Besseren digital-Empfang ohne hdmi anschluss

Hallo.

haben unseren röhren zweitfernseher gegen einen LCD tv getauscht.
Leider ist das bild nun - im vergleich zum röhrenfernseher - schlechter geworden. Es sind immer leichte "streifen" im bild, besonders bei fußballübertragungen.

Unser receiver hat auch nur einen Scartanschuss und keinen hdmi. Könnte das damit zusammenhängen? Wie kann man ansonsten vielleicht mehr aus dem scartanschluss holen?

Achso, der TV ist ein Medion Life P14043

Slatibartfass schrieb:

Potentialausgleich hat ein HDMI-Kabel über seine Abschirmung ebefalls.

Dieses Statement kann zu gefährlicher Missdeutung verleiten und bedarf ganz unabhängig von den Verhältnissen beim TE eine Erwiderung.

Aber der Reihe nach:

Das Streifenproblem wird bei HDMI durch die digitale Übertragung beseitigt. Dadurch kann es nicht zur Überlagerung analoger Störsignale mit dem digitalen Nutzsignal kommen.

Das hat zwar nichts damit zu tun, dass das Störsignal analog und das Nutzsignal digital ist (wobei selbst die Sache mit dem digitalen Nutzsignal genau genommen gar nicht stimmt und es sehr wohl zu einer Überlagerung kommen kann), aber was das voraussichtliche Ergebnis angeht, sind wir uns einig. Schließlich hatte ich das auch schon geschrieben.

Was siehst Du sonst für Probleme mit HDMI, die einen weiteren Analogbetrieb mit geringerer Qualität ohne HD-Fähigkeit rechtfertigen würden? HDCP?

Abgesehen davon, dass ich an keiner Stelle von HDMI-spezifischen Problemen geschrieben habe, die ein Festhalten am Einsatz eines Receivers mit analoger Signalausgabe rechtfertigten, steht der Hauptgrund für meinen Hinweis auf den Potenzialausgleich oben:

raceroad schrieb:

[...] und zweitens dient ein Potenzialausgleich der eigenen Sicherheit.

Selbst intakte Schutzklasse II Elektrogeräte dürfen einen Ableitstrom von max. 0,5 mA über ihr Gehäuse verursachen, der z.B. auch über Signalverbindungen (Scart, HDMI) oder das Antennenkabel abfließen kann. Für sich genommen ist das unkritisch, aber schon die zulässigen Ströme mehrerer intakter Geräte können sich zu einem für Personen gefährlichen Gesamtstrom addieren. Nach neuer Norm liegt die – wenig praktikable – Grenze für den Entfall des Potenzialausgleichs bei Anlagen für nur eine Wohneinheit bei einem ohne Defekt zu erwartenden Summenableitstrom von weniger als 3,5 mA (vgl. Kleiske ). Das entspricht gerade mal sieben Endgeräten, eine leicht zu übertreffende Zahl, denn außer Empfangsgeräten müssen über Signalleitungen damit verbundene Geräte wie Fernseher oder DVB-Player mitgezählt werden.

Die Stromstärken im Falle eines Gerätedefektes oder gar Blitzteilströme selbst mit vorschriftsmäßig geerdeten Antennen *) oder auch nur die bei einem Naheinschlag durch hohe Feldstärken in die Antennenkabel induzierten Ströme **) erreichen ganz andere Größenordnungen. Der Schutz von Personen vor diesen Strömen ist der Hauptgrund für die Durchführung eines Potenzialausgleichs.

Mit dem Wechsel auf einen Receiver mit HDMI-Anschluss kaschiert man das Problem des möglicherweise fehlenden Potenzialausgleichs nur! Und der eingangs zitierte Satz ist zwar in gewissem Sinn richtig, denn auch ein HDMI-Kabel kann Potenziale angleichen. Aber im Hinblick auf den Hauptzweck des geforderten Potenzialausgleichs (= Personen- und Sachschutz) bringt eine Verbindung über ein HDMI- oder ein anderes Signalkabel herzlich wenig !

Die Potenziale müssen schon ohne den Anschluss beweglicher Leitungen angeglichen werden. Nur so kann z.B. das besagte HDMI-Kabel ohne Gefahr angeschlossen werden. Außerdem wäre ein HDMI-Kabel mit seinen kleinen Leiterquerschnitten anfällig für die Entstehung eines Brandes.


*: Daher gilt die Ausnahmeregelung für den Entfall des PAs nur für nicht erdungspflichtige Antennen.
**: U.a. deshalb wird besagte Ausnahmeregelung durchaus kritisiert.