Kaufberatung Sat-Anlage 4 Personen + Fragen

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TsuTheBigOne
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 06. Jul 2011, 08:27
Hallo Zusammen,

Ich möchte demnächst von Kabel (Unitymedia) auf Sat wechseln, kenne mich allerdings nicht sehr gut mit Sat-Empfang aus.

Die Sat-Anlage sollte für 4 Receiver (2 + evtl. ein Twinreceiver) ausgelegt sein, wobei Astra als Satellit reicht. Die TV Geräte sind auf 2 Stockwerke verteilt. 1 Anschluss im Obergeschoss, die anderen 3 im Erdgeschoss (2 evtl. zusammen, wegen Twinreceiver).

Da das Haus relativ alt ist, werde ich nicht drumherumkommen alle Kabel neu zu verlegen.

Die Schüssel sollte im OG auf einem Balkon angebracht werden, muss dann allerdings geerdet werden.

Von dort muss mind. ein Kabel ins Haus geführt werden. Die anderen 3 Kabel müssten wohl zwischen 10 Meter (1 Anschluss im Erdgeschoss) und 25 Meter ( 2 Anschlüsse Twinreceiver) an der Außenwand entlang geführt werden(und auch dann logischerweiseins Haus geführt werden).

Könnt ihr mir Empfehlungen für Schüssel, lnb( vermutlich quattro + multischalter, wegen der Kabellänge), Kabel (evtl. Dosen), Wandhalterung, Erdungskabel geben?

Zusätzlich ist mir nicht ganz klar wie ich den Potentialausgleich ausführe. Werden Die Schirmungen der 4 Kabel durch eine Potentialausgleichschiene direkt hinter (oder vor?) dem Multischalter an das Hauspotential gelegt oder wie habe ich mir das vorzustellen?

Preislich sollte das ganze die 300 euro nicht deutlich überschreiten (exklusive Receiver)


Vielen Dank für eure Hilfe

lieben Gruß

Tsu
raceroad
Inventar
#2 erstellt: 06. Jul 2011, 11:00

TsuTheBigOne schrieb:
Preislich sollte das ganze die 300 euro nicht deutlich überschreiten (exklusive Receiver)

Ob dieser Preisrahmen eingehalten werden kann, wird davon abhängen, welche Voraussetzungen zum Erden der Antennen gegeben sind. Gibt es einen tauglichen Fundamenterder, kann man die Antenne auf kürzestem Weg z.B. mit einem eindrähtigen Kupferdraht 16 mm² (nur Beispiel) mit dem Erder verbinden. Muss ein geeigneter Erder erst installiert werden, kann das den Kostenrahmen sprengen.

Zusätzlich ist mir nicht ganz klar wie ich den Potentialausgleich ausführe. Werden Die Schirmungen der 4 Kabel durch eine Potentialausgleichschiene direkt hinter (oder vor?) dem Multischalter an das Hauspotential gelegt oder wie habe ich mir das vorzustellen?

An welcher Stelle genau man einen Erdungsblock zwischen LNB und Multischalter einfügt, ist egal. Da man aber genau genommen auch die vom Multischalter abgehenden Leitungen über einen Erdungsblock führen muss, bietet es sich an, das direkt beim Multischalter zu machen. Im Falle einer erdungspflichtigen Antenne müssen die Erdungsblöcke mit dem geerdeten Antennenmast verbunden werden und dürfen nicht an die Haupterdungsschiene angeschlossen werden. Siehe dazu z.B. die Info von Dehn.

Wenn Du eh neue Kabel verlegen musst, die Distanz zwischen LNB und Receiver < 25 m beträgt (Es geht zwar noch mehr, aber ich würde hier möglichst die Grenze zur Multischalteranlage ziehen.) und es nur um Satempfang (nicht UKW/DVB-T geht), kannst Du für eine möglichst kostengünstige Umsetzung für insgesamt zwei Single- und einen Twinreceiver auch zu einem Quad-LNB von Alps statt zur zwar zuverlässigeren, aber auch teureren Multischaltervariante greifen.

Nur für Astra 19,2° würde ich eine ca. 75..78er Antenne wie die XP bzw. SE 75 von Gibertini einplanen (bei Angeboten für die preiswertere XP 75 auf ein Reflektormaß von ca. 75 x 80 cm² achten, sonst bekommt man teils die 65er).

Das am leichtesten zu beschaffende sehr gute Kabel wird das LCD 111 sein (Angebotsbeispiel für > 75 m Kabel, passende Self-Installl Kompressionsstecker EMK 20, Twindose ESD 32, Singledose ESD 30).
TsuTheBigOne
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 06. Jul 2011, 13:36
Vielen Dank für die Antwort!

Ich habe die Info von Dehn und deine Anmerkungen zum Potentialausgleich gelesen, allerdings habe ich nochmal ein paar Fragen:

Mir ist nicht ganz klar wofür man überhaupt zwei Potentialausgleichsschienen benötigen sollte. Der einzige Grund der mir einfällt wäre, das der Multischalter die Erdung nicht durchschleift. Ansonsten müssen man doch einfach den Multischalter über das Gehäuse erden können, da ja alle F-Stecker Kontakt mit dem Gehäuse haben (natürlich vorrausgesetzt das Gehäuse ist leitfähig).

Warum muss ich im Falle des Blitzschutzes die Potentialausgleichsschiene über den Satellitenmast erden (und damit letzlich über die Fundamenterde) und nicht über einen einfachen Nullleiter einer Steckdose (fließt evtl. noch zuviel Strom über den Nullleiter im Falle eines Blitzeinschlags)?

Mir ist nicht ganz klar was du mit Haupterdungsschiene meinst.

Gruß

Tsu
raceroad
Inventar
#4 erstellt: 06. Jul 2011, 14:18

TsuTheBigOne schrieb:
Mir ist nicht ganz klar wofür man überhaupt zwei Potentialausgleichsschienen benötigen sollte. Der einzige Grund der mir einfällt wäre, das der Multischalter die Erdung nicht durchschleift.

Der Multischalter schleift schon durch, keine Bange . Die Einbeziehung auch der vom Multischalter abgehenden Leitungen hat etwas mit dem Arbeitsschutz zu tun. Solange der Signalweg LNB > Multischalter > Antennendose bzw. Receiver geschlossen ist, würde der einfache Weg über das Anklemmen eines Potenzialausgleichsleiters an das Multischaltergehäuse reichen. Aber falls der Multischalter einmal ausgebaut werden müsste, können sich selbst die Ableitströme intakter Endgeräte zu einem kritischen Gesamtstrom addieren, der bei Berührung der dann freien Anschlussleitung über den Monteur zur Erde abfließen kann . Werden die Ausgangsleitungen über einen Erdungsblock geführt, kann das nicht passieren.

Bei einer konventionellen Satanlage mit sternförmiger Verteilung und nur einer Anschlussdose pro abgehender Leitung ist dieser Punk zwar weniger kritisch als bei einer Kabel-TV-Installation, bei der mehrere Antennendosen mit einer entspr. größeren Zahl an Endgeräten an einen Kabelstrang geschaltet sein können, vorgeschrieben ist der ausgangsseitige PA aber auch bei Sat.

Warum muss ich im Falle des Blitzschutzes die Potentialausgleichsschiene über den Satellitenmast erden (und damit letzlich über die Fundamenterde) und nicht über einen einfachen Nullleiter einer Steckdose (fließt evtl. noch zuviel Strom über den Nullleiter im Falle eines Blitzeinschlags)?

Der Nullleiter einer Steckdose ist grundsätzlich tabu. Hier wäre die Gefahr viel zu groß, dass bei einem Fehler in der Elektroinstallation (Unterbrechung Nullleiter) die Netzspannung anliegt. Auch den PE (Schutzleiter) darf man nicht verwenden. Außerdem ist ob der zu erwartenden Ströme ein Mindestquerschnitt von 4 mm² Kupfer vorgeschrieben.

Ob es Sinn macht, den Pontenzialausgleich statt über die Haupterdungsschiene HES (sitzt i.d.R. in der Nähe des Elektro-Hausanschlusses, Bild bei Kleiske auf Seite 2) über den geerdeten Antennenmast vorzunehmen, ist umstritten. Soweit ich die Zusammenhänge durchschaue (alle Szenarien kenne ich sicher nicht ) geht diese Bestimmung an den Realitäten vorbei und ist eher kontroproduktiv. Eines der Hauptargumente für den PA über den Antennenmast ist die Verhinderung einer Schleifenbildung. Dabei wird aber übersehen, dass es bei Erdung über die HES nur dann zu einer Schleifenbildung kommt, wenn wie bei den LNBs von Kathrein an der Antenne eine Verbindung vom Außenleiter des Antennenkabels zum Mast hergestellt wird, bei der überwiegenden Mehrheit der LNBs wird diese Verbindung nicht hergestellt. Übersehen wird auch, dass es durch die heute weit verbreiteten Fernseher (oder andere mittelbar mit dem Antennenanschluss verbundener Geräte wie PCs) mit 3-poligem Schuko-Netzstecker so oder so zu einer Masseschleife kommt, die im Fall des PAs über den Mast größer ausfällt als beim PA über die HES und Verwendung eines schutzisolierten LNBs

Mir leuchten die in Beitrag #254 geäußerten Bedenken eines sehr umfangreichen Threads zur Thematik Erdung und Potenzialausgleich ein. Das alles ändert aber nichts an der Vorgaben durch einschlägige Bestimmungen.
Teoha
Inventar
#5 erstellt: 06. Jul 2011, 14:27

Das alles ändert aber nichts an der Vorgaben durch einschlägige Bestimmungen.


Das hätte mir als begründung schon gereicht.....

Gruß
TsuTheBigOne
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 06. Jul 2011, 15:02
Vielen Dank nochmal für die schnelle und ausführliche Antwort!

Ich denke ich habe das Prinzip einigermaßen verstanden. Zum Abschluss hätte ich noch ein paar kurze Fragen, die ich bisher vergessen habe zu stellen.

Falls ich einen Multischalter habe (falls Quattro-LNB), muss ich ihn wohl im Haus anschließen (vermutlich auch zwecks Stromversorgung einfacher) oder?

Im Falle von einem Quad-LNB ist der Multischalter im LNB eingebaut. Kann es Probleme mit der Stromversorgung durch alte Receiver kommen und ist der Multischalter Kälteempfindlich (vielleicht eine naive Frage...)?

Da Ich wohl durch mehrere Außenwände des Hauses bohren muss, wollte ich fragen ob man auf etwas achten muss (Haus aus den 60ern, 30 cm Hohlblock, keine Dämmung). Bisher habe ich nur gehört, dass man einfach durchbohrt, die Kabel verlegt und alles mit ordentlich Silikon von beiden Seiten abdichtet. Ist das in ordnung oder gibt es bessere/einfachere Möglichkeiten?

Gruß

Tsu
raceroad
Inventar
#7 erstellt: 06. Jul 2011, 16:01

Teoha schrieb:
Das hätte mir als begründung schon gereicht.....

Wäre doch langweilig, wenn man sich das so einfach machen würde . So sind die im verlinkten Beitrag angesprochenen Bedenken mMn durchaus ernst zu nehmen. Man könnte sie zum Anlass nehmen, sich einen Antennenstandort im durch das Gebäude geschützten Bereich zu suchen. Das machte die Erdung überflüssig (> billiger ), und den PA könnte man dann normkonform über die HES herstellen .


TsuTheBigOne schrieb:
Falls ich einen Multischalter habe (falls Quattro-LNB), muss ich ihn wohl im Haus anschließen (vermutlich auch zwecks Stromversorgung einfacher) oder?

Ja, das ist ganz klar einfacher. Außerdem würde ich im Falle einer Multischalteranlage ein Modell mit wenigstens 6 Ausgängen kaufen (solche mit 4 Ausgängen gibt es kaum), so hätte man noch Ausbaupotenzial. Außen montiert müsste man dann aber im Falle eines Ausbaus mit mehr Kabeln durch die Wand. Zudem ist die Montage eines an sich vorzuziehenden Multischalters mit Netzteil außen tricky, denn den muss man nicht nur vor Nässe sondern auch vor dem Hitzetod schützen.

Ist das in ordnung oder gibt es bessere/einfachere Möglichkeiten?

Neben Silikon würde ich in Gedanken beim unter einem Apfelbaum sitzenden Isaac Newton verweilen:



Wenn man von außen bohrt kann es nicht schaden, das möglichst der Schwerkraft entgegen nach oben zu tun.
TsuTheBigOne
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 06. Jul 2011, 19:10
und nochmal vielen Dank!

vielleicht noch 2 letzte Fragen (wenn ich noch darf )

gibts ne kaufempfehlung für multischalter (4er oder 6er) mit passendem lnb zu den bisher genannten Komponenten?

gibt es Aussagen ob Astra irgendwann demnächst (1-2 Jahre) kostenpflichtig werden soll (abgesehen von HD Sendern mit Ci+ Modul)

Gruß

Tsu
Volterra
Inventar
#9 erstellt: 06. Jul 2011, 20:58

TsuTheBigOne schrieb:
gibts ne kaufempfehlung für multischalter (4er oder 6er) mit passendem lnb zu den bisher genannten Komponenten?
Tsu

MS -
http://www.bfm-satsh...iling-kr-5-6-ms.html
Oder -
http://www.bfm-satsh...aun-sms-5603-nf.html
Quattro LNB -
http://www.bfm-satshop.de/lnb/quattro/alps-bste9-quattro-lnb.html
Oder über Google nach günstigeren Angeboten für diese Teile suchen.

gibt es Aussagen ob Astra irgendwann demnächst (1-2 Jahre) kostenpflichtig werden soll (abgesehen von HD Sendern mit Ci+ Modul)
Auf Astra1 werden neben Sky viele ausländische Kanäle verschüsselt.
Die deutschen Privatkanäle aber wohl auch eher künftig nicht. Angedacht war das aber schon mal und wurde verworfen.
Die ÖR Kanäle zu verschlüsseln - das war noch nie angedacht.
TsuTheBigOne
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 07. Jul 2011, 08:55
Vielen Dank nochmal!

Ihr habt mir sehr geholfen. Super Forum, weiter so
TsuTheBigOne
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 07. Jul 2011, 15:23
Gut, dann eben nochmal hier im Beitrag...

Die Sat-Schüssel, wenn Sie denn im nicht gesicherten Bereich installiert wird, muss ja geerdet werden. Die Erdung erfolgt über 16mm² Cu-Kabel mit der Fundamenterde.

Der Potentialausgleich findet über Ausgleichsschienen statt (vor und nach dem Multischalter), wobei die Ausgleichsschienen über 4mm² Cu-Kabel über die Hauptperdungsschiene erfolgen.

Soweit ich das verstanden habe sind das die Vorschriften die aktuell gelten.

Ich habe dazu 3 Fragen:
1. Kann ich die Schüssel (bzw. den Mast) über den Blitzableiter (der ja mit der Fundamenterde verbunden ist) erden?
2. Der Potentialausgleich kann man ja, soweit ich das verstanden habe, theoretisch auch ohne Ausgleichsschienen direkt am Multischalter machen (wenn auch nicht Arbeitsschutzkonform). Der Multischalter wird dabei über die Haupterdungsschiene oder den Antennenmast geerdet(wieder nicht konform).

Kann mir durch direkte Erdung mit Potentialausgleich (hängt ja letztlich alles an einer elektrische Verbindung) der Multischalter durchbrennen?

Gruß

Tsu
raceroad
Inventar
#12 erstellt: 07. Jul 2011, 17:03

TsuTheBigOne schrieb:
1. Kann ich die Schüssel (bzw. den Mast) über den Blitzableiter (der ja mit der Fundamenterde verbunden ist) erden? Ja, sofern der Fundamenterder und der für den Blitzableiter verwendete Erdungsleiter den geltenden Anforderungen entspricht.
2. Der Potentialausgleich kann man ja, soweit ich das verstanden habe, theoretisch auch ohne Ausgleichsschienen direkt am Multischalter machen (wenn auch nicht Arbeitsschutzkonform). Besser als nichts, entspricht aber nicht den Vorgaben. Der Multischalter wird dabei über die Haupterdungsschiene oder den Antennenmast geerdet(wieder nicht konform). Konform: Ausschließlich über den geerdeten Antennenmast

Kann mir durch direkte Erdung mit Potentialausgleich (hängt ja letztlich alles an einer elektrische Verbindung) der Multischalter durchbrennen? Ohne Blitzstromeinwirkung: Nein (abgesehen natürlich von "ganz normalen" Defekten, die keinen Bezug zur Thematik Erdung / Potenzialausgleich haben). Umgekehrt schützen auch Erdungsblöcke vor und hinter dem Multischalter nicht sicher vor Beschädigungen durch Blitzströme. Dennoch: Warum an dieser Stelle ein paar € für einen Erdungswinkel und zusätzliche Stecker sparen?
TsuTheBigOne
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 07. Jul 2011, 18:10
und nochmal Danke raceroad.

meine Bedenken waren hinsichtlich eines Blitzeinschlages, dass ein nenneswerter Teil des Stroms auch über das vergleichsweise dicke 4mm² Kabel direkt über die Erdungsblöcke bzw. den Multistecker läuft und Schaden anrichtet, wenn man über das Blitzableiterkabel erdet(schlielich ist die wahrscheinlichkeit groß, dass wenn ein Blitz einschlägt, er in den Blitzableiter schlägt).

Gruß

Tsu
bui
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 08. Jul 2011, 06:24
Hi TsuTheBigOne,
bei den vorgeschrieben Erdungsmaßnahmen handelt es ausschließlich um Potentialausgleich zum Schutz von Mensch und Gerät bei Potentialunterschieden, z. B. durch Überspannung durch kapazitive oder induktive eingekoppelte Spannungen.

Mit Blitzschutz hat das nicht direkt was zu tun. Das ist ein wesentlich aufwendigeres Verfahren. Siehe dazu bei Interesse bei www.dehn.de das Blitzschutz-Zonen-Konzept.

Ergo: Wenn ein Blitz direkt in die Sat-Antenne einschlägt, sind mit hoher Wahrscheinlichkeit alle angeschlossenen Geräte (LNB, Multischalter, Antennendosen, Sat-Receiver) defekt.
raceroad
Inventar
#15 erstellt: 08. Jul 2011, 08:07
Um Empfangsanlage und Endgeräte besser vor Blitzeinwirkungen zu schützen, muss die Antenne durch Montage einer separaten Fangeinrichtung in einen geschützten Bereich gebracht werden (beschrieben ab S.3 der in #2 verlinkten Info von Dehn).

Nur sprengt die Installation einer Fangeinrichtung durch einen Blitzschutzfachbetrieb den vorgegebenen Kostenrahmen.
bui
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 08. Jul 2011, 08:17
@raceroad,
zusätzlich zu der Blitzfangeinrichtung ist es noch erforderlich, dass ein Grob- und Feinschutz in den Antennleitungen und in den Stromversorgungssystemen vorhanden ist.
Ggf. müssen auch LAN/Telefon-Leitungen mit einbezogen werden, wenn diese mit dem TV/Receiver verbunden sind.

Merke:
Nur wenn alle Leitungen eines Gerätes/Systems auf das gleiche Potential "hochgehoben" werden, ist die Spannungsdifferenz für das Gerät klein und das Gerätes/System geschützt!

Das alles kann allerdings sehr teuer werden und wir daher fast nur bei profesionellen Anlagen gemacht.
raceroad
Inventar
#17 erstellt: 08. Jul 2011, 08:53
Nein, einen Grobschutz im Sinne des Abfangens von Blitzströmen ist bei Installation einer Fangeinrichtung nicht erforderlich. Es ist ja gerade der Sinn einer solchen Fangeinrichtung, den direkten Einschlag in die Antenne und damit Blitzströme über die Antennenkabel zu verhindern.

Daher wird vor dem Multischalter statt der Kombiableiter DGA GFF TV (= Kathrein KAZ 11 + KAZ 12), die für Installationen ohne Fangeinrichtung vorgesehen sind, "nur" der Überspannungsableiter DGA FF TV (= Kathrein KAZ 11) eingeplant, der zusammen mit DGA FF TV auch nach dem Multischalter für den Feinschutz sorgt (kostet bei 8 Stück für eine 5/4-Installation ab ca. 280,- €). Das alles steht doch in der genannten Info.

Zusätzlich kann man dann noch ein an der Schuko-Steckdose eingestecktes Überspannungsmodul einsetzen.


[Beitrag von raceroad am 08. Jul 2011, 09:01 bearbeitet]
TsuTheBigOne
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 08. Jul 2011, 09:03
Danke euch beiden.

Wenn ich das richtig verstehe, würde man normalerweise einen Fangschutz einrichten, in den der Blitz einschlägt um nicht in die Schüssel einzuschlagen.

Zusätzlich würde man an alle wichtigen Leitungen der Sat-Anlage überspannungsschutzschalter einbauen (falls doch mal der Blitz einschlägt. Das alles kostet aber relativ viel Geld (im Vergleich zur eigentlichen Anlage), weshalb man das so oftmals nicht macht.

Um kurz zurück zu meinem Problem zu kommen. Alles über das Blitzableiterkabel zu erden wäre sicherlich dann doch keine gute Lösung, da im Falle eines Blitzeinschlages (der ja am wahrscheinlichsten im Blitzableiter einschlägt) meine Sat-Anlage defekt wäre. Demnach sollte man den Potentialausgleich bzw. die Erdung über eine separate Leitung die in den Fundamenterder läuft machen?

Gruß

Tsu
bui
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 08. Jul 2011, 09:06
@raceroad,

Zusätzlich kann man dann noch ein an der Schuko-Steckdose eingestecktes Überspannungsmodul einsetzen.


Und das reicht eben leider nicht! Nochmals der Hinweis auf das Blitzschutz-Zonenkonzept.

Alle in ein Gebäude oder in System hineingeführten Leitungen müssen mit Grob- und Feinschutz versehen werden.
raceroad
Inventar
#20 erstellt: 08. Jul 2011, 09:10
Wenn der Blitz in den Blitzableiter einschlagen sollte, werden Empfangsanalge und höchstwahrscheinlich auch angeschlossene Geräte Schaden nehmen, egal ob Du einen Erdungsleiter zur HES separat verlegst oder an den Erdungsleiter der Blitzschutzanlage herangehst.

Die überwiegende Mehrzahl von Schäden entsteht nicht durch direkte Blitzeinschläge. Schon Einschläge in einer Entfernung von einem Kilometer können durch den Anstieg der Feldstärke zerstörerische Überspannungen induzieren. In diesem Fall bringt ein separater Erdungsleiter keinen Vorteil.

Ein weitreichender Schutz ist mit viel Aufwand möglich, wie Du aber schon festgestellt hast teuer.



bui schrieb:
Und das reicht eben leider nicht! Nochmals der Hinweis auf das Blitzschutz-Zonenkonzept.

Alle in ein Gebäude oder in System hineingeführten Leitungen müssen mit Grob- und Feinschutz versehen werden.

Und daher ist – genau hinsehen - in den Installationsbeispielen auch ein Überspannungsschutz auf der Netzstromseite vorgesehen. In diesem Thread geht es primär um die zusätzlichen Anforderungen durch die Errichtung einer Satantenne.


[Beitrag von raceroad am 08. Jul 2011, 12:16 bearbeitet]
bui
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 08. Jul 2011, 09:12
Hi TsuTheBigOne,
wie Du schon richtig geschrieben hast, kostet wirklich wirkungsvoller Blitzschutz viel mehr als die ganze Antennenanlage.

Daher ist es ausreichend, den Mast der Sat-Antenne auf möglichst kurzen Wege mit dem Blitzableiter zu verbinden und zwar mit dem gleichen Leitermaterial wie die Blitzableiterleitung und mit einer Blitzstrom-tragfähigen Klemmverbindung.

Aber wie gesagt, das schützt nicht sicher die angeschlossene Elektronik.


[Beitrag von bui am 08. Jul 2011, 09:13 bearbeitet]
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