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Sind Kinobesuche noch zumutbar?

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Autor
Beitrag
park.ticket
Stammgast
#2726 erstellt: 21. Mai 2014, 21:16

peacounter (Beitrag #2725) schrieb:
... aber zuhause bleiben und den ablauf bestimmen wird zunehmend interessanter und erschwinglicher.

Das kann sich aber auch nur eine Minderheit leisten. Wenn ich mir Kinofilme zuhause
annähernd kino-like ansehen würde, hätte ich recht schnell ein Problem mit meinen
Nachbarn.

Und wenn ich verkünden würde, dass ich mir demnächst eine 100"-Leinwand an die
Decke hänge, hätte ich recht schnell mit meiner ansonsten sehr geduldigen und
toleranten besseren Hälfte ein Problem... ;-)
(auch wenn ich schon seit einiger Zeit in die Richtung die "Steter Tropfen höhlt den
Stein"-Taktik anwende :-P)

Filme, die es mir wert sind, _muss_ ich im Kino sehen. Da nehme ich dann auch
in Kauf, dass die eine oder andere Irritation passieren kann. Wobei ich wirklich noch
nie so massive Belästigungen erlebt habe, dass mir das den ganzen Film verdorben
hätte.

Schöne Grüße,
park.ticket
Markus_Panik
Hat sich gelöscht
#2727 erstellt: 21. Mai 2014, 21:27
Ich glaube, es kommt auch immer darauf an, welche Filme man sich ansieht.

sowohl im Kino, als auch zu hause

park.ticket
Stammgast
#2728 erstellt: 21. Mai 2014, 21:35

Markus_Panik (Beitrag #2727) schrieb:
Ich glaube, es kommt auch immer darauf an, welche Filme man sich ansieht.

sowohl im Kino, als auch zu hause

:prost

Sicher. Aber ins Kino gehe ich, wenn ich die Vorteile nutzen will, wie große Leinwand
und guter Sound. Davon profitieren für mich hauptsächlich Flme, die man in etwas
gehobener Lautstärke genießen sollte. Das geht bei mir wegen der Nachbarn nicht,
auch wenn es meine Anlage locker hergeben würde.

Stille, dialoglastige Filme muss ich nicht unbedingt im Kino sehen, mit wenigen
Ausnahmen, wenn es sehr gute (Natur-)Aufnahmen gibt, die die große Leinwand
lohnen. An dieser (der Leinwand) für zuhause arbeite ich noch... ;-)

Schöne Grüße,
park.ticket
Pigpreast
Inventar
#2729 erstellt: 22. Mai 2014, 01:57
Meine Nachbarn sind gottseidank sehr tolerant, da sind hin und wieder auch mal 90 dB drin. Aber meine Anlage ist mehr auf Musik ausgerichtet. Ins Kino gehe ich allerdings sowieso eher wegen des Gesamterlebnisses. Der Film ist sozusagen, wenn auch ein nicht unerheblicher, so doch nur ein Teil des Abends. Vielleicht fühle ich mich deshalb auch nicht allzu schnell gestört, weil für mich das Publkum im Saal einfach dazu gehört.


[Beitrag von Pigpreast am 22. Mai 2014, 01:59 bearbeitet]
park.ticket
Stammgast
#2730 erstellt: 22. Mai 2014, 10:43

Pigpreast (Beitrag #2729) schrieb:
... Vielleicht fühle ich mich deshalb auch nicht allzu schnell gestört, weil für mich das Publkum im Saal einfach dazu gehört.

Nachdem ich relativ selten ins Kino gehe, bin ich da vielleicht etwas empfindlicher,
d.h., wenn ich schon gehe, dann soll alles passen.

@ 90dB
Wenn ich das mache, hätte ich trotz Massivneubau recht bald wen vor der Tür.
Recht viel mehr als -20dB am am Verstärker ist nicht drin. Was das an Schalldruck
ausmacht, müsste ich mal messen.

Schöne Grüße,
park.ticket
peacounter
Inventar
#2731 erstellt: 22. Mai 2014, 11:34
ich glaube, du überschätzt 90db.
der übliche abhörpegel bei musikproduktionen im studio ist so ca 85db.
das sind lange nicht die ohrenbetäubenden lautstärken, die im kino teilweise gefahren werden!

wie man auf hubschrauber und pistolenschüsse in originallautstärke stehen kann, werde ich eh nie verstehen.
wenn ich auf dem rad sitze und sich ein einsatzfahrzeug mit signal nähert, steig ich ab und halt mir die ohren zu...
das will ich doch beim film gucken nicht auch machen müssen!

@tom: welche "völlig verquere aussage" meinst du?
bernnbaer
Inventar
#2732 erstellt: 22. Mai 2014, 12:05

Pigpreast (Beitrag #2729) schrieb:
. Ins Kino gehe ich allerdings sowieso eher wegen des Gesamterlebnisses. Der Film ist sozusagen, wenn auch ein nicht unerheblicher, so doch nur ein Teil des Abends. Vielleicht fühle ich mich deshalb auch nicht allzu schnell gestört, weil für mich das Publkum im Saal einfach dazu gehört.

Das meine ich nicht böse, aber es ist schade, wenn man die Kreativität, Leistung, Arbeit etc. der Filmschaffenden dermaßen geringschätzt.

Wie würdest Du denn im Theater, in einem Konzert oder in der Oper auf Störer reagieren? Wäre es da für Dich schlimmer, weil Oper/Theater "gehobene, anspruchsvolle Kultur" ist, während Kino nur beiläufige Massenunterhaltung ist, damit es einem beim Popcorn-Konsum nicht allzu langweilig wird?
TomGroove
Inventar
#2733 erstellt: 22. Mai 2014, 14:40

peacounter (Beitrag #2731) schrieb:


@tom: welche "völlig verquere aussage" meinst du?


aufstehen des Rentners bei Kind, aber lass mal stecken.
#angaga#
Inventar
#2734 erstellt: 22. Mai 2014, 14:55

TomGroove (Beitrag #2733) schrieb:

peacounter (Beitrag #2731) schrieb:


@tom: welche "völlig verquere aussage" meinst du?


aufstehen des Rentners bei Kind, aber lass mal stecken.


Gut, dass du es noch mal ansprichst. Ich habe mir echt auf die Zunge gebissen und wollte auf diese völlig verquere Aussage auch einen Kommentar schreiben. Ich habe es aber gelassen weil ich dachte, dass diese verquere (rücksichtslose?) Denkweise heutzutage anscheinend völlig normal ist. Ich habe schon erlebt, dass ne Oma, die sich kaum auf den Beinen halten konnte, vor einem sitzenden Kind stand und die Mutter einfach nicht reagiert hat

Und wenn so ein Rentner auch nicht gebrechlich aussieht ist es ein Zeichen von Anstand, ihn einfach zu fragen, ob er den Sitz haben möchte. Einige lehnen sogar freundlich ab weil sie beweisen wollen, dass sie noch fit genug sind. Die meisten nehmen aber das Angebot Dankbar an. Die hatten sich nämlich nicht getraut zu fragen, weil sie entweder zu Stolz sind zu fragen oder sie haben sich schon damit abgefunden, dass keiner mehr für sie aufsteht.

Von daher bin ich froh, dass es noch Leute wie du gibt, die anscheinend nicht so denken wie Peacounter.

Gruß A.


[Beitrag von #angaga# am 22. Mai 2014, 14:57 bearbeitet]
park.ticket
Stammgast
#2735 erstellt: 22. Mai 2014, 15:13

#angaga# (Beitrag #2734) schrieb:
... Von daher bin ich froh, dass es noch Leute wie du gibt, die anscheinend nicht so denken wie Peacounter...

Das ist zwar schon wieder vollkommen OT, aber lese noch einmal den betreffenden
Beitrag von peacounter durch. Sein Beispiel war genau umgekehrt: Der rüstige
Rentner solle aufstehen, um dem gestressten Schulkind Platz zu machen.

OT Ende ;-)

Schöne Grüße,
park.ticket
Pigpreast
Inventar
#2736 erstellt: 22. Mai 2014, 15:26

peacounter (Beitrag #2731) schrieb:
ich glaube, du überschätzt 90db.
der übliche abhörpegel bei musikproduktionen im studio ist so ca 85db.
das sind lange nicht die ohrenbetäubenden lautstärken, die im kino teilweise gefahren werden!

Dann misst mein dB-Meter Mist und es waren mehr. Die am Hörplatz gemessenen 90 dB waren definitiv lauter, als das, was ich vom Kino kenne.

Andererseits glaube ich, Du unterschätzt Pistolenschüsse in Originallautstärke. (Es sei denn, Du meinst sie in 100 m Entfernung. ) Schon mal auf dem Schießstand gewesen und aus Neugier die Micky Maus abgesetzt? Auch das ist so scheiße laut, wie ich es noch in keinem Kino erlebt habe.
peacounter
Inventar
#2737 erstellt: 22. Mai 2014, 15:31

TomGroove (Beitrag #2733) schrieb:

peacounter (Beitrag #2731) schrieb:


@tom: welche "völlig verquere aussage" meinst du?


aufstehen des Rentners bei Kind, aber lass mal stecken.
das ist keine verquere aussage, die ich hinterher irgendwie zu retten versucht habe!
es ist völlig richtig, für jemand schwächeren die tür aufzuhalten oder den platz freizumachen.
das macht sich aber nunmal nicht am alter fest, sondern am körperlichen zustand!

park.ticket scheint's verstanden zu haben:
park.ticket (Beitrag #2735) schrieb:

#angaga# (Beitrag #2734) schrieb:
... Von daher bin ich froh, dass es noch Leute wie du gibt, die anscheinend nicht so denken wie Peacounter...

Das ist zwar schon wieder vollkommen OT, aber lese noch einmal den betreffenden
Beitrag von peacounter durch. Sein Beispiel war genau umgekehrt: Der rüstige
Rentner solle aufstehen, um dem gestressten Schulkind Platz zu machen.
es geht darum, wer geschwächter ist!
und da ist das alter nicht sehr aussagekräftig!
so mancher endsechziger ist heute fitter als viele mittzwanziger.
ich erwarte nicht von so einem rüstigen rentner, dass er für ne übergewichtige schnaufende schülerin aufsteht aber umgekehrt finde ich das genauso doof.
ich jedenfalls habe keine probleme damit, wenn ich nach nem unfall nur schlecht stehen kann, mal einfach in der bahn in die runde zu fragen, ob mir jemand seinen platz abtreten kann.
ich hab damit nämlich schon sehr gute erfahrungen gemacht!


[Beitrag von peacounter am 22. Mai 2014, 16:02 bearbeitet]
Guido_2911
Inventar
#2738 erstellt: 22. Mai 2014, 15:31

Pigpreast (Beitrag #2736) schrieb:

peacounter (Beitrag #2731) schrieb:
ich glaube, du überschätzt 90db.
der übliche abhörpegel bei musikproduktionen im studio ist so ca 85db.
das sind lange nicht die ohrenbetäubenden lautstärken, die im kino teilweise gefahren werden!

Dann misst mein dB-Meter Mist und es waren mehr. Die am Hörplatz gemessenen 90 dB waren definitiv lauter, als das, was ich vom Kino kenne.

Andererseits glaube ich, Du unterschätzt Pistolenschüsse in Originallautstärke. (Es sei denn, Du meinst sie in 100 m Entfernung. ) Schon mal auf dem Schießstand gewesen und aus Neugier die Micky Maus abgesetzt? Auch das ist so scheiße laut, wie ich es noch in keinem Kino erlebt habe.




Hihi, der Felix auf dem Schießstand..hihi


[Beitrag von Guido_2911 am 22. Mai 2014, 15:32 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#2739 erstellt: 22. Mai 2014, 15:49

Guido_2911 (Beitrag #2738) schrieb:

Pigpreast (Beitrag #2736) schrieb:

peacounter (Beitrag #2731) schrieb:
ich glaube, du überschätzt 90db.
der übliche abhörpegel bei musikproduktionen im studio ist so ca 85db.
das sind lange nicht die ohrenbetäubenden lautstärken, die im kino teilweise gefahren werden!

Dann misst mein dB-Meter Mist und es waren mehr. Die am Hörplatz gemessenen 90 dB waren definitiv lauter, als das, was ich vom Kino kenne.

Andererseits glaube ich, Du unterschätzt Pistolenschüsse in Originallautstärke. (Es sei denn, Du meinst sie in 100 m Entfernung. ) Schon mal auf dem Schießstand gewesen und aus Neugier die Micky Maus abgesetzt? Auch das ist so scheiße laut, wie ich es noch in keinem Kino erlebt habe.




Hihi, der Felix auf dem Schießstand..hihi :D
nee guido, ganz bestimmt nicht.
schußwaffen sind für mich ungefähr so attraktiv wie hundekot auf dem teller.

@pigpreast:
auf dem schießstand hast du zur waffe eine entfernung von unter einem meter.
da erreicht man schonmal bis zu 140db (je nach waffe).
eine entfernungsverdopplung ergibt einen um ca 6db geringeren pegel.
d.h. du bist ca 12 metern schon "nur noch" bei 116db.
ist die waffe nicht ganz so laut (also sagen wir mal 120db bei nem knappen meter), dann bist du bei den 12 oder 13 metern schon nur noch bei 96db.

aber ich meinte auch nicht dich mit dem falsch einschätzen.
trotzdem wäre ich echt froh, wenn es im kino "nur" 90db im mittel wären.
dann hätte ich bei meinen besuchen sicher keinen gehörschutz gebraucht.
was dein pegelmesser mißt kann ich natürlich nicht sagen.
TomGroove
Inventar
#2740 erstellt: 22. Mai 2014, 16:13

park.ticket (Beitrag #2735) schrieb:

#angaga# (Beitrag #2734) schrieb:
... Von daher bin ich froh, dass es noch Leute wie du gibt, die anscheinend nicht so denken wie Peacounter...

Das ist zwar schon wieder vollkommen OT, aber lese noch einmal den betreffenden
Beitrag von peacounter durch. Sein Beispiel war genau umgekehrt: Der rüstige
Rentner solle aufstehen, um dem gestressten Schulkind Platz zu machen.

OT Ende ;-)

Schöne Grüße,
park.ticket


und genau darauf haben sich #angaga# und ich bezogen, Du solltest einfach nochmal genauer durchlesen
TomGroove
Inventar
#2741 erstellt: 22. Mai 2014, 16:17
@peacounter: ich schreibe dazu nichts mehr, bleibe aber weiterhin bei meine Aussage, dass dies eine völlig verquere Aussage von Dir ist.
park.ticket
Stammgast
#2742 erstellt: 22. Mai 2014, 16:27

TomGroove (Beitrag #2740) schrieb:
... und genau darauf haben sich #angaga# und ich bezogen, Du solltest einfach nochmal genauer durchlesen ;)

Dann muss ich leider nochmal OT werden. Lies mal diesen (später editierten) Beitrag
von peacounter durch: Klick

Ich dürfte peacounter richtig verstanden habe, ihr nicht. Außer ihr findet es nicht ok,
wenn dem Schwächeren ein Platz angeboten wird (egal welchen Alters). Ich war auch
einmal in so einer Situation, als ich nach einem MTB-Unfall mehrere Wochen mit
Beinschiene und Krücken unterwegs war. Da wurde mir in der Straßenbahn ein Platz
angeboten (nicht immer, aber oft), auch von älteren.

So jetzt endgültig OF Ende

Schöne Grüße,
park.ticket
peacounter
Inventar
#2743 erstellt: 22. Mai 2014, 16:54
so wars gemeint!

um mal langsam den bogen wieder zu kriegen:
das ganze thema ist entstanden aus pigpreasts (der mal endlich seinen nick auf die richtige schreibweise umstellen sollte... ) sehr weise ausführungen zum thema "selbstverständliche verhaltensregeln" zu untermauern.
diese selbstverständlichkeiten sind sicher oft auch hilfreich, manchmal aber absolut kontraproduktiv!
und da ist es mir doch lieber, wir einigen uns gesellschaftlich darauf, dass es ok ist, um hilfe zu bitten.
wenn ich am nächsten morgen nach einem extrem langen arbeitstag und einer sehr kurzen nacht mit rückenschmerzen völlig fertig in der bahn sitze, dann will ich kein schlechtes gewissen haben müssen, wenn ich nicht gleich aufstehe, nur weil opa es auf dem weg ins fitnessstudio gerne bequem hätte!
dann bleib ih sitzen und entschuldige mich auch nicht in vorrauseilendem normengehorsam!
und wenn dann ein unfreundlicher spruch kommt, gibts halt n dementsprechendes echo und keine unterwürfige bitte um verständnis!

wie der schweinepriester schon so schön ausführte:
eine welt mit klaren normen ist evtl einfacher... aber eine welt in der man das tagtäglich neu verhandelt ist gerechter und bietet viel mehr möglichkeiten!

und deswegen gilt halt auch im kino, dass es kein respektgefälle geben sollte und "jugendliche" keine prügel angedroht bekommen, nur weil sie sich n bischen daneben benehmen.
da kann man freundlich mit umgehen und wenn das nichts hilft, dann eben bestimmt... aber sicher nicht, indem man das werfen von trockenen asia-nudeln mit "fresse-dick" beantwortet!
das ist nämlich unverhältnismäßig und ziemlich sicher aus dem selbstverständnis geboren, dass "jungspunte verdammt nochmal respekt gegenüber erwachsenen haben sollen"!


[Beitrag von peacounter am 22. Mai 2014, 17:07 bearbeitet]
bernnbaer
Inventar
#2744 erstellt: 22. Mai 2014, 18:03

peacounter (Beitrag #2743) schrieb:

wie der schweinepriester schon so schön ausführte:
eine welt mit klaren normen ist evtl einfacher... aber eine welt in der man das tagtäglich neu verhandelt ist gerechter und bietet viel mehr möglichkeiten!

und deswegen gilt halt auch im kino, dass es kein respektgefälle geben sollte und "jugendliche" keine prügel angedroht bekommen, nur weil sie sich n bischen daneben benehmen.
da kann man freundlich mit umgehen und wenn das nichts hilft, dann eben bestimmt... aber sicher nicht, indem man das werfen von trockenen asia-nudeln mit "fresse-dick" beantwortet!
das ist nämlich unverhältnismäßig und ziemlich sicher aus dem selbstverständnis geboren, dass "jungspunte verdammt nochmal respekt gegenüber erwachsenen haben sollen"!
:X

na ja,
dass tagtäglich neu verhandeln gerechter sein soll, wage ich zu bezweifeln.
Klare, allgemeingültige Normen gelten im Idealfall für alle.
Zum Beispiel, dass man im Kino nicht stört, ist eine von der großen Masse der Besucher akzeptierte Norm.
Wenn sich alle dran halten: wunderbar!
Leider ist dem nicht so.
Also kommen wir ins "neu verhandeln".
Was machste, wenn ne Gruppe von Halbstarken Radau macht und du selber ohne Verstärkung im Kino hockst?
Da gehste halt rüber zu den Jungs und "verhandelst" mit ihnen, ob sie ruhig sein könnten.
Entweder sie akzeptieren idealerweise, oder Du kriegst im schlimmsten Fall eins auf die Fresse.
Oder Du bist zufällig Krav Maga - Großmeister und beherrschst zudem die "Fünf Punkte Herz Explosionstechnik ;)".
Dann haben halt die Jungs Pech gehabt.
Jedenfalls läufts m.M.n. beim tatgtäglich neu verhandeln eher darauf hinaus, dass das Recht des Stärkeren gilt.

Du kannst als andere Form der "Neuverhandlung" natürlich auch Verstärkung in Form von Kinopersonal holen.
Aber auch hier frage ich mich, wo dies gerecht sein soll.
Du hast einen Haufen Kohle für das Ticket bezahlt um einen Film in Ruhe anzuschauen und dann wirst Du gezwungen, einen Teil des Filmes zu verpassen, weil sich bestimmte Leute nicht an klare Normen halten.
Ist das gerecht?

Da sind mir die allgemeingültigen und akzeptierten Regeln doch irgendwie lieber.
Die Menschheit hat sich nicht aus Jux und Tollerei im Laufe ihrer jahrtausende währenden Entwicklung Normen und Regeln ausgedacht.
Regeln, die für alle gelten, machen die Welt nicht ungerecht, sonder im Gegenteil, gerecht(er)
Pigpreast
Inventar
#2745 erstellt: 22. Mai 2014, 18:05

bernnbaer (Beitrag #2732) schrieb:

Pigpreast (Beitrag #2729) schrieb:
. Ins Kino gehe ich allerdings sowieso eher wegen des Gesamterlebnisses. Der Film ist sozusagen, wenn auch ein nicht unerheblicher, so doch nur ein Teil des Abends. Vielleicht fühle ich mich deshalb auch nicht allzu schnell gestört, weil für mich das Publkum im Saal einfach dazu gehört.

Das meine ich nicht böse, aber es ist schade, wenn man die Kreativität, Leistung, Arbeit etc. der Filmschaffenden dermaßen geringschätzt.

Wie würdest Du denn im Theater, in einem Konzert oder in der Oper auf Störer reagieren? Wäre es da für Dich schlimmer, weil Oper/Theater "gehobene, anspruchsvolle Kultur" ist, während Kino nur beiläufige Massenunterhaltung ist, damit es einem beim Popcorn-Konsum nicht allzu langweilig wird?

Vorweg: Mir ist nicht alles egal, was die anderen um mich herum so treiben. Auch bei mir gibt es Schmerzgrenzen. Aber ich differenziere da durchaus. Nicht nur zwischen Kino, Konzert und Theater, sondern auch zwischen den einzelnen Darbietungen innerhalb der jeweiligen Veranstaltungsarten.

Am ausgeprägtesten bei Konzerten: Beim klassischen Konzert nervt mich manchmal schon ein Hüsteln, während beim Metal-Konzert sogar das angerempelt Werden beim Pogo dazugehört und ich auch gerne mit anpacke, wenn ein Crowd Surfer auf mich zu kommt. Ähnlich beim Essen Gehen: Im Drei-Sterne-Restaurant möchte ich gepflegt ein Menü zelebrieren, da reagiere ich relativ empfindlich, während sich bei der Currywurst an der Imbissbude jemand schon sehr daneben benehmen muss, dass ich mich gestört fühle.

Im Kino nicht anders: Beim Action Film, wo es sowieso dauernd rumpelt, ist meine Schmerzschwelle höher als in einem Film mit komplexer Handlung und feinen Nuancen in Kameraführung und Darstellung. Aber es scheint ja bei all diesen Dingen so zu sein, dass auch das Gebaren des Publikums mit dem künstlerischen Anspruch des Dargebotenen annähernd korreliert.

Das hat für mich auch nicht unbedingt etwas mit Geringschätzung der künstlerischen Arbeit der Akteure zu tun. Ich glaube, dass Actionhelden ein bestimmtes Publikumsverhalten durchaus gelassener sehen würden als Regisseure und Schauspieler eines Autorenfilms. (Bei dem erwähnten Metal Konzert ist es i. d. R. sogar so, dass die Musiker Publikumsaktivitäten wie Pogo, Circle Pit und Crowd Surfen sogar als Bestätigung dafür sehen, dass ihre Musik ankommt, obwohl das Publikum vom eigentlichen Geschehen eher abgelenkt ist.)
bernnbaer
Inventar
#2746 erstellt: 22. Mai 2014, 18:12

peacounter (Beitrag #2743) schrieb:
und ziemlich sicher aus dem selbstverständnis geboren, dass "jungspunte verdammt nochmal respekt gegenüber erwachsenen haben sollen"!
:X

sorry, so einen Unsinn habe ich selten gelesen.
"Jungspunte" haben sich, übrigens wie jeder andere auch, gegenüber allen Menschen repektvoll zu verhalten.
Leute mit Nudeln zu bewerfen, gehört nach meinem Verständnis nicht dazu.
Hätte ich Kinder und würde diese von "Jungspunten" mit Nudeln beworfen ode anderweitig belästigt, gäbe es von mir erst recht die "Fresse-Dick" -Ansage.
Hat also nichts mit "man soll verdammt nochmal Respekt gegenüber älteren haben" zu tun.
bernnbaer
Inventar
#2747 erstellt: 22. Mai 2014, 18:27

Pigpreast (Beitrag #2745) schrieb:
Auch bei mir gibt es Schmerzgrenzen. Aber ich differenziere da durchaus. Nicht nur zwischen Kino, Konzert und Theater, sondern auch zwischen den einzelnen Darbietungen innerhalb der jeweiligen Veranstaltungsarten.

Am ausgeprägtesten bei Konzerten: Beim klassischen Konzert nervt mich manchmal schon ein Hüsteln, während beim Metal-Konzert sogar das angerempelt Werden beim Pogo dazugehört und ich auch gerne mit anpacke, wenn ein Crowd Surfer auf mich zu kommt. Ähnlich beim Essen Gehen: Im Drei-Sterne-Restaurant möchte ich gepflegt ein Menü zelebrieren, da reagiere ich relativ empfindlich, während sich bei der Currywurst an der Imbissbude jemand schon sehr daneben benehmen muss, dass ich mich gestört fühle.

Aber genau da liegt ja der Hund begraben.
Jeder Mensch hat seine individuelle Schmerzgrenze.
Dich stört z.B. das Hüsteln beim klassischen Konzert, hingegen könnte es sein, das ich gerne lautstark mitsumme
Mir doch egal, ob Du DIch davon gestört fühlst...;)
Genau deshalb gibt es die allgemein akzeptierte Regel, dass man sich im Konzert ruhig verhält.

So, wie es halt bisher die Regel war, dass man im Kino niocht stört.
Falls mittlerweile jedoch ein gesellschaftlicher Konsens besteht, dass man sich im Actionfilm als Besucher übertrieben gesagt, wie der letzte Neanderthaler verhalten darf, so muss ich das natürlich akzeptieren, da ich dann in der Minderheit bin.
Mit der Konsequenz, in Zukunft nicht mehr ins Kino zu gehen.
Guido_2911
Inventar
#2748 erstellt: 22. Mai 2014, 18:32
Also Pea:
sollte mich jemand im Kino grundlos mit Nudeln bewerfen, hätte das auch bestimmt kein "Verhandeln " als Konsequenz zu folge. Benimmregeln gelten nicht nur für "die Alten", sondern für alle. ich würd da auch keinen Unterschied machen wollen, ob da nun ein 18jähriger oder 47jähriger wirft.
Natürlich renn ich jetzt nicht sofort dahin und verteil ne Schelle. aber nach ner Ermahnung und im Wiederholungsfalle würd ich jetzt nicht wie ein türkisches Waschweib nach dem Kinobetreiber oder einem Angestellten zetern...egal wie groß oder breit der ist, dann spätestens hauts doch die Sicherung raus.
Ebenso würd ich kein Tara drum machen, wenn des Nachts jemand bei mir einbricht und randaliert-
nur wären die Konsquenzen in diesem Falle weitaus unangenehmer für den Betreffenden . Oder hoffst Du da auch auf eine Verhandlingsbasis oder auf Hilfe der Staatsmacht, die vielleicht mal nach ner Stunde angerückt kommt?


[Beitrag von Guido_2911 am 22. Mai 2014, 18:34 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#2749 erstellt: 22. Mai 2014, 18:49
das hängt alles immer mit den verhältnismäßigkeiten zusammen.
aber wenn "obrigkeit" zugegen ist, wird die von mir auch bemüht und ich werde sicher nicht eine körperverletzung begehen, weil mir jemand popcorn an den kopf wirft ***
das genau ist der grundsätzliche umgang mit konflikten, den wir den heranwachsenden imo vorleben sollten:
man regelt konflikte in einer zivilisierten geselschaft NUR inner halb der gesetzlichen möglichkeiten selbst!
alles darüber hinausgehende läßt man bleiben und schaut erstmal, ob es nicht auch zivilisiert geht!

*** ich denke, es geht bei den erwähnten "trockenen nudeln" um so ein beutelchen mit asia-nudeln, die sich viele heranwachsende mitlerweile wie chips zu gemüte führen.
damit zu werfen ist nicht schlimmer als popcorn!
eher sogar noch weniger, da popcorn noch mit fett versetzt ist und die dinger ungefähr so harmlos sind wie konfetti!
da geht es wohl eher um die kränkung der ehre...

ansonsten gilt natürlich:
peacounter (Beitrag #2688) schrieb:
...wenn die nudeln nicht trocken sind sondern flecke hinterlassen, sagt man dem kinopersonal einfach, dass man jetzt die polizei anruft, wenn die nix unternehmen.
dann hat man nämlich einen schadensersatzanspruch und die ordnungshüter auf seiner seite.
Guido_2911
Inventar
#2750 erstellt: 22. Mai 2014, 19:31
Nur noch eines, dann genug mit OT:
Ich sprech hier nicht von Respekt, sondern Benimmregeln, die imho erst mal gar nix mit Respekt zu tun haben.. Wenn ich von jemanden Respekt gezollt haben will, muß ich mir den verdienen, während Benimmregeln und somit ein gewisses Mindestmaß an Anstand und Höflichkeit ruhig mal vorrausgesetzt werden können.


[Beitrag von Guido_2911 am 22. Mai 2014, 19:32 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#2751 erstellt: 22. Mai 2014, 21:06
genau!
und benimmregeln sind eben relativ flexibel.

meine dame verbittet sich den kagg auf jeden fall:
"meinste nich, ich könnte mir die tür selber aufmachen? seh ich so shice gebrechlich aus? oder willste poppen? dann such dir eine, die auf sowas steht!"
Markus_Panik
Hat sich gelöscht
#2752 erstellt: 22. Mai 2014, 21:24

peacounter (Beitrag #2751) schrieb:

...meine dame...:
"meinste nich, ich könnte mir die tür selber aufmachen? seh ich so shice gebrechlich aus? oder willste poppen? dann such dir eine, die auf sowas steht!"


Und zu einer Frau, die sich so auszudrücken pflegt, sagst du "Dame"???

Hm.

Also, meine freut sich, sagt danke und wenn ich ihr den Gurt angebe, eventuell noch "das war doch nicht nötig". Wenn ich "poppen" will, merkt sie das anders, im Zweifel fragt sie.



Pigpreast
Inventar
#2753 erstellt: 22. Mai 2014, 21:38

bernnbaer (Beitrag #2744) schrieb:
dass tagtäglich neu verhandeln gerechter sein soll, wage ich zu bezweifeln.
Klare, allgemeingültige Normen gelten im Idealfall für alle.

Was Du in Deinem Beitrag beschreibst, ist ja, wie du selber schreibst, ein Verstoß gegen eine allgemein akzeptierte Norm. Allgemeingültige Normen gibt es natürlich auch in einer freien Gesellschaft. Dass solche Normen von ausnahmslos allen beachtet werden, kommt aber fast nur in Gesellschaften vor, in denen Normen mit Gewalt von oben nach unten durchgedrückt (und nicht im stetigen Diskurs von der Bevölkerung selbst entwickelt) werden. Das ist die Ungerechtigkeit, die gemeint ist (insbesondere wenn man bedenkt, dass in autoritären Gesellschaften massive Regelverstöße eben meist von oben nach unten geschehen, ohne dass der Leidtragende auf die Hilfe der Ordnungsmacht hoffen kann).

Im Kino soll in einer entsprechenden Situation ja auch nicht über die gesellschaftliche Norm verhandelt werden, sondern darüber, wie man in der Situation verbleibt. Und natürlich gilt es da einzuschätzen, ob man sich mit potenziell einsichtigen, uneinsichtigen oder möglicherweise sogar gewaltbereiten Zeitgenossen konfrontiert sieht.

Das ist zwar ein wenig anstrengend, und natürlich wäre es schöner, wenn die Normen, die von der Gesllschaft entwickelt wurden (z. B. im Kino nicht zu stören), von allen immer auch ohne Aufforderung beachtet würden. Ich persönlich nehme aber gerne in Kauf, dass ich im Kino u. U. entscheiden muss, ob ich eine Störung als zumutbar hinnehme, den Störer anspreche oder schlimmstenfalls nach dem Personal oder gar nach der Polizei rufe - wenn ich im Gegenzug dafür nicht in einer Gesellschaft leben muss, in der Kuschen und Strammstehen den Alltag bestimmt.
Guido_2911
Inventar
#2754 erstellt: 22. Mai 2014, 23:18

peacounter (Beitrag #2751) schrieb:
genau!
und benimmregeln sind eben relativ flexibel."


Das will sich mir nun wirklich nicht erschließen. Wenn ich vom Balkon aus 2mal meinem Nachbarn auf den Kopf spucke, ist es einmal in Ordnung und das andere Mal verwerflich
Pigpreast
Inventar
#2755 erstellt: 22. Mai 2014, 23:36

bernnbaer (Beitrag #2747) schrieb:

Pigpreast (Beitrag #2745) schrieb:
...

Aber genau da liegt ja der Hund begraben.
Jeder Mensch hat seine individuelle Schmerzgrenze.
Dich stört z.B. das Hüsteln beim klassischen Konzert, hingegen könnte es sein, das ich gerne lautstark mitsumme
Mir doch egal, ob Du DIch davon gestört fühlst...;)
Genau deshalb gibt es die allgemein akzeptierte Regel, dass man sich im Konzert ruhig verhält.

Moment. Bitte nicht zwei Dinge durcheinander werfen. Ich habe beschrieben, was mich wann stört und was wann nicht. Nicht, dass ich das genau so als allgemeine Norm implementiert wissen will. Ich richte mich sehr wohl nach dem, von dem ich denke, dass darüber ein allgemeiner Konsens besteht.

Allgemeine Regeln ändern sich im Laufe der Zeit. Das war schon immer so. Bezüglich leisem Verhalten beim klassischen Konzert habe ich wenig Bedenken, aber schau Dir mal die Kleiderordnung an: Früher hätten sie jemanden ohne Krawatte gar nicht erst herein gelassen. Heute kann man an der Kleidung oft nicht mehr erkennen, ob jemand auf den Acker, in die Kirche oder in die Oper geht.

Popcornrascheln im Kino wird von den einen als äußerst störend empfunden, während es anderen gar nicht erst auffällt. Wieder andere empfinden es als unverzichtbaren Bestandteil eines Kinoabends. Das war früher auch anders. Aus dieser veränderten Gemengelage gilt es einen geeigneten Kompromiss für alle zu finden. Den findet man aber nur, wenn man miteinander (und nicht nur übereinander) redet.

Da ich Rücksichtnahme als eine Tugend erachte, benehme ich mich selber oft weitaus gesitteter als ich es mir von meinen Mitmenschen wünschen würde. Wenn ich mich einmal weniger gesittet verhalte, als andere das von mir erwarten, dann nicht aus Rücksichtslosigkeit, sondern weil ich die Lage falsch einschätze. Dann möge man mir das verzeihen, denn Irren ist menschlich. Vor allem aber möge man es mir mitteilen, denn ich bin immer bereit dazuzulernen und finde nichts schlimmer, als als rücksichtslos zu gelten, wo ich vielleicht nur etwas übersehen habe.

Falls mittlerweile jedoch ein gesellschaftlicher Konsens besteht, dass man sich im Actionfilm als Besucher übertrieben gesagt, wie der letzte Neanderthaler verhalten darf, so muss ich das natürlich akzeptieren, da ich dann in der Minderheit bin.

Wenn das tatsächlich so ist, dann hast Du damit Recht. Möglicheweise kommt es aber nur deshalb dazu, weil den Neandertalern im Akutfall nicht oft genug gesagt wird, dass ihr Verhalten nicht erwünscht ist. Wenn die Mehrheit nicht für ihre Belange eintritt, sondern das Feld für die Minderheit räumt, trägt sie selbst dazu bei, dass aus der Mehrheit eine Minderheit wird.





Guido_2911 (Beitrag #2750) schrieb:
Ich sprech hier nicht von Respekt, sondern Benimmregeln, die imho erst mal gar nix mit Respekt zu tun haben.
.
Meines Erachtens schon. Benimmregeln legen fest, wie man sich verhält, um seinen Mitmenschen gegenüber das Mindestmaß an Respekt zu zollen, das jedem Menschen zusteht.

Wenn ich von jemanden Respekt gezollt haben will, muß ich mir den verdienen...

Besonderen Respekt, ja. Aber ein Mindestmaß steht jedem zu. Das gebietet die Menschenwürde.

...während Benimmregeln und somit ein gewisses Mindestmaß an Anstand und Höflichkeit ruhig mal vorrausgesetzt werden können.

Das setze ich ja auch voraus. Aber wenn meine diesbezüglichen Erwartungen enttäuscht werden, stellt sich die Frage, mit welcher Reaktion ich im Endeffekt dazu beitrage, dass die Benimmregeln verinnerlicht werden. "Der hat mir gegenüber Benimmregeln verletzt, deshalb verletzte ich sie jetzt ihm gegenüber" trägt m. E. eher zum Gegenteil bei.

Guido_2911 (Beitrag #2754) schrieb:

peacounter (Beitrag #2751) schrieb:
benimmregeln sind eben relativ flexibel."

Das will sich mir nun wirklich nicht erschließen. Wenn ich vom Balkon aus 2mal meinem Nachbarn auf den Kopf spucke, ist es einmal in Ordnung und das andere Mal verwerflich :?

So etwas hat pea bestimmt nicht gemeint. Aber es gelten an verschiedenen Orten und innerhalb verschiedener Bezugsgruppen auch unterschiedliche Benimmregeln. Auf den Kopf Spucken gehört sicher nirgends zum guten Ton. Aber man tut sich selbst keinen Gefallen, wenn man denkt, alles andere sei fix.


[Beitrag von Pigpreast am 23. Mai 2014, 00:08 bearbeitet]
Markus_Panik
Hat sich gelöscht
#2756 erstellt: 23. Mai 2014, 00:05

Pigpreast (Beitrag #2755) schrieb:

Da ich Rücksichtnahme als eine Tugend erachte, benehme ich mich selber oft weitaus gesitteter als ich es mir von meinen Mitmenschen wünschen würde. Wenn ich mich einmal weniger gesittet verhalte, als andere das von mir erwarten, dann nicht aus Rücksichtslosigkeit, sondern weil ich die Lage falsch einschätze. Dann möge man mir das verzeihen, denn Irren ist menschlich. Vor allem aber möge man es mir mitteilen, denn ich bin immer bereit dazuzulernen und finde nichts schlimmer, als als rücksichtslos zu gelten, wo ich vielleicht nur etwas übersehen habe.


Vernünftiger Standpunkt.

Was den Umgang mit Störern angeht, ist es wohl auch eine Sache, wie man den Personen engtegen tritt. Wer das frei und ohne Vorbehalt tun kann, hat sicherlich bessere Karten als der, der einen gewissen Pegel eigenen Ärgers braucht um überhaupt den Mund auf zu machen.

Pigpreast
Inventar
#2757 erstellt: 23. Mai 2014, 00:20

Markus_Panik (Beitrag #2756) schrieb:
Was den Umgang mit Störern angeht, ist es wohl auch eine Sache, wie man den Personen engtegen tritt. Wer das frei und ohne Vorbehalt tun kann, hat sicherlich bessere Karten als der, der einen gewissen Pegel eigenen Ärgers braucht um überhaupt den Mund auf zu machen.

So sieht's aus. Und ich glaube, dass der Ärger ja vor allem dann entsteht, wenn man ständig darauf wartet, dass der anderer endlich "seine Pflicht" tut. Wenn man bei sich bleibt und seinen Bedürfnis nach Ruhe mehr Bedeutung beimisst als seinem Recht auf Ruhe, dann steht die Pflichtverletzung durch den anderen auch nicht so sehr im Vordergrund und die Kommunikation verläuft meist viel entspannter.
peacounter
Inventar
#2758 erstellt: 23. Mai 2014, 10:08

Markus_Panik (Beitrag #2752) schrieb:
Also, meine freut sich, sagt danke und wenn ich ihr den Gurt angebe, eventuell noch "das war doch nicht nötig".
klar, ist doch auch völlig in ordnung, wenn man sich gegenseitig ne freude macht.
nur auf rollenklischees basierende höflichkeit ist mir suspekt.
wenn meine süße mir die tür aufhält oder ist das doch nix anderes als andersrum.
aber wenn ich offensichtlichen geschlechterbestimmten benimmregelquatsch treiben würde, würde ich mir auf jeden fall nen spruch einfangen.
imo zu recht!

ansonsten kann ich den ausführungen von pigpreast wieder mal nur zustimmen.
es geht mir bei flexiblen benimmregeln sicher nicht um "auf den kopf spucken", das dürfte aber wohl auch klar sein.
typische benimmregeln sind solche, die gesetzlich nicht normiertes verhalten in bahnen lenken sollen und da bin ich jederzeit zu verhandlungen bereit!
wenn mir einer auf den kopf spuckt, dann ist das dagegen was völlig anderes und auch ohne benimmregel unterbindbar!

viele menschen machen wie markus richtig bemerkt hat, erst den mund auf, wenn sie schon "sickig" sind.
und zwar weil sie nicht gewohnt sind, um ein verhalten neutral zu bitten sondern darauf vertrauen, dass sich eh alle an "selbstverständlichkeiten" halten.
das ist übrigens auch ein grund dafür, warum so viele menschen schon bei einer hupe oder fahrradklingel hinter sich als allererstes auf abwehr gehen... man ist es halt eher gewohnt, dass darin eine maßregelung zu sehen ist, als dass derjenige ganz im sinne der stvo einfach auf sich oder eine gefahr aufmerksam machen will.
ich find sowas verkorkst und hupe oder klingle daher auch NIE aus ärger.
ich find's nämlich ganz normal, dass man im alltag eben ständig kommunizieren muß!
egal ob "darf ich mal durch?", "kann ich deinen platz haben?", "krieg ich auch was zu trinken?" oder sonstwas...
das alles werde ich nicht unfreundlich sagen, weil ich eben nicht auf angebliche selbstverständlichkeiten wie "sitzplatz überlassen" oder "getränk anbieten" vertraue und ihre nichtbeachtung daher auch nicht als etwas ungehöriges ansehe.

das bedeutet natürlich nicht, dass ich nicht selber auch mal meinen platz oder was zu trinken anbiete!
aber ich schäme mich auch nicht, wenn ichs mal vergesse oder nicht bemerke oder schlichtweg selber den platz oder den letzten rest zu trinken brauche.
und dann rechtfertige ich mich auch nicht großartig!


[Beitrag von peacounter am 23. Mai 2014, 10:54 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#2759 erstellt: 23. Mai 2014, 15:31

peacounter (Beitrag #2758) schrieb:
nur auf rollenklischees basierende höflichkeit ist mir suspekt.
wenn meine süße mir die tür aufhält oder ist das doch nix anderes als andersrum.
aber wenn ich offensichtlichen geschlechterbestimmten benimmregelquatsch treiben würde, würde ich mir auf jeden fall nen spruch einfangen.
imo zu recht!

Ich habe das Gefühl, Du siehst das manchmal ein wenig zu verbissen. Natürlich finde ich es auch affig, wenn jemand heute noch auf antiquierte alters- oder geschlechtsspezifische Benimmregeln pocht. Manchmal spiele ich das Spielchen aber auch ganz gerne mit, wenn ich dabei Sympathiepunkte als „Kavalier alter Schule“ sammeln kann. Alles nicht so eng sehen und immer locker bleiben, lautet meine Devise.

Um den Bogen zurück zum Topic zu schlagen: Was haltet Ihr eigentlich von der alten Benimmregel, dass man als später ins Kino/Theater/Konzertsaal Kommender den bereits Sitzenden zugewandt durch die Reihe zu seinem Sitz geht? Dass ich heutzutage immer auf die Ärsche später eintreffender Kinogäste schauen muss, finde ich nämlich unzumutbar.

Obwohl, wenn wohlgeformte Damen in entsprechender Kleidung kommen…

Naja, meistens habe ich Platzkarten für die Mitte der Reihe vorbestellt. Da kommen dann eh nicht so viele vorbei.


[Beitrag von Pigpreast am 23. Mai 2014, 15:38 bearbeitet]
Kalle_1980
Inventar
#2760 erstellt: 23. Mai 2014, 16:15
Ja das ist richtig, man hält nicht seinen Arsch bei anderen ins Gesicht.

Als ich vor etwas längerer Zeit mal im Kino in der 3. Reihe saß, hatte ich echt Nackenschmerzen. Auch die Augen drehen irgendwann durch, wenn sie dauernd in ihren ganzen Sichtbereich umher hopsen. Das war echt kein angenehmer Aufenthalt. Men in Black war das damals

Und wenn mich einer mit Popcorn beworfen hätte, wären die anderen 15-20 Kumpels mit mir zusammen auf den los, und hätten den maßgeregelt.


[Beitrag von Kalle_1980 am 23. Mai 2014, 16:15 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#2761 erstellt: 23. Mai 2014, 22:17
Haut se, haut se, immer auf die Schnauze...
Markus_Panik
Hat sich gelöscht
#2762 erstellt: 24. Mai 2014, 11:07

Pigpreast (Beitrag #2759) schrieb:


Obwohl, wenn wohlgeformte Damen in entsprechender Kleidung kommen…



Was nützt das, wenn man sowieso nicht anfassen darf...

Diese Regel kannte ich noch gar nicht, gehe wohl auch zu selten ins Kino.
Aber da steckt Verstand hinter. Werde ich übernehmen. Auch, wenn ich sie wohl nie anwenden werde, weil meine Frau sehr auf Pünktlichkeit achtet.


peacounter (Beitrag #2758) schrieb:

Markus_Panik (Beitrag #2752) schrieb:
Also, meine freut sich, sagt danke und wenn ich ihr den Gurt angebe, eventuell noch "das war doch nicht nötig".
klar, ist doch auch völlig in ordnung, wenn man sich gegenseitig ne freude macht.
nur auf rollenklischees basierende höflichkeit ist mir suspekt.
wenn meine süße mir die tür aufhält oder ist das doch nix anderes als andersrum.
aber wenn ich offensichtlichen geschlechterbestimmten benimmregelquatsch treiben würde, würde ich mir auf jeden fall nen spruch einfangen.
imo zu recht!


Kommt bei mir auch manchmal, wenn ich "den Gentleman" zelebriere. Aber dann antworte ich etwas wie: wenn du sagst ich sein dein Prinz, dann musst du auch damit leben dass ich mich so benehme...

Warum sollte ich das nicht tun, ich bin doch nur höflich, aufmerksam und zuvorkommend, rücksichtsvoll und respektvoll. Genau das, was man im Prinzip von jedem Menschen erwartet der einem gegenübersteht. Die meisten benehmen sich auch so.

Die Ausnahmen fallen eben im Kino sehr stark auf. Vielleicht häufen sie sich auch in dieser Umgebung.

Pigpreast
Inventar
#2763 erstellt: 24. Mai 2014, 15:31

Markus_Panik (Beitrag #2762) schrieb:
Was nützt das, wenn man sowieso nicht anfassen darf...

Hast Recht. Zum Sattsehen ist der Moment meist zu kurz. Dann doch lieber ins Antlitz blicken...


[Beitrag von Pigpreast am 24. Mai 2014, 15:33 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#2764 erstellt: 25. Mai 2014, 17:36

Pigpreast (Beitrag #2759) schrieb:

peacounter (Beitrag #2758) schrieb:
nur auf rollenklischees basierende höflichkeit ist mir suspekt.
wenn meine süße mir die tür aufhält oder ist das doch nix anderes als andersrum.
aber wenn ich offensichtlichen geschlechterbestimmten benimmregelquatsch treiben würde, würde ich mir auf jeden fall nen spruch einfangen.
imo zu recht!

Ich habe das Gefühl, Du siehst das manchmal ein wenig zu verbissen...
"verbissen" ist imo nicht das richtige wort.
mir ist sowas einfach total fremd und es kommt in meiner welt nicht vor.
das meinte ich mit "suspekt".
wenn andere das machen und mögen, hab ich nix dagegen.

aber dass wir über dieses thema reden, hat ja eh nur damit zu tun, dass hier sich wandelnde konventionen und der daraus erwachsende "verhandlungsaufwand" thematisiert wurden.
um das anhand des beispiels nochmal auf den punkt zu bringen:
wenn eine "dame alter schule" als erste an einer tür ankommt, bleibt sie etwas auf seite, um dem nachfolgenden "herrn" den platz freizulassen, damit er an ihr vorbei gehen kann und die tür öffnet.
soweit, so gut, wenn alle sich dran halten und das so schön finden.
wenn mir allerdings sowas passieren würde, würde ich mich sehr wundern und evtl denken, die frau will noch nicht in den laden rein.
also würd ich an ihr vorbei und reingehen, ohne mich lange mit ihr auseinanderzusetzen (ok, wenn ich sie kenne, würde ich vermutlich hinter ihr fragen, worauf sie wartet).
jetzt könnten wir natürlich beide auch ein bischen sauer aufeinander sein...
ich, weil sie sich zu fein ist, die tür selber aufzumachen und lieber andere für sich "arbeiten" läßt oder sie, weil sie mich für "unhöflich" hält.
oder wir bleiben jeweils bei uns selbst und achten nicht auf ominöse erwartungshaltungen ohne sachliche begründung.
zweiteres ist meine herangehensweise.

und so ähnlich funktioniert das leben heute eben auch an anderen stellen.
wenn ein platz in der bahn nicht ganz selbstverständlich dem lebensälteren überlassen wird, wenn ein jüngerer einem älteren das "du" anbietet, wenn man anfängt zu essen, bevor alle sich genommen haben (ist im restaurant ja oft genug eh nicht anders möglich... es sei denn, man steht auf "kalt"), wenn man mit "kutte" in die philharmonie geht, wenn "menschen mit immigrationshintrgrund" in ihrer muttersprache reden, obwohl die umstehenden sie dann nicht verstehen usw,usf...

deshalb bin ich grundsätzlch dafür, seine bedürfnisse selbst in die hand zu nehmen und deren erfüllung nicht stillschweigend von anderen zu erwarten.
ist doch nicht so schwer, wenn man seinen partner fragt, ob der einem die tür aufhalten könnte, wenn man in der bahn fragt, ob man den sitzplatz haben darf usw...
eigentlich macht es das leben einfacher und freier!

geschlechterspezifische rollenklischees sind aber zugegeben eine von den sachen, die mir schon etwas auf den zeiger gehen.
das kommt sicher auch daher, dass ich selber keine solchen wünsche habe.
ich hab noch nie die lust vieler männer an schnellen autos, am grillen, an fußball oder an "männerabenden" verstanden ich hab mich nie auch nur ansatzweise als ernährer, beschützer oder eben kavalier gesehen.

meine süße und ich stehen unabhängig von unserem geschlecht füreinander ein, so einfach ist das.


[Beitrag von peacounter am 25. Mai 2014, 17:40 bearbeitet]
Guido_2911
Inventar
#2765 erstellt: 25. Mai 2014, 19:16
Das ist mir jetzt aber auch suspekt.....
poppeye
Inventar
#2766 erstellt: 25. Mai 2014, 21:21
Daher mal wieder zum eigentlichen Thema, auch für den Fall, dass ich mich wiederhole

Anfang der Woche war ich in Godzilla, 3D.
Ich konnte keine Stoerungen durch andere Besucher feststellen,, das schon mal zum Positiven.
Das Kino ist für so Filme einfach gemacht. Super grosses Bild, ein mordsmässiger Sound, einfach genial (auch wenn man natürlich über die schauspielerische Qualität, etc.von Filmen streiten kann).
Wenn ich aber nun anschaue, dass ich ca. 24 Euro (film, cola, popcorn, parken) bezahlt habe, dann frage ich mich schon, ob das noch zumutbar ist.
Klar, könnte ich auf cola und popcorn verzichten, aber für mich gehört das einfach dazu.
Gruesse
-poppeye -
peacounter
Inventar
#2767 erstellt: 25. Mai 2014, 21:30
essen gehen hätte das selbe gekostet, oder?
nee, vermutlich noch mehr, wenn du sogar sachen wie parken mit reinrechnest...

wenn cola und popcorn für dich dazu gehören, ist das halt so.
aber da sollte man schon trennen können.
die preise fürs kino (und auch für die verköstigung dort) finde ich immer noch absolut akzeptabel...
Pigpreast
Inventar
#2768 erstellt: 25. Mai 2014, 22:24

poppeye (Beitrag #2766) schrieb:
Wenn ich aber nun anschaue, dass ich ca. 24 Euro (film, cola, popcorn, parken) bezahlt habe, dann frage ich mich schon, ob das noch zumutbar ist.
Klar, könnte ich auf cola und popcorn verzichten, aber für mich gehört das einfach dazu.

Ich finde zum Beispiel Stadtbummel unzumutbar. Für mich gehört nämlich einfach dazu, dass ich dabei für mindestens 500 Euro einkaufe...

Ne, mal im Ernst: Du willst dies, Du willst das... und die Summe am Ende ist dann eine Zumutung? Außerdem: Nenne mir mal eine kostenpflichtige Abendgestaltung, bei der Du mit allem drum und dran billiger wegkommst.


[Beitrag von Pigpreast am 25. Mai 2014, 22:25 bearbeitet]
Markus_Panik
Hat sich gelöscht
#2769 erstellt: 26. Mai 2014, 01:14

peacounter (Beitrag #2764) schrieb:

aber dass wir über dieses thema reden, hat ja eh nur damit zu tun, dass hier sich wandelnde konventionen und der daraus erwachsende "verhandlungsaufwand" thematisiert wurden.
um das anhand des beispiels nochmal auf den punkt zu bringen:
wenn eine "dame alter schule" als erste an einer tür ankommt, bleibt sie etwas auf seite, um dem nachfolgenden "herrn" den platz freizulassen, damit er an ihr vorbei gehen kann und die tür öffnet.
soweit, so gut, wenn alle sich dran halten und das so schön finden.
wenn mir allerdings sowas passieren würde, würde ich mich sehr wundern und evtl denken, die frau will noch nicht in den laden rein.


Vielleicht weiß sie nicht, was hinter der Tür los ist, und will dir den Vortritt lassen, damit du sie eventuell beschützt. So will es der Brauch, der Mann betritt "den Laden" zuerst, damit er die Lage peilen kann und der Dame im Zweifel eine unangenehme Situation erspart.

Bei mir käme es nicht zu der Situation, dass die Lady vor der Tür warten müßte. Ich sehe schon zu, vor ihr da zu sein, und dass ich diese kleinen Dinge einfliessen lasse ohne dass sie bemerkt werden. Ich denke, zur guten Erziehung gehört auch, dass man nicht ständig darauf hinweist.

peacounter
Inventar
#2770 erstellt: 26. Mai 2014, 10:06
ich weiß doch auch nicht, was hinter der tür los ist...
nee, wer als erstes da ist, macht die tür auf!
mir wär das echt zu umständlich, auf sowas zu achten...
und ich bin auch nicht mehr "beschützer" als mein mädel "beschützerin" ist.
in erster linie sind wir zwei gleichberechtigte und daher auch gleich"verpflichtete" menschen!

aber wie gesagt: sowas soll jeder handhaben wie er will.
nur wenn dann eben unterschiedliche "bräuche" aufeinandertreffen, hat keiner von beiden das "recht" gepachtet.

gibts eigentlich auch regeln für die damenwelt?
puschen bringen, bier holen, den haushalt machen usw ist ja eigentlich nicht mehr selbstverständliche frauenpflicht, oder?
das wird ja auch "verhandelt".
ich mein die frage völlig ernst!
kann ja sein, dass mir da sachen einfach entgehen...
ich bin einfach so vollkommen raus aus dieser art von umgangsformen (eigentlich war ich da nie drin und hab das auch von meinen eltern nicht vorgelebt bekommen).
TomGroove
Inventar
#2771 erstellt: 26. Mai 2014, 10:41
Einfach mal Knigge lesen, hilft in vielen Situationen ;-)
peacounter
Inventar
#2772 erstellt: 26. Mai 2014, 11:05
und du meinst da steht dann eine sinnvolle und zeitgemäße antwort hierauf?
peacounter (Beitrag #2770) schrieb:
gibts eigentlich auch regeln für die damenwelt?
puschen bringen, bier holen, den haushalt machen usw ist ja eigentlich nicht mehr selbstverständliche frauenpflicht, oder?
das wird ja auch "verhandelt"....


oder meinst du, ich könnte darüber mein eigenes verhalten verändern?
das will ich nämlich garnicht....
das müßte doch eigentlich schon klargeworden sein.

wenn ich blumen haben will, dann kauf ich sie mir selber.
wenn ich feuer brauche, frag ich danach.
wenn ich durch ne tür will, mach ich sie auf.
warum sollte das denn andersrum nicht so laufen?


[Beitrag von peacounter am 26. Mai 2014, 11:09 bearbeitet]
Igelfrau
Inventar
#2773 erstellt: 26. Mai 2014, 11:55

TomGroove (Beitrag #2771) schrieb:
Einfach mal Knigge lesen, hilft in vielen Situationen ;-)

Das ist definitiv zu empfehlen!
Aber so mancher ist eben merkbefreit und dann helfen solche Hinweise leider auch nichts mehr...
Markus_Panik
Hat sich gelöscht
#2774 erstellt: 26. Mai 2014, 12:51

peacounter (Beitrag #2772) schrieb:

oder meinst du, ich könnte darüber mein eigenes verhalten verändern?
das will ich nämlich garnicht....
das müßte doch eigentlich schon klargeworden sein.


Na, ja, wenn du es schon selbst ansprichst, das stimmt wohl. Das kommt bei dir immer mal durch. Aber das zu vertiefen wäre jetzt ot.

Was ich meine ist, dass die Änderung der Geschlechterrollen in den letzten vierzig Jahren viele Dinge gebracht hat, die sehr begrüßenswert sind.

Beispiel: Sitzpinkler. Der Anteil der Sitzpinkler bei Männern ist stark gestiegen, seit es im Rahmen der Geschlechterdiskussion thematisiert wurde. Was früher eben "nur" der Höflichkeit geschuldet war, und somit von vielen nicht ernst genommen wurde, ist heute durch Aufklärung gesellschaftlicher Konsens.


wenn ich blumen haben will, dann kauf ich sie mir selber.
wenn ich feuer brauche, frag ich danach.
wenn ich durch ne tür will, mach ich sie auf.
warum sollte das denn andersrum nicht so laufen?


Weil:

Wenn du Blumen haben willst, dann kauf sie dir selber.
Wenn du feuer haben willst dann frag doch.
Wenn du durch ne Tür willst dann mach sie auf.

für mich (und möglicherweise andere auch) die Assoziation eines Al Bundy weckt, dem seine Umwelt ziemlich egal ist, so lange er auf dem Sofa vor dem Fernseher sitzen kann.

Wenn mir mein Gegenüber nicht egal ist, dann bin ich aufmerksam, ich kann es gar nicht abstellen. Entsprechend viele Dinge geschehen, die man höflich nennt.

Ich glaube, der Hauptgrund für die Störungen im Kino liegt sowieso darin, dass den Leuten zunehmend völlig egal ist, was um sie herum geschieht.

peacounter
Inventar
#2775 erstellt: 26. Mai 2014, 12:57

Igelfrau (Beitrag #2773) schrieb:

TomGroove (Beitrag #2771) schrieb:
Einfach mal Knigge lesen, hilft in vielen Situationen ;-)

Das ist definitiv zu empfehlen!
Aber so mancher ist eben merkbefreit und dann helfen solche Hinweise leider auch nichts mehr...

knigge war ja eher soziologe im geiste der aufklärung als benimmlehrer.
insofern ist das thema natürlich auch nicht uninteressant.
aber wenn ihr da mal reinschaut (was ich durchaus gemacht habe), seht ihr einen haufen zweifelsfrei nicht mehr geltender regeln und einige, die je nach situation passen oder eben auch nicht (das regelwerk selbst ist eigentlich garnicht auf knigges mist gewachsen sondern nachträglich ergänzt).
eine klare und für heutige verhältnisse geltende struktur, wann was in welchem maße angewandt wird, findet sich da nicht!

ohnehin ist so ein regelwerk IMMER dem wandel unterworfen und man kann sich mit der anwendung auch unbeliebt machen.
da kommt es immer auf den kontext an.

grundsätzlich ist aber ja das ergebnis wichtig und wer genug eier hat, um um einen gefallen zu bitten, der braucht nicht auf das zuvorkommen anderer zu warten.
ich fahr damit sehr gut!
ich hatte immer nur langjährige beziehungen und denke, dass dabei auch die tatsache eine rolle gespielt hat, dass unbegründetes taktgehampel nie ein thema war.
denn dann führt angeblich fehlende aufmerksamkeit auch nicht zu unzufriedenheit.
meine dame hat jedenfalls in den mehr als 25 jahren, die wir jetzt das leben miteinander verbringen, kein einziges mal schmuck von mir geschenkt bekommen.
blumen evtl ein oder zwei mal, aber das beruht auf gegenseitigkeit und ist nicht symbolisch zu verstehen....


Markus_Panik (Beitrag #2774) schrieb:

wenn ich blumen haben will, dann kauf ich sie mir selber.
wenn ich feuer brauche, frag ich danach.
wenn ich durch ne tür will, mach ich sie auf.
warum sollte das denn andersrum nicht so laufen?


Weil:

Wenn du Blumen haben willst, dann kauf sie dir selber.
Wenn du feuer haben willst dann frag doch.
Wenn du durch ne Tür willst dann mach sie auf.

für mich (und möglicherweise andere auch) die Assoziation eines Al Bundy weckt, dem seine Umwelt ziemlich egal ist, so lange er auf dem Sofa vor dem Fernseher sitzen kann.
nein, das ist unsinn!
das hab ich jetzt aber schon mehrfach erklärt!
ich biete durchaus mal meinen sitzplatz an, aber das hat nichts mit dem alter zu tun sondern damit, ob jemand den objektiv nötiger hat als ich und ich ich das auch bemerke.
aber wenn ich das NICHT bemerke, will ich mich nicht schämen müssen und das tu ich auch nicht.
denn in der regel hat jeder nen mund zum fragen!

und für geschlechterspezifische benimmregeln gibt es einfach keinen grund!
wenn ich die einkäufe schleppe, nimmt mir meine süße was ab und andersrum ist es genauso.
abhängig von der körperlichen stärke oder dem vorhanden sein anderer fähigkeiten, verteilt man seine aufgaben aber das heißt doch nicht zwangsläufig, dass der mann der beschützer sein muß!
das ist imo genauso albern wie dass in erster linie die frau haushalt und kinder "macht"...


[Beitrag von peacounter am 26. Mai 2014, 13:07 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#2776 erstellt: 26. Mai 2014, 13:05
Auch wenn jeder nur an sich denkt, ist doch an jeden gedacht...

(@pea: Ich weiß, dass Du es so nicht gemeint hast.)

Ich betrachte bestimmte Benimmregeln als Spielregeln für eine bestimmte Spielart des Miteinanders. Man muss nicht immer nach dem "offiziellen Regelwerk" spielen. Aber wer sich einmal mit den Regeln auseinandergesetzt hat und vor allem deren ursprüngliche Intention verstanden hat, der wird sich auch benehmen können, selbst wenn er sie nicht starr befolgt sondern intuitiv handelt. Jemand, der sich erst gar nicht darum schert, läuft Gefahr, anzuecken.
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