Blitzschutz Multischalter an Potentialaugleich ?

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ansgar
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 02. Feb 2017, 20:36
Hallo
Ich habe jetzt noch einen Technisat 8/11 Multischalter und einige Satschüsseln, die ca. 15m vom Haus an einem Mast geschraubt sind. Dieser Mast ist auf (in einem) Wall, der um das Haus geht.
Ich bin gerade dabei, meine Anlage etwas auszubauen und wollte diese jetzt auch mit Blitz/Überspannungsschutz ausstatten.
Den neuen Multischalter Technisat 17/8 G schraube ich in einem Schrank, auf ein Lochblech zusammen mit den Erdungsblöcken, woran die einzelnen Blitzschutzhülsen aufgeschraubt weden sollen.
An diesem Lochblech schraube ich das Erdungskabel. Ich hatte immer gedacht, das dieses Erdungskabel direkt in den Keller geht und dort an die
Potententialausgleichschiene geschraubt wird . Jetzt habe ich irgendwo gelesen, das es nicht zulässig wäre, den Blitzschutz an den Potentialausgleich zu schrauben, sondern extra ein Erdspieß/Erdungsstab zu setzen, der nur für Überspannung/Blitzschutz ist.
Was ist denn jetzt richtig ?

Gruß Ansgar

PS. meine Antenne brauche ich ja nicht extra erden, oder ?
raceroad
Inventar
#2 erstellt: 02. Feb 2017, 21:06

ansgar (Beitrag #1) schrieb:
Jetzt habe ich irgendwo gelesen, das es nicht zulässig wäre, den Blitzschutz an den Potentialausgleich zu schrauben, sondern extra ein Erdspieß/Erdungsstab zu setzen, der nur für Überspannung/Blitzschutz ist.

Ein für sich alleine stehender Erdspieß ist grob falsch.

Du hast bestimmt gelesen, aber es vielleicht nicht so verstanden, dass man im Fall einer direkt geerdeten Antenne für den PA nicht auf kurzem Weg eine direkte Verbindung zur Haupterdungsschiene (HES) herstellen darf, sondern an den korrekt geerdeten Mast gegen muss. Direkterdung korrekt ausgeführt bedeutet aber, dass der Erder blitzstromtragfähig mit der HES verbunden sein muss. Im Endeffekt hat man also auch in diesem Fall eine Verbindung der Erdungsblöcke mit der HES, nur eben nicht auf direktem Weg.

Von einer Antennenerdung lese ich allerdings gar nichts. Und die macht im Fall einer vom Haus abgesetzt montieren Antenne

Ich habe jetzt noch einen Technisat 8/11 Multischalter und einige Satschüsseln, die ca. 15m vom Haus an einem Mast geschraubt sind . Dieser Mast ist auf (in einem) Wall, der um das Haus geht.

auch nur bedingt Sinn. Nicht den Buchstaben nach normgerecht, aber sinnvoll wäre es, jedes von der Antenne ins Haus führende Kabel über kombinierte Blitzstrom- / Überspannungsableiter zu führen, welche direkt nach Kabeleintritt ins Haus zu installieren und mit der HES (in diesem Fall gern mit 16 mm² Cu-Querschnitt) zu verbinden wären. Mit ab rund 50,- € für pro Kombiableiter ist das bei 16 Kabeln kein billiges Vergnügen.
ansgar
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 02. Feb 2017, 21:45
Hallo
Die Antenne selbst ist ja durch den Mast geerdet. Es kommen gut 20 Kabel von der Antenne, die ich jeweils einzeln mit Blitzschutz versehe.
Allerdings dann auf der Lochplatte, wo der Multischalter mit den Erdungsblöcken geschraubt wird.

Ich habe hier noch ein Ca 25/30mm Kabel liegen. 5x ? mm². Ich schätze 5 einzelne 5mm Kabel.
Dieses Kabel könnte ich doch dann von der Lochplatte im Schrank bis in den Keller zum Potentialausgleich ziehen.
Vom Querschnitt könnte man zwei oder drei zusammenlegen, wenn eines nicht reichen sollte.
Kann man das so machen ?

Gruß Ansgar
raceroad
Inventar
#4 erstellt: 02. Feb 2017, 22:03

ansgar (Beitrag #3) schrieb:
Die Antenne selbst ist ja durch den Mast geerdet.

Dann geht der Mast also 3 m in die Tiefe? Das müsste ein Mast nämlich, um als Erder zulässig zu sein (2,5 m Mindestlänge für Einzelerder mit Versenkung auf 0,5 m unter Bodenniveau / Schau' mal bei Kleiske rein.).

Und selbst mit einem solchen Erder würde man allenfalls eine Formalie erfüllen. Warum muss man denn eine Antenne auf dem Dach erden, aber eine metallene Leiter für den Schornsteinfeger nicht? Primäres Ziel der Antennenerdung ist nicht, die Antenne zu schützen, sondern Bewohner und Installationen im Haus, weil im Gegensatz zur Leiter im Antennenbereich Kabel verlegt sind, über die man sich Blitzströme ins Haus holt.

Wie sind die Kabel verlegt, im Erdreich? Spätestens mit erdverlegten Kabeln ist die Gartenantenne ohne effektive Schutzmaßnahmen deutlich kritischer als eine auf dem Dach. Die im Erdreich verlegten Kabel fangen sich Blitzströme auch von Einschlägen in einiger Entfernung ein.
ansgar
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 02. Feb 2017, 22:45
Hallo
Der Mast geht bestimmt 2/3 m runter. Der steht allerdings auf dem Wall, der bestimmt auch noch etwas über 2 m hoch ist.
Also muss ich die Antenne extra erden. Kann ich dann ein Erdspiess neben der Antenne machen und dann vom Erd-Niveau 3m tief, oder muss ich die Erde der Antenne ins Haus auf den Potentialausgleich setzen ? Aber hole ich dann den Blitz nicht erst recht ins Haus?
Die Kabel sind im Boden verlegt und laufen ca 1m tief in einem PVC Rohr

Gruß Ansgar
raceroad
Inventar
#6 erstellt: 03. Feb 2017, 01:00

ansgar (Beitrag #5) schrieb:
Also muss ich die Antenne extra erden.

Formal ja. Aber korrekt erden meint bereits stur den Normen nach mehr, als bei der Antenne einen geeigneten Erder einzubringen. Der alleine brächte wenig. Vielmehr müsste auch mit einem antennennahen Erder ein Erdungsleiter (vorzugsweise V4A) bis zur HES im Haus verlegt werden.

Wenn man dann noch antennennah alle Antennenkabel über einen ersten Erdungsblock führen würde, der einerseits mit dem wie beschrieben geerdeten Mast verbunden wird, und von dem aus andererseits parallel mit den Antennenkabeln ein Potenzialausgleichsleiter zu den Erdungsblöcken beim Multischalter verlegt wird, wäre das rein formal eine korrekte Ausführung.

Nur: Die Normen passen einfach nicht zu abgesetzt von Haus montierten Antennen. Es geht wie gesagt darum, die Gefahren zu minimieren, die von den ins Haus führenden Kabeln ausgehen. Das Standardkonzept für direkt geerdete Antennen geht leidlich auf, wenn die Kabel nahe des geerdeten Mastes ins Haus führen. Für die abgesetzt vom Haus montiere Antenne kann ein Einschlagspunkt aber viel näher am Haus als am Mast liegen. Und dann bringt mir der schleifenfreie PA über den entfernten Mast und den weiten Weg von dort über den verbuddelten Erdungsleiter bis zur HES die Kabelschirme beim Eintritt der Kabel ins Haus nicht mehr wirklich auf HES-Potenzial. Wenn ich überhaupt eine Antenne abgesetzt im Garten montieren würde, dann nur mit einem Erdungsblock nach dem Kabeleintritt, der mutig gegen die Norm für Antennensicherheit verstoßend auf kurzem Weg direkt mit der HES verbunden wird. Das bringt mir aber lediglich die Kabelschirme auf HES-Potenzial, nicht die Innenleiter. Das schafft nur der zusätzliche Einsatz von aufeinander abgestimmten Blitzstrom- und Überspannungsableiter (= bei so vielen Kabeln teuer), die nach der Norm für Antennensicherheit aber nicht gefordert werden.
KuNiRider
Inventar
#7 erstellt: 03. Feb 2017, 01:02
Ein Erdspieß oben in einen trockenen Wall halte ich für sinnlos
Also eine blitzstromtragfähige Mastschelle, mit 10mm Knetaludraht gerade den Wall runter zum Erdspieß. Wie lang der sein muss ist vom Boden abhängig, oft sind es 6m. Offiziell geht es nun im Sicherheitsabstand zu den Erdkoaxkabel (die sind nicht weiß) mit dem Blitzschutzdraht zur PA-Schiene im Haus.
Die Koax gehen über einen Erdungswinkel am Erdspieß (oder Mast) ins Haus zu 4x DEHNgate DGA GFF TV oder der baugleichen Kathreinkombi KAZ11+KAZ12 die auch mit der PAS verbunden werden.
Megaaufwand

Wenn man wirklich aus örtlichen Zwängen eine abgesetzte Schüssel benötigt, wählt man einen Standort mit Stromanschluss, nimmt ein optisches LNB + optischen Splitter und versorgt damit dann per je nur einer nicht Strom leitenden Glasfaser Leitungen 1 - 4 Dutzend Häuser
raceroad
Inventar
#8 erstellt: 03. Feb 2017, 01:28

KuNiRider (Beitrag #7) schrieb:
Die Koax gehen über einen Erdungswinkel am Erdspieß (oder Mast) ins Haus zu 4x DEHNgate DGA GFF TV oder der baugleichen Kathreinkombi KAZ11+KAZ12 die auch mit der PAS verbunden werden.

Wie sollen 4x DGA GFF TV, für die oben eine Angebotsseite bereits verlinkt wurde, reichen, wenn ein 17/x-Multischalter befeuert werden soll?
KuNiRider
Inventar
#9 erstellt: 03. Feb 2017, 01:30
Hatte ich überlesen dann sind es natürlich viel mehr.
ansgar
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 03. Feb 2017, 02:35
Hallo
Die Antenne ist im Wall, weil 5 Antennen am Haus seltsam aussehen. Im Wall sieht man die Schüsseln nicht, selbst wenn man im Garten steht.

Im Prinzip kann man es dann so machen, oder ?
Nach dem Kabeleintritt ins Haus gehen diese weiter auf den Erdungsblock mit einfachem Blitzschutz auf Potentialausgleich im Keller. Aus Kostengründen nur Blitzschutz für Aussenleiter. Denn 20x 50 Euro ist schon sehr viel.
Antennen werden mit extra Erdspiess / Kreuzerder geerdet. Ist nur die Frage, mit Haus-Potential verbinden, oder nicht ?
Wenn ja, was für ein Kabel ? Sind ja immerhin 15m

Gruß Ansgar

Antenne
Ps. Die 5-Elemente Yagi Antenne kommt noch weg. Montiere ich auf dem Dachboden


[Beitrag von ansgar am 03. Feb 2017, 02:36 bearbeitet]
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