. Jan 2021, 19:50
radiofreak
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 20. Jan 2021, 19:24
Hallo Paladion, herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Receiver, hab auch einige von Marantz. Als inzwischen kleiner Kenner dieser Geräte rate ich zu einer gründlichen technischen Überholung - es lohnt sich! viele Grüße, Uli
Paladion
Neuling
#8 erstellt: 20. Jan 2021, 21:53
Hallo radiofreak!

Vielen Dank. Wirklich ein tolles Gerät.
Und wahrscheinlich hast Du Recht, denn mir ist ein Transistor aufgefallen, der nicht mehr so toll ausieht. Siehe Bild unten (ist der Q797 oder Q709 lt. Schaltplan)
Hast Du ggf ein paar Tipps, was man alles machen sollte bei einer technischen Überholung? Tuner einstellen brauche ich z.B. eher weniger, da ich den an der Alexa dran habe.

Gibt es irgendwo im Netz Infos, was man alles austauschen, überholen oder durchmessen sollte? Würde es am liebsten selber machen. Einerseits weiß ich dann was ich habe und andererseits... lockdown

https://i.imgur.com/GMQNf0X.jpg
Compu-Doc
Inventar
#9 erstellt: 21. Jan 2021, 13:47
Also , die Kondensatoren sehen ok aus, was ja nicht bedeuten muss, daß selbige auch einwandfrei funktionieren.

Um das herauszufinden, muß man sie auslöten und messen.

Sollte dein-zum Vollverstärker mutierter-Receiver keinerlei Unregelmäßigkeiten, wie Rauschen, Kanalunterschiede,Flackern,

o.ä. aufweisen, würde ich mir keine Gedanken/Arbeit machen.

Natürlich kann man diverse Bauteile nach 30 Jahren austauschen, aber warum, wenn alles ok ist; nur um herumzulöten?

Bezüglich FM-Empfang: Kommt da garnixxx über die(Wurf)Antenne an?
Paladion
Neuling
#10 erstellt: 21. Jan 2021, 13:59
Verstehe.
Ja, leichtes rauschen ist vorhanden. Meiner Meinung nach klingt ein Kanal auch noch imemr etwas weniger dynamisch. Aber nciht so, dass es merklich sört. Müsste dazu ein paar Aufnahmen vergleichen (auch auf anderen Geräten)

Und nein, der Empfang ist gut, sogar ohne Antenne kriege ich hier alles Wichtige rein bei Bedarf (Wien). Aber Digitalradio und Sprachsteuerung via Alexa ist einach bequemer.
Compu-Doc
Inventar
#11 erstellt: 21. Jan 2021, 14:09
Oft trocknen Kondensatoren aus, wenn das Gerät längere Zeit nicht im Betrieb war.

Es kann gut sein, daß sich die Problemchen automatisch lösen, wenn der Receiver längere Zeit (24h) im Dauerbetrieb vorsichhin dudelt.

Kondensatorenwechsel, wenn überhaupt, nur komplett, da gibt es Sätze im Netz),

dann aber auch gleich den Tuner und natürlich die Endstufen mit abgleichhen (Ruhestrom), Sofitten/Birnchen wechseln.
Paladion
Neuling
#12 erstellt: 21. Jan 2021, 14:19
Ah und weil ich es gerade sehe. Ich meinte NICHT die Kondensatoren bei dem Bild, die sehen gut uas, ja.
Es ging mir eher um die beiden Transistoren in der Bildmitte. Entweder ist es Kleber, oder sonst irgendwas harziges.
Nehme auch mal an, dass nach gut 40 Jahren generell die Wärmelitpaste bei denen nicht mehr die beste ist.

Man merkt, dass die Plastikteile mit der Zeit großteils ihre Weichmacher verloren haben und schnell abbrechen - das Gehäuse des alten Lautsprecherrelais ist sozusagen aus der Halterung abgebröselt.
Compu-Doc
Inventar
#13 erstellt: 21. Jan 2021, 15:22
Das LS-Relais solltest du schon im Auge behalte. Wenn da Bröckchen in das Relais hineinfallen, verkantet sich schnell was!

Mein Tipp (erneut!): Lass ihn spielen, bis du Verdächtiges hörst.........oder riechst!
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