Flachantenne - Türksat

Mcgusto (Beitrag #1) schrieb:

Wie gut stehen meine Chancen das ich mit so einer Flachantenne türkische Kanäle empfangen kann? Gibt es einen Hersteller der besonders zu empfehlen ist?

Seit jeher werden in der Bewerbung für Planarantennen technische unhaltbare Vergleiche mit deutlich größeren Satellitenantennen angestellt. Das geht so schon seit den Zeiten der SATENNE so, obwohl die einer SATMAN 600 des gleichen Herstellers weit unterlegen war.

Der Antennengewinn ergibt sich aus wirksamer Aperturfläche * Effizienz. Damit eine kleine Selfsat wie in der Werbung vollmundig versprochen einer 70er-Antenne entsprechen könnte, müsste die Effizienz über 100 % betragen. Kurzum, für den Empfang schwacher Satellitensignale ist auch bei Planarantennen eine möglichst große Fläche bis 50 cm x 50 cm sinnvoll. Über diese Größe hinaus sind Flachantennen systembedingt technisch nicht mehr sinnvoll.

Darüber ob nun eine auf der Spitze stehende KATHREIN BAS 65 (ergibt eine bessere Entkopplung gegen Nachbarsatelliten) oder die große Selfsat HD 50 für Türksat-Empfang besser ist, gibt es noch keinen objektiven Vergleich. In der DF wurde die HD 50 kürzlich für den Türksat-Empfang tauglich erklärt.

Mcgusto (Beitrag #1) schrieb:

Eine andere Frage: Ich habe in der Wohnung 2 Kabelanschluss-Dosen... eins im Wohnzimmer und eins im Schlafzimmer. Kann ich das Signal irgendwie in eine Dose einspeisen und könnte mit der 2. Dose dann auch das SAT-Signal empfangen? Die Dosen wurden vor 2 Jahren neu verlegt, falls es eine Rolle spielt.

Änderungen an fremden Gemeinschaftsantennen setzen das Einverständnis des Eigentümers voraus. Ob die Verbindungsstrecke technisch durch einen Antennenprofi zu nutzen ist hängt von der Verteilnetzstruktur ab. Ein Laie ohne Fachkunde und Messequipment sollte seine Grenzen kennen und sich auch in der eigenen Eigentumswohnung zurück halten.

Ich komme irgendwie mit der Zitierfunktion nicht zurecht deswegen gehe ich jetzt direkt auf dein Posting ein

Also grundsätzlich werde ich die Antenne in der Verwaltung melden und die Umbauten an den Dosen von einem Fachmann machen lassen, falls überhaupt erlaubt. Wenn das ein "großer Eingriff" ist dann lass ich es natürlich bleiben, auch wegen den Kosten weil ich ja bei einem Umzug wieder den Ursprungszustand herstellen müsste. Hätte ja sein können das es da irgendwie eine kostengünstige und einfache Möglichkeit gibt, z.B. mit einem Adapter oder einem zusätzlichem Gerät.

Werd mich dann wohl zwischen der Kathrein BAS65 und Selfsat H50D2 entscheiden müssen, das scheinen die einzigsten Kandidaten mit 50x50cm zu sein. Kannst du mir das mit der Entkopplung gegenüber Nachbarsatelliten nochmal genauer erklären? Werde aus google nicht schlau

Mcgusto (Beitrag #3) schrieb:

Kannst du mir das mit der Entkopplung gegenüber Nachbarsatelliten nochmal genauer erklären?

Der Öffnungswinkel einer Prime-Focus- oder Offset-Antenne ist umso kleiner je größer der Durchmesser ist. Somit sind Antennen mit breiteren parabolisch geformten Reflektoren gegen benachbarte Satelliten trennschärfer und weniger störanfällig gegen Interferenzen.

Die Folie zeigt auf, dass eine auf der Spitze stehende SATENNE besser entkoppelt als eine gleich große BAS alter Bauform die damals noch auf der Kante stand. Zu analogen Zeiten war das auch der Grund, dass KATHREIN das Design der BAS-Antennen umgestellt hat. Die als notwendig dargestellten Entkopplungswerte beziehen sich noch auf Analogsignale, digitale Signale kommen mit geringerer Entkopplung aus.